Bienenhaltung

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kraut_ruebe
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Re: Bienenhaltung

#31

Beitrag von kraut_ruebe » Do 16. Feb 2012, 21:58

wer handschuhe tragen mag ist mit denen aus dem gartenbedarf bei denen die dornen der rosen nicht durchstechen können gut dran. mit denen kann man nämlich auch was anfassen ohne gleich alles fallen zu lassen.

die haben zwar keine stulpen aber ganz einhüllen kann man sich ja sowieso nicht.
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Erzgebirgler
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Re: Bienenhaltung

#32

Beitrag von Erzgebirgler » Do 16. Feb 2012, 22:10

Hmmm, diese Gärtnerhandschuhe kenne ich nicht. Habe Stulpen aus Schafsleder. Auch ziemlich gut damit zu arbeiten. Naja, durch Propolis und Co werden die auch etwas härter. Werde mal im gartencenter schauen -als ersatz.

Sabi(e)ne
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Re: Bienenhaltung

#33

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 16. Feb 2012, 22:30

Die Holtermann'schen Yak-Lederhandschuhe sind die besten - Propolis geht gut mit Spiritus ab, und durchstichsicher sind sie auch.
Klar kann man damit keine Königin fassen, aber es gibt schon ziemliche Sicherheit.
Die besten Jacken sind tatsächlich die englischen Sherriff-Jacken, schweineteuer, aber eben wirklich gut.
Und nein, man braucht keinen Smoker, bei uns reichen Geschirrtücher mit Nelkenöl - die Bienen mögen es nicht und rennen nach unten.
Wir benutzen nicht mal Wassersprüher, geschweige denn Smoker (obwohl wir ne geniale Methode zum Anzünden hatten) - es ist einfacher mit den Tüchern.
Und ich bin echt allergisch - ich weiß, wovon ich rede. ;)
(aber wenn man vorsichtig und langsam arbeitet, wird man auch nicht gestochen - neben "halben Stichen", wenn eine Biene in der Ellenbeuge oder in der Kniekehle angequetscht wurde, hab ich seit 1995 nur 3 ganze Stiche kassiert - zwei davon führten allerdings dann direkt ins KKH, hatten aber nichts direkt mit der Imkerei zu tun -wenn mir eine Biene in den Kragen geweht wird beim Johannisbeerpflücken, sind nicht wirklich die Bienen schuld... :mrgreen: )

Man muß auch einfach hinnehmen, wenn es den Bienen grad mal gar nicht paßt, daß der Imker aufmacht - wie vor Gewitter oder Wetterwechsel - dann kommt man halt am nächsten Tag nochmal wieder.

Richtige Stecher sind hierzulande m.M.n. alle Imker-gemacht.
Der Mann kann im Sommer problemlos direkt vor den Kisten mit nem Bier sitzen, die Füße auf der Bank mit den Kisten, da passiert gar nichts, sie fliegen um ihn rum :mrgreen:
Stichfest zu sein, ist so ein Mythos der alten Imker - wer verträgt wie viele Stiche... :roll:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Benutzer 72 gelöscht

Re: *Arbeitsschutz*

#34

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 16. Feb 2012, 22:41

hallo!
Erzgebirgler hat geschrieben:Eine Allergie HAT man nicht, man erwirbt sie. Durch Kontakt mit dem Allergen, hier Bienengift. Also sollte man diesen Kontakt nicht unnötig intensivieren,
Öh - sorry, eine Allergie bekommt man nicht vom vielen Kontakt mit einem Allergen - sorry, so stimmt das nicht!
Ich esse gerne viel Erdnuss - krieg auch keine Allergie davon :im:
Und Bienengift ist an sich was gesundes.......

Aber natürlich "muss" man sich nicht stechen lassen - tut weh! ;) :pft:

(was schon stimmt ist, dass ein Allergiker beim Erstkontakt noch keine Allergiesymptome zeigt - dazu kommt es erst beim zweiten Mal.
Aber das heißt nicht, dass ein gesunder Mensch aufpassen muss, möglichts wenig Kontakt zu potentiellen Allergenen zu haben)

liebe Grüße!

Erzgebirgler
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Re: *Arbeitsschutz*

#35

Beitrag von Erzgebirgler » Fr 17. Feb 2012, 08:46

ina maka hat geschrieben:hallo!
Erzgebirgler hat geschrieben:Eine Allergie HAT man nicht, man erwirbt sie. Durch Kontakt mit dem Allergen, hier Bienengift. Also sollte man diesen Kontakt nicht unnötig intensivieren,
Öh - sorry, eine Allergie bekommt man nicht vom vielen Kontakt mit einem Allergen - sorry, so stimmt das nicht!
Ich esse gerne viel Erdnuss - krieg auch keine Allergie davon :im:
Und Bienengift ist an sich was gesundes.......

