„Tiere nutzen ohne töten“

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Reisende
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#81

Beitrag von Reisende » Do 17. Sep 2015, 15:54

Rati hat geschrieben:
Reisende hat geschrieben:... und milch ist halt milch. nicht hafer-einweich-extrakt oder dergleichen...
na ja, irgendwie doch schon.
Als Milch werden alle möglichen trüben (milchigen) Dispersionen bezeichnet.
es gibt ja zB auch die Bohrmilch und so.

Grüße Rati
:hmm:
nö, einspruch euer ehren :mrgreen:
milch kommt etymologisch von melken (schwed. mjölk, dän. mælk, niederl. melk, engl. milk, isländ. mjólk usw.). und das hat definitiv was mit eutern oder brüsten zu tun. ;)
milch ist - so vermute ich ganz stark - eine der ersten weiß-trüben flüssigkeiten gewesen, die der mensch gekannt hat. und deshalb hat er - bequem wie er ist - alles was ähnlich aussieht danach benannt. so herum wird ein schuh draus. oder eben eine milchstraße. :pft:



zum ot-topic:
ich hab nur eine veganerin in der familie.
die verteilt zu weihnachten vegane plätzchen (und sorry, aber die schmecken nicht so lecker wie welche mit butter :aeh: ), beim grillen sitzt sie daneben, müffelt ihr tofu-würstchen und wiederholt mantra-mäßig "das arme schwein, das arme arme schwein". ihr hund kriegt fleischloses trockenfutter, und sie selbst isst aber fisch ( :dreh: )
also mein veganerbild ist auch nicht sehr vorteilhaft geprägt lol.
deine einstellung finde ich aber sehr sympathisch.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Rati
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#82

Beitrag von Rati » Do 17. Sep 2015, 15:58

Reisende hat geschrieben:...nö, einspruch euer ehren :mrgreen:
milch kommt etymologisch von melken milch ist - so vermute ich ganz stark - eine der ersten weiß-trüben flüssigkeiten gewesen, die der mensch gekannt hat. und deshalb hat er - bequem wie er ist - alles was ähnlich aussieht danach benannt. so herum wird ein schuh draus. oder eben eine milchstraße. :pft:
:daumen: Deal. Nur dann dürfen die veganer eben auch Milch sagen... :aeh:
Ölkanne hat geschrieben:Milch muss definitionsgemäß aus einem Euter kommen ...
wenn es mal so wäre. Laut der Verordnung (Punkt1. Begriffsbestimmung) muß es ein Kuheuter sein.... :hmm: das ist mir dann doch etwas zu fanatisch. ;)

Grüße Rati
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#83

Beitrag von Specki » Do 17. Sep 2015, 16:14

Reisende hat geschrieben: zum ot-topic:
ich hab nur eine veganerin in der familie.
wiederholt mantra-mäßig "das arme schwein, das arme arme schwein". ihr hund kriegt fleischloses trockenfutter, und sie selbst isst aber fisch ( :dreh: )
Naja, aber das wäre ja, wie wenn man nen Christen, der den Teufel anbetet als Vorbild für alle Christen nimmt.... ^^
Sorry für den doofen Vergleich, aber so stellt sich die Lage nun mal dar ;)

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#84

Beitrag von Reisende » Do 17. Sep 2015, 16:21

ich nehme sie nicht als vorbild.
aber sie ist die einzige leibhaftige (achtung wortspiel ;) ) veganerin in meinem persönlichen umfeld.
vll bist du mit deinem freundeskreis ja auch die lobenswerte ausnahme?
dein bild eines veganers ist ja vermutlich genauso wie meines von deinem persönlichen erleben geprägt. :)
woher willst du also wissen, ob die mehrheit so tolerant, unkompliziert und konsequent is(s)t, wie ihr?
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#85

