Nutzpflanzen-Balkonanbau - was geht?

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Zacharias
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Nutzpflanzen-Balkonanbau - was geht?

#1

Beitrag von Zacharias » So 22. Mai 2011, 21:27

Hallo,

wir haben einen unnutzbaren Balkon (Südseite), zum einen, weil er sehr lang und sehr schmal ist und zum anderen, weil uns unser liebenswerter Herr Vermieter Blumen verbietet. Dem würde ich nun gerne ein Schnippchen schlagen und einfach den Balkon zum Nutzgarten umfunktionieren.
Tomaten und Kräuter - klar das geht. Gurken vermutlich auch. Aber was geht alles noch?
Ich liebäugele mit Stangenbohnen (damit er das auch sieht), Möhren weil keine Schneckengefahr, Salat, Rauke, Neuseeländerspinat, halte aber noch nach anderen Ideen Ausschau - 9m wollen bestückt sein. Wie sieht es z.B. mit Beerenobst aus?
Welche Pflanzgefäße gehen wofür? Balkonkästen habe ich natürlich einige über, die aber sicherlich nicht möhrentauglich sind.
Und vor allem, mein ungelöstetes Problem: was nehme ich für Erde? Die normale käufliche Erde ist mir zu kunstgedüngt. Gartenerde wird aber so hart in Balkonkästen.
Wer macht sowas und kann mir mit Erfahrungen weiterhelfen?
Grüße,
Birgit

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Thomas/V.
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Re: Nutzpflanzen-Balkonanbau - was geht?

#2

Beitrag von Thomas/V. » So 22. Mai 2011, 21:58

Viel Balkon- oder Kübelerfahrung habe ich nicht, aber Tomaten und (Kletter-)Zucchini habe ich schon im Kübel angebaut.
Unterhalb der Tomate kann man noch Buschbohnen mit anpflanzen. Beschatten den Boden und vertragen sich mit Tomaten.
Als Erde nehme ich zu je ein Drittel Gartenerde, verrotteter Kompost und Sand. Ist der Gartenboden sowieso sandig, reicht auch halbe-halbe Erde-Kompost, denke ich.
Stangenbohnen habe ich mal in einem größeren Tonkasten gezogen, als Sichtschutz. Funzt zwar, aber die Ernte ist eher mickrig. Aber da sie normalerweise 3m hoch werden im Beet, ist es gar nicht schlecht, das sie kleiner bleiben auf dem Balkon.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Nordhang
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Re: Nutzpflanzen-Balkonanbau - was geht?

#3

Beitrag von Nordhang » So 22. Mai 2011, 22:46

Zuerst müsstest du klären ob du aus Sicherheitsgründen deinen Balkonfrei halten musst (Feuerleiter usw.)
Einen Sichtschutz und Untersetzer usw. würde ich auf jeden Fall anbringen bevor du deine Pflanzaktion startest, was nicht sofort ins Auge sticht wird eher geduldet und spart Nerven. Habe selber Walderdbeeren im Balkonkasten etwas Dünger letzten Herbst scheint dieses Jahr einen besonders reichen Fruchtansatz hervorgebracht zu haben. Dieses Jahr wachsen Die Salatpflänzchen auch unter den Tomaten gut und wurden schon Blattweise geerntet. Die Gartenerdbeeren scheinen auch gut den Winter in den kleinen Töpfen überstanden zu haben und sind mit Fruchtansatz in einen Blumenkasten umgezogen. Tomaten und Kürbis wird im Kübel getestet. Die Kräuter vielen letztes Jahr nur leider der Trockenheit zum Opfer wuchsen aber davor besser als im Garten (Blumenerde-/Gartenerdegemisch). Sauerklee und Vogelmiere als Bodendecker sind bei mir stets willkommen Rest wird „Futter“ für die Regenwürmer.
Lg Nordhang

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Zacharias
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Re: Nutzpflanzen-Balkonanbau - was geht?

