Ich glaube eher, die junge Dame hat eine ganz normale Zwangsstörung. Das hat mit "andere Kultur" nix zu tun
Unsere Tschechin ist nicht gekommen. Hat nach Anfrage, wann wir sie wo abholen sollen, dann doch abgesagt. So was kann ich ja leiden. Vor allem, wenn wir wegen einem fest ausgemachten Termin alle Anfragen ablehnen....
Dafür hatten wir last minute einen Italiener. Der hatte zwar keine Ahnung von Pferden, aber keine Angst davor. Sehr schön. Gut, es ist hier vielleicht etwas langweilig, shoppen und so is nich, da muß man sich zum Bahnhof bringen lassen und hinfahren, aber das steht ja im Profil. Hier gibt es halt viel Gegend. Wandern, Radfahren, Schwimmen. Und natürlich: Pferde....Lustig war es mit ihm trotzdem und arbeiten konnte er auch.
Mal sehen, was uns so im nächsten Sommer ins Haus flattert.
Dass welche im letzten Moment gar nicht kommen, habe ich auch jedes Jahr. Wenn man sicher sein will, dass jemand da ist, muss man fast zwei voneinander unabhängige Partien einladen.
Ja, das hatten wir auch schon, Absagen in letzter Minute. Ist manchmal echt doof, weil man evtl was geplant hat. So richtig darauf angewiesen sind wir nicht, da wäre mir das Konzept "Helfer" doch zu unsicher und einfach nicht das richtige für.
"Erdachtes mag zu denken geben, doch nur Erlebtes wird beleben." Paul von Heyse
zaches hat geschrieben:Ja, das hatten wir auch schon, Absagen in letzter Minute. Ist manchmal echt doof, weil man evtl was geplant hat. So richtig darauf angewiesen sind wir nicht, da wäre mir das Konzept "Helfer" doch zu unsicher und einfach nicht das richtige für.
Genauso ist es. Das ist einfach kein Arbeitsverhältnis.
Bin jetzt echt erleichtert, dass die letzte junge Dame weg ist. Die war schon mehr die Kategorie nervtötend als hilfreich. Sogar der letzte Akt, Erreichen des Zuges nach Wien und Aussteigen an der richtigen Haltestelle war für sie nicht machbar - trotz detaillierter Anweisungen.
Dafür kommt einer unserer Franzosen nächste Woche wieder - das war einer der entspannten und brauchbaren.
Franzose ist wieder gekommen, wie eh und je angenehm. Hat Arbeit gefunden (als Hilfskellner zu guten Konditionen) und die Probezeit überlebt, sodass er ab morgen ein Zimmer von seinem AG bekommt. Während er schon arbeitete, hat er mir an seinen freien Tagen halt noch ein bisschen geholfen.
Inzwischen ist eine 18jährige Amerikanerin bei uns aufgeschlagen, die trotz ihrer Jugend selbständig und angenehm ist. Wieder mal bestätigt sich, dass man nie weiss, wer da kommt - 18 Jahre und nur für eine Woche da, da hätte ich eigentlich einen verzogenen Teenie erwartet. Dem ist nicht so. Morgen kommen zwei Brasilianer, die bis Weihnachten bleiben wollen.
Somit kann ich Anfang Dezember nach Görlitz fahren, um zusammen mit Baumschubsers meine Tochter zu bewundern
zaches hat geschrieben:Ja, das hatten wir auch schon, Absagen in letzter Minute. Ist manchmal echt doof, weil man evtl was geplant hat. So richtig darauf angewiesen sind wir nicht, da wäre mir das Konzept "Helfer" doch zu unsicher und einfach nicht das richtige für.
Genauso ist es. Das ist einfach kein Arbeitsverhältnis.
Nö, als Arbeitsverhältnis sehen wir das auch nicht. Und wirklich drauf angewiesen waren wir im Frühjahr, als Harald am Fuß operiert wurde. Und das war ein Reinfall...seither wissen wir aber, daß wir auch in solchen Situationen nicht auf fremde Hilfe angewiesen sind. An dieser Stelle mal ein Podest für Freunde, Nachbarn, Pferdefahrerkollegen
Unsere Projekte planen wir so, daß wir jederzeit beginnen können, wenn ein workawayer mit den entsprechenden Fähigkeiten vor Ort ist, ansonsten aber kann es liegen bleiben.
