Verarbeitung /Rezepte freilaufende Hühner alte Rassen

Benutzeravatar
Reisende
Beiträge: 4268
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a

Verarbeitung /Rezepte freilaufende Hühner alte Rassen

#1

Beitrag von Reisende » Do 19. Jun 2014, 11:40

Edit Olaf:
in einem andern Thread ist das Thema aufgekommen, dass die alten Rassen doch etwas anders zubereitet werden müssen als ein Supermarkthuhn.
Und da es schade wäre, wenn man die Tipps nicht wiederfinden kann schieb ich das mal hier her.
hobbygaertnerin hat geschrieben: An Verkaufen denke ich nicht, die Messlatte liegt beim Geflügel relativ weit unten, ausserdem braucht so ein langsam aufgezogener Hahn eine andere küchentechnische Behandlung- da käme dann nur Gejammere, dass die Tiere fett und zäh seien und viel zu teuer.
wenn ich da mal kurz ins ot gehen darf -
wie sieht diese andere küchentechnische behandlung aus? könnte da ein paar tipps gut gebrauchen. dankeschön :)
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#2

Beitrag von Olaf » Do 19. Jun 2014, 11:43

au ja, ich habs auch schon gedacht, dass ich das gern wüsste, wollte aber nicht ins OT gehen :lol:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#3

Beitrag von Thomas/V. » Do 19. Jun 2014, 11:56

Naja, ein halbwegs ausgewachsener Rassehahn ist ja größer als die Gummiadler vom Grill. Außerdem haben sie ganz anderes (festeres)Fleisch als die zur Bewegungslosigkeit verdammten KZ-Hähnchen.
Wenn man nicht grad ne großfamilie zu füttern hat, oder reine Fleischmahlzeiten bevorzugt, dann muß man die Tiere zerteilen und die Teile einzeln zubereiten.
Ich mach keine Brathähnchen, sondern gare z.B. die Keulen in Soße, die Brustfilets werden kurz gebraten oder geschnetzelt, die restliche Karkasse wird gekocht und zu Suppenfleisch und Suppe verarbeitet.
Habe ich mehrere Tiere gleichzeitig gescghlachtet, kann man auch noch die Flügel mehrere Tiere extra auslösen und grillen und abknabbern.
Die Lebern mehrere Tiere kann man auch noch extra zubereiten und ne Mahlzeit draus machen.

Ist also alles was ganz anderes als einfach das ganze Tier in den Ofen zu schieben und langweiliges, aber müheloses Brathähnchen zu haben.

Ich kann also im Schnitt aus einem Tier 3-4 MAhlzeiten machen. Insofern wären auch 25€ für ein Hähnchen gerechtfertigter Preis, weil die restlichen Zutaten (Gemüse) sehr billig sind, vor allem für SVer.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

utebo
Beiträge: 329
Registriert: So 21. Okt 2012, 12:43
Wohnort: Irland

Re: Eier-Marketing: Bericht und lautes Nachdenken

#4

Beitrag von utebo » Do 19. Jun 2014, 13:12

Wir machen's etwas anders als Thomas: bei uns gibt's meist Brathähnchen (schön langsam gegart bei 120 Grad so 3-4 Stunden, mit Möhren, Kürbis o.ä. und etwas Wein oder Cider). Mein Mann isst für zwei... Dann gibt's chicken sandwiches am nächsten Tag und von den Resten machen wir einen grossen Topf Hühnereintopf mit viel Gemüse und Reis oder Kartoffeln. Davon zehren wir dann auch noch 2-3 Tage. Aus Lebern und Herzen braten wir mit Butter und Zwiebeln, Salz und Pfeffer eine kleine Pastete als Brotaufstrich. Und unser Hund hat auch 2 Tage zu Mampfen, - einmal am Schlachttag und dann noch mal die weniger appetitlichen Teile vom ausgekochten Suppenhahn. Am Ende bleiben nur noch fast blanke Knochen übrig und die (Calzium) gehen in den Komposter, wo auch die Federn (hervorragender N-Dünger) gelandet sind. :hunger:

