Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

Advocatus Diaboli
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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#41

Beitrag von Advocatus Diaboli » Mo 3. Nov 2014, 23:28

emil17 hat geschrieben: Falls du noch nie das Vergnügen hattest, in einer schlecht gedämmten Berghütte einige Wochen in Dauerregen bei knapp einstelligen Temperaturen zu verbringen: Nach wenigen Tagen hören die Zeitungen auf zu rascheln, alles wird klamm, überall Berge von nassen Kleidern, die ewig nie trocknen, und das Feuer quält sich durch das Holz wie ein müder Säugling durch den Pflichtspinat. Bei Zelten (kenn ich von der Armee ...) wandert zudem die Schlamm- und Dreckzone jeden Tag einige Dezimeter weiter Richtung Schlafbereich hin. Mit ein Paar Flaschen Schnaps und Dauerskat wirds erträglicher, aber immer noch nicht lustig.

Das weckt bei mir jetzt aber auf brutalste Art jahrelang unterdrückte Erinnerungen...


:tast:
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Wayan
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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#42

Beitrag von Wayan » Mi 5. Nov 2014, 12:35

Mir drängt sich der leise Verdacht auf, dass es bei diesem so oft wiederholten Thema gerne um das theoretische Ausleben von Wunschträumen geht. Als Kinder haben wir auch oft Pläne geschmiedet, wie Pippi Langstrumpf Flugzeuge, Heißluftballons und Flöße zu bauen, um ferne unbekannte Länder zu entdecken. Die praktische Umsetzung war gar nicht das Ziel.

Viele der immer wieder gestellten Fragen wurden mehrfach beantwortet, bzw. beantworten sich mit einigem Nachdenken und minimalster Recherche selbst.
Wer tatsächlich sein (bequemes) Leben radikal auf den Kopf stellen möchte, wird es tun indem er sich seinem Lebentraum praktisch nähert. Er wird im Urlaub oder seiner Freizeit so leben, oder sich gleichgesinnten Menschen anschließen und dann seinen Weg gehen. Von den "Träumern" hier im Forum ist mir keiner aufgefallen, der dann tatsächlich ausgestiegen ist.

Wenn es einer wirklich ernst meint, kann er ja ein Praktikum bei mir machen :grr: Einen Bauwagen ohne jeglichen Luxus und Arbeit ohne Ende kann ich anbieten. Na, wer hat Lust jetzt im November, ohne Strom, fließend Wasser, mit selbstbesorgtem Brennmaterial im Klammen zu hausen und tagsüber zu buckeln, bis die Schwielen platzen?? :haha:
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

Luna
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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#43

Beitrag von Luna » Mi 5. Nov 2014, 13:01

Thomas/V. hat geschrieben:
[...] Achja: Wir haben zwar einen Erben, aber das Interesse an alten Häusern und überhaupt WOhneigentum hält sich arg in Grenzen. Von SV oder Gartenarbeit ganz zu schweigen. Wir stecken also nur so viel Arbeit und Geld in das Haus, das es uns noch ein Dach übern Kopf bietet, bis wir Wurmfutter sind. Wir sehen das Haus nicht als "Erbe" an, oder gar als "Geldanlage". [...]
So sehen wir das auch. Vieles ist eine Frage des eigenen Anspruchs und die vielfach erwähnten Erhaltungskosten somit entsprechend relativ. Bei uns heisst es oft:
"Wenn´s ein Klempner/Elektriker/Schereiner/Zimmermann/Maurer/Maler etc. gemacht hätte, würde das Ergebnis anders aussehen, aber ich bin nun mal kein Klempner/Elektriker/Schreiner ..."

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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#44

Beitrag von Olaf » Mi 5. Nov 2014, 13:26

Mir drängt sich der leise Verdacht auf, dass es bei diesem so oft wiederholten Thema gerne um das theoretische Ausleben von Wunschträumen geht.
Das ist genial, Wayan! Das trifft für dieses und einige andere Themen zu, wo ich immer denke " Warum? Warum schon wieder?", mit dem bisher undefinierten Bauchgefühl "...die wollt doch gar nicht, nur drüber reden."
Aber vermutlich ist es einfach so.
:daumen:
Olaf, der alle um die Geduld beneidet, die sich damit noch auseinandersetzen.....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Advocatus Diaboli
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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#45

Beitrag von Advocatus Diaboli » Mi 5. Nov 2014, 13:31

@Wayan


:daumen: :daumen: :daumen:
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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#46

Beitrag von Akopalüze » Sa 8. Nov 2014, 13:08

Was haltet ihr denn von diesem Häuschen? Da bin ich gestern drauf gestoßen, als ich mir Jurtenvideos angeschaut habe.
http://www.youtube.com/watch?v=KByX6XLTLy8
Wie lange wird das wohl stehen bleiben? Es hat immerhin ein Fundament aus Steinen.
Die Bretter in Kopfhöhe muss man ja so nicht nachmachen.

