Wer verarbeitet seine Rohwolle selbst?

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Reisende
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Re: Wer verarbeitet seine Rohwolle selbst?

#21

Beitrag von Reisende » Mi 20. Feb 2013, 13:06

Sabi(e)ne hat geschrieben::lol: Ja, längere Fasern gehen deutlich leichter.
Und ne Flickkarde ist was anderes als eine normale.
Jup hab ich schon gegoogelt.
Sabi(e)ne hat geschrieben: Beide sowie die Kardiermaschine sollten NICHT für ungewaschene Wolle benutzt werden, weil die Kardendrähte NICHT rostfrei sind, und außer Fett auch noch ziemlich saurer Schafschweiß drin ist.
Ich weiß, deshalb wasche ich sie ja grade. ;) ich hab mich schon recht intensiv eingelesen. Im März bin ich nicht da und so lange wollte ich die Wolle nicht schmutzig einlagern. Deshalb mach ich das jetzt, und April/Mai hab ich dann Zeit fürs kardieren damit ich dann im Juni, wenn mein Spinnrad kommt, genug Material zum Üben habe. Auf dat ding warte ich schon bald ein halbes Jahr :michel:
Sabi(e)ne hat geschrieben: Und vergilbte und brüchige Spitzen müssen eh ab, erstens sieht der Faden sonst "schmutzig" aus, und zweitens bricht er gern an solchen Stellen beim Verzwirnen.
Ok das ist gut zu wissen. Thx
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Zacharias
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Re: Wer verarbeitet seine Rohwolle selbst?

#22

Beitrag von Zacharias » Mi 20. Feb 2013, 15:40

Hallo Reisende,

schneiden solltest du nicht, es ist nie gut zum spinnen geschnittene Fasern zu nutzen, da sie eine glattere Kante haben.
Wasch sie mit der Hand und seife die Endstücke gut ein und lasse es ein paar Stunden in der Lauge liegen. Mit ein bisschen Mühe kriegst du sie ganz weiß. Die Wolle sieht sehr sauber aus, die Enden sind nun mal immer dunkler.
Grüße,
Birgit

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die fellberge
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Re: Wer verarbeitet seine Rohwolle selbst?

#23

Beitrag von die fellberge » Mi 20. Feb 2013, 17:15

Zitat: Sabi(e)ne hat geschrieben:Und vergilbte und brüchige Spitzen müssen eh ab, erstens sieht der Faden sonst "schmutzig" aus, und zweitens bricht er gern an solchen Stellen beim Verzwirnen.

Was heisst denn es bricht beim verzwirnen? Ich hab mindestens zwei Zwirnfäden und der Drall fügt die losen Enden problemlos wieder zusammen- da bricht nichts! Ich würde auch nichts abschneiden.
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Re: Wer verarbeitet seine Rohwolle selbst?

#24

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 20. Feb 2013, 17:18

:lol: Sorry - wie kriegt man sie dann ungeschnitten vom Schaf????
Es ist wurscht, ob nur unten oder auch oben geschnitten wird, alle lange Wolle und Seide wird eh in kurze Stücke gehackt, also hat man immer 2 Schnittkanten.
Und bevor ich mir mit den brüchtigen und gelben Enden mein Garn versaue, mach ich die lieber ab.
Diese Enden haben ja mindestens ein halbes Jahr direkte Sonne bekommen, und jeder weiß, wie "toll" sich die eigenen Haare nach einem Urlaub mit ganz viel Sonne anfühlen.
Es lohnt sich nicht, wegen dieser paar Gramm Abfall soviel Aufwand zu betreiben, zumal Seifenlauge Wolle nur noch brüchiger macht, wenn sie länger drin liegt.
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Re: Wer verarbeitet seine Rohwolle selbst?

#25

Beitrag von Zacharias » Mi 20. Feb 2013, 17:22

@ Fellberge
Sehe ich genauso. Wenn was bricht, dann an den geschnittenen Enden. Klar kann man die Wolle leider nicht vom Schaf zupfen, aber diese eine harte Kante reicht, da muss man nicht noch am anderen Ende eine weitere anbringen.
Ich habe noch keine Brüchigkeit durch Sonneneinwirkung fest stellen können. Weder beim Schaf, noch bei mir.
Grüße,
Birgit

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Re: Wer verarbeitet seine Rohwolle selbst?

