Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

Sonne, Wind und Feuer
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Dagmar
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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#31

Beitrag von Dagmar » Di 25. Feb 2014, 10:19

Hallo emil und gmc,

danke für eure ausführlichen Erläuterungen. :daumen: :grinblum:

Anscheinend ist es am einfachsten das ganze nach allen Regeln der Handwerkskunst aufzubauen (incl. aller vorgeschriebenen Sicherungsmaßnahmen) und dann einfach eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) für die Pumpe und für das Hauswasserwerk dazu zubauen.

Wenn ich längere Zeit (mehrere Tage) nicht im Hause sein werde, wird der Ofen auch nicht angeheizt. Von daher ist der Frostschutz auf jeden Fall sinnvoll. Es geht nur um die Situation, daß ich im Winter heizen werde und dann aber zum Einkaufen, Essen gehen oder Sonstiges vielleicht mal einige Minuten bis zu wenigen Stunden außer Haus bin. Und wenn gerade dann zufällig der Strom ausfällt, könnte es ohne Absicherung zu großen und teuren Schäden kommen.

Sollte ich also nach Hause kommen, merken, daß der Strom ausgefallen ist und nur noch die USV den Strom liefert, kann ich ja höchstpersönlich dafür sorgen, daß der Ofen nicht so arg viel Hitze abgibt.

Ich muß dann jetzt nur gucken wieviel Strom die Pumpe für die Heizung und das Hauswasserwerk verbrauchen, um damit die richtige Größe für so eine USV zu erhalten.

Und ich werde jetzt schon bei der Verlegung der Kabel darauf achten, daß ich beide über die (mit der USV) abgesicherte Steckdose mit Strom versorgen werde.

Danke für eure Tipps, Anregungen und Bemühungen. :hhe:


Dagmar
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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#32

Beitrag von gmc » Di 25. Feb 2014, 11:35

Dagmar hat geschrieben:....dann einfach eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) für die Pumpe und für das Hauswasserwerk dazu zubauen.
Du benötigst noch eine weitere Pumpe für den Heizkreislauf Speichertank - Heizkörper, denn die erste wird für den Abtransport der Kesselwärme in den Ackumulatortank (Speicher) benötigt!

Zum Thema Anheizen noch etwas:
[Bild entfernt - Copyright beachten!]
Installaliere unten am Ofenrohr (Rauchrohr) den Kapillarfühler des Rauchrohrthermostaten. Es gibt diese bis 300 oder bis 500 Grad Rauchtemperatur.
Der Schaltkontakt schaltet die Pumpe erst dann ein, wenn ein Feuer im Herd brennt und das Rauchrohr erwärmt. Man kann diese Einschalttemperatur stufenlos einstellen.
Dadurch wird zunächst das Kesselwasser erwärmt: Wichtig ist, dass er nach dem Ausgehen des Feuers den Stromfluss zur Pumpe unterbricht und verhindert, dass kaltes Wasser in den Speicher gepumt wird.
RRT500_T.pdf
(245.81 KiB) 185-mal heruntergeladen
Hier eine bewegte Darstellung der Rücklaufanhebung:
Dagmar hat geschrieben:Es geht nur um die Situation, daß ich im Winter heizen werde und dann aber zum Einkaufen, Essen gehen oder Sonstiges vielleicht mal einige Minuten bis zu wenigen Stunden außer Haus bin. Und wenn gerade dann zufällig der Strom ausfällt, könnte es ohne Absicherung zu großen und teuren Schäden kommen.
Bitte denke vor allem daran, das die Standard tAS (thermische Ablaufsicherung) nicht frostsicher ist. Deshalb habe ich für mich ein eigenes System mit einem frostgeschützten Kühlkreislauf entwickelt, damit alles, ohne Schaden zu nehmen, monatelang die kalte Jahreszeit überstehen kann.
Zuletzt geändert von fuxi am Di 25. Feb 2014, 12:50, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fehlendes Copyright für das Bild

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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#33

Beitrag von fuxi » Di 25. Feb 2014, 12:51

Bitte nur und ausschließtlich Bilder reinsetzen, für die ihr die Rechte habt! Andernfalls bitte verlinken. NICHT kopieren!
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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#34