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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#47

Beitrag von Oli » Sa 8. Nov 2014, 13:41

Wayan hat geschrieben: Von den "Träumern" hier im Forum ist mir keiner aufgefallen, der dann tatsächlich ausgestiegen ist.
Naja ... eben WEIL die ausgestiegen sind Wayan. :mrgreen:
Die hocken jetzt ohne Internet in einer Felsspalte, unter einer selbstgewachsten Segelplane oder in einem Container, essen Tannenzapfen, freuen sich des selbstbestimmten Lebens, scheißen auf's System und können uns ob der internet- und stromlosigkeit an ihrem Erfolg nicht mehr teilhaben lassen.



Disclaimer: Ich rate immer allen, es einfach mal zu machen, das oben ist jetzt ungewohnt bösartig, aber musste sein.

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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#48

Beitrag von unkrautaufesserin » Di 11. Nov 2014, 00:22

Ich glaube auch, Jurte funktioniert in Deutschland nicht wegen der Feuchtigkeit.
In der Mongolei ist extremes Binnenklima und Wüste, auch wenn es im Winter eisig ist, es ist staubtrocken. Da fault nix.
In Deutschland faulen die Stangen dort, wo sie den Boden berühren, und die schönen fetten Ziegenfilzdecken... alles nicht feuchtigkeitstauglich...

Baugenehmigungsfreies Bauen gibt es übrigens so gut wie nirgendwo in Deutschland: hier in Sachsen sind nicht mehr als 4m² erlaubt, Firsthöhe nicht über 1,80... und bei den "baugenehmigungsfreien" Gartenhäuschen aus dem Baumarkt gibt es auch eine allgemeine Baugenehmigung dazu. Im Außenbereich gilt die dann trotzdem nicht. Gewächshäuser darf man hier im Außenbereich auch nur bauen, wenn man landwirtschaftliches Gewerbe gemeldet hat (und Gewerbesteuer zahlt)

Liebe Grüße, M.

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Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#49

Beitrag von emil17 » Di 11. Nov 2014, 07:38

Akopalüze hat geschrieben: Wie lange wird das wohl stehen bleiben? Es hat immerhin ein Fundament aus Steinen.
Schön ist es ja!
Aber:
Schau genau hin: ein Fundament hat es nicht! Das ist ein Pfahlbau mit ausgefüllten Fächern. Die Dachlast wird als Punktlast über die Pfähle direkt ins Erdreich abgetragen.
Weil die Pfähle nicht in einem statischen Verbund sind, wird sich jede Setzung eines einzelnen Pfahles als Bauschaden auswirken.
Weil die Sparren aus Fichte oder Tanne sind und es keinen Traufüberstand gibt, wird das dort relativ rasch zurückgammeln.
Ein Hauptproblem bei solchen Konstruktionen ist, dass man tragende Hölzer nicht auswechseln kann.
In unserem Klima sollen Konstruktionshölzer dauernd von Feuchtigkeit und Erdkontakt geschützt verbaut werden, wenn das Gebäude alt werden soll, weshalb schon früh Dinge wie Vordächer, Grundmauern, Traufen erfunden wurden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Ideenaustausch zum Sebstversorgerhaus

#50

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 11. Nov 2014, 08:00

Wir haben nun ja aus Kosten Spar Gründen 2 Tage im Bulli " gewohnt " ohne Strom und fliesend Wasser. Im Sommer macht das richtig Spaß im November ist das echt anstrengend und sitzt einem noch 3 Tage später in den Knochen.
Ich finde die Idee eines Bauwagens auch genial aber dann bitte mit Ofen . So ein Leben ist zwar einfach aber nicht unbedingt einfacher.

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