Boden vorbereiten...

Landfrau

Re: Boden vorbereiten...

#11

Beitrag von Landfrau » Mo 21. Mär 2011, 12:02

....aaalso, bin ja bekennender Mulchfan und Umgrababstinzler. Ohne Umgraben haben wir bereits 3 Gärten urbar gemacht - es geht.

Aber ich kenne durchaus die Bedenken im Stile von "was sollen die Nachbarn sagen", wenn der Vorschlag zu mulchen kommt.

Der vorige Garten war bester Bördeboden - der wäre (mir) zum umgraben zu schwer gewesen, selbst mit allerlei Durchziehgeräten wurde ich seiner nicht Herrin.
Die mMn beste Kombi ist Mulchen plus eine sog. Gartenkralle, das ist ein Gerät, welches aussieht wie ein überdimensionaler Pellkatroffelpiekser, man tritt die Kralle in den Boden und dreht oben an den Griffen. Kein Heben, kein vorgebeugtes Arbeiten, aber wunderbar krümeliger Boden und ein gut entwickelte Schultermuskulatur.

Zu Quecken. idealerweise 8 - 12 MOnate abdecken mit alten teppichen (sieht pfui bäh aus), dunklen Folien, oder halt Mulch - die Wurzeln "kommen nach oben" und man kann sie sozusagen locker herausheben mit sehr wenig Aufwand.

Alle schneidende, also zerstückelnde Bearbeitung wie Graben und Fräsen würde ich unterlassen.

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krabbe
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Re: Boden vorbereiten...

#12

Beitrag von krabbe » Mi 23. Mär 2011, 20:28

Hallo Waid,
hast du schon Erfahrung mit dem Gärtnern? Und für wieviele Leute soll der Garten sein. 1000 m² ist ja nun wirklich nicht klein. Das will ja nicht nur gerodet sondern auch bearbeitet werden...

Ansonsten bin ich auch bekennender Mulcher. Am Anfang haben wir verschiedene Methoden ausprobiert. Umgraben hatte eindeutig keinen Vorteil und war bei unserem sehr schweren Lehmboden + Grasnarbe für mich an der Grenze des Muskel-Möglichen und auch für meinen Mann sehr schweisstreibend. Aushacken der obersten Grasschicht und verkomposieren der Grasnarbe war zwar weniger anstrengend aber auch nicht so gut wie mulchen. Bei unserer am Anfang recht kleinen Fläche haben wir mit Kartoffelanbau unter Heumulch sehr gute Erfahrungen gemacht, im Gegesatz zu Thomas. Das Gras wurde sehr kurz geschnitten und die Kartoffeln direkt auf das Gras gelegt. Dann eine wirklich dicke Heuschicht darüber. Minium 50 cm permanent. Der Boden war danach zwar nicht perfekt, aber immerhin schon brauchbar. Aber für eine grössere Fläche musst du ja da auch erst einmal soviel Heu für haben. Wir haben hier übrigens nicht viele Schnecken, im Gegensatz zu Thomas. Falls ihr wir wir Wühlmäuse habt, ist der Ertrag allerdings auch nicht so enorm :sauenr_1:

Ist schon irgendwo gesagt worden, wollte es auch eigener schlechter Erfahrung noch mal unterstreichen. Unbedingt um den Garten einen Streifen ohne Gras lassen. Gras hat die unangenehme Eigenschaft einzuwandern und das ist wirklich kein Spass. Vor allem nicht bei Quecke. Ach ja, schliesse mich Landfrau an: Queckewurzeln sollte man tunlichst nicht zerhacken. Auf jedem Fizelchen wächst eine neue Quecke...

lg Andrea und bon courage!
lg Andrea

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Re: Boden vorbereiten...

#13

Beitrag von Kleinstversorgerin » Do 16. Jun 2011, 16:15

Ich möchte diesen Thread gerne mitnutzen, da ich ein ähnliches "Problem" habe.

Ich bearbeite gerade einen 5 Jahre völlig unberührten und verwilderten alten Nutzgarten. ich habe bereits fleissig umgegraben...mein größtes Problem sind dabei eigentlich Brennnesseln, Hopfen, Brombeeren und Giersch. Naja, und leider eine Menge Müll.

Mit einer Spatengabel habe ich den Boden gut aufbrechen und umpflügen können, Wurzeln händisch rausgerissen. Zurückgeblieben ist regenwurmreiche Erde, die leidernoch viele verholzte Reste von alten Brennnesseln und Co drin hat.


So, nun die Frage, was ich mit den Ecken mache, wo ich was anbauen möchte,also wie ich das vorbereite. Derzeit beobachte ich noch den Sonnenstand und warte ausserdem den Herbst ab, wo wir einige Bäume weghauen. Aber ein paar Qm sind zumindest schon fest verplant.

Meine Idee war, dort erstmal Gründüngerpflanzen zu säen, wie Rotklee, Winterraps oder Luzerne. Nur was bietet sich am besten an?

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Re: Boden vorbereiten...

