Von Eingeborenen, Zugezogenen und anderen Mitmenschen
- Little Joe
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Von Eingeborenen, Zugezogenen und anderen Mitmenschen
Vielleicht habt ihr auch ein paar Geschichten beizusteuern vom Leben, als Zugezogener auf dem Land. Finds meistens ja ganz lustig manchmal eher weniger.
Bei mir hat der Gemeindediener zum 2ten mal meine komplette Hecke weggefräst. Dies Jahr hat er gleich die Zaunkönignester mit erledigt. Im letzten Jahr hatte ich mich beschwert, da hieß es er müsse das machen wegen dem Schneeräumen. (Ich wohn am Ende vom Feldweg, da ist in 10 jahren nicht einmal geräumt worden) Nun zum 2ten mal. Hab n wahnsinnsHals. Dachte eigentlich, dass die Hecken gar nicht mehr geschnitten werden dürfen im April.
Bei mir hat der Gemeindediener zum 2ten mal meine komplette Hecke weggefräst. Dies Jahr hat er gleich die Zaunkönignester mit erledigt. Im letzten Jahr hatte ich mich beschwert, da hieß es er müsse das machen wegen dem Schneeräumen. (Ich wohn am Ende vom Feldweg, da ist in 10 jahren nicht einmal geräumt worden) Nun zum 2ten mal. Hab n wahnsinnsHals. Dachte eigentlich, dass die Hecken gar nicht mehr geschnitten werden dürfen im April.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.
Re: Von Eingeborenen, Zugezogenen und anderen Mitmenschen
Dürfen sie auch nicht und Bäume dürfen auch nicht mehr beschnitten oder gefällt werden. Jedenfalls bei uns nicht.Dachte eigentlich, dass die Hecken gar nicht mehr geschnitten werden dürfen im April.
Im Nachhinein empfinde ich es als lustig, damals war ich etwas beleidigt. Nachdem mein Geschiedener und ich uns getrennt hatten, sagte mein Verpächter der Weide das er mir die Schafe abkaufen würde. Klar, einer Frau aus der Kleinstadt traut man es nicht zu sich um 5.000 qm und 6 Schafe zu kümmern. Ich wollte die Schafe behalten und als er sah das ich mich kümmerte und ihm im Winter auch dabei half den Schnee in seinem Hof zu schieben, schien er zu merken das ich nicht die Tussi von der Kleinstadt bin und erlaubte mir meine Hühner auch dort zu halten
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
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Re: Von Eingeborenen, Zugezogenen und anderen Mitmenschen
He Joe, ruf doch einfach mal den Chef des Gemeindedieners an und frag ihn welches Datum wir haben. Wenn er fragt warum, dann sag ihm ganz lieb wann sein Diener genau die Hecke geschnitten hat.
Ich garantiere dir , dass die gesetzlich geregelten Termine danach genauer eingehalten werden. Normaler Heckenrückschnitt ist bei uns in Hessen nach dem 28.2. erlaubt, aber keine Rodung mehr.
Ich garantiere dir , dass die gesetzlich geregelten Termine danach genauer eingehalten werden. Normaler Heckenrückschnitt ist bei uns in Hessen nach dem 28.2. erlaubt, aber keine Rodung mehr.
Re: Von Eingeborenen, Zugezogenen und anderen Mitmenschen
das ist auch so, und schon garnicht, wenn Nester `drin sind!Little Joe hat geschrieben: Dachte eigentlich, dass die Hecken gar nicht mehr geschnitten werden dürfen im April.
Die Frage ist, ob die Hecke in das "Lichtraumprofil" des Weges ragt, was allerdings die genaue Kenntnis des Grenzverlaufs voraussetzt.
Wenn die Hecke auf öffentlichem Grund steht, bzw. auf diesen hinüberragt, darf die Gemeinde schneiden, - aber einen größeren Rückschnitt nur bis Ende Februar.
So weit die Theorie.
In der Praxis hört es sich so an, als hättest Du irgendwo in der Gemeindeverwaltung oder -Bauhof einen persönlichen Feind
Beim wem hattest Du Dich denn letztes Mal beschwert?
