Mini-Farming von Brett Markham

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outdoorfreak
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Re: Mini-Farming von Brett Markham

#11

Beitrag von outdoorfreak » Sa 23. Jul 2011, 12:48

Hallo Styrian_co,

wenn du es gekauft hast, dann könntest du mal berichten, wieviel Fläche man pro Person für die Selbstversorgung brauch. Der Autor behauptet ja, dass eine Familie (2 Erwachsene, 2Kinder) sich auf 1000 qm selbst versorgen können.

Ich hab noch in keinem Selbstversorger-Buch nachlesen können, noch nicht mal in den John Seymour oder Sepp Holzer Bücher,wieviel Fläche man zur SV pro Person brauch. Ich geh mal davon aus, dass eine Person 400 qm brauch zum Anbau von Kartoffeln, Gemüse und Obst.

Da sind dann 1000 qm für eine Familie dann doch zu wenig, oder?

Das man aber noch 7000 Euro mit dem Verkauf von Gemüse verkaufen kann, das halte ich für unrealistisch.


Kann mir da mal jemand genauere Angaben geben, der sich schon komplett mit Gemüse aus dem Garten versorgt?

Mein Ziel ist es nämlich auch autark zu werden. D.H mich nur noch von meinem Stück Land zu ernähren.

Viele Grüsse

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Thomas/V.
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Re: Mini-Farming von Brett Markham

#12

Beitrag von Thomas/V. » Sa 23. Jul 2011, 13:07

Hi!

Wollte grade was zu dem Buch schreiben. Ich habe es mir nämlich gekauft und durchgelesen.

Für meine Begriffe ist es, ähnlich wie der Seymour, als Einstiegslektüre und Ideenlieferant für Leute, die völlig unbeleckt sind vom SV-Gedanken nicht schlecht. Wobei man die gemachten Angaben (vor allem Flächenbedarf und Geldmengen) sehr vorsichtig genießen muß. Als Beispiel schreibt er, das er auf 10m2 50kg Erdbeeren ernten würde :eek:
Ich weiß nicht, aber dazu müßte er wohl 3 10m2-Beete übereinander stapeln :lol:
Aber na gut...
Hinzu kommt eine gewisse Begriffsverwischung, die mir aufgefallen ist. "Hochbeete" sind bei ihm Beete, die 20cm höher als die Umgebung liegen :aeug: , aber ansonsten genau so wie Flachbeete aussehen.
Unter "Autark" stelle ich mir auch nicht vor, Masthühner-Hybriden zu kaufen und mit Mastfutter gefüttert in einem kleinen verschiebbaren Gehege übern Rasen zu schieben. :pfeif:

Gut fand ich (für den "Totalanfänger" ohne Bezüge zur Garten- oder Landwirtschaft) das er ein paar grundsätzliche Dinge erklärt und "Lust auf SV" wecken kann. Wer schon ein bissel was in der Richtung SV gemacht hat, wird das Buch kaum nochmal in die Hand nehmen, sondern sich weiterführende Literatur zu Einzelthemen kaufen oder im Internet recherchieren.

Deswegen verkaufe ich es auch wieder.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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luitpold
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Re: Mini-Farming von Brett Markham

#13

Beitrag von luitpold » Sa 23. Jul 2011, 14:09

Als Beispiel schreibt er, das er auf 10m2 50kg Erdbeeren ernten würde
Ich weiß nicht, aber dazu müßte er wohl 3 10m2-Beete übereinander stapeln
der hat irgendwo die farm im osten amerikas.
http://www.markhamfarm.com
Brett Markham Owner
283 Turnpike Road New Ipswich NH 03071 USA
- Latitude 41° 14′ N to 42° 53′ N

gefühlsmäßig hat der eine dreimal so lange vegetationsperiode wie du.

lg
luitpold
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marion
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Re: Mini-Farming von Brett Markham

#14

Beitrag von marion » Sa 23. Jul 2011, 15:03

outdoorfreak hat geschrieben:Hallo Styrian_co,

wenn du es gekauft hast, dann könntest du mal berichten, wieviel Fläche man pro Person für die Selbstversorgung brauch. Der Autor behauptet ja, dass eine Familie (2 Erwachsene, 2Kinder) sich auf 1000 qm selbst versorgen können.

