#88
Beitrag
von hobbygaertnerin » Fr 18. Sep 2015, 07:48
@Birgit,
Rezepte ohne Fleisch- garantiert findest du im I-Net gefühlte Millionen davon.
Bei mir stehen seeeeehr viele Kochbücher im Schrank- habe dazu noch ganz viele Rezepte gesammelt-
aber für mich am hilfreichsten waren die "alten, erfahrenen Pfarrerköchinnen, Wirtinnen und Bäuerinnen, habe mich in Klöstern schlau gemacht-
denn bei uns war auch beim Nachwuchs vegetarisches Essen angesagt- und warum sollte ich ihnen das ausreden. Hab sogar selbst eine ganze Weile diese Kostform ausprobiert- bis ich merkte, da fehlt mir was, aber gewaltig.
Was ich nicht verstehe, warum gibts in Deutschland so wenig Mittelweg, sondern immer im Extrem- entweder vom Frühstück bis zum Abendessen Fleisch und Wurst- oder die andere Variante- gleich überhaupt gar nichts mehr.
Ich mache gerne Strudel gefüllt mit Zuccini, ebenso Tarte mit Tomaten, Sauerkrautkuchen, auch die Pizza braucht wenig bis kein Fleisch.
Aber ein paar Schinkenwürfel im Zuccinistrudel, ebenso in der Tomatentarte, das Geräucherte im Sauerkraut mitkochen, selbst die Schwarte davon mitgekocht, macht so einen leckeren Geschmack, ein wenig Mozarella auf der Pizza, Frischkäse im eingelegten Paprika, Eier in Balsamico eingelegt-
Warum soll ich Tofu oder Seitan kaufen, von deinen angegebenen Gründen abgesehen, auch wir füttern unseren Tieren davon nichts- wenn ein paar Hühner Eier legen, die mir auch noch Fleisch liefern und den Mist- und das Ausputzgetreide fressen, wofür wir noch Entsorgungsgebühren im Landhandel zahlen müssten.
Auch selbstgemachte Nudeln kann man ohne Eier machen, selbst Plätzchen gelingen ohne - und mit Margarine.
Nur- warum soll ich keine Eier in die Nudeln mischen, wir brauchen auch keine Unmengen an Plätzchen zu Weihnachten, wobei es sie bei uns wirklich erst an Weihnachten gibt- habe die Vollkornvariante genauso im Plätzchenangebot, mit viel Nüssen (Walnüsse knacken ist bei uns das Pflichtabendprogramm) mit Honig.
Eines hab ich mir von unserer italienischen Verwandtschaft abgeschaut- Essen ist Freude, Geniessen ist Lebensqualität, kochen macht Spass, ein grosser Tisch und Gastfreundschaft gehört zusammen. Es braucht nicht die ellenlangen Zutatenlisten moderner Kochbücher, ein paar wenige gute Zutaten- Zeit und Liebe zum Kochen.
Wer will, kann seine Hühner in Rente schicken und ihnen das Gnadenbrot geben, bei Pferden finde ich es manchmal sehr nachdenklich machend, man will sich dem Altern des Kameraden nicht stellen, ist auch nicht schön, habe mir da schon genug Rotz und Wasser über den Abschied von den geliebten Vierbeinern geheult.
Aber auch bei den Pflanzen müssten wir dann auch fragen- nutzen ohne "töten"- die Auswahl wäre in den tropischen Ländern sicher um vieles höher, auch bedingt durch andere klimatischen Vorraussetzungen-
bei uns hier- ergäbe es einen sehr sparsamen Speisezettel.
Wobei ich mir gut vorstellen kann- bzw. der Blick in die Geschichte zurück, dass wir Glück haben, in so einer guten friedlichen Zeit leben zu dürfen. Vor 200 Jahren brach in Indonesion ein Vulkan aus- bei uns in Bayern gab es eine grosse Hungersnot und das Jahr ohne Sommer ging in die Geschichte ein.
Als in Irland die Krautfäule die Kartoffelbestände hinweg fegte- mussten sehr viele Iren verhungern, die anderen nach Amerika auswandern.
Bald ist bei uns Erntedank, es ist mir jedes Jahr ein grosses Bedürfnis, dafür zu danken, dass wir genug Futter für unsere Tiere haben- denn wenn auch heute Technik manches erleichtert, es liegt so vieles nicht in unseren Händen.
Zuviel- oder zuwenig Nass, Hagel, Unwetter, Sturm- in ein paar Minuten ist die Arbeit eines ganzen Sommers dahin, zieht noch Mengen an zusätzlicher Arbeit nach sich- oder wie dieses Jahr diese Hitze, viele bange Blick nach Regenwolken.
Der Hobbygarten ist nicht die Existenz, da lässt sich auch giessen usw.
So und jetzt endlich genug geschrieben-