Narrenkoenig hat geschrieben:Recht hat er dahingehend daß wir das Ergebnis vergangener Ereignisse und Notwendigkeiten sind.
Über den Begriff "Notwendigkeit" könnte man in diesem Zusammenhang trefflich streiten.
Biologie ist eine Wissenschaft mit starker historischer Komponente, auch wenn viele Biologen das bestreiten oder ignorieren. Es besteht heute aber unter Biologen weitgehende Übereinstimmung darin, dass Evolution nicht zielgerichtet ist, sondern eine Anpassung bestehender Strukturen an neue Umstände bewirkt. Warum wären sonst bei der Krone der Schöpfung (dem Menschen) solche Fehlkonstruktionen wie die Kreuzung von Speise- und Luftröhre vorhanden, und wer hatte die Idee, den Abwasserkanal durch das Vergnügungsviertel zu legen (damit meine ich das, womit sich die Urologie beschäftigt)?
Man muss diese Äusserung Darwins im historischen Kontext seiner Zeit sehen.
Um 1860 war der Kolonialismus gerade sehr in Mode, und nicht nur die Deutschen, auch die Engländer waren von der Überlegenheit ihrer Rasse überzeugt, genauso wie alle Missionare auch.
"Kampf als Notwendigkeit" gab den ziemlich dekadenten Profiteuren von all dem eine bequeme Rechtfertigung und eine Kombination von Malthus und Darwin lieferte den passenden theoretischen Unterbau dazu.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.