Vorsicht- Blumen???

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65375
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Re: Vorsicht- Blumen???

#21

Beitrag von 65375 » Mo 19. Nov 2012, 10:08

65375 hat geschrieben:Früher soll es hier in den Weinbergen Wildtulpen gegeben haben. Die haben dann wohl davon profitiert, daß die Brutzwiebeln immer wieder nach oben gepflügt worden sind. Inzwischen sind Tulpen im Weinberg mehr als exotisch.
emil17 hat geschrieben:Weinbergtulpen werden ausschliesslich durch Herbizide entfernt, durch Bodenbearbeitung wird man sie nicht los. Zumal man im Weinberg nicht so tief graben kann wie die Zwiebeln sind, ohne die Rebwurzeln zu beschädigen. Die Zwiebelchen dieser Art sind etwa so gross wie eine kleine Haselnuss.
Ich hab mich hierdrauf bezogen:
kraut_ruebe hat geschrieben:bei den tulpen stirbt irgendwann die mutterknolle, die vermehrung erfolgt über tochterknollen, welche unterhalb gebildet werden - d.h. die brauchen platz und wandern dadurch dann mit der zeit auch in die tiefe - wens zu tief wird schaffen sie es nicht mehr bis zum licht durchzudringen, ab und zu müsste man sie ausgraben und neu verteilen.

die-forsthäusler

Re: Vorsicht- Blumen???

#22

Beitrag von die-forsthäusler » Mo 19. Nov 2012, 12:35

Wir haben noch einen kleinen Apfelgarten, in dem meine Eltern vor vielen, vielen Jahren mal ein paar Krokusse gesteckt haben. Die sind inzwischen verwildert, und jeden Frühling haben wir ein richtiges Blumenmeer!

Tulpen verwildern eigentlich auch. Viele Sorten sind aber "hochgezüchtet", und die leben leider nicht so lange. Besser sind "einfache" oder wilde Sorten (aber auch nicht alle). Wir haben, glaube ich, die Sorten "sylvestris" und "turkestanica" gesteckt, und die kommen seither jedes Jahr wieder.

Tulpen mögen es auch im Sommer eher trocken -- vielleicht ist Deine Wiese zu feucht, und sie sind weggefault? Da kann man aber was machen: Beim Stecken streut man etwas Sand ins Pflanzloch (als Drainage), dann die Zwiebel, dann Erde, und eine Mulchschicht. Im Sommer sollte man die Tulpen-Stellen gut düngen (=mit reifem Kompost bestreuen), denn dann brauchen sie viele Nährstoffe.

Liebe Grüße,
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Spottdrossel
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Re: Vorsicht- Blumen???

#23

Beitrag von Spottdrossel » Mo 19. Nov 2012, 17:52

Bei Tulpen gibt es unterschiedliche Empfehlungen, in den Gartenzeitungen ist gerne von "Nährstoffen und Feuchtigkeit" die Rede, wenn es um die Bedürfnisse der Tulpen geht.
Auf einer holländischen Website habe ich jetzt gelesen, daß Tulpen ursprünglich im Winter einfrieren und im Sommer richtig gebraten werden, und die Haupttodesursache neben der Wühlmaus milde, nasse Winter sind, wo dann die Zwiebeln entweder verfaulen oder der Kältereiz fehlt.
Ich habe grade ein Versuchsfeld angelegt, 60 billige, quitschbunte Tulpen wurden in der hauseigenen Wüste unterhalb der Fichten eingebuddelt, tiefer als empfohlen, mit Wühlmausschutz. Viel trockener geht´s kaum.
In 3 Jahren kann ich euch sagen, ob die Theorie stimmt oder nicht ;) .
Bei mir gibt es immer Blumen. Als "Einparkhilfe" für Insekten zwischen den Nutzpflanzen. Um mich zu erfreuen. Um die Hummeln zu erfreuen (wir haben fast nur Hummeln und Wildbienen hier). Um (hoffentlich) die Nachbarn auf den Geschmack zu bringen.
Über der ungefüllten Bodendeckerrose "Sternenflor" geht es im Sommer zu wie FFM Flughafen, da gibt es regelrechte Warteschleifen :lol: .
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emil17
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Re: Vorsicht- Blumen???

