Die Sprache der Wissenschaft ist halt Englisch...
z.B. Brady, N.C. und R.R. Weil. 2002. The Nature and Properties of Soils, 13th Edition, Upper Saddle River, New Jersy: Prentice-Hall
Die mathanfressenden Bakterien in den Böden machen ca. 10% der globalen CO2-Senke aus.
Für die Ansiedlung und Häufigkeit dieser Bakterien ist wichtig, dass die Böden mögl. gut belüftet sind und das das heißbegehrte Methan dort auch ankommt.
Verdichte Dauerstandweide- und Pflugböden sind also kein besonders guten Methansenken.
Aerobe, nicht versauerte Waldböden, aerobe Grünlandböden, aerobe (no-till) Ackerböden bieten guten Lebensraum.
Düngung mit synthetischem Stickstoff it abträglich, Düngung mit organischem Dünger fördert die Methanfresser (siehe obiger Schinken, Seite 536).
Unter dem Strich kommt dabei halt heraus: Wenn man in Anlehnung an das wirtschaftet, was die Natur/Evolution mal ausgeklügelt hatten, hat man auch kein Wiederkäuer-Methanproblem, weil das Bodenleben profitiert und das durch die Wiederkäuer und die Rotteprozesse freigesetzte Methan von den Mikroben wieder gefressen wird.
In Neuseeland gab es die letzten Jahre Versuche mit bodenbefüllten Luftfiltern für die Abluft von Ställen und Güllegruben etc.
Die Methanfresser vermehren sich in diesen Filtern wie Hulle und fressen das Zeug fast vollständig.
Zumindest das Problem mit der Abluft von Güllelagern ließe sich damit lösen.
Im Schweinebereich werden ja bei neueren Ställen (wo zudem die Gülle meist unter dem Stall lagert) meist Biofilter verbaut.
Im Rinderbereich werden für das Tierwohl fast nur noch Offenställe gebaut. Da ist es natürlich nicht möglich, die Abluft zu filtern. Es würde mich aber wundern, wenn im Umkreis dieser Ställe nicht erhöhte Bestände von Methanfressern zu finden wären.
Das Optimum ist halt wieder die gut geführte Weide. Aerober Boden mit organischer Düngung und die Rinder atmen einen großen Teil des Methans beim Grasen und Liegen bodennah aus.
Natürlich kann man sagen, ein aerober Waldboden kann das auch. Aber 2/3 der Landmasse sind halt kein natürlicher Waldstandort und der Wald liefert zwar allerlei, aber wenig Fleisch und Milch.
Und je nachdem, was ich aussagen will, kann ich mir aus dem Wissenspool dann das herauspicken, was gerade in meine Agenda passt.
Will ich die Wiederkäuer mögl. gefährlich erscheinen lassen, nenne ich Zahlen ohne den Gegenpol im Boden oder ich vergleiche Wald mit verdichteten Landwirtschaftsflächen.
Und will ich es umgekehrt, dann vergleiche ich trockengelegte, gepflügte Sojasümpfe oder verkrustete Wüstenböden mit Weiden für HPG grassfed beef. Dann werden die Wiederkäuer zum Methansenken und CO2-Senken-Wunder.
Was dabei raus kommt, hängt immer vom Management ab.
Deshalb ist eine differenzierte Betrachtung des jeweiligen Produktionsprozesses und seiner Alternativen erforderlich.
Man kann es natürlich auch machen wie Frau Merkel und Kollegen:
Eine CO2-Steuer einführen, und den klimaschädlichen Konsum abzuwürgen, und gleichzeitig die EZB-Banknotenpresse ein paar Umdrehungen schneller stellen, um fürs Wirtschaftswachstum den Konsum zu fördern.
Damit ist anscheinend fast allen gedient. Außer den paar Querulanten, die noch ihr Hirn benutzen.