terra preta

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Stieglitz
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Re: terra preta

#261

Beitrag von Stieglitz »

Hallo hobbygaertnerin,

Dur schreibst:
Ich mach verschiedene Terra Preta Komposte, einen davon nach dem Schweizer Modell.
Kannst Du mir sagen, wie dieses Modell funktioniert, eventuell mit einem Link. Vielen Dank !

Grüsse Stieglitz
hobbygaertnerin
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Re: terra preta

#262

Beitrag von hobbygaertnerin »

Hallo Stieglitz,
nachfolgend der Link. Wir arbeiten schon sehr lange mit Bokahsi, lies es dir mal diesen Link durch und wenn du weitere Fragen hast, gerne.
http://www.ithaka-journal.net/wege-zu-t ... n-biokohle
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Stieglitz
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Re: terra preta

#263

Beitrag von Stieglitz »

Hallo hobbygaertnerin,

Vielen Dank für Deinen Bericht und den Link. Ich muss mich gartenmässig etwas neu orientieren.
Die Milchsäuregärung, wie ich sie bis anhin betrieben habe, ist sicher nicht schlecht für gewisse Anwendungen. Es scheint mir jedoch, dass wir lange etwas für dumm verkauft wurden, was die Zusammensetzung der Urflüssigkeit anbelangt. Auch der soziale Gedanke, wie er von Prof. Higa vorgetragen wurde, scheint sich in Luft aufzulösen. – Alles nur Geschäft oder was ??? :bang: :bang:

Ich werde mich mit der Holzkohle noch vermehrt auseinandersetzen und auch vermehrt den Kompost wieder pflegen. Dafür habe ich schon seit Jahren ein rotierendes Kompostsieb in Betrieb, und erst kürzlich habe ich einen kleinen Betonmischer gekauft, mit dem ich das Aussaat- und Pikiersubstrat selber mischen kann. Bis jetzt mit bestem Erfolg. Die Tomatenstöcke, die ich verschenkt habe, wurden schon von zwei Seiten her sehr gerühmt. Sie waren vor dem nach draussen Setzen eher klein, gedrungen, mit dicken Stängeln, abgehärtet und mit schön weissen Wurzeln (keine schwarzen Kränzchen am Boden des Töpfchens, und keine meterlangen, geilen Kreaturen). Aber dies wäre ein anders Thema.

Vielen Dank nochmals. Ich glaube ich kann einiges aus Deinem Link adaptieren.

LG Stieglitz
hobbygaertnerin
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Re: terra preta

#264

Beitrag von hobbygaertnerin »

Hallo Stieglitz,
ist dein Kompostsieb eine Selbstbaulösung oder gekauft? Hier muss ich noch aufrüsten. Betonmischer, hätten wir auch, keine schlechte Idee.
Möchte auch in Zukunft meine eigene Anzucht- und andere Erde selbst herstellen und mischen. Eine grosse Regentonne voller Maulwurfserde wartet schon auf die Zumischung.
Der nachfolgene Link dürfte dich auch interessieren, beim Kauf des Sampadas war ein Beitrag von Dr. Reckin dabei, ich hab schon einiges von ihm gelesen.
Seine Methode gefällt mir deshalb gut, weil ich dabei das Gefühl habe, dass nicht das Verkaufen von möglichst vielen "nötigen oder unnötigen Zutaten" im Vordergrund steht. Ausserdem hat er wohl die längste Erfahrung und ein sehr umfassendes Wissen.
http://wendepunktzukunft.org/wp-content ... ckin-3.pdf
Besonders seine Erfahrungen mit Kompost in seinem Garten, der schon von Grosseltern und Eltern mit Kompost versorgt wurde, das hat mich zum Nachdenken gebracht.
Irgendwo im Ithaka-Journal hab ich auch gelesen, dass Kompost nur immer so lange wirkt, solange er immer wieder neu aufgebracht wird.
Unser Garten bekommt mindestens 2o Jahre Kompost, wäre in diesem Zeitraum bei 1 cm jährlicher Neuauflage eine Bodenprofilerhöhung um 20 cm, aber leider haben die Pflanzen jedes Jahr wieder alles verspeist.
Ich war heute nur kurz im Garten und wieder vollkommen angetan von dieser weichen Erde, die immer leichter zu bearbeiten wird.
Wegen sozialem Gedanke und etlichen anderen Dingen im Bereich der Mikros, da hab ich mir schon lange meine Meinung gebildet. :hmm:
Aber ich brauch nur die Terra Preta Szenerie betrachten, ist wieder das gleiche Muster. :hmm:
Mein Vorteil, ich musste mir vor vielen, vielen Jahren das ganze Wissen über die Mikros ziemlich mühsam zusammensuchen, damals war es noch fast unbekannt- und diese mühsame Spurensuche war mir für die "schwarze Erde" wieder sehr hilfreich, ausserdem hab ich durch dieses Herumprobieren und immer wieder weiter suchen ein gutes Gefühl für den Boden bekommen.
Hochbeete, Terra Preta diese Kombination ist für mich eine sehr praktische, arbeitssparende Möglichkeit für eine auch leistbare SV.
Denn wenn man nicht mehr rundum kommt, dann wird es irgendwann zur Belastung.
So machts echt Spass.
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Stieglitz
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Re: terra preta

