„Tiere nutzen ohne töten“

cfun
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#51

Beitrag von cfun » Di 15. Sep 2015, 14:25

Ich habe mal gegoogelt, was Pflanzenfresser wegen B12 machen. Es gibt einige, die es im eigenen Körper synthetisieren, aber auch welche, die - wie der Mensch - B12 von draußen brauchen. Bei denen ist es durch die Verunreinigung im Futter (Insekten, Mikroorganismen, Kot, Humus) und sie fressen absichtlich (ihren eigenen) Kot. Wenn wir unsere Nahrung nicht so akribisch reinigen würden, wäre B12 auch kein Problem für uns :).

War aber keine wissenschaftliche Abhandlung, Studien kann ich nicht verlinken, aber wer interessiert ist, kann es sich ja raussuchen.

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Bodo
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#52

Beitrag von Bodo » Di 15. Sep 2015, 18:01

cfun hat geschrieben: Die Medikamentenrückstände sind wirklich ein Problem, aber genauer kenne ich mich nicht damit aus.
Mein Mann ist Leiter einer grossen Kläranlage und er sagt mir immer wieder, was alles im Wasser bleibt. Möglichkeiten gibt es zwar, kostet aber eine Menge Geld und leider sind die Bürger unserer Gemeinde nicht bereit, mehr fürs Wasser zu bezahlen.
cfun hat geschrieben: Aber wie ich schon oben gesagt habe: ich wüsste z.B. nicht, wie man als Veganer an B12 rankommen soll
Vor vielen Jahren hat mir eine Allergologin die vegane Ernährung empfohlen, damit ich meine schlimmen Allergien los werde, was auch geklappt hat. Der Mensch hat sehr wohl eigenes B12, doch leider haben wir es, durch unseren Sauberkeitswahn verlernt, es aufzunehmen, da hast du cfun verdammt Recht damit. :daumen:
Liebe Grüsse

Monica

Vom Tiere und von der Pflanze müssen wir lernen, was Blühen ist.

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Benutzer 4754 gelöscht

Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#53

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 15. Sep 2015, 18:15

cfun hat geschrieben:
Ölkanne hat geschrieben:Wenn jeder vegan leben würde, würde der Landwirtschaft (die nun viel mehr "menschentaugliche" Nahrung produzieren muss, die Kuh "veredelt" ja den einfachen und günstigen Silomais) alle Wirtschaftsdünger wegfallen (wo kein Tier, da keine Scheiße ;) )

Die Konsequenz daraus ist das alle auf Mineraldünger umsteigen, was die Lebensmittel deutlich teurer macht, und es keine Öko-Produktion mehr geben kann.
Nein, man kann die menschlichen Fäkalien zu Dünger verarbeiten. Das wird auch noch so kommen, da der tierische Dünger bei Weitem nicht reicht.
Guck mal wie viel Gülle es gibt und dann wieviel Klärschlamm nach DüV es gibt.
Es gibt erheblich mehr Gülle als zur Dünung geeigneten Klärschlamm.
Zudem darf man bei weitem nicht so viel Klärschlamm fahren wie Gülle auf Grund der Klärschlammverordnung (nur 5t TM/ha in 3 Jahren), und ich wollte mir nicht meinen Acker mit Schadstoffen (nicht um sonst gibt es die Grenzwerte) "zuballern".

cfun
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#54

Beitrag von cfun » Di 15. Sep 2015, 19:04

Ölkanne hat geschrieben:Guck mal wie viel Gülle es gibt und dann wieviel Klärschlamm nach DüV es gibt.
Es gibt erheblich mehr Gülle als zur Dünung geeigneten Klärschlamm.
Meinst du damit, dass der tierische Dünger reicht? Warum wird dann soviel synthetischer verwendet?

Benutzer 4754 gelöscht

Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#55

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 15. Sep 2015, 19:25

nein der Tierische Dünger reicht nicht, ist aber zum Teil auch zu schlecht verteilt.