Ich hab noch in keinem Selbstversorger-Buch nachlesen können, noch nicht mal in den John Seymour oder Sepp Holzer Bücher,wieviel Fläche man zur SV pro Person brauch. Ich geh mal davon aus, dass eine Person 400 qm brauch zum Anbau von Kartoffeln, Gemüse und Obst.

Da sind dann 1000 qm für eine Familie dann doch zu wenig, oder?

Das man aber noch 7000 Euro mit dem Verkauf von Gemüse verkaufen kann, das halte ich für unrealistisch.


Kann mir da mal jemand genauere Angaben geben, der sich schon komplett mit Gemüse aus dem Garten versorgt?


Mein Ziel ist es nämlich auch autark zu werden. D.H mich nur noch von meinem Stück Land zu ernähren.

Viele Grüsse

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Genaue Angaben kann ich leider nicht machen, aber ich kann dir meine Erfahrungen erzählen. Am wichtigsten scheint mir erstmal die Lage zu sein. 1000m² Land sind nicht gleich 1000m² Land. Soll heißen, es kommt auf die Bodenbeschaffenheit und das Klima an.
Bei meinem Bauernhaus in NRW haben wir einen super guten Boden, Bodenzahl so an die 90. Ich hatte ein kleines Beet, so max. 100 m². Die Ernte war enorm, soviel das ich viel verschenken konnte. Hier in Berlin ist die Erde so mies, dass kaum was rauskommt. Hier müßte ich bestimmt 1000m² beackern um annähernd an die Erträge ranzukommen.
Deswegen glaube ich nicht, dass man das so pauschal beantworten kann.
Vernünftige Erde vorausgesetzt, könnte man mit 1000m² schon viel machen. Tierhaltung fänd ich darauf aber schwierig. Machbar sicherlich, von wegen Hühner und Kaninchen und andere essbare Kleintiere. Aber das wird schon bannig eng.
Mein Elternhaus liegt quasi fast in Alleinlage, dass Grundstück ist nur 1200m² groß. In Wirklichkeit aber viel größer, weil die Wiesen drumherum sind. Viel Platz für die Hühner, Enten, Gänse und Puten seinerzeit. Gemüse wurde im Pachtgarten angebaut, Obst kam aus dem Pachtgarten und eigenem Garten. Die Schafe hatten eine eigene Pachtwiese und standen zwischendurch bei Bekannten mit auf der Wiese. Alles in allem weit, weit über 1000m². Es wurde viel eingemacht und geschlachtet und gewurstet, aber dennoch mußte zugekauft werden.
Fazit für mich: 1000m² in guter Lage würde bei einer vegetarisch lebenden Familie einen Großteil der Nahrung decken, aber eben nicht alles. Aber alles ist eh nicht machbar, find ich.

Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Re: Mini-Farming von Brett Markham

#15

Beitrag von styrian_cro » So 24. Jul 2011, 18:45

hi!

wie Thomas/V. bereits schreibt is das Buch wenn ueberhaupt nur als Enistiegslektuere geeignet. da find ich den seymour noch brauchbarer.
werde aber wenn ich ausn Urlaub zurueck bin (Ende August) einen ausfuehrlichen Leserbericht dazu schreiben.

lg styrian_cro

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Re: Mini-Farming von Brett Markham

#16

Beitrag von outdoorfreak » Di 26. Jul 2011, 22:47

Hallo an alle,

Marion hat geschrieben:Fazit für mich: 1000m² in guter Lage würde bei einer vegetarisch lebenden Familie einen Großteil der Nahrung decken, aber eben nicht alles. Aber alles ist eh nicht machbar, find ich.
Ich bin Veganer, ernähre mich nur von Gemüse, Obst und Getreide. Da brauch man eh viel weniger Fläche, als wenn man noch Tiere hat. Ich geh mal von 400 qm pro Person aus. Und autark leben ist auch eher möglich.
Wir müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen wollen.