Beitrag von emil17 » Di 25. Feb 2014, 12:57

@Dagmar:
Ich würde mir deswegen keinen Kopf machen - heize einfach ein, wenn du die nächste Zeit zuhause bist, und gut ist. Der Ofen meldet sich, wenn der Strom bei Feuer weg ist. Wer macht schon ein Feuer im Herd und geht dann einkaufen?
Wenn du Dich gegen mehrtägige Strompannen bei Unwetter absichern willst, was praxisrelevanter sein dürfte, dann sieh einen 230V-Stromerzeuger vor und verbinde die Einheit Pumpe-Steuerung über einen Schukostecker mit der Elektroinstallation. Dann kannste im Fall umstöpseln, den Generator anwerfen und einfeuern.
Das Aggregat muss sauberen Wechselstrom liefern, sonst leidet die Steuerung. Also nicht irgendwas aus China beim Baumarkt kaufen!
gmc hat geschrieben: Installaliere unten am Ofenrohr (Rauchrohr) den Kapillarfühler des Rauchrohrthermostaten. Es gibt diese bis 300 oder bis 500 Grad Rauchtemperatur.
Der Schaltkontakt schaltet die Pumpe erst dann ein, wenn ein Feuer im Herd brennt und das Rauchrohr erwärmt. Man kann diese Einschalttemperatur stufenlos einstellen.
Dadurch wird zunächst das Kesselwasser erwärmt: Wichtig ist, dass er nach dem Ausgehen des Feuers den Stromfluss zur Pumpe unterbricht und verhindert, dass kaltes Wasser in den Speicher gepumt wird.
Der Sinn dieser Sache erschliesst sich mir gerade nicht: Wir haben eine einfache Steuerung über die Temperaturdifferenz zwischen dem Ladebereich des Speichers und dem Ausgang der Wassertasche im Zentralheizungskochherd (ZKH). Funktioniert seit 12 Jahren problemlos und wartungsfrei. Wenn das Wasser im ZKH wärmer ist als im Ladebereich des Speichers wird zirkuliert, sonst nicht.


So wie ich das nach deinem Beschrieb verstehe hätte man zwei Steuerungen die sich um die selbe Sache kümmern. Ob das Wasser warm genug ist um den Speicher zu beladen oder nicht misst man doch dort wo das Wasser ist, nicht am Rauchrohr.
Diese Steuerung braucht man so oder so. Man kann sie auf "ZKH-Ausgang mindestens 60 Grad und mindestens 10 Grad wärmer als Ladebereich des Speichers" einstellen und fertig. Die Steuerung regelt den Durchfluss über die Pumpe bei uns so, dass die Temperaturdifferenz zwischen Rück- und Vorlauf 10 Grad wird. (Der genaue Wert hängt von der Entfernung zum Speicher und von der Art des Speichers ab, er sollte in den Unterlagen des Lieferanten zu finden sein)

Zirkulationsvolumen pro Zeit mal Temperaturdifferenz = thermische Leistung des Ofens.
(z.B. 0.5 Liter pro Sekunde bei deltaT = 10 Grad => 10K*4.186kJ/K.kg * 0.5kg/s = 21 kW)

Den Fall, dass das Wasser im Ofen ohne Feuer warm wird, kann ich mir nicht vorstellen. Wieso sollte man deshalb diesen Fall durch einen Rauchgasthermostaten überwachen? Wenn eine der beiden Steuerungen einen Fehler hat, entstehen daraus schwer zu diagnostizierende Probleme.

Die USV muss, damit die Sache wartungsfrei und sicher ist, die Pumpe für die Dauer eines Abbrandes versorgen können.

Die Steuerung der Solaranlage ist selbstverständlich unabhängig von der vom ZKH.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#35

Beitrag von gmc » Di 25. Feb 2014, 14:14

emil17 hat geschrieben:Der Sinn dieser Sache erschliesst sich mir gerade nicht
Ich habe den Rauchrohrthermostat zusammen mit dem Laddomat 10 installiert.
Diese automatische Bypass-Steuerung wird durch die Ladepumpe betrieben, aber erst, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht worden ist.
Zunächst läuft sie im Kreis d.h. Vorlauf - Bypass - Rücklauf - Kessel _ Vorl...
Erst wenn dann das Kesselwasser eine bestimmte Temperatur erreicht hat, wird es nach und nach in den Speicher geleitet.
Bei 72 Grad ist der Bypass vollständig abgeschaltet.
Wenn das Feuer im Herd ausgegangen ist, schaltet der Thermostat die Pumpe ab.
Mit einem Kesselwasserthermostat steuere ich meine thermische Ablaufsicherung (tAs)
Ich hoffe, dass Du es jetzt verstehst. :)

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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#36

Beitrag von gmc » Di 25. Feb 2014, 15:00

Ich wurde gefragt, ob der Wamsler K 148 die tAS im Kaufpreis enthält.
In der deutschen Preisliste wird die tAs im Preis erwähnt. Gleichzeitig taucht sie im Zubehör ohne Preisangabe auf.
Das sollte beim Kauf im Voraus geklärt werden.

Meinen Herd bekam ich seinerzeit in Schweden nur ohne den Wärmetauscher; allerdings mit der zweiteiligen Abdeckhaube für die Herdplatte, die ich sehr empfehlen kann!
Den Wärmetauscher musste ich bei Wamsler in Deutschland nachkaufen, ebenfalls die Herdstange.