#265

Beitrag von Stieglitz »

Hallo hobbygaertnerin

Hier die Bilder vom Kompostsieb (Prototyp), vom Betonmischer (im Baumarkt erhältlich) und vom Produkt, dem Kompost.
Kompostsieb.jpg
Kompostsieb.jpg (54.62 KiB) 2480 mal betrachtet
Dieser Kompost wurde mit dem feinen Sieb hergestellt. Er eignet sich besonders gut für die Weiterverarbeitung. Ich habe auch noch ein gröberes Sieb, mit dem ich Steine aus der Gartenerde aussieben kann.
betonmischer 150 liter.jpg
betonmischer 150 liter.jpg (47.1 KiB) 2480 mal betrachtet

Den Mischer möchte ich nicht mehr missen. Mit ihm mische ich Aussaat- und Pikiererde. Ich kann aber auch Gartenerde, Holzkohle-Granulat zusammen mit Sägemehl (wenn zu feucht), faserigem Substrat (zur Haltung der Feuchtigkeit), Kaffeesatz, Holzasche, Urgesteinsmehl, Hornmehl etc., je nach Bedarf, mischen.
Kompost gesiebt.jpg
Kompost gesiebt.jpg (104.38 KiB) 2480 mal betrachtet
Du siehst, ich bin voll damit beschäftigt, mich mit der „Terra Preta“ oder wie auch immer man diese Erde nennen will, auseinanderzusetzen.

Für den Link möchte ich mich bedanken.

Gruss Stieglitz
hobbygaertnerin
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Re: terra preta

#266

Beitrag von hobbygaertnerin »

Hallo Stieglitz,
meine Hochachtung, du bist bestens ausgestattet, um jedwelche Erden selbst zu mischen. Dein Kompostsieb würde mich näher interessieren.
Ich hab bei Ering eines mit Handbetrieb gesehen, das mir zusagen würde.
Gruss
hobbygaertnerin
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Stieglitz
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Re: terra preta

#267

Beitrag von Stieglitz »

Hallo hobbygaertnerin,

Danke für das Kompliment. Leider ist mein rotierendes Kompostsieb nicht zu kaufen. Es ist ein Prototyp.

Wenn Du oder Dein Mann aber etwas handwerkliches Geschick haben, sollte es möglich sein so etwas selber zu bauen. :daumen: :daumen:
Schau mal hier:

http://www.youtube.com/watch?v=qYWiamPxoN0

Da findest Du jede Menge Ideen.

Gruss Stieglitz
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65375
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Re: terra preta

#268

Beitrag von 65375 »

Ich siebe immer durch einen Sprungrahmen mit Metallmaschen. Drunter kommt eine Plane, die ich dann über den Haufen drüberschlagen kann, wenn er ne aweile liegen soll. Für gleich zu verwendendes Material kommen Wannen, Eimer, Schubkarre oder sowas auf die Plane gestellt.
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Re: terra preta

#269

Beitrag von hobbygaertnerin »