Beitrag von Specki » Do 17. Sep 2015, 16:42

Ich kenne halt nicht nur ein paar, ich kenne wahnsinnig viele. Nicht nur in meinem Freundeskreis, sondern auch eben über diese Freunde und Bekannte die da noch viel tiefer in diesem Umfeld stecken wie ich. Auch über Online Foren etc. kenne ich flüchtig ne menge Veganer. Und ich muss sagen, das was du beschreibst scheint die Ausnahme zu sein. Ich habe noch nie einen Veganer kennengelernt, der sich annähernd so verhält wie du das beschreibst.
Ich kenn die eher so, wenn du denen nen saftigen Apfel und ne Hand voll Nüsse gibst, grinsen sie dich an als würdest du ein 5 Gänge Menü für sie kochen :)

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Zacharias
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#86

Beitrag von Zacharias » Fr 18. Sep 2015, 00:38

@ Specki
Klar gibt es viele Fertigprodukte bei Fleischessern. Und ebenso klar, dass ich in diesem Forum eher Leute erwarte, die sich das vegane Essen selbst zubereiten. Genauso solltest du aber auch nicht den Leuten hier Vorurteile unterstellen, die überwiegend ihre Nahrungsmittel selbst produzieren!
Mir geht es aber vor allem darum, dass man kaum Rezepte findet ohne Fleischersatzprodukte. Ja, ich finde Tofu schlimm und das aus verschiedenen Gründen. Der Geschmack ist schlimm, das Urprodukt ist schlimm... ich kann nicht bei der Ernährung meiner Nutztiere darauf achten, sojafreies Futter zu kaufen und mir dann Tofu reinziehen. Selbst wenn das Zeug nicht im ehemaligen Regenwald gezogen wurde, es gehört hier weder auf den Teller, noch in den Trog. Und ich brauche es auch einfach nicht. Ich kann meine Nudeln mit Hackfleischsoße essen oder auch einfach nur mit Tomatensoße. Da muss nichts rein, was eine "fleischige" (für mich eher schwammige) Konsistenz hat.
Wie Hobbygärtnerin schon schrieb, die alten Rezepte aus Zeiten wo man sich kaum Fleisch leisten konnte, sind verloren gegangen. Klar kann ich Kartoffeln und Gemüse machen ohne Fleisch, oder einen Eintopf ohne Fleischeinlage. Was ich aber suche, sind Rezepte, wo ich nicht einfach das Fleisch weglasse, sondern ein Gericht, was mich ohne Fleisch vom Hocker reißt, wo ich Fleisch nicht vermisse. Ein paar Gerichte dieser Art habe ich natürlich, aber gelegentlich würde ich gerne mal was Neues ausprobieren. Ich würde zum Beispiel bei geladenen Gästen immer eine fleischhaltige Mahlzeit auftischen, weil mir ohne Fleisch nichts adäquates einfällt. Getreidebratlinge sind für mich zwar keine Fleischersatzprodukte, aber ich mag sie nicht. Liegt vielleicht daran, dass es die früher bei uns viel gab, weil eine meiner Töchter ab ihrem 6. Lebensjahr kein Fleisch mehr essen wollte, was ich diskussionslos akzeptiert und unterstützt habe.

Fakt ist, wenn Leute mehr auf Fleisch verzichten würden, wären sie gesünder. Fakt ist aber auch, dass die wenigsten Veganer gesund leben. Und die Aussage, dass Veganer länger leben sollte erst einmal durch Erfahrung belegt werden. Ich glaube nicht, dass es jetzt schon Menschen gibt, die seit 80 Jahren vegan leben. Ein gesundes Mittelmaß war schon immer der beste Weg.
Grüße,
Birgit

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#87

Beitrag von cfun » Fr 18. Sep 2015, 06:12

Specki hat geschrieben:Sorry für meinen vielleicht etwas harschen Ton, aber das sind alles die üblichen Vorurteile die es gegen vegan gibt. (ich bin übrigens gar kein Veganer!) Ich frage mich woher die dauernd kommen?
Ich habe früher auch auf der "anderen" Seite argumentiert (Mangelerscheinungen, schmeckt nicht etc) und bin dann so Stück für Stück auf die Vegetarier/Veganerseite gerutscht. Bei mir kamen die Vorurteile schon vom schlechten Gewissen, ich wollte argumentieren, dass man diese Nahrung braucht und eine moralische Debatte daher gar nicht geführt werden muss. Aber das würde ich jetzt nicht auf andere generalisieren, da hat jeder sicher seine eigenen Gründe. Mich hat das schlechte Gewissen dann ja auch rüber gezogen.

