Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Die Menge an Antibiotika, die Haustieren verabreicht wird, wird sicherlich nicht so extrem hoch sein - mengenmäßig gesehen. Wenn man vergleicht, wie viel ein Rind oder ein Schwein im Gegensatz zu einem Hund oder eine Katze wiegt, ist das schon ein Unterschied.
Unsere Hündin hat vor anderthalb Jahren mehrmals Antibiotika bekommen, weil sie starke Blasenentzündungen hatte (Urin war blutig, als sie vom Tierheim zu uns kam). Obwohl sie 4x Antibiotika im Zeitraum von ein paar Monaten bekam, sind wir da im Grammbereich an Gesamtmenge - und das obwohl wir einen mittelgroßen Hund mit 22kg haben.
Und ja, sicherlich werden Haustieren mehr Antibiotika und Medikamente insgesamt häufiger verabreicht, als Nutztieren. Allerdings ist auch die medizinische Betreuung umfangreicher/ aufwändiger (wir haben alleine wegen der Blasengeschichte unseres Hundes ca. 1000€ Tierarztkosten gehabt innerhalb weniger Monate, bei Nutztieren undenkbar) und vor allem (!) ist die Lebensdauer von Haustieren deutlich höher (Hunde im Schnitt zwischen 12 und 16 Jahren, bei Katzen noch höher). Dennoch ist die Menge an Antibiotika deutlich geringer, als bei Großtieren.
Vor ein einigen Jahren habe ich mich mit einer konventionellen Geflügelhalterin auf dem Markt unterhalten. Ich habe für meinen Sohn sogenannte Gläschennahrung frisch gekocht und mir war wichtig, dass ich keine Antibiotikarückstände im Fleisch habe. Aussage war, dass sie (ich meine es war bei den Puten), grundsätzlich vorsorglich Antibiotika geben, weil die Haltung anders nicht möglich wäre. Fand ich, ehrlich gesagt, nicht so prickelnd.
Unsere Hündin hat vor anderthalb Jahren mehrmals Antibiotika bekommen, weil sie starke Blasenentzündungen hatte (Urin war blutig, als sie vom Tierheim zu uns kam). Obwohl sie 4x Antibiotika im Zeitraum von ein paar Monaten bekam, sind wir da im Grammbereich an Gesamtmenge - und das obwohl wir einen mittelgroßen Hund mit 22kg haben.
Und ja, sicherlich werden Haustieren mehr Antibiotika und Medikamente insgesamt häufiger verabreicht, als Nutztieren. Allerdings ist auch die medizinische Betreuung umfangreicher/ aufwändiger (wir haben alleine wegen der Blasengeschichte unseres Hundes ca. 1000€ Tierarztkosten gehabt innerhalb weniger Monate, bei Nutztieren undenkbar) und vor allem (!) ist die Lebensdauer von Haustieren deutlich höher (Hunde im Schnitt zwischen 12 und 16 Jahren, bei Katzen noch höher). Dennoch ist die Menge an Antibiotika deutlich geringer, als bei Großtieren.
Vor ein einigen Jahren habe ich mich mit einer konventionellen Geflügelhalterin auf dem Markt unterhalten. Ich habe für meinen Sohn sogenannte Gläschennahrung frisch gekocht und mir war wichtig, dass ich keine Antibiotikarückstände im Fleisch habe. Aussage war, dass sie (ich meine es war bei den Puten), grundsätzlich vorsorglich Antibiotika geben, weil die Haltung anders nicht möglich wäre. Fand ich, ehrlich gesagt, nicht so prickelnd.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich weiss ja nicht. Möchtest du der Kuh anlasten dass sie schwerer ist und deshalb absolut etwas mehr Medikament braucht wenn sie krank ist? Oder sind manche Tiere gleicher, weil sie weniger wiegen? Dem kann ich wirklich nicht folgen. Zudem ist aufgrund der unterschiedlichen Stoffwechselsituation etc die Dosierung pro kg bei Kleintieren eher höher als bei Grosstieren.Teetrinkerin hat geschrieben: ↑Fr 25. Okt 2019, 08:48Die Menge an Antibiotika, die Haustieren verabreicht wird, wird sicherlich nicht so extrem hoch sein - mengenmäßig gesehen. Wenn man vergleicht, wie viel ein Rind oder ein Schwein im Gegensatz zu einem Hund oder eine Katze wiegt, ist das schon ein Unterschied.
Find ich auch nicht so geil. Ich hab durchaus meine Probleme mit Geflügel- und Putenhaltungen, wo AB prophylaktisch sein müssen damit das System funktioniert. Trotzdem würde ich eine Verabreichung von AB nicht mit Rückständen von AB gleichsetzen, weil die ja nun verstoffwechselt und ausgeschieden werden.Vor ein einigen Jahren habe ich mich mit einer konventionellen Geflügelhalterin auf dem Markt unterhalten. Ich habe für meinen Sohn sogenannte Gläschennahrung frisch gekocht und mir war wichtig, dass ich keine Antibiotikarückstände im Fleisch habe. Aussage war, dass sie (ich meine es war bei den Puten), grundsätzlich vorsorglich Antibiotika geben, weil die Haltung anders nicht möglich wäre. Fand ich, ehrlich gesagt, nicht so prickelnd.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich habe Puten gehalten - wollte den Puten und mir das gekaufte Futter mit dem Zusatz gegen Schwarzkopfkrankheit ersparen-
ein paar Jahre ging das gut, aber jn einem Jahr haben die Tiere diese Krankheit bekommen und sind mir alle eingegangen. Haben mir sehr leid getan, sicher, waren nur 5 Puten, aber trotzdem- scheinbar hat so manches seinen Sinn.