#4

Beitrag von Zacharias » So 22. Mai 2011, 23:10

3m würden mich gerade reizen, dann brauche ich unsern Vermieter nicht mehr sehen. Sichtschutz war auch schon mein Gedanke, aber da hat er garantiert auch was gegen. Feuerleitern gibt es hier nicht, das kann er nicht als Argument nehmen.
Thomas, was meinst du, warum die Ernte der Bohnen mickrig war? Liegt es am zu kleinen Pflanzgefäß? Ich liebe Bohnen und sie sind halt platzsparend anzubauen.
Grüße,
Birgit

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Re: Nutzpflanzen-Balkonanbau - was geht?

#5

Beitrag von Hildegard » So 22. Mai 2011, 23:27

Salatbaum, Erbsen, Tomaten, Gurken, Paprika, Pfefferoni, Bohnen, Topinambur, Himbeeren, Heidelbeere,Hängeerdb eere, Schnittlauch,....
LG Hildegard
Trau nie dem Ort an dem kein Unkraut wächst ;)

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Zacharias
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Re: Nutzpflanzen-Balkonanbau - was geht?

#6

Beitrag von Zacharias » So 22. Mai 2011, 23:30

Salatbaum???
Ok, ich hab gegoogelt, nette Idee! Kann man dafür einfach Abwasserrohre nehmen oder sind da Stoffe drin, die der Salat aufnimmt und ich nicht mitessen will? Davon hätte ich nämlich noch ein paar rumfliegen.

Andere Frage an Hildegard: Him- und Heidelbeeren, wo hinein und wird das wirklich was?
Grüße,
Birgit

roland
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Re: Nutzpflanzen-Balkonanbau - was geht?

#7

Beitrag von roland » Mo 23. Mai 2011, 09:28

Hi,
das wichtigste: viel Wurzelraum und genug Wurzeltiefe - dann geht eigentlich alles.
Wobei ich mit Radischen und so eher schlechte Erfahrungen gemacht hab, könnt aber auch an mir liegen :pfeif:

Ich nem für kleine Sachen und Salate diese 60x40er Isokisten (Metzger und so haben die, imBaumarkt erhältlich)
Und für tomaten, Bohnen und mehrjahrige Sachen wie Salbei und Liebstöckel hab ich so 160er Regenrohre, unten Kies oder Blähton rein, drauf die Erde und das ganze in ne Kiste mit Wasser.
Sind die Pflanzen größer, saugen sie so alleine was sie brauchen und du must nur unten die Kiste nachfüllen. Auch ist der wurzelraum in den schlanken Rohren doch recht gross im Vergleich zur belagerten Fläche (Mein Balkon is auch nur 1,20 breit) und die Verdunstungsfläche oben ist klein. Dann noch etwas Mulch oben auf und auch Gartenerde bleibt locker! Nackte Erde wird oben immer hart, da sie schnell austrocknet. Seit ich Wurmhumus untermische (siehe unten) sind auch immer ein paar Würmer mit drin, der Boden bleibt selbst trocken recht locker krümmelig. Basis war Komposterde ohne Dünger vom Baumarkt (genau lesen, hinten das kleingedruckte!!).

Erdbeeren hatt ich schon, Klettererdbeeren, um genau zu sein, Coctailtomaten gehen gut, Bohnen, Kräuter, dieses Jahr ein Kübel mit Tobinambur, Möhren und Rettiche in ner 20cm tiefen Box wachsen wunderbar, gibt halt kurze breite Wurzeln. aber, das macht keinen Spass, Möhren brauchen ewig!! Und die Hand voll ist dann gleich verputzt :) .

Ganz wichtig für den Balkongärtner: eine Wurmkiste!! Somit kannst du die Küchenabfälle verabeiten und bekommst ein herrliches Schwarzes Zeugs, das nicht müffelt und super düngt. Diese Wurmerde mische ich dann immer ein drittel mit der verbrauchten Erde.

Größtes Problem (besonders im Süden) Genug Wasser! Kannst Du Regenwasser sammeln? ich nehme Leitungswasser (Spülwasser der Waschmaschine und bis warmes kommt morgends beim Duschen), aber das ist nicht gut, zu kalkhaltig. Ich sammle das Wasser in nem Kanister und lasse es mindestens einen Tag stehen. Länger is besser, dann fällt der Kalk aus.

