DocMarten hat geschrieben: Ich weiß nicht, warum die fertig gesponnenen Garne so wahnsinnig teuer sind. Unter dem Mikroskop sieht die Unterwolle vom Bison auch nicht feiner aus als zB die Unterwolle vom Soayschaf. Vielleicht enthält Bisonwolle Luftblasen im Mark und ist deshalb so warm (und so teuer).
Fakt ist: Ich werde daraus keinen Faden zusammengedreht bekommen, die ist viel zu kurzfaserig für mich. Und da ist jede Menge grobes Deckhaar dazwischen, was ich zumindest beim Kardieren nicht herausbekomme. Auch nicht mit der Damenstrumpf- oder auf-beiden-Seiten-auseinanderzieh-Methode. Da ich die Wolle aber sowieso nicht verspinnen kann, sondern verfilzen werde, hoffe ich, dass dabei die meisten groben Haare davon schwimmen. Vielleicht kann man sie auch nach dem Filzen noch herausbürsten. Ich berichte dann mal, wenn ich weiter gekommen bin.
Das erste Objekt wird eine Wärmflaschenhülle sein-als Dankeschön an den netten Bisonwolleneinsammler.
LG DocMarten
Die sind so teuer, weil es kaum einen Bison gibt, der sich freiwillig bürsten läßt, außer einer aus Handaufzucht vielleicht. Der Rest ist mühsame Einsammelei, und in der Prärie deutlich aufwendiger als in einem deutschen Gatter oder Zoo....
Ja, die Fasern sind hohl - deshalb ja soviel wärmer.
Ja, Dehairing ist mühsam, aber in Amiland gibt s ein paar Leute mit den passenden Maschinen dafür
Und auf Ravelry gibt es eine Menge Berichte, wie man das von Hand machen kann (es sind sehr feine Pinzetten und viele Stunden involviert

).
Spinnen kann man das wohl - mindestens mit einer supported spindle wie Kaschmir pur, oder mit einer sehr leichten Kopfspindel (wenn du das nicht kannst, bedeutet es nicht, daß es andere Leute nicht können

.
Videos gibt es auf youtube genug dazu, es ist nur Übungssache, und gibt einen sehr feinen Faden, den man üblicherweise mit Seide o.ä. verzwirnt - alleredelstes Garn.
Yak ist genauso kurz, ebenso Ouessant-Unterwolle, die nach dem Kämmen übrigbleibt, damit kann man gut üben.
Und mit Kardieren kriegst du keine langen Haare raus, das geht nur mit Wollkämmen.
Ich kann dir aber nur sagen, es lohnt sich
absolut, das zu verspinnen, auch wenn's mühsam ist.
Nachsatz: ich hab auch fast 3 Jahre gebraucht, bis ich's konnte...

I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...