Die Installation in die Herdrückseite ist unproblematisch, wenn man von den Winkelanschlüssen absieht.
Waermertauscheranschluss.jpg
Waermertauscheranschluss.jpg (17.64 KiB) 3718 mal betrachtet
Sie sind bei den Kollegen der Drucklufttechnik erhältlich, wenn der Herd direkt an die Rückwand anschliessen soll.
Für einen mechanisch stabilen Anschluss der 15 mm Kupferrohre habe ich eine Anschlussplatte entworfen, die in Lasertechnik hergestellt wurde.
Anschraubplatte.png
Anschraubplatte.png (18.48 KiB) 3718 mal betrachtet
Falls jemand diese zum Eigenbedarf herstellen lassen möchte, stelle ich gern meine DXF-Datei zur Verfügung.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#37

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Di 25. Feb 2014, 16:12

sehr hübsch, gmc ;)
wenn die Verrohrung "freitragend" neben dem Ofen verläuft, so wie bei Dir, und wenn`s auf die paar Millimeter ankommt, die Du gegenüber einem normalen CU 90° Winkel-Fitting sparst, macht es sicher Sinn, das so zu bauen...
Ich habe mir übrigens zwischen WT und TAS einen Abzweig zu einem zusätzlichen WW-Hahn an der Spüle gelegt - gibt keine hohen Zapfraten, aber bei Ofenbetrieb ruckzuck mal `nen Liter heisses Wasser über den WT :aeh:
Ist übrigens aus mir unerfindlichen Gründen nicht zulässig :rot: , aber vielleicht kann`s mir hier ja Jemand erklären :schaf_1:
P.S.: Bist Du sicher, dass der blaue Wasserschlauch im Ernstfall die >90°C verträgt? :hmm:

gmc
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Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#38

Beitrag von gmc » Di 25. Feb 2014, 20:26

frodo hat geschrieben:sehr hübsch, gmc ;)
P.S.: Bist Du sicher, dass der blaue Wasserschlauch im Ernstfall die >90°C verträgt? :hmm:
Danke Frodo für Dein Lob!
Dafür machen wir das alles. :)

Ich kann Dich bezüglich des Schlauchs beruhigen. Es ist ein Hochtemperatur-Typ bis 150 Grad C.
Die beiden Schläuche gehen in den Keller. Dort sind sie an 28 mm Kupferrohre angeschlossen.
Dort befindet sich im Rücklauf die Umwälzpumpe. Ich kühle mit 20% Frostschutz versetztem Wasser.
Durch den Keller geht es unter dem Flur und dann hoch in die Waschküche (HWR).
tAs_im_Keller.jpg
tAs_im_Keller.jpg (94.22 KiB) 3696 mal betrachtet
Dort sind die Rohre an einen alten Autokühler angeschlossen!
Er hat auch einen 12 Volt Ventilator. Da meine gesamte Heizungsanlage mit 12 V = Gleichstrom läuft -
Dank an @mindsmith für die Tipps zum Netzteil! - waren da keine Probleme.
Gepuffert wird übrigens mit zwei 12 V Gelbatterien mit jeweils 80 Ah.

Der Aufwand war notwendig, damit im Winter im unbewohnten Haus nichts einfriert.
Der elektrische Aufwand ist notwendig, da wiederholt Stromausfälle.
Seit dem man die Hausanschlußleitungen und auch die Mittelspannungsleitung in die Erde verlegt hat,
sind die durch Blitz verursachten Stromausfälle seltener geworden.

Benutzer 146 gelöscht

Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#39

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 26. Feb 2014, 00:14

nee, gmc, das mit dem Hochtemperatur-Schlauch würde mich nicht beruhigen: aus leidvoller Erfahrung weiß ich, dass zwar die Schläuche das aushalten, aber diese Verbindungen auf Kupferrohr per Schlauchschelle werden undicht. Dieser Kunstoff "fließt" im Laufe der Zeit. Am besten feststellbar ist das daran, dass man die Schlauchschelle immer wieder nachziehen kann, je mehr Zeit vergeht. Ich hatte mal eine solarthermische Anlage teilweise über solche Hochtemperatur/Hochdruck-Schläuche angeschlossen - die wurde nie dauerhaft dicht.
Ansonsten ist und bleibt es natürlich ein Sicherheits-Kompromiss, eine TAS mit einer Strom-abhängigen Konstruktion zu speisen: ein Stromausfall im öffentlichen Netz oder eine Pumpendefekt wird offenbar für wahrscheinlicher gehalten, als ein Zusammenbruch des Wasserdrucks im Wasserversorgungs-Netz, wenn man die Vorschriften betrachtet.
Wenn Beides auf Insellösungen basiert, stellt sich schon die Frage, ob der Defekt einer Pumpe wahrscheinlicher ist, als der Ausfall der USV :hmm:
Hast Du getrennte Systeme zur Versorgung der Betriebs-Pumpe und der Kühlungs-Pumpe?
Dagmars Idee mit dem Tank unterm Dach ist da vielleicht gar nicht so schlecht - nur nicht zwecks Kühlung über den TAS-WT, sondern zum Fluten des Brennraumes.. :aeh:

centauri

Re: Wasserführender Herd / Kaminofen - Die Feinheiten?

#40

Beitrag von centauri » Mi 26. Feb 2014, 09:06

bei Ofenbetrieb ruckzuck mal `nen Liter heisses Wasser über den WT :aeh:
Ist übrigens aus mir unerfindlichen Gründen nicht zulässig :rot: , aber vielleicht kann`s mir hier ja Jemand erklären

Sowas regelt man mit einem plattenwärmetauscher.
Ist nicht so gut für den ofen eiskaltes wasser ein zu speisen.

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