Bin ich SV-ausgebrannt? Kennt ihr das auch?
Re: Bin ich SV-ausgebrannt? Kennt ihr das auch?
Wenn man philosophisch werden will, hilft einem Albert Camus weiter, der in Sisyphos, der sein Leben damit verbringt, jeden Tag wieder den gleichen Fels einen Berg hoch zu tragen, einen glücklichen Menschen sieht.
Ich versuch bei Unkrautjäten dran zu denken
„Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. … Der absurde Mensch sagt ja, und seine Anstrengung hört nicht mehr auf. Wenn es ein persönliches Geschick gibt, dann gibt es kein übergeordnetes Schicksal…
Darüber hinaus weiß er sich als Herr seiner Tage. In diesem besonderen Augenblick, in dem der Mensch sich seinem Leben zuwendet, betrachtet Sisyphos, der zu seinem Stein zurückkehrt, die Reihe unzusammenhängender Handlungen, die sein Schicksal werden, als von ihm geschaffen, vereint unter dem Blick seiner Erinnerung und bald besiegelt durch den Tod…
Dieses Universum, das nun keinen Herrn mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar noch wertlos vor. Jeder Gran dieses Steins, jedes mineralische Aufblitzen in diesem in Nacht gehüllten Berg ist eine Welt für sich. Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
Ich versuch bei Unkrautjäten dran zu denken
„Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. … Der absurde Mensch sagt ja, und seine Anstrengung hört nicht mehr auf. Wenn es ein persönliches Geschick gibt, dann gibt es kein übergeordnetes Schicksal…
Darüber hinaus weiß er sich als Herr seiner Tage. In diesem besonderen Augenblick, in dem der Mensch sich seinem Leben zuwendet, betrachtet Sisyphos, der zu seinem Stein zurückkehrt, die Reihe unzusammenhängender Handlungen, die sein Schicksal werden, als von ihm geschaffen, vereint unter dem Blick seiner Erinnerung und bald besiegelt durch den Tod…
Dieses Universum, das nun keinen Herrn mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar noch wertlos vor. Jeder Gran dieses Steins, jedes mineralische Aufblitzen in diesem in Nacht gehüllten Berg ist eine Welt für sich. Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“
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Re: Bin ich SV-ausgebrannt? Kennt ihr das auch?
Oh, da brauchst du dir mit den Kürbisgewächsen keine Sorgen machen. Ich mache die immer erst Ende April / Anfang Mai in die Töpfe. Dann sind die Paprika und Tomaten aus der Anzuchtstation ausgezogen und es ist Platz. Grade Gurken, Zuchini, Melonen usw. brauchen sehr warmes Wetter um zu wachsen. Pflanzt man die eifrig und zu früh vorgezogenen Pflanzen in der Not (zu groß für die Anzuchtstation) in den (kalten) Boden im Garten, reagieren sie in der Regel mit einem Wachstumsstopp. Klein und zart sind sie dann eine leichte Beute für die bei uns allgegenwärtigen Nacktschnecken.Sonne hat geschrieben: ↑Mo 11. Apr 2022, 12:35Heute werde ich erst Gurken, Kürbisse und Zucchini aussäen. Mich frustriert alleine schon, dass ich mit allem so spät dran bin. Tomaten muß ich teilweise auch noch nachsäen.
Waren heute im Gartencenter. Da gibt es schon Pflanzen 50cm lang /hoch teilweise mit Früchten dran. Zum Glück hat mein Mann im Brustton vollster Überzeugung gesagt, dass das völlig unnormal sei. Nachdem ich ihm etwas mißmutig sagte, dass ich heute erst anfange auszusäen. Naja. Ein Trostpflaster.
Ist es hingegen schon schön warm (auch der Boden) wenn man die Pflanzen aussetzt wachsen sie hübsch weiter. Es ist bei Schönwetterperioden trocken, auch der Boden - die Schnecken sind im Versteck - und die Pflanzen werden schnell dick und haarig - dann sind sie für die Schnecken nicht mehr so interessant. Wir wissen alle, was für eine Power Kürbisgewächse haben wenn die Bedingungen stimmen.
Vorgezogene Pflanzen mit Früchten sind mit beheiztem, beleuchteten Gewächshaus und ganz viel Chemie keine große Kunst. Diese Pflanzen sind aber für die rauen Bedigungen im Biogarten unter Freilandbedingungen eher nicht geeignet. Ich versuche Anfang Mai blühende Tomaten auszupflanzen die etwa 40 cm hoch, buschig und nicht vergeilt sind, dann ist das für mich ein toller Erfolg.