Ich würde das Gespräch mit dem Bürgermeister suchen. Betriebsstunden von Heckenfräsen kosten Geld, und wenn bei Dir nachweislich nie Schnee geräumt wird/wurde, ist das Fräsen der Hecke reine Geldverschwendung (gilt oft mehr als Naturschutz).
Gruß
frodo
- Little Joe
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Re: Von Eingeborenen, Zugezogenen und anderen Mitmenschen
... genau, und zwar 50cm vom Wegrand weg und nicht 2.00mfrodo hat geschrieben:Die Frage ist, ob die Hecke in das "Lichtraumprofil" des Weges ragt, was allerdings die genaue Kenntnis des Grenzverlaufs voraussetzt.
Wenn die Hecke auf öffentlichem Grund steht, bzw. auf diesen hinüberragt, darf die Gemeinde schneiden,
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.
Re: Von Eingeborenen, Zugezogenen und anderen Mitmenschen
Dort wo Du wohnst ist doch kein öffentlicher Verkehr, so das es nötig wäre 50 cm zu schneiden. Ich denke mal da will Dir wirklich Jemand was. Kümmere Dich darum.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.
Re: Von Eingeborenen, Zugezogenen und anderen Mitmenschen
was auf dem Land scheinbar öfter vorkommt, ist "heimliche Landnahme": gerade bei Todesfällen wissen die Erben oft nicht, wo genau die geerbten Grundstücke liegen, wer was gepachtet hat usw., was gerne mal ausgenutzt wird...
Hier in der Nachbarschaft ergab sich kürzlich durch zwei Todesfälle, dass der eine Verstorbene über Jahrzehnte eine Parzelle mitgenutzt hat, die ihm nicht gehörte, was die Erbin des Eigentümers aber auch erst mit einiger Verspätung bemerkt hat, nämlich als sie MIR das Stück als Weide anbieten wollte...
Das Stück liegt ungünstig für mich, aber ich wollte auch auf keinen Fall "zwischen die Fronten" geraten, darum habe ich dankend abgelehnt.
Hier in der Nachbarschaft ergab sich kürzlich durch zwei Todesfälle, dass der eine Verstorbene über Jahrzehnte eine Parzelle mitgenutzt hat, die ihm nicht gehörte, was die Erbin des Eigentümers aber auch erst mit einiger Verspätung bemerkt hat, nämlich als sie MIR das Stück als Weide anbieten wollte...
Das Stück liegt ungünstig für mich, aber ich wollte auch auf keinen Fall "zwischen die Fronten" geraten, darum habe ich dankend abgelehnt.
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Re: Von Eingeborenen, Zugezogenen und anderen Mitmenschen
Och, ich denke solche Spielchen gibt überall.
Da wird dann mal die Einladung zum Osterfeuer "vergessen", oder der Örtliche kippt einem Betonbruch vors Fenster, dann klebt ein falscher Strafzettel am Auto...Ich könnt da Bücher drüber schreiben.
Aber das Meiste lässt sich doch im Gespräch schnell klären. Und GENAU das sind die Leute hier nicht gewohnt - daß jemand das Gespräch sucht - Und sind dann völlig verblüfft.
Da wird dann mal die Einladung zum Osterfeuer "vergessen", oder der Örtliche kippt einem Betonbruch vors Fenster, dann klebt ein falscher Strafzettel am Auto...Ich könnt da Bücher drüber schreiben.
Aber das Meiste lässt sich doch im Gespräch schnell klären. Und GENAU das sind die Leute hier nicht gewohnt - daß jemand das Gespräch sucht - Und sind dann völlig verblüfft.