Aber natürlich "muss" man sich nicht stechen lassen - tut weh! ;) :pft:

(was schon stimmt ist, dass ein Allergiker beim Erstkontakt noch keine Allergiesymptome zeigt - dazu kommt es erst beim zweiten Mal.
Aber das heißt nicht, dass ein gesunder Mensch aufpassen muss, möglichts wenig Kontakt zu potentiellen Allergenen zu haben)

liebe Grüße!

War klar..... Trotzdem noch mal, ganz korrekt: Eine Allergie wird erworben. Kann (!) erworben werden. Man muss sie nicht zwingend bekommen. Und das habe ich auch nicht behauptet. Vorraussetzung: Kontakt mit dem Allergen, das ist Fakt.

Erstkontakt und Zweitkontakt... auch so ein Mythos. Ich hatte absolut keine Probleme mit Bienenstichen. Wurde nicht mal dick, nicht mal übern Auge. Und habe einige *kassiert*. Ne Weile ging das gut. Leider nur eine Weile.

Im Übrigen ist der Anteil von Bienengift-Allergikern unter Imkern und deren Familienangehörigen signifikant höher als im *Rest* der Bevölkerung -warum wohl. Wenn ich Lust habe, suche ich diese amerikanische Studie nochmal raus.
Es ist auch nicht zwingend, dass dieselben Reaktionen immer wieder auftreten, gar noch verstärkt. Aber das ist eben ungewiss, und die Chance ziemlich groß, dass sie es tun.

Im Übrigen ist diese Aussage nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern O- Ton eines führenden Allergologen einer Uniklinik. Der hat noch mehr interessante Sachen erzählt. Also bleibe ich bei meiner Aussage. In allen Punkten.

Gruß
erzgebirgler

Winnie07
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Re: Bienenhaltung

#36

Beitrag von Winnie07 » Fr 17. Feb 2012, 09:01

Ich möchte zum Nelkenöl noch anmerken, dass ich das (fast) nicht mehr verwende. Mittlerweile empfinde ich den Geruch als viel zu intensiv und ich bekomme Kopfweh davon. Übrigens soll Nelkenöl ein Stoff sein, auf den viele allergisch reagieren.

Ich kenne Imker, die immer etwas verdünnten Essig auf ihre Handschuhe geben, bevor sie am Stock arbeiten. Ich selbst nehme gar nichts mehr, schlicht weil es sich als unnötig erwiesen hat.

Ich schwöre nun auf Wabenheber, da kann ich eine Wabe einhändig rausnehmen und von allen Seiten betrachten, während die andere Hand etwas anderes macht, z.B. Bienen wegkehrt. Etwas Gefühl braucht man natürlich auch mit dem Heber - ich achte darauf, keine Bienen zu zerquetschen (gelingt aber nicht immer, so generell beim Arbeiten) und den Rahmen eher so "einzuzwicken", dass kein Honig fließt.

Stört mich eine einzelne Biene, dann blase ich einfach leicht drauf, dann geht sie weg. Aggressiv ist deswegen noch keine geworden!
lg
Winnie07

Benutzer 72 gelöscht

Re: *Arbeitsschutz*

#37

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 17. Feb 2012, 11:17

hallo!
Erzgebirgler hat geschrieben:Im Übrigen ist der Anteil von Bienengift-Allergikern unter Imkern und deren Familienangehörigen signifikant höher als im *Rest* der Bevölkerung -warum wohl. Wenn ich Lust habe, suche ich diese amerikanische Studie nochmal raus.
Ja, bitte!! :wink_1:
Erzgebirgler hat geschrieben:Im Übrigen ist diese Aussage nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern O- Ton eines führenden Allergologen einer Uniklinik. Der hat noch mehr interessante Sachen erzählt.
Wie heißt der? Bzw. wo steht diese Studie??

Ich weiß nur, dass Bienengift als Therapeutikum eingesetzt wird und dass Allergien eine "Überreaktion" des Immunsystems sind, also da wird vom Körper etwas bekämpft, was eigentlich harmlos ist.

Ich hatte mal Heuschnupfen und hab mich davon durch Desensibilisierung geheilt,
Den Heuschnupfen hab ich natürlich bekommen, weil ich zuviel in blühenden Wiesen spazieren gegangen bin ;)
Nein, im Ernst: er ist bei mir ziemlich bald nach meiner ersten und einzigen Impfung aufgetaucht - auch nach meiner ersten Mexicoreise, da kann man sich aussuchen, was "schuld" war an meinem damaligen Allergieausbruch
- aber die Pollen??? :hmm:

Bienengift ist doch Medizin??
hilft es nicht auch vorbeugend gegen Borreliose?
Leider finde ich die Seite nicht mehr, wo ich diese Information her hab - also: nicht glauben, selber nachforschen! :aeh:

p.s.: kann sein, dass ich es aus dem Imkerforum habe? - klick

liebe Grüße!

