Hallo Theo,
mit unreifen Früchten hab ich es nicht so im trinkbaren Saft, unser Obst- un Gartenbauverein hat eine Presse, man muss allerdings mit gewaschenen Äpfeln ankommen, die Äpfel selbst in den Muser werfen, die 2. Person den Saft in einen Kanister füllen und zu Hause den Saft erhitzen und einfüllen. Aber ich kann die Äpfel bei grösseren Mengen so sortieren, dass ich an sortenreinen Saft komme- für Süssmost mag ich keine grünen Äpfel verwenden, für den Most zur Apfelessigbereitung kommen sie dazu.
Ich könnte die Äpfel auch in eine in der Nähe liegende Saftfabrik bringen, mir einen Gutschein holen und aus einer sehr grossen Auswahl an Fertigsäften zurücknehmen.
Unsere alten Apfelsorten sind mir dafür fast zu schade und der von dort kommende Streuobststaft ergibt eine sehr kleine Ausbeute, weil man für die Äpfel sehr wenig Saft bekommt, ausserdem schmeckt auch hier jede Flasche vollkommen gleich.
Das sind die schönen Momente des Selbstversorgerlebens, wenn unser eigener Apfelsaft schön ettiketiert in den Regalen lagert.
Und genau deswegen mache ich es, weil ich hier sehr vieles selbst gestalten kann.
@Sabi(e)ne, ich weiß um den Wert meiner Arbeit und meines Könnens, aber neulich hab ich gesehen, wenn ich mit der edlen Gewürzdose eines bekannten Fernsehkoches angerauscht gekommen wäre, hätte es lauter ah´s und oh´s gegeben, so wurde mein Geschenk etwas lieblos zur Seite gestellt. Ist mir vor einer Weile mit meinen selbstgemachten Pralinen ebenso passiert, also bild ich mir das nicht ein. Also zieh ich den Schluss daraus, dass meine Kreationen nur noch wirklich an ausgewählte Leute verschenkt werden. Liebe esse ich meine selbstgemachten Pralinen dann doch selbst, aber ich möchte auch nicht auseinandergehen wie ein Hefeteig.
Für einen Anlass mach ich demnächst Wachteleierlikör, bei dem zu Beschenkenden weiß ich, dass er sich darüber sehr freuen wird.
Der grosse Teil der Menschen ist mit Geschmacksverstärkern so bedient, die können mit den selbstgemachten Sachen nichts mehr anfangen, weil es eben nicht so schmeckt. Und wer diese Dinge nicht macht, wer keinen eigenen Garten hat, kennt auch nicht die Mühe und den Aufwand, bis ein Salatkopf erntereif ist. Das Bücken überlassen viele den anderen und damit verliert es auch an Wertschätzung.
Da ich die Würzmischungen in erster Linie für mich selbst mache, kann ich damit leben.
Zitronensalz, Brennesselsamen/Paprika, Kräuter der Provence und mediterrane Mischung aus meinem Kräutergarten.
Ich hab das Gefühl, dass in meinem Umfeld die Selbstversorgung noch immer den Touch von Kleinhäuslertum und Armut hat, aber ich sehe es als Reichtum und ausgelebte Kreativität.
Man kann sicher den Wert vom eigenen Gemüsesamen, den man bis zur fertigen Pflanze dann weiter in den Kochtopf, in das Teller oder als eingeweckte Konserve für den Winter begleitet- nicht genau beziffern oder eben die eigenen Gewürzkreationen, auch die Freude die mit der eigenen Wertschöpfung verbunden ist,
ich möchte auf diese Werte einfach nicht mehr verzichten.
Gruss
hobbygaertnerin