Energie- und Stoffkreisläufe
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Energie- und Stoffkreisläufe
Wenn ich so lese, dass Pflanzenjauchen als Dünger empfohlen werden, steigen mir die Grausbirnen auf.
Solche Leute haben sich anscheinend noch nie Gedanken über Stoffkreisläufe, Stoffinputs und -outputs eines Systems gemacht.
Brennessel- oder Beinwelljauchen sind deshalb nützlich, weil die Pflanzen im grünen Kraut Stickstoff sammeln. Durch die Vergärung wird der in organischen Stickstoff-Verbindungen (beispielsweise Eiweiß) gebundene Stickstoff in Nitrate und Ammoniumsalze übergeführt oder einfach nur aus den Zellen freigesetzt (und den Rest erledigen dann die Mikroorganismen im Boden). Aber irgendwie muss ja der Stickstoff in die Brennesseln reingekommen sein. Brennesseln siedeln sich als Zeigerpflanzen gern dort an, wo Pflanzenteile oder Tierdung verrotten, also beispielsweise wo der Herbstwind tote Blätter hinweht und sie dort liegenbleiben.
Natürlich ist es sinnvoll mit Brennesseln oder -jauche zu düngen, aber sinnvoller ist es, deren Stickstoffquellen zu nutzen (den Boden, auf dem sie wachsen).
In der Hydroponik wird Fischkot als Dünger verwendet. Die Fische veratmen aber nicht Stickstoff, sondern nehmen ihn durch eiweißreiches Futter auf. Der Stickstoffdünger stammt aus dem Fischfutter (Gerstenkörner, etc.). Hühnerkot ist deswegen ein Dünger, weil die Hühner eiweißreiches Futter fressen.
Der Eintrag von Stickstoff in so ein Kreislaufsystem erfolgt also über eiweißreiche Futterstoffe. Im Grunde schaffen nur die Wurzelknollenbakterien bei Leguminosen einen sonstigen Stickstoffeintrag.
Deshalb ist Gründüngung nur mit Kraut/Blättern/Häckselgut von Klee, Robinien, Lupinen, etc. möglich oder notwendig (wobei natürlich der Umweg über einen Tiermagen gegangen werden kann). Was meint ihr dazu?
Solche Leute haben sich anscheinend noch nie Gedanken über Stoffkreisläufe, Stoffinputs und -outputs eines Systems gemacht.
Brennessel- oder Beinwelljauchen sind deshalb nützlich, weil die Pflanzen im grünen Kraut Stickstoff sammeln. Durch die Vergärung wird der in organischen Stickstoff-Verbindungen (beispielsweise Eiweiß) gebundene Stickstoff in Nitrate und Ammoniumsalze übergeführt oder einfach nur aus den Zellen freigesetzt (und den Rest erledigen dann die Mikroorganismen im Boden). Aber irgendwie muss ja der Stickstoff in die Brennesseln reingekommen sein. Brennesseln siedeln sich als Zeigerpflanzen gern dort an, wo Pflanzenteile oder Tierdung verrotten, also beispielsweise wo der Herbstwind tote Blätter hinweht und sie dort liegenbleiben.
Natürlich ist es sinnvoll mit Brennesseln oder -jauche zu düngen, aber sinnvoller ist es, deren Stickstoffquellen zu nutzen (den Boden, auf dem sie wachsen).
In der Hydroponik wird Fischkot als Dünger verwendet. Die Fische veratmen aber nicht Stickstoff, sondern nehmen ihn durch eiweißreiches Futter auf. Der Stickstoffdünger stammt aus dem Fischfutter (Gerstenkörner, etc.). Hühnerkot ist deswegen ein Dünger, weil die Hühner eiweißreiches Futter fressen.
Der Eintrag von Stickstoff in so ein Kreislaufsystem erfolgt also über eiweißreiche Futterstoffe. Im Grunde schaffen nur die Wurzelknollenbakterien bei Leguminosen einen sonstigen Stickstoffeintrag.
Deshalb ist Gründüngung nur mit Kraut/Blättern/Häckselgut von Klee, Robinien, Lupinen, etc. möglich oder notwendig (wobei natürlich der Umweg über einen Tiermagen gegangen werden kann). Was meint ihr dazu?
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Re: Energie- und Stoffkreisläufe
Das Futter besteht auch nur aus Pflanzen und die haben ihre Nährstoffe/den benötigten Stickstoff auch aus dem (Acker-/Wiesen-) Boden entzogen, und wurden mit der Ernte abgefahren.Der Eintrag von Stickstoff in so ein Kreislaufsystem erfolgt also über eiweißreiche Futterstoffe.
In den industrialisierten Ländern wird dem Stickstoffkreislauf noch einiges durch die Haber-Bosch-Synthese (Produktion von Ammoniak und daraus dann Ammoniumnitrat, Harnstoff etc) an (pflanzenverfügbarem) Stickstoff zugeführt.Im Grunde schaffen nur die Wurzelknollenbakterien bei Leguminosen einen sonstigen Stickstoffeintrag.
Re: Energie- und Stoffkreisläufe
Nachdem ja hier die Experten sind, hätte ich eine, ich glaub eh schon mal gestellte Frage.
Ein Großteil der Luft, die wir einatmen, ist ja angeblich Stickstoff. Was passiert damit?
Wir atmen Sauerstoff ein und CO2 aus sagt die Lehre. Was passiert mit dem Stickstoff?
Ein Großteil der Luft, die wir einatmen, ist ja angeblich Stickstoff. Was passiert damit?
Wir atmen Sauerstoff ein und CO2 aus sagt die Lehre. Was passiert mit dem Stickstoff?
Re: Energie- und Stoffkreisläufe
NichtsWas passiert mit dem Stickstoff [beim atemen]?

