frodo hat geschrieben:Ich weiß ja nicht, welche Erfahrungen Andere im engeren und weiteren Familien- und Freundeskreis bzw. Nachbarschaft machen, aber wenn`s mal wirklich "eng" wird wüsste ICH nicht, ob ich all Denjenigen vertrauen könnte, die in guten Zeiten zu den netten, hilfsbereiten, großzügigen Menschen zählen. Selbst innerfamiliär erlebt man oft genug, wie Mancher sich nur noch um seine eigenen Vorteile kümmert, wenn`s mal Probleme gibt.
WIRKLICHE Freunde sind rar...
Auf meine Eltern könnte ich mich 100%ig verlassen, auf meine zwei Freunde (Ehepaar) auch.
Aber bei meinen drei Geschwistern sieht das schon anders aus. Eine meiner Schwestern hat mir schon immer viel gegeben.... aber sie hatte (hat) auch immer viel! Wie es in einer Krisenzeit aussehen würde, kann ich echt nicht einschätzen. Von IHR könnte ich sicher immer noch viel erwarten, aber bei ihrem Ehemann sieht das ganz anders aus - er ist eher egoistisch veranlagt (soll keine Kritik sein, nur eine Beschreibung des Ist-Zustandes. Jeder ist sich selbst der Nächste. Ich schließe mich da nicht aus.). Eine Krise würde zeigen, wie charakterstark meine Schwester wirklich ist und inwieweit sie ihren Ehemann überzeugen könnte, etwas abzugeben.
Von den anderen Geschwistern erwarte ich, bei einer echten Krise: Null.
Ich drehe diese Frage mal um: wieviel wäre ich selbst bereit, zu geben???
Je älter ich werde, desto egoistischer werde ich. Habe ich an mir selbst festgestellt.
Trotzdem gebe ich (momentan, in akuten Situationen) immer spontan so viel wie möglich, ohne daran zu denken, ob ich selbst einen Nachteil davon hätte.
Aber wie ist das in einer echten, lange andauernden Krise? ich denke (ich weiß es nicht), dass ich dann seeeehr egoistisch bin und zuallererst an meinen Mann und mich selbst denken würde.
Dann an meine zwei Freunde und an meine Eltern.
Danach an die eine Schwester... und dann....mit Abstand... an die anderen Geschwister??? Oder eher an die Patentante, die mir auch immer viel gegeben hat? Oder an den Flötenlehrer, der mir immer so gut getan hat mit seinem Unterricht, und das sogar in seiner Freizeit?
Keine Ahnung.
Wahrscheinlich würde ich zuerst an denjenigen denken, von dem ich annnehme , dass er mir auch etwas zurück geben könnte. Der Selbsterhaltungstrieb wäre wohl enorm.
edit: mir fällt gerade auf: an die Eltern/Geschwister meines Mannes habe ich überhaupt noch nicht gedacht. Ein Hinweis darauf, wie egoistisch ich bin??? Oder liegt es daran, dass ich sie nur wenige Tage in meinem Leben persönlich kennen gelernt habe und sie weit weg wohnen? Im Notfall würde mich mein Mann sicher daran erinnern, dass ER AUCH noch eine Familie hat.