Die Pflanzen holen an der Luft die fehlende Größe sehr rasch nach.
Re: Bin ich SV-ausgebrannt? Kennt ihr das auch?
penelope hat geschrieben: ↑Mo 11. Apr 2022, 13:56Wenn man philosophisch werden will, hilft einem Albert Camus weiter, der in Sisyphos, der sein Leben damit verbringt, jeden Tag wieder den gleichen Fels einen Berg hoch zu tragen, einen glücklichen Menschen sieht.
Ich versuch bei Unkrautjäten dran zu denken
Was fällt bei dir unter die Kategorie Unkraut?
Ich habe gerade einen dringenden Hilferuf eines 4-Sterne/4 Hauben Koches erhalten. Über jede "Handvoll Unkraut" ist er dankbar... die er natürlich dann in seiner Küche "vergoldet"
> für gewöhnlichen Salat würde ich nicht bezahlt. Giersch wird bei mir deshalb bald zur Rarität!
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst
Re: Bin ich SV-ausgebrannt? Kennt ihr das auch?
Ob eine Pflanze unter Unkraut fällt hängt für mich ganz maßgeblich davon ab, wo sie steht.
Knoblauchsrauke und Akeleien zum Beispiel ist in den wilden Gartenecken sehr willkommen, mitten im Gemüsebeet jäte ich die dagegen.
Giersch jäte ich an sehr sehr vielen Stellen im Garten. Der (gemeinsam mit der Ackerwinde) ist mein Felsblock. Auch wenn ich die nächsten 30 Jahre weiter Giersch jäte, werden ganz sicher immer noch mehr als genügend Ecken überbleiben, um ein paar kleine Blätter zu bekommen, um den Salat zu verfeinern. Das ist auch wirklich fast die einzige Verwendungsart, in der ich den wirklich mag: ein paar wenige ganz kleine junge Blätter, die sich noch nicht „ausgeklappt“ haben, im Salat. Eine Art Almdudler habe ich auch mal mit Giersch angesetzt, was ganz ok war. Aber so richtig in Mengen? Ein Sternekoch möchte vermutlich auch eher ein paar handverlesene junge Blättchen und nicht zwei Schubkarren voll mit der Sense gemäht.
Knoblauchsrauke und Akeleien zum Beispiel ist in den wilden Gartenecken sehr willkommen, mitten im Gemüsebeet jäte ich die dagegen.
Giersch jäte ich an sehr sehr vielen Stellen im Garten. Der (gemeinsam mit der Ackerwinde) ist mein Felsblock. Auch wenn ich die nächsten 30 Jahre weiter Giersch jäte, werden ganz sicher immer noch mehr als genügend Ecken überbleiben, um ein paar kleine Blätter zu bekommen, um den Salat zu verfeinern. Das ist auch wirklich fast die einzige Verwendungsart, in der ich den wirklich mag: ein paar wenige ganz kleine junge Blätter, die sich noch nicht „ausgeklappt“ haben, im Salat. Eine Art Almdudler habe ich auch mal mit Giersch angesetzt, was ganz ok war. Aber so richtig in Mengen? Ein Sternekoch möchte vermutlich auch eher ein paar handverlesene junge Blättchen und nicht zwei Schubkarren voll mit der Sense gemäht.
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Re: Bin ich SV-ausgebrannt? Kennt ihr das auch?
Mir hilft folgende Wissenschaftliche Betrachtung:
Menschen sind Neg-Entropie-Maschinen.
Also einfach gesagt: Wir machen das Gegenteil von Chaos.
Das fängt an, wenn wir Nahrung verdauen und daraus geordnete Strukturen wie "Haare" bauen.
Aber eben auch beim Abwasch oder im Garten.
Der gesamte Lebenszweck eines Menschen ist es eigentlich nur Ordnung ins Chaos zu bringen. Neg-Entropie ist unsere Währung, unsere Lebensgrundlage, unser Selbstzweck.
Und dieser Kampf ist unendlich, am Ende gewinnt die Entropie immer. Aber zwischendurch schaffen wir uns eine Insel der Neg-Entropie auf der wir es uns gut gehen lassen können.