Erzgebirgler
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#38

Beitrag von Erzgebirgler » Fr 17. Feb 2012, 16:47

Hatte zwar keine Lust, zu suchen, ...:

http://www.mdconsult.com/das/citation/b ... html?issn=

Sorry allerdings, das mich die Erinnerung verließ, die Studie ist keine amerikanische, aber in englisch war sie...
Interessant ist dabei folgender Teil (übersetzt von mir):

"Methode:
Unter 459 Allergiepatienten innerhalb 5Jahren waren 62 (14%) Imker und 44 (10%) Familenangehörige von Imkern. Diese 2 Gruppen wurden verglichen mit 101 normal exponierten Bienengift-Allergikern, übereinstimmend in Alter und Geschlecht, hinsichtlich klinischer Parameter, Hautempfindlichkeit, spezifischen IgE und IgG- Antikörpern und Sicherheit und Wirksamkeit einer Immuntheraphie.

Ergebnisse:
Wie erwartet hatten allergische Imker eine viel höhere Stichhäufigkeit vor dem Auftreten der ersten allergischen Reaktion. Alle drei Gruppen zeigten ähnlich schwere Allergie- Symptome als Stichfolge und hatten die gleiche Auftretenshäufigkeit einer Atopie. Allergische Imker hatten höhere Werte des Bienengift- spezifischen IgG, niedrigere Hautreaktionen und niedrigere Bienengift- spezifische IgE Werte als die bienengiftallergische Kontrollgruppe.
Es gibt also eine negative Korrelation zwischen der Stichhäufigkeit und den Hautreaktionen ebenso wie bei dem spezifischen IgE bei den Imkern und deren Familienangehörigen, während die Stichhäufigkeit positiv korreliert zum spez. IgG bei diesen zwei Gruppen.
Eine Giftimmunisierung war gleichermaßen effektiv bei allen drei Gruppen, wurde aber von Imkern besser vertragen als von den anderen Gruppen. Die Mehrzahl der Imker konnten die Bienenhaltung unter dem Schutz der Gift- Immunisierung fortsetzen. ..." [unterstreichungen von mir]

Und nun sollte man den Anteil der Imker an der Bevölkerung kennen. Es gibt wohl so um die 80 000 in D; =1%. Zu erwarten wäre also, dass auch unter den Allergiepatienten ähnlich niedrige Anteile an Imkern wären...

Und Natürlich ist Bienengift auch ein Heilmittel. Und natürlich ist eine Allergie eine überschießende Immunreaktion...
Aber leider ist die Heilwirkung von Bienengift bei Borreliose NICHT belegt. Aber immerhin hilft mir bei allerlei Beschwerden auch ein Kräuterschnaps -ist auch nicht belegt. :daumen:

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Re: Bienenhaltung

#39

Beitrag von Waldläuferin » Fr 17. Feb 2012, 17:50

Hallo,
nochmal zur Ausrüstung: Im ersten Jahr hatte ich nur eine dicke, helle Jeansjacke.
Statt Schleier kann man eine Fliegengaze über einen Hut hängen und in den Kragen stopfen.
Wenn man dann sicher ist, man will imkern, kann man ja nach und nach die ganze Ausrüstung kaufen.
Soll ja die Anfänger nicht gleich abschrecken.
Grüße
Waldläuferin
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Re: Bienenhaltung

#40

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 17. Feb 2012, 21:26

Moin,
also: jede Beute hat, wenn ordentlich gefertigt, 20mm Schiebeplatz, wenn alle Rähmchen drin sind.
Wir haben ein sehr kleines Flugloch am Rand, und am Flugloch orientiert sich das Brutnest.
Das bedeutet, daß wir den Deckel abnehmen, und uns von der anderen Seite ans Brutnest ranarbeiten - zuerst die letzte Wabe rausnehmen, dann alle anderen lockern, und dann erst ziehen.
Am Ende dann rückwärts - alles zusammenschieben Richtung Flugloch, so daß auf der anderen Seite wieder die 20mm Platz sind.
Außerdem sollten die Rähmchen in mehreren Zargen absolut übereinanderhängen, dann gibt es bei Einhaltung des bee-space auch keinerlei Verbau zwischen den Zargen, außer zum Winter hin (da brauchen sie die Wachsbrücken).
Je nach Propolisierungsneigung sollte man auch bei jedem Rähmchen beim Bearbeiten kurz das Propolis abkratzen und sammeln (kühl & dunkel lagern).

Wenn man so arbeitet, erleichtert es die Sache sehr.
Grad Anfänger achten oft gar nicht auf diesen Schiebeplatz, und kriegen irgendwann ihre Rähmchen nimmer ordentlich und ohne Quetscherei rein.
Außerdem ziehen die Bienen lieber vorhandene Waben dicker aus, als neue zu bauen, wenn Platz dazu ist, und dann kann das Ziehen echt in Chaos ausarten.
Wir haben unsere Zargen deshalb nicht geleimt, sondern nur geschraubt, und ein paar Mal mußten wir schon die Makita einsetzen, um die Waben überhaupt ziehen zu können :lol:
Oder bei schwächeren Völkern auch mal sowas zu zerlegen:
Bild
Das ist tatsächlich komplett von unten gebaut worden... :rot:
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