Benutzeravatar
Reisende
Beiträge: 4268
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 15:05
Wohnort: Altmoränenlandschaft in Klimazone 8a

Re: Verarbeitung /Rezepte freilaufende Hühner alte Rassen

#5

Beitrag von Reisende » Do 19. Jun 2014, 13:59

danke fürs teilen und schieben olaf, find ich super.

also ist niedertemperaturgaren der schlüssel zum saftig-zarten homebio-hähnchen? :)
und noch ne spur doofer gefragt: geht das auch mit huhn? kann ich aus nem suppenhuhn so ein brathähnchen - äh... brathuhn lol - machen? dann würd ich das direkt dieses we ausprobieren. muss eh platz im tk schaffen.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Verarbeitung /Rezepte freilaufende Hühner alte Rassen

#6

Beitrag von Olaf » Do 19. Jun 2014, 14:05

Und mich interessiert auch noch die Pastete. Meine Gänseleberpastete letzen Winter hab ich versemmelt...
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzeravatar
Little Joe
Beiträge: 5240
Registriert: Di 3. Aug 2010, 20:08
Familienstand: verpartnert
Wohnort: Eifel Klimazone 7a

Re: Verarbeitung /Rezepte freilaufende Hühner alte Rassen

#7

Beitrag von Little Joe » Do 19. Jun 2014, 14:10

... wir machen das so wie Thomas es beschrieben hat. Nur garen wir die Teile langsam im Römertopf, da trocknet nichts aus und zäh war auch noch nichts. Der Römertopf hat grad Platz für zwei Schenkel. Die Karkasse wird zu Hühnerfrikassee.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Verarbeitung /Rezepte freilaufende Hühner alte Rassen

#8

Beitrag von Thomas/V. » Do 19. Jun 2014, 14:16

Ja, garen im Niedrigbereich, dafür länger, ist sinnvoll. Keulen z.B. in der Soße köcheln lassen, gern 1-1/2 Stunden ("Coq au Vin").
Das Filet wird natürlich schneller gar, nach dem Anbraten 10 Minuten reicht meistens. Geschnetzeltes geht noch schneller.
Suppenhuhn natürlich mind. 2 Stunden köcheln lassen nach dem Aufwallen.

@ Olaf: Hühnerleber-Brotaufstrich (geht natürlich auch mit Kaninchenleber) italienisch: gibt es sehr viele unterschiedliche Rezepte, google einfach mal nach
"crostini di fegato di pollo"
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Verarbeitung /Rezepte freilaufende Hühner alte Rassen

#9

Beitrag von Olaf » Do 19. Jun 2014, 15:00

da gibts ja echt jeden Menge,
das hier setz ich mir mal heimlich hier als "Lesezeichen", zu Hause find ich es bestimmt sonst nicht wieder, kenn mich doch:
http://www.italienischerezepte.net/crostini.html
Könnte ich ja auch mal so ausprobieren, wir werden ja anfangs nur einzelne Tiere schlachten, da hab ich dann nie genug Leber....
Der Thread passt irgendwie :daumen: , unseren großen Römertopf hab ich vor einiger Zeit versehentlich zertöppert, letzten hat meine Frau einen kleineren von ihrem Vater mitgebracht, der den nie benutzt....und der große wäre uns jetzt eh zu groß.
(Hoffentlich verschätz ich mich nicht, bei der Größe der Keulen.... :lol: )
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Verarbeitung /Rezepte freilaufende Hühner alte Rassen

#10

Beitrag von Thomas/V. » Do 19. Jun 2014, 15:30

Ja Olaf, das ist genau mein Rezept. :daumen:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Antworten

Zurück zu „Kochen, Backen und Rezepte“