Witzigerweise sind Unkräuter auch Neg-Entropie-Maschinen: Sie wandeln Nährstoffe im Boden zu geordneten Formen um, mit denen sie Energie aus Sonnenlicht erzeugen können. Dummerweise kämpfen wir mit Ihnen um das gleiche Stückchen Entropie. Sprich: Wir wollen die gleichen Nährstoffe in etwas für uns nützlicheres umwandeln (Kartoffeln!). Natürlich muss dieses kleine Spingkraut um sein Überleben kämpfen, genau so wie wir es auch tun. Und natürlich ist dieser Kampf unendlich. Aber zwischendurch ensteht etwas für uns gutes.
Es ist nicht sinnlos etwas zu tun, nur weil man es immer wieder tun muss. Ganz im Gegenteil: Genau das ist der eigentliche Lebenszweck. Die dreckigen Teller abzuspülen trägt mehr zum Erhalt der Menscheit bei als ein Gedicht zu schreiben.
Menschen sind Neg-Entropie-Maschinen.
Also einfach gesagt: Wir machen das Gegenteil von Chaos.
Das fängt an, wenn wir Nahrung verdauen und daraus geordnete Strukturen wie "Haare" bauen.
Aber eben auch beim Abwasch oder im Garten.
Der gesamte Lebenszweck eines Menschen ist es eigentlich nur Ordnung ins Chaos zu bringen. Neg-Entropie ist unsere Währung, unsere Lebensgrundlage, unser Selbstzweck.
Und dieser Kampf ist unendlich, am Ende gewinnt die Entropie immer. Aber zwischendurch schaffen wir uns eine Insel der Neg-Entropie auf der wir es uns gut gehen lassen können.
Witzigerweise sind Unkräuter auch Neg-Entropie-Maschinen: Sie wandeln Nährstoffe im Boden zu geordneten Formen um, mit denen sie Energie aus Sonnenlicht erzeugen können. Dummerweise kämpfen wir mit Ihnen um das gleiche Stückchen Entropie. Sprich: Wir wollen die gleichen Nährstoffe in etwas für uns nützlicheres umwandeln (Kartoffeln!). Natürlich muss dieses kleine Spingkraut um sein Überleben kämpfen, genau so wie wir es auch tun. Und natürlich ist dieser Kampf unendlich. Aber zwischendurch ensteht etwas für uns gutes.
Es ist nicht sinnlos etwas zu tun, nur weil man es immer wieder tun muss. Ganz im Gegenteil: Genau das ist der eigentliche Lebenszweck. Die dreckigen Teller abzuspülen trägt mehr zum Erhalt der Menscheit bei als ein Gedicht zu schreiben.
- Rohana
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Re: Bin ich SV-ausgebrannt? Kennt ihr das auch?
Wenn wir immer nur das tun würden was sinnvoll ist, wären wir keine Menschen sondern Roboter.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
- emil17
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Re: Bin ich SV-ausgebrannt? Kennt ihr das auch?
Bei Sisyphus sollte man dran denken, dass es auch während des Tuns Spass machen sollte.
Wenn ich mir zum Fortbestehen einer Motivation einen Sinn andenken muss, dann ist es bereits Pflicht. Auch die kann sinnvoll sein. Dennoch hatte ich noch nie Mühe damit, anderen beim Abwaschen dreckiger Teller zuzugucken. Aber die Motivation des Abwaschs ist es, ein zukünftiges Übel zu minimieren, nicht Spass daran zu haben.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Bin ich SV-ausgebrannt? Kennt ihr das auch?
Dass einem etwas Spaß macht und dass einem etwas glücklich macht, muss aber nicht unbedingt das selbe sein.
- emil17
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Re: Bin ich SV-ausgebrannt? Kennt ihr das auch?
Wenn man sich die Gesichter von Leistungssportlern anschaut, stimmt das sicher.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- ohne_Furcht_und_Adel
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Re: Bin ich SV-ausgebrannt? Kennt ihr das auch?
Den Hahnenfuss kriege ich recht zuverlässig weg, indem ich den Boden mit der Grabegabel hebelnd etwas auflockere, und dann mit der Handharke oder wie diese kurze Kombihacke heißt, quergestellt die Zinken durch die Wurzeln ziehe. Da löst sich auch kräftiger Hahnenfuss entweder direkt 'raus, oder man kann ihn jedenfalls leicht zupfen.
Das ganze Unkraut fahre ich den Hühnern mit der Schubkarre in den Auslauf 'rein; wenn ich Engerlinge, Schnecken, Erdraupen oder so was sehe, fliegen sie daher direkt mit in den Unkrautkübel.