Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

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kleinesLicht
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#171

Beitrag von kleinesLicht » Di 30. Okt 2012, 17:36

Hallo hobbygaertnerin,

Ich habe in der Kueche eine Liste haengen, wo ich alle Ernte eintrage. Geht schnell, ist immer griffbereit. Wenn ich Zeit und Lust habe, rechne ich alles zusammen (Dieses Jahr waren's 73kg Gurken :eek: ) und die Ersparnis daraus aus, einmal Bio und einmal Discounter.
Eier schreibe ich taeglich in einen Kalender, der ebenfalls in der Kueche haengt. Einmal im Monat rechne ich alles zusammen und trage es in ein Heft, in dem auch alle Ausgaben fuer die Enten und Huehner stehen. Um auf die Kosten pro Ei zu kommen rechne ich die selbstgeschlachteten Haehnchen mit einem Kilopreis von 5€ und selbstgezogene Hennen mit 6,50€ pro Stueck als Einnahme dazu. Ich freue mich ueber jeden Cent, den ein Ei weniger kostet.
Im Schlafzimmer, wo Sirup und Eingemachtes steht, haengt ebenfalls eine Liste, wo ich eintrage, was ich dazugestellt habe.

Ich jongliere gerne mit Zahlen, ist eine Marotte... :aeh: Ist alles ziemlich verrueckt, motiviert mich aber.
viele Grüße
ein kleines Licht

Sabi(e)ne
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#172

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 30. Okt 2012, 17:49

@Hobbygaertnerin: ja, irgendwie ist das nicht nachvollziehbar - wenn's im Glas mit schickem Etikett von einer Prestige-Firma kommt, ist es "geschenkwürdig", aber wenn du es gemacht hast, nicht... :dreh:
Ich hab früher oft schicke Torten als Geschenke im Bekanntenkreis gemacht - das sah niemand als billiges Geschenk an, weil mehr oder weniger alle kochten und buken, und jedem klar war, was da allein an Materialkosten drinsteckt, wenn man's ordentlich macht.
So eine Nußtorte (mit 9 Eiern und 600g Nüssen und 200g Kuvertüre) oder ein Käsekuchen (mit 750g Sahnequark, 6 Eiern, 250g Butter, 250g Zucker plus echte Vanille) geht nicht unter 10€, plus Strom und Arbeitszeit.
Bloß kennen die meisten heute ja nur noch Backmischungen für 2,99€... :roll:
Die würde ich dann allerdings schon schräg angucken. :ohoh:
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#173

Beitrag von Olaf » Di 30. Okt 2012, 18:35

Ich muss leider gleich weg, erst noch schnell die Tiere machen und dann ab zur halloween-Party unten am See, die Schulkinder schnitzen seit Wochen Kürbisse, der ganze See wird erleuchtet sein.
Ich find das aber eine sehr intererssante Diskussion, vielleicht sollten wir die rausnehmen aus dem Thread und ihr einen eigenen gönnen?
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#174

Beitrag von Theo » Di 30. Okt 2012, 21:24

Hallo hobbygaertnerin,
hobbygaertnerin hat geschrieben:...selbstgemachter Apfelsaft schmeckt nach den Apfelsorten (hab auch schon sortenreine Apfelsäfte gemacht) und nicht ständig der gleiche Einheitsgeschmack,
machst Du den komplett selbst?
Ich hab welchen mosten lassen, bin mit dem Ergebnis aber nicht ganz zufrieden. Ist etwas zu süß, der gekaufte Direktsaft ist besser. Wahrscheinlich muss ich mehr unreife Früchte reintun...
hobbygaertnerin hat geschrieben:Brauch diese aromatisierten Teesorten nicht,
Igitt!
Gruß
Theo

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#175

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 30. Okt 2012, 22:11

@Theo: kriegst du bei dir deinen eigenen Saft zurück?
Hier gibt es nur Gutscheine für soundsoviel Liter, aber nie den eigenen zurück.
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#176

Beitrag von Olaf » Di 30. Okt 2012, 23:28

Das ist tatsächlich etwas einfältig von Theo, aber wenn ich größere Mengen hätte, ich würd auch lohnmosten lassen.
*lach*
Olaf
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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#177