Hallo Stieglitz,
Danke, da sind recht brauchbare Ideen dabei. Machst du aus dem gesiebten Kompost auch Komposttee? Nächstes Jahr hoffe ich auch auf Wurmkompost zurückgreifen zu können.
Wenn ich heute nochmal einen Garten planen würde, dann käme der Kompoststätte eine viel weitreicherendere Bedeutung zu.
Auch mit Stromanschluss. Wasser haben wir zum Glück inzwischen dort greifbar.
Mich fasziniert dieses Volk, dass die "schwarze Erde" herstellen konnte, immer mehr, dieses perfekte Stoffstrommangagement, die Nutzung der Ressourcen.
Ich hab mich viele Jahre mit dem Buch "Das Geheimnis der guten Erde" von Tompkins/Bird beschäftigt, die Terra Preta ist mit Sicherheit auch eines der grössten Geheimnisse.
Gruss
hobbygaertnerin
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Stieglitz
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Re: terra preta

#270

Beitrag von Stieglitz »

Hallo hobbygaertnerin,

Komposttee und eine Wurmfarm brauche ich nicht.

Ich unterhalte 6 ständige, runde Gitterkomposte. Mistwürmer und Komposttierchen machen den Kompost klein, und nach ca. 3 Jahre kann ich ihn im Garten und zur Anzucht verwenden. Dann kann ich ihn sieben, und ihn in 300-Liter-Fässern mit Deckel versorgen. Es ist wichtig, dass er immer feucht bleibt. Dies ergibt mit der Sonnenbestrahlung zusammen ein tropisches Klima im Fass. Allfällige Samen von Borretsch, Sonnenblumen, Ringelblume und eventuell auch Unkraut schlagen dann aus und bilden lange gelbe Halme. Diese kann man dann mit einem Handrechen vertun, und man hat Gewähr, dass der Kompost „fast“ unkrautfrei ist.

Komposttee brauche ich nicht.
Es wäre schade für den Kompost und für die Arbeit. Bei mir soll der Boden einen höheren Bio-Anteil, also mehr Humus, bekommen. Ich brauche indessen Brennnessel-, Beinwell- und Löwenzahnjauche oder einfach ein Gemisch davon. Diese stelle ich so früh als möglich im Jahr her, d.h. auf jeden Fall bevor die Kräuter (Brennnesseln) blühen.

Eine Wurmkiste brauche ich auch nicht.
Die roten Mistwürmer machen ihre Arbeit in den Komposten gut. Ich habe keine Arbeit mit ihnen, und weil die Komposte ausserhalb des Gartens stehen, habe ich auch keine Mistwürmer im Garten. Ich habe festgestellt, dass Mistwürmer, wenn man sie im Garten hat, liebend gerne in die Salate kriechen und sich dort verstecken. - Finde ich gruuuselig !

Im Garten habe ich die echten grossen Regenwürmer (Tauwürmer), die das über den Winter auf den Garten ausgebrachte Bokashi (neu Holzkohlen-Bokashi) sukzessive nach unten ziehen und im Gegenzug die verdaute Nahrung in Form von Häufchen nach oben pressen. Diese stören mich überhaupt nicht. Ich kann davon ausgehen, dass, wenn im Herbst der Boden voller Wurmhäufchen ist, dieser nahrhaft und gesund für die nächste Anpflanzung im Frühling ist.

Auch eine Miniatur-Pyrolyse-Anlage für die Herstellung von Bio-Kohle brauche ich nicht.
Ich nehme meine Buchen-Holzkohle morgens aus der Hausfeuerung (Ofen und Anstellherd). Wenn ich zu wenig davon habe, kaufe ich ein oder zwei Säcke einheimische Holzkohle. Die Leute, die diese herstellen, haben den grössten Abnehmer als Kunde, ein Stahlwerk, verloren. Deshalb unterstütze ich sie. Holzkohle wird auch aus entferntesten Ländern aus Südamerika, Südafrika und aus dem Osten angekarrt, - zum Teil unbrauchbar, weil zu wenig ausgegast und noch voller Teer (PAK).

Ich glaube es ist gut, wenn man, trotz der vielen neuen Errungenschaften in der Garten-Düngung, den Kompost nicht ganz vergisst. Diesmal vielleicht mit Holzkohle angereichert und etwas besser im Gleichgewicht was das C/N-Verhältnis anbelangt.

Du wirst es bestimmt richtig machen!


Gruss Stieglitz
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