terra preta

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Stieglitz
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Re: terra preta

#271

Beitrag von Stieglitz » Mo 24. Sep 2012, 16:23

Hallo hobbygaertnerin,

Danke für das Kompliment. Leider ist mein rotierendes Kompostsieb nicht zu kaufen. Es ist ein Prototyp.

Wenn Du oder Dein Mann aber etwas handwerkliches Geschick haben, sollte es möglich sein so etwas selber zu bauen. :daumen: :daumen:
Schau mal hier:

http://www.youtube.com/watch?v=qYWiamPxoN0

Da findest Du jede Menge Ideen.

Gruss Stieglitz

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65375
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Re: terra preta

#272

Beitrag von 65375 » Mo 24. Sep 2012, 20:07

Ich siebe immer durch einen Sprungrahmen mit Metallmaschen. Drunter kommt eine Plane, die ich dann über den Haufen drüberschlagen kann, wenn er ne aweile liegen soll. Für gleich zu verwendendes Material kommen Wannen, Eimer, Schubkarre oder sowas auf die Plane gestellt.

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Re: terra preta

#273

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 25. Sep 2012, 08:21

Hallo Stieglitz,
Danke, da sind recht brauchbare Ideen dabei. Machst du aus dem gesiebten Kompost auch Komposttee? Nächstes Jahr hoffe ich auch auf Wurmkompost zurückgreifen zu können.
Wenn ich heute nochmal einen Garten planen würde, dann käme der Kompoststätte eine viel weitreicherendere Bedeutung zu.
Auch mit Stromanschluss. Wasser haben wir zum Glück inzwischen dort greifbar.
Mich fasziniert dieses Volk, dass die "schwarze Erde" herstellen konnte, immer mehr, dieses perfekte Stoffstrommangagement, die Nutzung der Ressourcen.
Ich hab mich viele Jahre mit dem Buch "Das Geheimnis der guten Erde" von Tompkins/Bird beschäftigt, die Terra Preta ist mit Sicherheit auch eines der grössten Geheimnisse.
Gruss
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Stieglitz
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Re: terra preta

#274

Beitrag von Stieglitz » Di 25. Sep 2012, 15:11

Hallo hobbygaertnerin,

Komposttee und eine Wurmfarm brauche ich nicht.

Ich unterhalte 6 ständige, runde Gitterkomposte. Mistwürmer und Komposttierchen machen den Kompost klein, und nach ca. 3 Jahre kann ich ihn im Garten und zur Anzucht verwenden. Dann kann ich ihn sieben, und ihn in 300-Liter-Fässern mit Deckel versorgen. Es ist wichtig, dass er immer feucht bleibt. Dies ergibt mit der Sonnenbestrahlung zusammen ein tropisches Klima im Fass. Allfällige Samen von Borretsch, Sonnenblumen, Ringelblume und eventuell auch Unkraut schlagen dann aus und bilden lange gelbe Halme. Diese kann man dann mit einem Handrechen vertun, und man hat Gewähr, dass der Kompost „fast“ unkrautfrei ist.

Komposttee brauche ich nicht.
Es wäre schade für den Kompost und für die Arbeit. Bei mir soll der Boden einen höheren Bio-Anteil, also mehr Humus, bekommen. Ich brauche indessen Brennnessel-, Beinwell- und Löwenzahnjauche oder einfach ein Gemisch davon. Diese stelle ich so früh als möglich im Jahr her, d.h. auf jeden Fall bevor die Kräuter (Brennnesseln) blühen.

Eine Wurmkiste brauche ich auch nicht.
Die roten Mistwürmer machen ihre Arbeit in den Komposten gut. Ich habe keine Arbeit mit ihnen, und weil die Komposte ausserhalb des Gartens stehen, habe ich auch keine Mistwürmer im Garten. Ich habe festgestellt, dass Mistwürmer, wenn man sie im Garten hat, liebend gerne in die Salate kriechen und sich dort verstecken. - Finde ich gruuuselig !

Im Garten habe ich die echten grossen Regenwürmer (Tauwürmer), die das über den Winter auf den Garten ausgebrachte Bokashi (neu Holzkohlen-Bokashi) sukzessive nach unten ziehen und im Gegenzug die verdaute Nahrung in Form von Häufchen nach oben pressen. Diese stören mich überhaupt nicht. Ich kann davon ausgehen, dass, wenn im Herbst der Boden voller Wurmhäufchen ist, dieser nahrhaft und gesund für die nächste Anpflanzung im Frühling ist.

Auch eine Miniatur-Pyrolyse-Anlage für die Herstellung von Bio-Kohle brauche ich nicht.
Ich nehme meine Buchen-Holzkohle morgens aus der Hausfeuerung (Ofen und Anstellherd). Wenn ich zu wenig davon habe, kaufe ich ein oder zwei Säcke einheimische Holzkohle. Die Leute, die diese herstellen, haben den grössten Abnehmer als Kunde, ein Stahlwerk, verloren. Deshalb unterstütze ich sie. Holzkohle wird auch aus entferntesten Ländern aus Südamerika, Südafrika und aus dem Osten angekarrt, - zum Teil unbrauchbar, weil zu wenig ausgegast und noch voller Teer (PAK).