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 31. Okt 2012, 08:12

Hallo Theo,
mit unreifen Früchten hab ich es nicht so im trinkbaren Saft, unser Obst- un Gartenbauverein hat eine Presse, man muss allerdings mit gewaschenen Äpfeln ankommen, die Äpfel selbst in den Muser werfen, die 2. Person den Saft in einen Kanister füllen und zu Hause den Saft erhitzen und einfüllen. Aber ich kann die Äpfel bei grösseren Mengen so sortieren, dass ich an sortenreinen Saft komme- für Süssmost mag ich keine grünen Äpfel verwenden, für den Most zur Apfelessigbereitung kommen sie dazu.
Ich könnte die Äpfel auch in eine in der Nähe liegende Saftfabrik bringen, mir einen Gutschein holen und aus einer sehr grossen Auswahl an Fertigsäften zurücknehmen.
Unsere alten Apfelsorten sind mir dafür fast zu schade und der von dort kommende Streuobststaft ergibt eine sehr kleine Ausbeute, weil man für die Äpfel sehr wenig Saft bekommt, ausserdem schmeckt auch hier jede Flasche vollkommen gleich.
Das sind die schönen Momente des Selbstversorgerlebens, wenn unser eigener Apfelsaft schön ettiketiert in den Regalen lagert.
Und genau deswegen mache ich es, weil ich hier sehr vieles selbst gestalten kann.
@Sabi(e)ne, ich weiß um den Wert meiner Arbeit und meines Könnens, aber neulich hab ich gesehen, wenn ich mit der edlen Gewürzdose eines bekannten Fernsehkoches angerauscht gekommen wäre, hätte es lauter ah´s und oh´s gegeben, so wurde mein Geschenk etwas lieblos zur Seite gestellt. Ist mir vor einer Weile mit meinen selbstgemachten Pralinen ebenso passiert, also bild ich mir das nicht ein. Also zieh ich den Schluss daraus, dass meine Kreationen nur noch wirklich an ausgewählte Leute verschenkt werden. Liebe esse ich meine selbstgemachten Pralinen dann doch selbst, aber ich möchte auch nicht auseinandergehen wie ein Hefeteig. :)
Für einen Anlass mach ich demnächst Wachteleierlikör, bei dem zu Beschenkenden weiß ich, dass er sich darüber sehr freuen wird.
Der grosse Teil der Menschen ist mit Geschmacksverstärkern so bedient, die können mit den selbstgemachten Sachen nichts mehr anfangen, weil es eben nicht so schmeckt. Und wer diese Dinge nicht macht, wer keinen eigenen Garten hat, kennt auch nicht die Mühe und den Aufwand, bis ein Salatkopf erntereif ist. Das Bücken überlassen viele den anderen und damit verliert es auch an Wertschätzung.
Da ich die Würzmischungen in erster Linie für mich selbst mache, kann ich damit leben.
Zitronensalz, Brennesselsamen/Paprika, Kräuter der Provence und mediterrane Mischung aus meinem Kräutergarten.
Ich hab das Gefühl, dass in meinem Umfeld die Selbstversorgung noch immer den Touch von Kleinhäuslertum und Armut hat, aber ich sehe es als Reichtum und ausgelebte Kreativität.
Man kann sicher den Wert vom eigenen Gemüsesamen, den man bis zur fertigen Pflanze dann weiter in den Kochtopf, in das Teller oder als eingeweckte Konserve für den Winter begleitet- nicht genau beziffern oder eben die eigenen Gewürzkreationen, auch die Freude die mit der eigenen Wertschöpfung verbunden ist,
ich möchte auf diese Werte einfach nicht mehr verzichten.
Gruss
hobbygaertnerin

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#178

Beitrag von Picassa » Mi 31. Okt 2012, 08:27

Es gibt auch die Möglichkeit, den Saft der eigenen Äpfel zu bekommen. Das ist meistens etwas teurer, aber man weiß, was man bekommt. Abfüllung in 5- oder 10l-Kartons, in denen der Saft (bei geöffneten Kartons) bis zu 3 Monaten haltbar ist.
Beispiel - guckst du hier :
http://apfel-paradies.de/index.php

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#179

Beitrag von Theo » Mi 31. Okt 2012, 09:37

Sabi(e)ne hat geschrieben:@Theo: kriegst du bei dir deinen eigenen Saft zurück?
Hier gibt es nur Gutscheine für soundsoviel Liter, aber nie den eigenen zurück.
Jaaah! Kann man zugucken. Da kam auch einer mit zwei Kistchen Birnen, das gab drei Kanister.
Sonst würde ich ja nicht überlegen, eine andere Mischung zu nehmen.
Es soll ja besser sein, zwischen dem Pressen und dem Erhitzen etwas Zeit vergehen zu lassen, vielleicht ist auch das der Unterschied.
Olaf hat geschrieben:Das ist tatsächlich etwas einfältig von Theo,
Was?
hobbygaertnerin hat geschrieben:ich weiß um den Wert meiner Arbeit und meines Könnens, aber neulich hab ich gesehen, wenn ich mit der edlen Gewürzdose eines bekannten Fernsehkoches angerauscht gekommen wäre, hätte es lauter ah´s und oh´s gegeben, so wurde mein Geschenk etwas lieblos zur Seite gestellt. Ist mir vor einer Weile mit meinen selbstgemachten Pralinen ebenso passiert, also bild ich mir das nicht ein. Also zieh ich den Schluss daraus, dass meine Kreationen nur noch wirklich an ausgewählte Leute verschenkt werden. ...
Der grosse Teil der Menschen ist mit Geschmacksverstärkern so bedient, die können mit den selbstgemachten Sachen nichts mehr anfangen, weil es eben nicht so schmeckt.
Das ist wohl das Hauptproblem. Natürlich ist auch die Verpackung wichtig, aber inzwischen ist sie das Entscheidende (und vielleicht noch ein Markenname), weil kaum noch jemand sensorisch die Qualität beurteilen kann.
Gruß
Theo

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Re: Die schönen Momente des Selbstversorgerlebens

#180

Beitrag von Olaf » Mi 31. Okt 2012, 10:01

Sorry Theo,
ist mir so "rausgerutscht".
Du glaubst ja sicherlich nicht wirklich, Deinen eigenen Saft zu bekommen oder irgendwie nennenswert auf den Geschmack Einfluss nehmen zu können, klang aber so. Trotzdem beneide ich jeden, der soviel Äpfel hat, um es in die Mostereri zu geben. Ich müsste die Äpfel kaufen, hier sind ringsum Plantagen, und eine Besitzerin kenn ich gut, da krieg ich sogar nen Sonderpreis (Ich kauf da manchmal für die Ziegen). Da ich aber weiss, dass sie alles unverkäufliche in die Mosterei gibt, kann ich auch gleich da kaufen,bzw. den Saft, den sie dann auch anbietet. :mrgreen:
LG
Olaf
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