#14

Beitrag von Thomas/V. » Do 16. Jun 2011, 16:34

Ich würde eine Leguminose säen und dann im Frühjahr Kartoffeln, dann hast Du nächsten Herbst schon eine ansehnliche Ernte und einen gut vorbereiteten Boden für andere Gemüse im übernächsten Jahr
ich habe auch im Frühling ein Stück Wiese umgegraben und wegen der Trockenheit ist kaum was von dem hochgekommen, was an Wurzelzeug im Boden geblieben ist, jetzt habe ich kaum ein Unkraut dort und die Kartoffeln sind schon kurz vor der Blüte
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Re: Boden vorbereiten...

#15

Beitrag von Kleinstversorgerin » Do 16. Jun 2011, 16:45

Danke für deine Antwort.

Mal abgesehen davon, dass wir kaum Kartoffeln essen, hatte ich eigentlich gehofft, bereits nächstes Frühjahr was "richtiges" anbauen zu können....

Kannst du eine bestimmte Pflanze als diesjährige Saat empfehlen?

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Re: Boden vorbereiten...

#16

Beitrag von Thomas/V. » Do 16. Jun 2011, 19:22

ich säe als Nachfrucht nach Kartoffeln Seradella, ist eine Leguminose, die dann bei Frost abstirbt und den Boden über Winter bedeckt und dann "verschwindet", also im Frühjahr schon fast verrottet ist
wenn ihr keine Kartoffeln eßt, kannst Du natürlich auch was anderes anbauen, nur keine Leguminosen, die vertragen sich nicht nacheinander, aber z.B. Möhren oder Rote Beete würden da passen, wenn Du im Frühjahr noch etwas Kompost einarbeitest
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Re: Boden vorbereiten...

#17

Beitrag von Kleinstversorgerin » Do 16. Jun 2011, 19:29

Kannst du mir denn eine Liste nennen, was sich denn noch alles anbieten würde zum anbauen? Alles ausser Hülsenfrüchte? Karotten essen nur die Hunde, ich bin gegen die Dinger hochallergisch und Rote Beete würde auch nur ich alleine essen, und das auch nicht in Mengen.....

Landfrau

Re: Boden vorbereiten...

#18

Beitrag von Landfrau » Do 16. Jun 2011, 19:36

LIebe Kleinstversorgerin,

nach deinen "Problempflanzen" scheinst du stickstoffreichen Boden zu haben.
Den Anbau von Gründüngung kann man sich da sparen.

Auch mit dem Anbau von Kartoffeln bin ich nicht sicher. gerade frisch umgebrochener Boden belastet die Knollen stark mit nematoden - das macht wenig Freude.

Ich würde die zur Frühjahrsbestellung vorgesehenen Stücke ganz fix mit viel organischem MAterial abdecken, richtig dick und am besten noch Bändchengewebe drüber legen. Wichtig ist, die Fläche abzudunkeln, damit die Pflanzen nicht wieder aufwachsen. Von jetzt bis April reicht hin, um auch Brennesseln zu erledigen.

Bei den anderen KAndidaten bin ich mir nicht so sicher - jemand hat mal 2000 qm Garten von Hand gesiebt, um die Gierschwurzeln zu entfernen! Alternative wäre 2 JAhre abdecken, aber dazu ist der strebsame Gärtner idR zu ungeduldig.

Viel Erfolg bei deinem Tun,

LAndfrau

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Re: Boden vorbereiten...

#19

Beitrag von Kleinstversorgerin » Do 16. Jun 2011, 20:09

Also der Bereich der bisher feststeht war nur mit Brennnesseln bewachsen, 2 Brombeerausläufer und am Rande nur Hopfen, der einen alten Holunder überwuchert hat. Den Giersch hab ich in einer anderen Ecke. Und die Hälfte war mal ein alter Komposthaufen, den ich verteilt habe, also Humusanteil ist vorhanden.

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Re: Boden vorbereiten...

#20

Beitrag von Thomas/V. » Do 16. Jun 2011, 22:09

naja, ich denke, der Boden ist so ausgeruht (und wenn er schon alten Kompost bekommen hat auch nährstoffreich), das Du eigentlich alles anpflanzen kannst, außer richtigen Starkzehrern
da brauchst Du wirklich keine Leguminosen, wie Landfrau schon schrieb, und könntest z.B. Senf säen, der bildet auch viel Masse und bringt eine dicke Schicht Mulch übern Winter, im Frühjahr alle trockenen Reste abrechen und nochmal mit dem Sauzahn den Boden lockern und dann aussäen, was Du willst
andere Variante: Du kannst auch jetzt (ab Juli oder so) das ganze Beet mit Feldsalat besäen, dann hast Du einen Bodendecker, der auch noch den ganzen Winter etwas zu ernten bietet, vielleicht noch mischen mit Radiccio- und/oder Endivien-Salat, der wird auch im Sommer gesät und kann bis zum Frost beerntet werden, dazwischen kann auch Winterrettich stehen, der wird im Herbst geerntet und eingelagert
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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