Verkäufer zum Verkauf des Landes überzeugen - wie?!

Was halt nirgendwo passt
Philipp A.
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Verkäufer zum Verkauf des Landes überzeugen - wie?!

#1

Beitrag von Philipp A. » So 5. Aug 2012, 20:08

Hallo,

das ist mein erster Post, daher auch kurz etwas über mich.
Ich bin Philipp, 26 Jahre jung, wohnhaft in Mittelfranken.
Ich bin vielseitig interessiert, seit nun über 1 Jahr Jungimker und Naturfreund (schon länger) ;-)

Jetzt zu meinem Problem:
Seit grob 20 Jahren versuchen wir eine nahegelegene Streuobstwiese zu erwerben.
Vor über einem Jahr wurde es nun endlich konkreter da die letzte einer Erbengemeinschaft gestorben ist und das Grundstück nun an eine erneute Erbin übergegangen ist.
Zu dieser haben wir auch schon kontakt aufgenommen.

Vor einigen Wochen war diese schon zu besuch und hat sich das Grundstück angesehen ( sie wohnt sehr entfernt und will es eigentlich loswerden).
Der Zustand ist erbärmlich, es ist total verwildert da gut 30 Jahre lang nichts mehr gemacht wurde ( was und jetzt nicht stören würde )
Daher sollte der Kaufpreis recht niedrig sein. Sollte...
Bodenrichtwert für so ein Grundstück dieser Art, also Brachland ist hier weit unter 1 €

Leider meinte die Verwandtschaft der neuen Besitzerin " Da könnte man doch schnell mit dem Bulldozer drüberfahren, und das dann als Ackerland verkaufen "
Und dann über 2€ verlangen.

Das ist Shit!
Das würde uns fast etwas zu teuer!

Welche Argumente würden euch einfallen um möglichst günstig dran zu kommen? Ohne den Verkäufer zu vergraulen!

Wir müssen das unbedingt haben!!! ;-)

Ist es nicht so das Grünlandumbruch verboten ist?
Mit Obstbäumen drauf sollte es doch noch schwieriger sein oder?

Welche Argumente fallen euch ein? Kann man irgendwie auf der Naturschutzebene was machen, und Ihr so den verkauf schmackhafter machen?

Danke!

Gruß
Philipp

Benutzer 72 gelöscht

Re: Verkäufer zum Verkauf des Landes überzeugen - wie?!

#2

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 5. Aug 2012, 23:07

hallo!
Philipp A. hat geschrieben:Ist es nicht so das Grünlandumbruch verboten ist?
Mit Obstbäumen drauf sollte es doch noch schwieriger sein oder?
Also wir haben auf der Gemeinde um Grundbucheinsicht gebeten - bei uns ging es um die Frage, ob das gewünschte Stück tatsächlich Bauland ist, aber normalerweise entscheidet die Widmung darüber, ob ein Land Ackerland ist oder was anderes.
Sind Streuobstwiesen nicht geschützt??
Du kannst auf jeden Fall argumentieren, dass da viiiele seltene Tiere leben und das so eine alte Streuobstwiese ein echter Schatz ist!!
Oops! Aber dann steigt der Preis wieder: "Liebhaberwert"...
Ist es bei euch nicht so, dass sie auch mehr verlangen kann als den Richtwert, solange irgendjemand bereit ist, das zu zahlen?


liebe Grüße!

Philipp A.
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Re: Verkäufer zum Verkauf des Landes überzeugen - wie?!

#3

Beitrag von Philipp A. » So 5. Aug 2012, 23:29

Hi,
ina maka hat geschrieben: Ist es bei euch nicht so, dass sie auch mehr verlangen kann als den Richtwert, solange irgendjemand bereit ist, das zu zahlen?
Klar! drum hoffe ich auch das Die nicht auf die Idee kommen es auszuschreiben...

Ganz vergessen:
Wir haben das Vorkaufrecht auf das Grundstück...
Was aber leider bei der Preisverhandlung nicht wirklich was bringt.

Gruß
Philipp

Knurrhuhn

Re: Verkäufer zum Verkauf des Landes überzeugen - wie?!

#4

Beitrag von Knurrhuhn » Mo 6. Aug 2012, 09:54

Naja, wenn ich mich in die Lage des Verkäufers versetze .... wenn ich was bei ibääh einstelle hoffe ich ja auch, daß ein möglichst hohes Gebot abgegeben wird und verkaufe es an den Höchstbietenden. ;)

Aber der Hinweis mit der Widmung des Grundstückes ist gut - habt Ihr Euch diesbezüglich auf dem Amt schon schlau gemacht? Wenn nicht, würde ich das als erstes tun.
Dann würde ich der Eigentümerin (eventuell) den Zahn ziehen mit dem Ackerland, die Tatsachen erläutern, und ihr sagen was ich dafür zu zahlen bereit wäre. Evtl. etwas unter eurer absoluten Schmerzgrenze, damit noch ein wenig Verhandlungsspielraum bleibt wenn sie zocken will.
Es ist ein Glücksspiel. Je heißer ihr darauf seid und ihr das auch zeigt, umso höher kann sie gehen mit dem Preis.

Ist denn das Interesse an solchen Grundstücken, die jetzt nicht als Acker- oder Bauland gelten, generell groß bei Euch in der Gegend? Wenn sie keinen anderen Käufer findet kann sie natürlich froh sein wenn Ihr es überhaupt haben wollt.
Wie gesagt - Lotterie spielen. Gebot abgeben und dann auch nicht mehr großartig nachhaken und den Dingen ihren Lauf lassen. Zwingen oder wirklich überzeugen wird nicht möglich sein. Also ist taktieren vielleicht die bessere Lösung - und loslassen.