Unser erstes Jahr mit Workaway war ja ziemlich vielversprechend. Der Arbeitsaufwand gut 70 Anfragen zu beantworten um dann 15 Menschen an den Ort zu bekommen hat sich aus meiner Sicht gelohnt. Im Sommer gibt’s bei uns kein Platzproblem. Wenn das vorher bekannt ist, dass auch im Matratzenlager oder im Zelt (von uns gestellt) zu schlafen ist. Auch die Beherbergung in der kühleren Jahreszeit zu dritt im Zimmer (50m²)gab keinen Anlass zum Verdruss. Bei jungen Männern darf man sich bisweilen über den Milchkonsum (Rohmilch frisch von der Kuh vom Biobauern) wundern. Die Auslastung war von Ende April bis Ende November durchgehend, jetzt brauchen wir eine Pause bis März, dann geht es wieder los. Der Garten hat noch nie so sauber ausgesehen wie im heurigen Jahr und Nüsse, Teekräuter, Apfelsaft, usw. usw. haben wir zum abwinken. Tomate ist keine einzige verfault, alles verarbeitet. Eselstall und Zaun samt Paddock fertig und der Garten bereits kompostiert und gefräst fürs nächste Jahr. Was will man mehr. Und keine einzige Niete gezogen
Es wird auch nicht immer nur gearbeitet
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Lehmpatzen
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Zaunbau im November, nach der Arbeit mussten die Jungs noch ins Dorf zum Fußball
Es freut mich für Euch und für die jungen Leute zu lesen, wenns geklappt hat und gut war.
Dass Landarbeit Freude machen kann, kann einen fürs restliche Leben prägen - ich hab den Einstieg damals, lang ists her, auch so gefunden.
Es ist übrigens auch als Volontär mühsam, Kollegen zu haben die nichts können. Manchmal, etwa wenn du vom üblichen Vorstadthaushalt kommst und zum ersten mal tagelang draussen bist, biste abends auch einfach vollkommen fertig. Wenn du dann alleine oder zu zweit auf dem Feld gelassen wirst und der Meister immer mit dem Auto rumfährt und alle drei Stunden vorbeischaut und meint, das hätte auch ein bisschen schneller gehen können, motiviert das nicht.
Wenn das Fuder Heu noch vor dem Gewitter geladen werden muss und der Chef nicht auf dem Schlepper sitzt, sondern selber auflädt und jemanden, der offensichtlich nicht mehr kann, Pause machen lässt, motiviert das schon ganz anders.
Na ja, da muss man durch.
Auch als Volontär versteht man die anderen Volontäre oft nicht.
An eine erinnere ich mich, die sah den ganzen Tag aus wie aus dem Tiefschlaf gerissen. Wieso die sich gemeldet hat, hat sie wohl selber nicht herausgefunden.
Im Profil stand, dass das auf einer nur zu Fuss erreichbaren Alp sei, wo es weder Strom noch Telefon hat (was damals, vor der Smartphone-Zeit, bedeutete, du bist für die Aussenwelt nicht erreichbar). Nach einer Woche war sie plötzlich weg, ihre Sachen auch. Dann kam ein Brief. Wir dachten, sie schreibt, was das Problem war. Drinnen stand aber nur, dass sie ihre Zahnbürste vergessen hat, wie die aussieht, wo die ist und wohin man sie bitte nachsenden möchte.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Wir hatten diesen Sommer französische Wochen. Die Mädels gaben sich die Klinke in die Hand. Eine war nur vierzehn Tage da, postete immerzu bei instagram oder so, arbeitete leidlich, hatte aber einen derart hohen Unterhaltungswert, daß ich ihr tatsächlich hinterhertrauere. Es zählt nicht immer nur die Arbeitsleistung! Eine war Vegetarierin und verwöhnte uns mit nicht unter drei Gängen köstlicher Kleinigkeiten.