Roland

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Re: Nutzpflanzen-Balkonanbau - was geht?

#8

Beitrag von marion » Mo 23. Mai 2011, 09:46

Also auf meinem Balkon sind damals Erbsen gut gewachsen, Tomaten gingen auch. Ich hatte normale Blumenerde mit etwas Pferdeäpfeln gemischt, Gartenerden wäre aber sicherlich besser. Sofern denn dranzukommen ist.
Wieso verbietet euer Vermieter Blumen ??? Kann man das überhaupt verbieten ? Ggf. mal beim Mieterschutzbund anrufen. Falls es wegen dem anleitern zwecks Feuerwehreinsatz geht, müßtest du schon ein Stückchen freihalten. Falls es um Topfflüssigkeit beim gießen geht, einfach vernünftige Untersetzer nehmen.
Wie gesagt...ich glaube kaum, dass dieses Verbot rechtens ist. Selbst wenn ihr das im Mietvertrag stehen habt ! Ich kann es mir nicht vorstellen, deswegen diese Zweifel.
Allerdings müßt ihr selber schauen, ob eure Reaktion nicht eine Welle auslöst. Nicht, dass der Schuß nach hinten losgeht...

Viel Erfolg,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Zacharias
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Re: Nutzpflanzen-Balkonanbau - was geht?

#9

Beitrag von Zacharias » Mo 23. Mai 2011, 10:39

@Roland
Regenwasser und Wurmkiste gehen bei mir nicht. Aber ich habe einen Kompost im Garten. Beim Wasser müsste ich schon Leitungswasser nehmen, alles andere ist zu aufwändig. Kann mir ja schlecht den Balkon voller Gießkannen stellen.
Die bepflanzten Rohre gehen mir nicht aus dem Kopf. Wie befestigst du die? Müsste auch sturmsicher sein, denn ich möchte ja nicht, dass das Ding auf der Terasse unseres Lieblings landet.
Kies hätte ich, hab aber gelesen Blähton ist besser. Wo bekommt man den her, wenn nicht teuer? Dieses Seramiszeug mag ja gut sein, aber da geb ich ein Vermögen aus.
Ich sammele mal heute die Rohre ein und bohre sie vor. Morgen ist Markt, da komme ich schon mal an Salatpflanzen.

@Marion
Es steht zwar im Mietvertrag, aber da stehen auch noch andere Sachen, die nicht rechtens sind. Nur leider nützt uns weder das noch der Mieterverein, denn da wir in einem 2-Familienhaus mit Vermieter wohnen, hat er ein Sonderkündigungsrecht und kann uns grundlos raus schmeißen. War blöd von uns, überhaupt hier einzuziehen, die Wohnung ist halt total klasse, direkt am Wald und das in Bochum. Das hat uns verblendet und vom Sonderkündigungsrecht wussten wir vorher nichts.
Ich denke, es geht ihm darum, dass er unterm Balkon eine große Terasse hat und Bedenken, dass ihm Blüten auf den Kopf fallen.
Mir ist es jedenfalls inzwischen egal, wenn der Schuss nach hinten los geht.
Grüße,
Birgit

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Thomas/V.
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Re: Nutzpflanzen-Balkonanbau - was geht?

#10

Beitrag von Thomas/V. » Mo 23. Mai 2011, 11:07

Thomas, was meinst du, warum die Ernte der Bohnen mickrig war? Liegt es am zu kleinen Pflanzgefäß? Ich liebe Bohnen und sie sind halt platzsparend anzubauen.
ja, die Stangenbohnen entwickeln ja eine ziemliche Blattmasse und auch Wurzeln, da war der Behälter und die Erde wohl zu klein und zu karg, dieses Jahr habe ich da Wicken reingesät, ich denke, die tuns auch

es wurde ja schon gesagt, der limitierende Faktor ist die Behältergröße, wenn man nicht künstlich mit Flüssigdünger oder sowas nachhelfen will
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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