Ich mach das immer so. Dann sage ich mir "ok, soll es halt nicht sein", und gebe meinen Wunsch ab, lasse ihn los. Und sehr oft passiert dann irgendwas, daß ich doch noch bekomme was ich wollte (was sich aber im Nachhinein auch nicht immer als Segen herausgestellt hat :engel: ).

:oma:

Florian
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Re: Verkäufer zum Verkauf des Landes überzeugen - wie?!

#5

Beitrag von Florian » Mo 6. Aug 2012, 10:13

Hy

So ein verwildertes Grundstück in Ackerland umzuwandeln kostet Geld, vor allem wenn Baumbestand drauf ist.
Lasst euch von zwei drei Firmen Kostenvoranschläge machen, und schaut mal was das Kosten würde.

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Re: Verkäufer zum Verkauf des Landes überzeugen - wie?!

#6

Beitrag von Waldläuferin » Mo 6. Aug 2012, 12:27

Schenk Ihr ein Glas Honig und sei ein bisschen nett.
Fertig ist besser als perfekt.

Manfred

Re: Verkäufer zum Verkauf des Landes überzeugen - wie?!

#7

Beitrag von Manfred » Mo 6. Aug 2012, 12:59

Wenn es eine alte Streuobstwiese ist, wurde sie vermutlich bei der Biotopkartierung erfasst. Dann ist kein Umbruch mehr möglich.
Das totale Grünlandumbruch ist in Bayern noch nicht Gesetz, kommt aber bald.
Trotzdem wäre eine Umnutzung (wenn kein erfasstes Biotop) problematisch, weil Betriebe mit KULAP-Verträgen (und das sind je nach Region fast alle) jetzt schon nicht mehr umbrechen dürfen.
Ob das Vorgehen Umbruch auf Initiative des Eigentümers und anschließende Verpachtung an KULAP-Betrieb ab dem Folgejahr möglich wäre, und ob auf der Fläche ZAs aktiviert werden könnten müssten die Eigentümer mit den Landwirtschaftsamt und der unteren Naturschutzbehörde abklären.
An deiner Stelle würde ich eher noch 1 bis 2 Jahre abwarten, ob das gesetzliche Umbruchverbot (Das ist für einen der größten Fehler der Naturschutzverbände der letzten Jahrzehnte halte, weil 1. vor Inkrafttreten noch überall massig Grünland umgebrochen wird und den Wert der Flächen zu retten, 2. eine Neuschaffung von Dauergrünland auf Pachtland unmöglich wird (betrifft mich jetzt schon) und 3. die Günlandeigentümer faktisch teilenteignet werden) bis dahin umgesetzt ist.

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Dagmar
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Re: Verkäufer zum Verkauf des Landes überzeugen - wie?!

#8

Beitrag von Dagmar » Mo 6. Aug 2012, 13:16

Hallo Manfred,

was würde es denn überhaupt für Strafen geben, wenn es zu einem Grünlandumbruchverbot kommen würde???

Drohen da dann Haftstrafen oder Geldstrafen oder würden die Bauern die trotzdem umbrechen mit dem Entzug von Subventionen gestraft. Oder was wäre sonst möglich?

Bisher habe ich noch nirgends etwas über die Strafen gefunden. Und nur darüber könnten die doch das Verbot umsetzen.

Ich frage einfach deshalb, da ein Teil meiner Flächen, die im Moment verpachtet sind, eben auch Grünland - eventuell sogar Dauergrünland ist. Und falls ich daraus Ackerflächen machen möchte, was könnte mir als "Hobbylandwirtin" denn passieren???


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Re: Verkäufer zum Verkauf des Landes überzeugen - wie?!

#9

Beitrag von Nordhesse » Mo 6. Aug 2012, 14:37

Die ursprüngliche Frage war ja, wie man den Verkäufer überzeugen kann. Und da gibt es eigentlich nur ein Mittel.

Ich bin gerade in der entgegengesetzten Lage, da ich ein Selbstversorgeranwesen verkaufe.

Ein Käufer hatte es schon so gut wie gekauft und alles ist in trockenen Tüchern. Da kam nun vollkommen überraschend ein neuer Interessent, der es unbedingt haben will.

Und der hat mich Verkäufer nun davon überzeugt, dass ich es ihm verkaufe und nicht dem ersten Interessenten. Dazu hat er das Mittel gewählt, was immer wirkt, er zahlt nämlich 10.000 Euro mehr.

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Dagmar
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Re: Verkäufer zum Verkauf des Landes überzeugen - wie?!

#10

Beitrag von Dagmar » Mo 6. Aug 2012, 14:43

Hallo Nordhesse,
Nordhesse hat geschrieben:Mittel gewählt, was immer wirkt, er zahlt nämlich 10.000 Euro mehr.
Gott sei Dank gibt es auch Menschen, die sich auch an mündlich getroffene Vereinbarungen halten. Der Verkäuferin meines jetzigen Objektes wurden auch 5.000 Euro mehr von einem anderen Kaufwilligen geboten. Kurz bevor wir das beim Notar alles korrekt abschließen konnten. Sie hat sich trotzdem an den mündlich mit mir geschlossenen Vertrag gebunden gefühlt und hat mir das Grundstück für weniger Geld verkauft. Solche Menschen gibt es eben auch noch.

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