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Re: Mini-Farming von Brett Markham

#17

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 28. Jul 2011, 20:50

Seit ein paar Tagen sind alle Gartenbeete in Hochbeete umgestaltet. Mir gefällt die amerikanische Version der Beetgestaltung sehr gut, sie ist praktisch und arbeitssparend. Der Material- und Arbeitszeitaufwand für die Errichtung ist geringer, es wächst aber genauso gut wie auf dem herkömmlichen Hochbeeten.
Aus dieser Sicht find ich das Buch von Markham sehr informativ. Ich kann mir auch vorstellen, dass mit seiner Gartenversion auf 1000 m2 soviel heranwächst, dass man damit ein Dorf mitversorgen kann. Zumindest wächst bei mir soviel Gemüse auf viel weniger Fläche und unser Dorf wird mitversorgt.
Ob und welcher Betrag damit erwirtschaftet wird, ist vermutlich nicht so genau auf deutsche Verhältnisse umzusetzen.
Weil hier die Frage um die Fläche gestellt worden ist, die man für die Selbstversorgung benötigt- ich habe schon verschiedene Angaben gelesen, aber für mich stellt sich eher die Frage, wieviel Fläche man ohne Herzinfarkt und Frust einigermaßen gut bewirtschaften kann.
Fahrbarer Hühnerstall und auch die Rezepte sind für mich nicht brachbar, aber was ich über Kompost, Bodenbearbeitung, Gemüseanbau in diesem Buch fand- schade, dass es nicht bereits vor 1o Jahren erhältlich war, hätte mir viel Versuch und Irrtum erspart.
Besonders meine Bandscheibe dankt es mir ganz besonders, am Liebsten würde ich auch die Blumen, die Kräuter und alle anderen Gartenbeete in diese amerikanische Hochbeetform umändern.
Gartenarbeit und Gemüse so einfach und rückenschonend, bin sehr angetan.
Gruss
hobbygaertnerin

Knurrhuhn

Re: Mini-Farming von Brett Markham

#18

Beitrag von Knurrhuhn » Do 28. Jul 2011, 21:41

Aaalso .... wer das Büchlein hat und wieder verkaufen möchte - ich tät's dann evtl. nehmen. :kuuh:

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Re: Mini-Farming von Brett Markham

#19

Beitrag von outdoorfreak » Sa 30. Jul 2011, 21:54

Hallo,

hab nochmal im John Seymour SVler Buch nachgeschaut:

Er schreibt als erstes vom 1 Morgen-Land. 1 Morgen sind ungefähr 2500 qm. Er schreibt aber nicht, wieviele Leute sich davon ernähren können.

Sicherlich hängt das auch von Boden und Klima ab. Aber ich würd meinen Garten eh mit Terra Preta verbessern.


Aber ich denk, da muss halt jeder seine eigenen Erfahrungen machen.
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Dagmar
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Re: Mini-Farming von Brett Markham

#20

Beitrag von Dagmar » Sa 30. Jul 2011, 22:16

Hallo,

ich bin ja u.a. auch über die Bücher vom Seymour in die SV hereingeschlittert. Und das erste was mich interessiert hat, waren eben die Größenangaben - hatte bis dahin mit "Morgen", "Tagwerk", "Acre", "Ar" und "Ha" nichts zu tun gehabt.

Lese dann eben auch die Angabe Morgen, habe nur die deutsche Übersetzung gelesen, nicht das Original, gucke im Internet und komme dann auch auf Flächen von 2.500 - 3.000 Quadratmetern. Im alten Forum hatten wir da schon mal die Diskussion und da wurde eine andere Erklärung gegeben.

Der Seymour lebte ja in Britannien und anderen Ländern, wo der Begriff und die Größenangabe "Acre" geläufig ist. Dieser wiederum ist ca. 4.000 Quadratmeter groß.

Andererseits steht in Wikipedia u.a.:

Acre ist eine von den Britischen Inseln stammende jahrhundertealte angloamerikanische Maßeinheit zur Flächenbestimmung von Grundstücken. Mit der heutigen Größe von grob 4047 m² ist diese Flächeneinheit vergleichbar mit dem Morgen oder Tagwerk


Und der Morgen ist eben kleiner als 4.000 Quadratmeter.

Was jetzt also "richtig" ist, wird man kaum genau herausbekommen. :pfeif:


Dagmar

P.S. Vielleicht hat ja jemand das englische Originalbuch. Wenn er da von Acre sprechen würde, dann wären alle Unklarheiten beseitigt.
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