Wenn es nur Klärschlamm gäbe, müsste noch mehr Mineraldünger eingesetzt werden wie es jetzt schon wird.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#56

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 15. Sep 2015, 21:37

Klärschlamm auf Gemüseland?
NEVER EVER.
Offensichtlich hast du noch nie gesehen, was so alles im Faulturm einer Kläranlage übrig bleibt, was man sehen kann - ganz zu schweigen von den Dingen, die man nicht sehen kann.
Damenbinden und Tampons sind da noch die harmloseren Dinge - gefährlich wird es immer, wenn die Chemie mitspielt: allein die Menge der Pille im Wasser, führt zur Verweiblichung der Amphibien und Fische.
Und das ist nur wirklich schwer, das abzutrennen (falls jemand eine Idee oder Link dazu hat - Danke im voraus.)
Eigentlich betrifft das ALLE Arzneien - aber es juckt kaum jemanden.
Die Pille war eigentlich eine tolle Idee, aber der Erfinder konnte sich damals wohl kaum vorstellen, daß Millionen indischer Frauen die Pille gleichzeitig nehmen würden, weil sie sich nach dem Mond richteten mit der Einnahme.
Heutzutage gibt es besseres, aber das Zeug ist im Wasser - und wir kriegen es niemals mehr raus.
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#57

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 15. Sep 2015, 22:00

Klärschlamm auf Gemüseland?
NEVER EVER.
Wem sagst du das?

Geht auch gar nicht (§4 (2) AbfKlärV).
https://www.google.de/url?sa=t&source=w ... uZULuu_q3A

Ich halte von der Dünung mit Klärschlamm bzw menschlichen Fäkalien (Kompostklos und so Krams eingeschlossen) gar nichts!

Das Zeug gehört anständig entsorgt (verbrannt) und nicht auf irgend ein Acker geleppert!
Schließlich sind das Flächen um Lebensmittel zu produzieren und nicht flächige Müllkippen.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#58

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 15. Sep 2015, 22:17

Wenn du das konsequent durchziehen willst, dann mußt du aber auch alle PSM rauswerfen, die auf Nahrungflächen ausgebracht werden - es gibt keine, die nicht irgendwelche "Nebenwirkungen"/Kollateralschäden auslösen.
Ich hatte vor etlichen Jahren einen fast-total-Schaden durch Blattläuse auf Kartoffeln, die honigten, und gespritzt wurden.
Entschädigung gab es keine, weil es keinen konkreten Verursacher gab, offiziell.
Und so hatte ich mal wieder statt 80 Völker im nächsten Jahr nur noch 9.
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#59

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Di 15. Sep 2015, 22:41

PSM sind doch kein Abfall.
(Nebenwirkungsfrei sind sie aber (leider) auch nicht).
Ich werde versuchen bei meinen 300qm Kartoffeln möglichst ohne Spritzen aus zu kommen. Ob ich das schaffe weis ich nicht (es hängen nun mal 350€ meines Taschengeldes an der Pflanzengesundheit)

Wenn deine Bienen abkratzen hat der Anwender in den Kartoffeln die Bienenauflagen seines Insektizids nicht beachtet.
Wenn aber schon Honigtau auf den Blättern war, war die Schadschwelle (500 Läuse auf 100 Fiederblätter) schon längst Überschriften, sprich der Landwirt zu spät dran.

Fred
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#60

Beitrag von Fred » Mi 16. Sep 2015, 01:08

cfun hat geschrieben: Nein, man kann die menschlichen Fäkalien zu Dünger verarbeiten. Das wird auch noch so kommen, da der tierische Dünger bei Weitem nicht reicht.
Ja genau: http://humanurehandbook.com/
Und ach ja, da fällt mir ein, eine zeitlang kam kein Bericht über das Leben im Ökodorf Sieben Linden ohne Darstellung des Kompostklos aus.
Wobei das mit den Medikamenten und Schadstoffen... aber da ist wirklich schwer zu sagen, ob Nutztiere oder die Menschen mehr mit Pharmaprodukten beglückt werden. Und auch der derzeitige Ansatz mit dem Kanalsystem erst alle Abwässer zu vermischen, und dann die Probleme in der Kläranlage zu haben ist eine Frage, wo ich mir nicht sicher bin, ob zukünfitige Generationen das beibehalten werden.

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