#24

Beitrag von emil17 » Mo 19. Nov 2012, 20:26

Spottdrossel hat geschrieben: Auf einer holländischen Website habe ich jetzt gelesen, daß Tulpen ursprünglich im Winter einfrieren und im Sommer richtig gebraten werden, und die Haupttodesursache neben der Wühlmaus milde, nasse Winter sind, wo dann die Zwiebeln entweder verfaulen oder der Kältereiz fehlt.
Ich habe grade ein Versuchsfeld angelegt, 60 billige, quitschbunte Tulpen wurden in der hauseigenen Wüste unterhalb der Fichten eingebuddelt, tiefer als empfohlen
Ich wünsche Dir viel Glück, aber unter Fichten wächst auch deshalb kaum etwas, weil die Wurzelkonkurrenz der Bäume extrem gross ist.
Im botanischen Garten Basel setzen die Gärtner solche Gewächse in speziell angemischte Substrate, meist aus viel Kalkschutt und wenig lehmarmer Erde zusammengesetzt, welche das Wasser rasch abfliessen lassen.
Die meisten Tulpen kommen aus den vorderasiatischen Steppen mit extrem kontinentalem Klima.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Vorsicht- Blumen???

#25

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 20. Nov 2012, 09:15

Die Vermehrung von Tulpenzwiebeln hab ich noch nicht so ganz kapiert, aber die Lebensbedingungen der Tulpen.
Was mich nur daran etwas irritiert, das Hauptland der Tulpenvermehrung ist meines Wissens Holland, dort ist das Klima eigentlich ein ganz anderes, als dort, wo die Tulpen herkommen.
Narzissen sind wohl eher aus dem feuchten Auengebiet gekommen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Vorsicht- Blumen???

#26

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 20. Nov 2012, 09:52

hallo!

Ich glaube, in Holland wird mit viel Chemie gearbeitet - und weniger "selber wachsen lassen" - oder?
hobbygaertnerin hat geschrieben:Narzissen sind wohl eher aus dem feuchten Auengebiet gekommen.
:daumen: :daumen:

deshalb setz ich bei mir auch auf Narzissen und Schneeglöckerl.

liebe Grüße!

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Spottdrossel
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Re: Vorsicht- Blumen???

#27

Beitrag von Spottdrossel » Di 20. Nov 2012, 11:49

emil17 hat geschrieben: Ich wünsche Dir viel Glück, aber unter Fichten wächst auch deshalb kaum etwas, weil die Wurzelkonkurrenz der Bäume extrem gross ist.
Im botanischen Garten Basel setzen die Gärtner solche Gewächse in speziell angemischte Substrate, meist aus viel Kalkschutt und wenig lehmarmer Erde zusammengesetzt, welche das Wasser rasch abfliessen lassen.
Die meisten Tulpen kommen aus den vorderasiatischen Steppen mit extrem kontinentalem Klima.
Nicht drunter, sondern davor, Sonne und Regen kommen also erstmal ran, und ein paar Ausläufer der Fichtenwurzeln reichen in den Pflanzbereich rein.
Mit dem Hintergedanken, daß in einem milden Winter die Fichte ja "arbeitet" und überschüssiges Wasser abzieht.
Da in diesem Bereich im Hochsommer nicht mal mehr Unkraut wachsen will, war´s mir einen Versuch wert.
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Re: Vorsicht- Blumen???

#28

Beitrag von ceratostigma » Fr 18. Jan 2013, 23:55

Ich sage mir immer Tulpen sind Spaß an der Freude und ich setze jedes Jahr neue. Denn entweder sie verfaulen, treiben in zunächst milden Wintern zu früh aus und bekommen dann vom Spätfrost eins auf die Mütze oder die Wühlmäuse fressen sie oder die Züchtung ist nur für eine Blühsaison ausgelegt oder sie sind zu tief gewandert. Letzterem kann man bedingt mit Körben begegnen, aber sobald sie zu grobmaschig sind wandern die Brutzwiebeln hindurch. Die Körbe funktionieren auch nur, wenn man in Tuffs pflanzen möchte. Einzeln gestreut wird das zum Alptraum, wenn man mal tausend Stück pflanzen will.

