So. Jetzt noch den letzten Teil von meinem Gomera-Angelbericht.
Wie schon angedeutet, haben wir dann noch 2 mal im Hafen von Vueltas geangelt.
Das erste mal war relativ ereignislos. Meine Frau hat ein paar sone schwarzen kleinen Viecher gefangen, im lateinischen Namen hatten die irgendwas mit negro, lateinisch ist das wohl nicht diskriminierend, sondern nur schwarz. (Ich hatte uns ein paar Schautafeln ausgedruckt, so konnten wir alle Fische, die wir gefangen haben, zumindest spanisch und lateinisch bestimmen.) Reichte aber nur gegrillt für ne spärliche Vorspeise.
Beim nächsten Mal hatten wir dann wieder auflaufende Flut und angenehmeren Wind.
Als erstes hat sich meine Frau einen gutaussehenden Spanier geangelt. Also, richtiger, sie hat ihre Angel um das Buggeländer seiner Segelyacht verwickelt, der Mensch war unter Deck, hat erst nicht gehört, vermutlich die ausschweifende Mittagspause. Später kam der dann doch raus, hat sich dann auch wortreich entschuldigt, er hätte schon was gehört, aber nicht auf sich bezogen, und ihr das abgeknüppert.
Dann hat er gefragt, der sprach gut englisch, ob wir zum Spass angeln, was wir erst mal bejaht haben. "Also nicht zum Essen?". "Doch doch, natürlich essen wir die!" Dann sei das ok, er könne Leute nicht leiden, die nur zum Spass angeln, und hat uns viel Glück gewünscht.
Da musste ich an was anderes denken: Wir waren Angelhaken kaufen in Capitano Claudios Laden, eigentlich hatte ich gehofft, den schrägen Vogel, der den Valleboten, meine Lieblingslektüre dort (Auschnitte hier:
http://www.valle-bote.com/ ) herausgibt, kennen zu lernen. War aber seine Frau im Laden. Als wir über die Riesenhaken fürs big-game-fishing staunten, erzählte sie, dass es aber üblich wäre, mit zu kleinen Haken und zu dünnen Schnüren zu angeln, das würde erst den Reiz ausmachen. Wie pervers ist das denn? Bewußt mit unzureichendem Material zu angeln? Wieviel mögen da unnötiger Weise abreißen? Aber einen auf "respektvolles Whalewatching" machen. Naja, der Yachtbesitzer war da mehr nach unserm Geschmack, vermute mal, sein Kommentar zielte auch auf die.
Nun gut, meine Frau hat dann einen Friedfisch, so knapp 30 cm lang gefangen. Ich hab mich derweilen darüber geärgert, dass da immer so Sardinenschwärme kamen, die einem alles abgefressen und sogar die Pose noch attakiert haben. Und aus dem Rutenfragment, was von der großen Welle noch übrig geblieben war was gebastelt, um da einen von zu fangen als Köder. Haben die mir natürlich auch sofort abgefressen, dann hab ich den blanken Haken schnell durch die durchgezogen, und zack, hatte ich einen. Und den hab ich halbiert und die hintere Hälfte grad auf die richtige Angel gehakt.
Und schon kamen die Sardinen wieder vorbei, diesmal aber wild springend mit Raubfischen im Gefolge, Angel rein, quer durch den Schwarm gezogen, sofort Anbiss.
Fast so groß wie der meiner Frau, aber schlanker.
Nun, dann war auch bald Ruhe, biss nichts mehr, wir sind ab zum Haus und konnten uns wenigstens einmal nur von unserm eigenen Fang sattessen. Und insb. der Raubfisch hat natürlich geil geschmeckt.
Ende Gomerabericht.
PS: Wenns einen interessiert, könnte ich nachgucken, was wir da hatten, wir haben das immer angekreuzt auf den Schautafeln.
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So, und jetzt wird wieder bei uns zu Hause angefüttert, wir waren schon zweimal ad hoc, aber erfolglos. Sonntag wollen wir wieder, langsam könnten wir mal einen Silvesterkarpfen klarmachen
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.