Der geht raus wie rein, völlig unverändert.
Beim Tauchen kann er sich zu einem kleinen Teil im Blut lösen, und verursacht dann beim (zuschnellen) auftauchen wieder ausperlen, chemisch verändert ihn das aber nicht.
Re: Energie- und Stoffkreisläufe
gibts da nen link? Woher weißt du das?Ölkanne hat geschrieben:Der geht raus wie rein, völlig unverändert.
Re: Energie- und Stoffkreisläufe
Die Löslichkeit von Gasen in wässrigen Lösungen ist sehr gering. Im Blut hast du sauerstoffbindende Proteine, die dafür sorgen, dass sich sehr viel mehr Sauerstoff im Blut befinden kann (Hämoglobin und Myoglobin). Für Stickstoff gibt es keine solchen Proteine.
Das heißt, du hast zwar den Stickstoff in der Lunge, aber er wird nicht ins Blut transportiert und wieder abgeatmet.
Chemgapedia ist da eine gute Quelle, die Artikel werden von Professoren und anderen Fachautoren geschrieben.
Das heißt, du hast zwar den Stickstoff in der Lunge, aber er wird nicht ins Blut transportiert und wieder abgeatmet.
Chemgapedia ist da eine gute Quelle, die Artikel werden von Professoren und anderen Fachautoren geschrieben.
Re: Energie- und Stoffkreisläufe
https://de.m.wikipedia.org/wiki/StickstoffLysistrata hat geschrieben:gibts da nen link? Woher weißt du das?Ölkanne hat geschrieben:Der geht raus wie rein, völlig unverändert.
Die Dreifachbindung des Stickstoffmoleküls macht Stickstoff sehr reaktionsträge.
Der Mensch überwindet diese Hürde mit imensem technischem Aufwand (bei der Ammoniakproduktion mit hohe Temperaturen, hoher Druck, spezielle Katalysatoren, siehe Haber-Bosch-Synthese)
die Natur schafft das mittels (Bio-) Katalysatoren in einer kleinen Anzahl an Mikroben wehsentlich eleganter

z.b. in Knöllchenbakterien und in Cyanobakterien
Edit:
Das ist von Gas zu Gas sehr verschieden!Die Löslichkeit von Gasen in wässrigen Lösungen ist sehr gering.
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Re: Energie- und Stoffkreisläufe
In der Natur entstehen durch Blitze Stickstoff-Sauerstoff-Verbindungen, also Stickoxidionen, die vom Gewitterregen ausgewaschen werden und Naturdünger sind. Sind aber nur Spuren und verschwindend wenig, aber doch ein kleiner Beitrag im Stickstoff-Kreislauf der Natur.
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Re: Energie- und Stoffkreisläufe
Das ist mir bewußt, ich dachte an die BIO-Schiene, sehe das hier nämlich als Selbstversorger-Forum.Ölkanne hat geschrieben:In den industrialisierten Ländern wird dem Stickstoffkreislauf noch einiges durch die Haber-Bosch-Synthese (Produktion von Ammoniak und daraus dann Ammoniumnitrat, Harnstoff etc) an (pflanzenverfügbarem) Stickstoff zugeführt.
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Re: Energie- und Stoffkreisläufe
Hast rechtÖlkanne hat geschrieben:Das ist von Gas zu Gas sehr verschieden!Die Löslichkeit von Gasen in wässrigen Lösungen ist sehr gering.

Ich hätte schreiben sollen, der Luftgase.