Ich habe in einer Tulpensaison in einem Garten in England 7.000 Tulpen zum jeweiligen Blühende ausgegraben und entsorgt. Der Boden war so tonhaltig, dass die Zwiebeln teilweise schon verfault waren. Der Vorteil war, dass Platz für Einjährige in den Beeten geschaffen wurde und dass jedes Jahr neue Sorten und Kombinationen ausprobiert werden konnten, ohne dass eine überlebende Tulpe das Bild vermasselt hätte. Klar, im Privatgarten machen das die Wenigsten so!

Tulpen haben diese für uns Gärtner sehr unangenehme Eigenschaft in die Tiefe zu streben nicht umsonst. Im Kaukasus z.B. leben sie an Berghängen, die häufig nur eine geringe Erdauflage haben und darunter Felsen aufweisen. Wenn dort im Frühjahr die meisten Niederschläge fallen, läuft das Wasser unter der Erde am Felsen entlang. An dieser Grenze sind die Lebensbedingungen für die Tulpenzwiebeln am besten, denn bekommt sie das meiste Wasser ab bleiben aber nicht im "Sumpf" stecken.

Ich habe mit Darwin-Hybriden sehr gute Erfahrungen gemacht. Die kommen seit 20 Jahren zuverlässig. Sie haben den Nachteil, dass die Farbpalette mit rot, gelb und den Zwischentönen sehr eingeschränkt und die Größe sehr dominant ist. Das passt nicht immer.

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Re: Vorsicht- Blumen???

#29

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 19. Jan 2013, 08:02

Die möglichen Farbspiele mit den wunderschönen Tulpenfarben sind natürlich besonders im Frühjahr eine Augenweide.
Mir würde so ein prachtvoll blühendes Tulpenbeet auch gefallen, aber jedes Jahr 2 mal die Arbeit, einmal mit dem Pflanzen und dann wieder mit dem Entfernen der Blumenzwiebeln, das lässt mich zweifeln.
Auf der anderen Seite, auch die Sommerblumen müssen als Pflanzen herangezogen werden, gepflanzt und dann wieder im Herbst gejätet werden.
Bin am Überlegen, ein gut sichtbares kleines Beet vielleicht mal versuchsweise für ein wirkliches Farbenmeer auszuprobieren, im Frühling Tulpen mit Stiefmütterchen oder Vergissmeinnicht- dann Sommerblumen auch farblich passend zusammengestellt.
Vor ein paar Tagen hab ich die Blumezwiebelbeete mit Fichtenreisig zugedeckt und mit viel Schnee warm eingepackt.
Sie haben schon ganz schön getrieben, hoffe nur, dass ihnen der Frost nicht recht zu schaffen macht.
Die ersten Schneerosen hatten schon Blüten angesetzt, hoffe nur, dass die dieses Wetterwechseln überstehen.

Rauberer
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Re: Vorsicht- Blumen???

#30

Beitrag von Rauberer » Di 22. Jan 2013, 17:05

Ich habe im Garten verschiedene Rosen gepflanzt. Mohn und Tulpen kommen auch immer wieder von selbst, da pflanze ich nichts nach. Da meine Wiese durch die nicht vorhandene Pflege der Vorbesitzerin extrem vermoost war und deshalb größere Flächen ohne jeden Bewuchs sind, mache ich jedes Jahr an einer neuen Stelle eine kleine Nützlingswiese mit diversen Blumen. Erstens schön anzuschaun, zweitens beschäftigen sich Bienen usw. statt mit unserem Kuchen lieber mit den Blumen und zum dritten säht sich auf den bewuchslosen Flächen wieder was an.

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