kraut_ruebe hat geschrieben:
wie das mit den drei schnitten funktionieren soll hier, erschliesst sich mir nicht. es heisst, früher machte man das hier so, aber es ist egal wann ich den ersten schnitt mache, ab ende mai wächst das gras kaum noch
Du musst vermutlich bewässern, entweder mit einem Regner 25mm alle 2 Wochen, oder dann fluten/überstauen.
Wenn du eine Wiese hast, die im Frühsommer regelmässig trocken wird, dann hast du Gräser drauf, die das ertragen. Aber die wachsen dann eben nicht, die warten auf Regen. Die sehr trockenfesten Arten (z.B.
Schafschwingel) können ganz braun werden, ohne abzusterben.
Auch ziemlich trockenfeste Obergräser (bei Euch z.B.
Bromus inermis) geben bestenfalls mittelmässiges Heu.
Ebenfalls ein Anzeichen für eine sommertrockene Wiese ist es, wenn du viele kleine, einjährige Pflanzenarten im Bestand hast (z.B.
Stengelumfassendes Hellerkraut, Ehrenpreis-Arten usw.), die im Frühjahr bereits in Samen gehen und dann absterben.
Zu mähen gibts auf einer solchen Wiese nicht mehr viel.
Im Wallis (und auch im trockenen inneralpinen Tirol, Vintschgau usw.) gibt es dazu seit dem Mittelalter ein grosses Netz von Bewässerungskanälen, die von der Bevölkerung im Gemeinwerk unterhalten worden sind und von denen die Existenz abhing. Siehe
SuoneSuone (Wallis),
Waal (Tirol)
Bewässert worden sind vor allem die Heuwiesen. Man durfte gewöhnlich nicht mehr Vieh auf der Alp sömmern als was man im Winter vom Heu und Emd/Grummet des eigenen Landes durchfüttern konnte.
Die schattseitigen Wiesen sind oft von der Futterqualität her die besseren, nur kann man die bloss einmal eher spät im Jahr mähen und es kann schwierig sein, das Heu trocken zu bekommen, wenn die Sonne kaum hinkommt und jeden Morgen Tau fällt.
Land unmittelbar oberhalb des Kanals war viel weniger wert, weil es nicht oder nur schwer bewässert werden konnte. Die Fläche einer Mähwiese wurde in Verträgen und Urkunden früher manchmal in "toises" angegeben, was "Mass" bedeutet und was der Heuertrag war, mit dem man eine Kuh überwintern konnte.
In nicht flurbereinigten Gegenden mit Real-Erbteilung erkennt man ertragreiches Wiesland unter anderem an den kleinen Flurstückgrössen.
Regelmässig trockenes Grünland (im Sommer dann eher Braunland) hat gewöhnlich nur magere Erde, weil wenig Humus enststeht, da die Pflanzen wenig produktiv sind und der Humusabbau schneller geht. Sie können deshalb auch nur wenig Wasser halten, was dann die Trockenheit noch verschärft. Wenn man sowas zu wässern anfängt, braucht es deshalb Geduld. Auf Standorten ohne mineralisches Feinmaterial (Schotter- und Kiesböden, oder reiner Hartkalk als Untergrund) kann es deshalb ziemlich zwecklos sein.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.