Schmecken tun mir nicht-vegane und nicht-vegatarische immer noch sehr gut, aber langsam - hier auch ganz langsam Stück für Stück - habe ich Gerichte entdeckt, die ich super lecker finde und daher vermisse ich Fleisch und Milch immer weniger. Ich denke, man muss erst mal neu kochen lernen. (nach Rezept koche ich eh wenig bzw. das schmeckt mir oft nicht, ich wandle Rezepte ab oder - meistens - probiere einfach rum bis es passt).

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#88

Beitrag von hobbygaertnerin » Fr 18. Sep 2015, 07:48

@Birgit,
Rezepte ohne Fleisch- garantiert findest du im I-Net gefühlte Millionen davon.
Bei mir stehen seeeeehr viele Kochbücher im Schrank- habe dazu noch ganz viele Rezepte gesammelt-
aber für mich am hilfreichsten waren die "alten, erfahrenen Pfarrerköchinnen, Wirtinnen und Bäuerinnen, habe mich in Klöstern schlau gemacht-
denn bei uns war auch beim Nachwuchs vegetarisches Essen angesagt- und warum sollte ich ihnen das ausreden. Hab sogar selbst eine ganze Weile diese Kostform ausprobiert- bis ich merkte, da fehlt mir was, aber gewaltig.
Was ich nicht verstehe, warum gibts in Deutschland so wenig Mittelweg, sondern immer im Extrem- entweder vom Frühstück bis zum Abendessen Fleisch und Wurst- oder die andere Variante- gleich überhaupt gar nichts mehr.
Ich mache gerne Strudel gefüllt mit Zuccini, ebenso Tarte mit Tomaten, Sauerkrautkuchen, auch die Pizza braucht wenig bis kein Fleisch.
Aber ein paar Schinkenwürfel im Zuccinistrudel, ebenso in der Tomatentarte, das Geräucherte im Sauerkraut mitkochen, selbst die Schwarte davon mitgekocht, macht so einen leckeren Geschmack, ein wenig Mozarella auf der Pizza, Frischkäse im eingelegten Paprika, Eier in Balsamico eingelegt-
Warum soll ich Tofu oder Seitan kaufen, von deinen angegebenen Gründen abgesehen, auch wir füttern unseren Tieren davon nichts- wenn ein paar Hühner Eier legen, die mir auch noch Fleisch liefern und den Mist- und das Ausputzgetreide fressen, wofür wir noch Entsorgungsgebühren im Landhandel zahlen müssten.
Auch selbstgemachte Nudeln kann man ohne Eier machen, selbst Plätzchen gelingen ohne - und mit Margarine.
Nur- warum soll ich keine Eier in die Nudeln mischen, wir brauchen auch keine Unmengen an Plätzchen zu Weihnachten, wobei es sie bei uns wirklich erst an Weihnachten gibt- habe die Vollkornvariante genauso im Plätzchenangebot, mit viel Nüssen (Walnüsse knacken ist bei uns das Pflichtabendprogramm) mit Honig.
Eines hab ich mir von unserer italienischen Verwandtschaft abgeschaut- Essen ist Freude, Geniessen ist Lebensqualität, kochen macht Spass, ein grosser Tisch und Gastfreundschaft gehört zusammen. Es braucht nicht die ellenlangen Zutatenlisten moderner Kochbücher, ein paar wenige gute Zutaten- Zeit und Liebe zum Kochen.
Wer will, kann seine Hühner in Rente schicken und ihnen das Gnadenbrot geben, bei Pferden finde ich es manchmal sehr nachdenklich machend, man will sich dem Altern des Kameraden nicht stellen, ist auch nicht schön, habe mir da schon genug Rotz und Wasser über den Abschied von den geliebten Vierbeinern geheult.
Aber auch bei den Pflanzen müssten wir dann auch fragen- nutzen ohne "töten"- die Auswahl wäre in den tropischen Ländern sicher um vieles höher, auch bedingt durch andere klimatischen Vorraussetzungen-
bei uns hier- ergäbe es einen sehr sparsamen Speisezettel.
Wobei ich mir gut vorstellen kann- bzw. der Blick in die Geschichte zurück, dass wir Glück haben, in so einer guten friedlichen Zeit leben zu dürfen. Vor 200 Jahren brach in Indonesion ein Vulkan aus- bei uns in Bayern gab es eine grosse Hungersnot und das Jahr ohne Sommer ging in die Geschichte ein.
Als in Irland die Krautfäule die Kartoffelbestände hinweg fegte- mussten sehr viele Iren verhungern, die anderen nach Amerika auswandern.
Bald ist bei uns Erntedank, es ist mir jedes Jahr ein grosses Bedürfnis, dafür zu danken, dass wir genug Futter für unsere Tiere haben- denn wenn auch heute Technik manches erleichtert, es liegt so vieles nicht in unseren Händen.
Zuviel- oder zuwenig Nass, Hagel, Unwetter, Sturm- in ein paar Minuten ist die Arbeit eines ganzen Sommers dahin, zieht noch Mengen an zusätzlicher Arbeit nach sich- oder wie dieses Jahr diese Hitze, viele bange Blick nach Regenwolken.
Der Hobbygarten ist nicht die Existenz, da lässt sich auch giessen usw.
So und jetzt endlich genug geschrieben-