Ich habe seither keine Puten mehr gehalten, aber wenn ich wieder welche halten würde, würde ich mich intensiver damit befassen.
Ich weiß, dass es Putenrassen gibt, die ein wenig robuster sind- aber trotzdem- wer von den Puten leben muss, der wird sich anders damit befassen müssen.
ein paar Jahre ging das gut, aber jn einem Jahr haben die Tiere diese Krankheit bekommen und sind mir alle eingegangen. Haben mir sehr leid getan, sicher, waren nur 5 Puten, aber trotzdem- scheinbar hat so manches seinen Sinn.
Ich habe seither keine Puten mehr gehalten, aber wenn ich wieder welche halten würde, würde ich mich intensiver damit befassen.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Wo hab ich irgendwas irgendwem angelastet? Ich wollte damit nur auf die Aussagen eingehen, dass bei der mengenmäßigen Erfassung der Antibiotika in der Tierhaltung auch Haustiere mit eingerechnet sind. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger.
An sich ist für mich die Gabe von Antibiotika weniger das Problem, als die daraus immer häufiger resultierenden Resistenzen. Das ist tatsächlich ein großes Problem - und das sowohl durch die häufigen Antibotikagaben in der Tier-, wie auch in der Humanmedizin. Und das Einbringen von Antibiotikarückständen in die Umwelt, denn das stört das Bodenleben (und bevor ich da auch wieder falsch verstanden werde: Mir ist es da Wurscht, ob Kontaminierung von AB-Rückständen durch die LW oder Abwässer passiert).
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Für die ist es eher sekundär wieviel das Tier wiegt oder wie die Absolutmengen sindTeetrinkerin hat geschrieben: ↑Fr 25. Okt 2019, 09:54An sich ist für mich die Gabe von Antibiotika weniger das Problem, als die daraus immer häufiger resultierenden Resistenzen.

Mir wäre wichtig, dass AB als notwendige "Waffe" im Kampf gegen Krankheitserreger gesehen wird, die bei Über- und Falschnutzung eben stumpf wird. Verteufelung ist da ebensowenig angebracht wie leichtfertige Benutzung. Insofern sind wir da ja ähnlicher Ansicht, nehme ich an...
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
mal grundsätzlich:
Es geht in diesem Thema um "Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion".
Also diskutiert man hier Probleme der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion.
Das bedeutet nicht, dass es anderswo keine Probleme und Missbräuche gibt.
Folglich ist dieser dauernde Hinweis, anderswo ist auch nicht alles gut und die anderen müssen auch und es wird immer auf die Bauern gehackt, schlicht unnötig.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
@Rohana,
da gehe ich mit dir d'accord. Dennoch sehe ich es kritisch, dass gewisse Haltungsbedingungen nur mit prophylaktischer AB-Gabe funktioniert. Für mich auf alle Fälle ein Zeichen, dass da die Haltungsbedingungen kränkeln und meiner Ansicht nach eigentlich eine Falschnutzung von AB.
da gehe ich mit dir d'accord. Dennoch sehe ich es kritisch, dass gewisse Haltungsbedingungen nur mit prophylaktischer AB-Gabe funktioniert. Für mich auf alle Fälle ein Zeichen, dass da die Haltungsbedingungen kränkeln und meiner Ansicht nach eigentlich eine Falschnutzung von AB.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Es dürfte auch daran liegen, dass moderne Hochleistungsrassen gar nicht mehr "normal" gehalten werden können bzw. die Leistung nur unter Intensivbedingungen bringen und im Freiland versagen.Teetrinkerin hat geschrieben: ↑Fr 25. Okt 2019, 10:21@Rohana,
da gehe ich mit dir d'accord. Dennoch sehe ich es kritisch, dass gewisse Haltungsbedingungen nur mit prophylaktischer AB-Gabe funktioniert. Für mich auf alle Fälle ein Zeichen, dass da die Haltungsbedingungen kränkeln und meiner Ansicht nach eigentlich eine Falschnutzung von AB.
Mir kommen da die Hochleistungskühe in den Sinn, die mit vollem Euter nicht mehr gehen können.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Die darfst du gern mal herzeigen... denn wer sich nicht mehr bewegen kann mit vollem Euter, kommt in keinem modernen Stall klar. Weisst ja, Anbindebetriebe sind nicht die Zukunft, und Laufstallkühe die nicht laufen können, funktionieren nicht. Was du möglicherweise gesehen hast war eine show-gepimpte Kuh, da soll das Euter so prall wie möglich sein - ist weder Stall-Realität noch in irgendeinerweise sinnvoll, eher im Gegenteil.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
ok, wenn ich wieder ein Bild von so einer sehe, dann suche ich das Ventil, um die Pressluft abzulassen. Über den Sinn sind wir uns ja dann sogar mal einig.
Da Shows das angedachte Zielpublikum mit visuellen Reizen ansprechen, aber nicht umerziehen wollen (die spärlich bekleideten kurvenreichen Damen auf dem Bauernkalender und in der Treckerwerbung ...) scheint das ja aber doch eine für viele wünschenswerte Idealkuh zu sein.
Oder ist das sowas wie Bodybuilding für Milchvieh?
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