Kaufst du die Kuh, Eberhard?
Genau genommen steht sie bereits im Stall.
Warum: Ich bin der Überzeugung, dass selbst in einem Garten mit Fruchtfolgen und Mischkulturen Verhältnisse von Monokulturen mehr dominieren als wirkliche naturnahe ursprüngliche diverse Verhältnisse. Das hat Auswirkungen, auch auf den Boden. Nachlieferung von nützlichen, mindestens unschädlichen MO kann nicht schaden, zumal man ja immer mal anbau- und erntebedingt Schädigungen vornimmt (Bodenbearbeitung, Ernte mit nachfolgendem kahlen Boden u.a.). Das (Wieder)Einbringen von Vielfalt in die Monokultur ist ein zusätzlicher Gedanke.
Investition:
- Plastefass 30 Liter (war vorhanden) mit etwas Wärmedämmung
- Aquarienpumpe für Belüftung
- Heizstab mit Thermostat, um Temperatur von etwa 30 Grad zu halten
- 3 Prozent Zuckerrohrmelasse (war vorhanden)
- 3 Löffel Urgesteinsmehl (war vorhanden)
- Handvoll Wurmhumus (habe keinen eigenen)
- Handvoll Kompost vom eigenen Haufen (war vorhanden)
- Wasser (war vorhanden)
Das fand ich als echte Investition beherrschbar, andere kaufen Blaukorn, Tomatenspezialdünger & Co.
Erwartungshaltung: Keine große. Mir ist bewusst, dass größere Effekte eintreten, wenn man sterile oder verarmte Bedingungen vorfindet, bei gesunden und diversen Bedingungen Effekte aber weniger wahrnehmbar und messbar sind. Ich würde aber deswegen meinen Boden nicht töten, um per erfolgreicher Messung etwas beweisen zu wollen.
Düngungsmäßig habe ich nichts einzuschränken, weil diese explizit nicht stattfindet, mein Boden ist nach gängigen Kennzahlen überversorgt. Ich mulche trotzdem (Bodenschutz) und muss ab und zu meinen Kompost loswerden. Pflanzenschutz per Pestizide findet sowieso nicht statt. Selbst Schneckenkorn findet seit Jahren nicht mehr statt (auch keine Schneckenzäune u.a.), weil es keinen übermäßig ärgerlichen Besuch gibt.
Ich "kämpfe" eher gegen Amseln und Maulwürfe, weil sie wohl eine Oase in umliegender Wüste vorfinden und das nutzen wollen.
Die oben angesprochene Vielfalt versuche ich aber auch über den Kompost zu generieren, wo neben den üblichen Zugaben aus Küche und Garten auch schnell mal etwas Haselnuss und Holunder, ein paar Maulwurfshaufen von der Viehweide oder zwei, drei Schaufeln Bauaushub u.a. landen. Ich bin da Sammler, nehme auch Moos vom Dach oder durch Hochwasser von Feldern abgeschwemmten und lokal angeschwemmten hochwertigen Ackerboden, auch solchen Boden, den der Wind auf einem künstlichen Steinhaufen absetzt.
Auch daher kann ich Effekte, die durch genau eine bestimmte Maßnahme eintreten, nicht wirklich bewerten. In der Summe glaube ich aber an eine positive Wirkung, unbewiesen.