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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#89

Beitrag von mot437 » Fr 18. Sep 2015, 07:53

Gerichte die einen ohne fleisch fom hoker hauen. :hmm:
Also. Haferbrei mit zimt und zuker. ...zwetschgenknoedel. .......quitenkuchen. ...ruerei mit kleks ketchup und brot ...gepelte kartofeln mit konfituere. ... Oder raclet. ...fondue ....hmmm wuerden mier sicher noch n par einfalen
Sei gut cowboy

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Zacharias
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Re: „Tiere nutzen ohne töten“

#90

Beitrag von Zacharias » Fr 18. Sep 2015, 12:02

Ja, natürlich gibt es Millionen von Rezepten im Netz, die meisten herzhaften (ich esse kaum süßes) aber mit Fleischersatzstoffen. Ich habe weder die Zeit noch die Lust, Stunden im Netz zu wühlen. Bei Chefkoch hat jemand im Forum einen Beitrag geschrieben über die Suche nach Rezepten ohne Fleischersatz und ist ganz schön niedergeschrieben worden. Ich koche eigentlich auch nicht nach Rezept, hole mir aber Anregungen.
Der Extremismus geht mir auch auf die Nerven, wie oft schon musste ich mir von Leuten, die bei meinen Tieren vorbeigingen und mich fragten, warum ich Nutztiere halte schon anhören, dass man doch kein Tier essen kann, dem man in die Augen geguckt hat. Der Gesichtsausdruck schwankte zwischen Entsetzen, Fassungslosigkeit und Bemitleidung, dass ich es noch nicht "geschafft" habe, dem Fleisch zu entsagen. Danke, mit solchen Leuten diskutiere ich nicht, ich sage dann nur, dass ich keine Tiere essen möchte, denen ich nicht in die Augen gucken konnte.
Ich bleibe dabei, uns geht es zu gut und dadurch geschehen Auswüchse wie vegane Ernährung. Sollte dieser Überfluss irgendwann wieder vorbei sein, werden manche Veganer umdenken.
Grüße,
Birgit

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