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von Stieglitz » Di 25. Sep 2012, 15:11
Hallo hobbygaertnerin,
Komposttee und eine Wurmfarm brauche ich nicht.
Ich unterhalte 6 ständige, runde Gitterkomposte. Mistwürmer und Komposttierchen machen den Kompost klein, und nach ca. 3 Jahre kann ich ihn im Garten und zur Anzucht verwenden. Dann kann ich ihn sieben, und ihn in 300-Liter-Fässern mit Deckel versorgen. Es ist wichtig, dass er immer feucht bleibt. Dies ergibt mit der Sonnenbestrahlung zusammen ein tropisches Klima im Fass. Allfällige Samen von Borretsch, Sonnenblumen, Ringelblume und eventuell auch Unkraut schlagen dann aus und bilden lange gelbe Halme. Diese kann man dann mit einem Handrechen vertun, und man hat Gewähr, dass der Kompost „fast“ unkrautfrei ist.
Komposttee brauche ich nicht.
Es wäre schade für den Kompost und für die Arbeit. Bei mir soll der Boden einen höheren Bio-Anteil, also mehr Humus, bekommen. Ich brauche indessen Brennnessel-, Beinwell- und Löwenzahnjauche oder einfach ein Gemisch davon. Diese stelle ich so früh als möglich im Jahr her, d.h. auf jeden Fall bevor die Kräuter (Brennnesseln) blühen.
Eine Wurmkiste brauche ich auch nicht.
Die roten Mistwürmer machen ihre Arbeit in den Komposten gut. Ich habe keine Arbeit mit ihnen, und weil die Komposte ausserhalb des Gartens stehen, habe ich auch keine Mistwürmer im Garten. Ich habe festgestellt, dass Mistwürmer, wenn man sie im Garten hat, liebend gerne in die Salate kriechen und sich dort verstecken. - Finde ich gruuuselig !
Im Garten habe ich die echten grossen Regenwürmer (Tauwürmer), die das über den Winter auf den Garten ausgebrachte Bokashi (neu Holzkohlen-Bokashi) sukzessive nach unten ziehen und im Gegenzug die verdaute Nahrung in Form von Häufchen nach oben pressen. Diese stören mich überhaupt nicht. Ich kann davon ausgehen, dass, wenn im Herbst der Boden voller Wurmhäufchen ist, dieser nahrhaft und gesund für die nächste Anpflanzung im Frühling ist.
Auch eine Miniatur-Pyrolyse-Anlage für die Herstellung von Bio-Kohle brauche ich nicht.
Ich nehme meine Buchen-Holzkohle morgens aus der Hausfeuerung (Ofen und Anstellherd). Wenn ich zu wenig davon habe, kaufe ich ein oder zwei Säcke einheimische Holzkohle. Die Leute, die diese herstellen, haben den grössten Abnehmer als Kunde, ein Stahlwerk, verloren. Deshalb unterstütze ich sie. Holzkohle wird auch aus entferntesten Ländern aus Südamerika, Südafrika und aus dem Osten angekarrt, - zum Teil unbrauchbar, weil zu wenig ausgegast und noch voller Teer (PAK).
Ich glaube es ist gut, wenn man, trotz der vielen neuen Errungenschaften in der Garten-Düngung, den Kompost nicht ganz vergisst. Diesmal vielleicht mit Holzkohle angereichert und etwas besser im Gleichgewicht was das C/N-Verhältnis anbelangt.
Du wirst es bestimmt richtig machen!
Gruss Stieglitz