- osterheidi
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Re: Von Eingeborenen, Zugezogenen und anderen Mitmenschen
jaa da kann ich auch ein lied singen. dabei bin ich der einheimische und der nachbar der zugezogene ...... deshalb empfehle ich zaun wenn möglich. es braucht eben leider grenzen , da wird er dann nicht reinfahren und seine maschine mit draht schrotten. ich kenne natürlich deine verhältnisse nicht aber einer meiner baumpfleger hat auch schon mal bei sich anzeige erstattet wegen nestzerstörung etc....hilft zwar nicht viel setzt aber ein selbstbewußtes zeichen, quasi ein schuß vor den bug. auch veröffentlichung hilft manchmal. muß ja nicht beleidigend sein.
bei mir muß er ja jetzt die häßlichen gestrüppansammlungen anschauen. da könnte man natürlich auch ganz gemein einen drahtverhau drunter deponieren...ausversehen natürlich
bei mir muß er ja jetzt die häßlichen gestrüppansammlungen anschauen. da könnte man natürlich auch ganz gemein einen drahtverhau drunter deponieren...ausversehen natürlich
Re: Von Eingeborenen, Zugezogenen und anderen Mitmenschen
@osterheidi:
zugegeben - solche Ideen sind mir auch gekommen, aber empfehlenswert sind sie nicht: Eskalation bringt selten Irgendjemandem einen Vorteil.
@Lhagpa:
Gespräch suchen ist prinzipiell gut, aber dazu müssen die Beteiligten "die gleiche Sprache" sprechen!
Zu den Eingeborenen und Zugezogenen: häufig gibt`s ja eine räumliche Trennung, also alter Ortskern und "Neubaugebiet", wobei es in den 60ern und 70ern noch so war, dass sich die Eingeborenen keine neuen Häuser leisten konnten. Zu der räumlichen Trennung kam also noch eine soziale Trennung. Es konnte Jahrzehnte dauern, bis eine Durchmischung stattfand, also die Zugezogenen als echte Mitbürger akzeptiert wurden, bzw. die ersten Eingeborenen sich selbst ein neues Haus auf eigenem Grund im Neubaugebiet bauen konnten. "Interessant" war dabei der Effekt, dass die ehemals auf`s Land gezogenen Städter oft eine größere Neigung zum ländlichen Leben hatten, als die Eingeborenen selbst, und Letztere im Umfeld ihres neuen Hauses im Neubaugebiet oft möglichst wenig sehen wollten, was an ihre ehemals ländliche Herkunft (ein paar hundert Meter weiter) erinnert.
Als Tierhalter durfte ich erleben, dass 3 von 4 Nachbarn keinen Anstoß an der Tierhaltung im "Wohngebiet" nahmen, Alles Zugezogene. Der Vierte war der einzige Eingeborene, und der hat mich dann verklagt...
zugegeben - solche Ideen sind mir auch gekommen, aber empfehlenswert sind sie nicht: Eskalation bringt selten Irgendjemandem einen Vorteil.
@Lhagpa:
Gespräch suchen ist prinzipiell gut, aber dazu müssen die Beteiligten "die gleiche Sprache" sprechen!
Zu den Eingeborenen und Zugezogenen: häufig gibt`s ja eine räumliche Trennung, also alter Ortskern und "Neubaugebiet", wobei es in den 60ern und 70ern noch so war, dass sich die Eingeborenen keine neuen Häuser leisten konnten. Zu der räumlichen Trennung kam also noch eine soziale Trennung. Es konnte Jahrzehnte dauern, bis eine Durchmischung stattfand, also die Zugezogenen als echte Mitbürger akzeptiert wurden, bzw. die ersten Eingeborenen sich selbst ein neues Haus auf eigenem Grund im Neubaugebiet bauen konnten. "Interessant" war dabei der Effekt, dass die ehemals auf`s Land gezogenen Städter oft eine größere Neigung zum ländlichen Leben hatten, als die Eingeborenen selbst, und Letztere im Umfeld ihres neuen Hauses im Neubaugebiet oft möglichst wenig sehen wollten, was an ihre ehemals ländliche Herkunft (ein paar hundert Meter weiter) erinnert.
Als Tierhalter durfte ich erleben, dass 3 von 4 Nachbarn keinen Anstoß an der Tierhaltung im "Wohngebiet" nahmen, Alles Zugezogene. Der Vierte war der einzige Eingeborene, und der hat mich dann verklagt...