#26

Beitrag von Sabi(e)ne » Mi 20. Feb 2013, 17:26

@Fellberge: ihr spinnt ja auch alle nicht so nen Fieselkrams wie ich. :rot:
Bei 4 oder 5 zarten Einzelfäden ist es äußerst peinsam, wenn da einer bricht.... :ohoh:
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Re: Wer verarbeitet seine Rohwolle selbst?

#27

Beitrag von Reisende » Mi 20. Feb 2013, 17:56

:pfeif: wenn sich schon die fachfrauen nicht einig sind, wie soll ich dann klarkommen? :lol:

Die anderen Hinweise kamen leider zu spät, da hatte ich schon geschnippelt. War aber mehr spitzen schneiden, die verfärbung stört mich nämlich nicht und liegt zum größten Teil am schmutz. Die Wolle liegt jetzt im 2. Einweichgang und sieht schon sehr viel besser aus.

Was das wollfett angeht, möchte ich es nur reduzieren. Sonst hat man da ja so ein knochentrockenes Zeugs. Mich wundert dieser Widerspruch zwischen kein fett beim kardieren aber bitte fett ja beim verspinnen... Die karden kann man ja direkt nach gebrauch säubern.
Hab mich durchs netz gewühlt und von shampoo über spüli, wollwaschmittel und Soda und selbst gesiedeter seife alles gefunden. Nach einem Blick auf die inhaltsangaben der Sachen, die ich zuhause habe, hab ich mich für Frosch neutralreiniger entschieden.
Bei der coburger bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Sie ist sauber, hat aber noch einen dezenten fettanteil.
Was benutzt ihr dafür?
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Re: Wer verarbeitet seine Rohwolle selbst?

#28

Beitrag von Zacharias » Mi 20. Feb 2013, 18:09

Beim Fett scheiden sich natürlich die Geister, ist halt Geschmackssache. Wenn man eine Trommelkarde voll Lanolin hat, ist das nicht so prickelnd und ich denke auf Dauer wirst du nicht mit Handkarden arbeiten, sonst kannst du deine Arme bald mit denen von Leuten aus der Muckibude messen.
Das Waschmittel nehme ich entsprechend dem was ich haben will. Die meiste Rohwolle wasche ich in der Maschine, da nehme ich ein schnurznormales Wollwaschmittel, meistens das von Aldi, weil ich davon viel brauche. Wasche ich eine besondere Wolle von Hand oder spinne ich erst und wasche die Wolle danach, nehme ich Naturseife oder ein Biowaschmittel.
Geschnitten habe ich nur einmal. Da hatte ich Scottish Blackface in toller Qualität, aber das sind echte Schweine, die Spitzen hätte ich niemals sauber bekommen. Das Ergebnis der geschnittenen Wolle war aber für mich qualitativ nicht ausreichend, darum färbe ich die Wolle nun lieber ein statt zu schnibbeln.
Grüße,
Birgit

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Re: Wer verarbeitet seine Rohwolle selbst?

#29

Beitrag von die fellberge » Mi 20. Feb 2013, 18:52

Ach Sabine- hier wurde nach Schafwolle gefragt- das du nicht differenzieren kannst.
- und zwar von jemandem der erst auf sein Spinnrad wartet und z.ZT mit der Handspindel die ersten Anfänge macht.

Ich nehme zum Waschen Babyshampoo.
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Re: Wer verarbeitet seine Rohwolle selbst?

#30

Beitrag von Little Joe » Mi 20. Feb 2013, 20:04

Zacharias hat geschrieben:Die meiste Rohwolle wasche ich in der Maschine, da nehme ich ein schnurznormales Wollwaschmittel,
... kannst du das mal genauer erklären? Packst du die Rohwolle in einen Kissenbezug und bei welcher Temperatur und wie siehts mit dem verfilzen aus?
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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