Ich glaube es ist gut, wenn man, trotz der vielen neuen Errungenschaften in der Garten-Düngung, den Kompost nicht ganz vergisst. Diesmal vielleicht mit Holzkohle angereichert und etwas besser im Gleichgewicht was das C/N-Verhältnis anbelangt.

Du wirst es bestimmt richtig machen!


Gruss Stieglitz

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Re: terra preta

#275

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 26. Sep 2012, 08:16

Halo Stieglitz,
so macht jeder seine Erfahrungen. Ich hab für eine Weiterbildungsmaßnahme ein Projekt mit verschiedenen Kompostverfahren in der Praxis gemacht.
Holzkohle gibts bei uns nicht Regional, aber wir haben Buchenholzhackschnitzel. Deswegen bin ich von dem Sampada sehr begeistert.
Komposttee in Verbindung mit Brennessel- und Beinwelljauche ist für meine Kübelpflanzen sehr gut ( hab ziemlich viele Pflanzen in Kübel) und Wurmkompost entsteht eigentlich von alleine wenn man ihm die Zeit lässt, erst wenn die Kompostwürmer ausgezogen sind,bzw. die oberste Schicht abgenommen wird, wird der Kompost verwendet.
Die Idee mit der Betonmaschine hat konkrete Form angenommen, hab gestern das dafür passendes Siebteil aus dem Abfallcontainer einer Metalfirma geschenkt bekommen.
Hab das Teil zuvor schon angeboten bekommen, aber konnte mir keinen sinnvollen Verwwendungszweck vorstellen.
Bis nächstes Frühjahr haben wir sicher eine umgerüstete Betonmaschine.
Also ein ganz besonders herzliches Danke,
Gruss
hobbygaertnerin

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Re: terra preta

#276

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 6. Okt 2012, 19:31

der südburgenländische terra preta-produzent gerald dunst/sonnenerde ist für den österreichischen klimaschutzpreis 2012 nominiert. wer ihn unterstützen möchte:

http://www.sonnenerde.at/gerald-dunst-f ... ert.95.htm
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: terra preta

#277

Beitrag von Tikolan » Di 16. Okt 2012, 18:23

habe heute meinen Angesetzen 10 Liter Terra Preta kübel nach ca 6 Wochen geöffnet, und so wie ich gelesen habe, die fermentierung (weißer Pilz, leicht sussäulicher geruch) hat geklappt,
die Kohle, steinmeh, und gemüse ist schon fast erde, nur zwei äpfel und gestänge von gemüseresten ist noch leicht erkennbar.
habe es jetzt in großé Holzkiste gelert und Erde darüber gegeben, und da soll es laut Rezept 5-6 Monate rasten, wäre rechtzeit für frühjahr zum Pflanzen.

mein Rezept war:
auf 10 Liter
1 Kg Holzkohle (habe es nur leicht zerkleinert, bevor ich zuviel staub machte)
1 Kg Steinmehl
ca 2,5 Liter Milch, Joghurtreste
einige Äpfel, Gemüsereste, Gras
zuerst Kohle mit Milchreste getränke und dann mit dem Rest gut durchgemischt,
und seitdem stand der kübel meist in der Sonne (es heißt es soll über 20 Grad wegen der Fermentierung haben)

gruss franz

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Re: terra preta

#278

Beitrag von Stieglitz » Fr 19. Okt 2012, 10:23

Hier ein Link über die Kompostwirtschaft im Hausgarten.

http://www.youtube.com/watch?v=O8flf42f ... ure=relmfu

Es ist das Beste was ich bis jetzt in dieser Sparte gesehen habe. Noch etwas Holzkohlegriess einstreuen (evtl. angereichert mit Mikroorganismen), und was dann rauskommt ist nicht mehr weit von „Terra Preta“ entfernt.

Gruss Stieglitz

AnamPrema

Re: terra preta

#279

Beitrag von AnamPrema » Do 25. Okt 2012, 02:20

"Alle Zivilisationen haben so lange gedauert wie ihr Humus. Die ägyptischen, griechischen, römischen und viele andere waren zu Ende, als ihr Humus zu Ende war. Unsere Zivilisation wird folgen, wenn wir nicht fähig sind, unsere unglaublich dünne Humusschicht zu erhalten beziehungsweise wieder herzustellen."

- Zitat von Friedensreich Hundertwasser -

Hier gibts auch noch ein Rezept:

http://www.wikipreta.org/seiten/007.rezept.html

IngCent
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Re: terra preta

#280

Beitrag von IngCent » Fr 30. Nov 2012, 16:01

Hallo AnamPrema,

das Thema Terra Preta beschäftigt mich seit ich die Doku im ZDF gesehen habe.

Besonders beeindruckt (und beängstigt) hat mich die Aussage von Jürgen Reckin über die Entwicklung des Humusanteils auch und speziell hier in unserer einst fruchtbaren Magdeburger Börde.

Ich sehe wie mein Gartenland regelrecht auflebt, seit es mit Kompost versorgt wird. TP ist wahrscheinlich in der Wirkung ein vielfaches davon.
Noch weiß ich nicht, nach welcher der vielen beschriebenen Methoden ich für mich TP herstelle. Dazu muss ich mich noch durch einige Websites lesen. Dass ich TP für mich und meinen Garten nutze, steht außer Frage.

Ingrid

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