Sauerteig - Temperierung

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Dagmar
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Re: Sauerteig - Temperierung

#11

Beitrag von Dagmar » Mo 10. Jan 2011, 14:21

Hallo,

grundsätzlich ist es ja bei allen Dingen die man selber macht, ob das ein Sauerteigbrot, ein Stuhl, oder, oder,...so, daß man entweder "pi mal Daumen" loslegt oder sehr genau arbeitet. Je nach Anspruch eben.

Ich gehöre auch zu den Menschen, die eher etwas genauer planen und vorbereiten, deshalb mein Vorschlag mit der Glühbirne und dem Thermostaten. Übringens hält sich der Energie-Verbrauch in Grenzen, da der Ofen ja kalt ist und keine Energie verbraucht und die Glühbirne auch nicht die ganze Zeit brennt.

Wenn ich z.B. für meinen Traktor ein Anbaugerät baue, dann würden Freunde und Bekannte dafür richtige CAD Pläne machen, das kann ich gar nicht, aber wenigstens habe ich einen Messschieber, so daß ich halbwegs Millimetergenau bzw. wo es nicht so drauf ankommt auch im Zentimeterbereich, dann arbeiten kann. Und ein dritter guckt eben nur, daß es "halbwegs" passt. Deshalb einer meiner Wahlsprüche: Jedem nach seiner Facon. :lol:

Da ich auch schon eine PN bekommen habe, welcher Schalter das nun genau ist, hier die genauen Angaben:

Universal Thermostat
615910-62
39,95 Euro

aber man kann ja auch jeden anderen Thermostaten nehmen.

Viel Spaß beim Basteln.


Dagmar
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Aika
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Re: Sauerteig - Temperierung

#12

Beitrag von Aika » Mo 10. Jan 2011, 15:18

Vor etwa 20 Jahren haben wir öfter Brot in einem alten Holzbackofen gebacken.
Das waren dann etwa 10 Kilo Mehl, größtenteils Roggen. Der Sauerteig wurde auch zweimal vermehrt.
Um den Sauerteig bei einer gleichmäßigen Temperatur zu halten hatten wir den Sauerteig in eine Heizdecke gepackt.
Das funktionierte eigentlich ganz gut, bis man die richtige Einstellung raus hat muss man öfter die Temperatur messen.
Eine Isolierbox mit Wärmflasche könnte auch gehen.
Mein Bruder, der regelmäßig Brot bäckt wollte mal einen Kühlschrank zum Wärmeschrank umbauen, ob er es gemacht hat , weiß ich leider nicht.

Gruß Bärbel

Landfrau

Re: Sauerteig - Temperierung

#13

Beitrag von Landfrau » Mo 10. Jan 2011, 16:07

Nachdem ich 25 Jahre Sauerteigbrot nach "Gefühl und Wellenschlag" gebacken habe, steht mir seit einigen Monaten so ein umgebauter alter Backofen mit elektronischem Thermostat als Brutschrank zur Verfügung.

Es ist nämlich in den meisten Wohnungen zu kalt für Sauerteig. Hat man einen holzbef. Küchenherd mit einer Ablage drüber, oder ein dauerbetriebener KAchelofen, ist das ein wunderbarer Platz für Gärvorhaben aller Art. ist aber meist nicht immer verfügbar und warm.

Die von Theo angegebene Drei-Stufen-Führung ist mit BRutschrank präzise möglich.

Und Nu?
Das ist ein echter Quantenspring hinsichtlich des Brotbackens.
Die Qualität ist beständig. Würde ich sagen, hervorragend, klänge das nach Eigenlob. Da die Teigführung die Aromabildung und die Teiglockerung bestimmt und diese jetzt nicht mehr von Lust, LAune, Wetter und meiner ständigen Anwesenheit abhängt, kann ich sehr leicht Brote in vorhersehbarer Qualität backen.

Für den persönlichen Gebrauch schon ein Gewinn, ist es für Verkostungen oder Brote, die man weggeben will, mMn Grundvoraussetzung, dass ich vorher in etwa weiß, wie das Brot wird.
Ich bin nicht der Typ, der selbstgemachte Marmelade in einem ehemaligen Gurkenglas mit noch ollem Etikett drauf verschenkt.
Und auch bei BRot weiß ich halt gern, dass das Drin und das Drumrum stimmt.
Oder anders: Ich geb ja ganz gern mit Selbstgemachtem an. Aber das muss sich dazu dann auch - sicher - eignen.

Im Ggsatz zu Marmelade, muss BRot eine Punktlandung sein, wenn man das zB zu einer Hochzeit oder zu einem Umzug überreichen will, soll es idealerweise noch warm sein und duften.
Dann hat man aber keine Zeit für einen 2. versuch, wenn der erste nicht den Anforderungen entspricht.


So ein Brutschrank ist im Selbermacherhaushalt von großem Nutzen.
Neben Ferment-Teigen auch für die Milchverarbeitung, für Gärstarter für Wein, andere, seltenere Arten von Gärgetränken, das Keimen von Saaten, egal ob für Sprossen zum Essen oder zB Nachtschattenfruchtgemüse oder Melonen, die eine recht hohe Keimtemp brauchen, das Trocknen oder Fermentieren kleiner Materialmengen. Notfalls kann man auch mal eine Kiste mit Küken da reintun.

So viel Worte um so ein paar Grad!

Landfrau

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Waldläuferin
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Re: Sauerteig - Temperierung

#14

Beitrag von Waldläuferin » Mo 10. Jan 2011, 17:45

landfrau, du hast mich durchblickt: :rot:
Ich bin der Typ, der selbstgemachte Marmelade in einem ehemaligen Gurkenglas mit noch ollem Etikett drauf verschenkt.
:lol:
Fertig ist besser als perfekt.

Landfrau

Re: Sauerteig - Temperierung

#15

Beitrag von Landfrau » Mo 10. Jan 2011, 18:43

Na denn!

Wenn es weder dich noch den Beschenkten stört, ist es doch gut.

Persönlich hab ich immer das Gefühl, so ein Glas sagt "du bist es mir nicht wert", das Etikett abzukratzen und nach einem geruchlosen, werbeaufdruckfreien, stockfleckenfreien Deckel zu fahnden. Oder gar einen neuen zu verwenden.
Und es sagt auch der Inhalt ist es nicht wert. Man würdigt das eigene Produkt unnötig herab, statt stolz darauf zu sein.
Das ist wie die Imker, die Honig für 4 Euro / Glas verkaufen, was heißt "mehr isser nich wert".

Wenn wir eine Flasche Wein verschenken, wird die vorher nochmal abgewischt, wenn sie aus dem Keller kommt und etikettiert.
Wenn daheim Wein ausgeschenkt wird, dessen Buddel wegen nichtwasserlöslichem Etikett nicht abetikettiert wurde, kommt der vorm Ausschenken zumindest in eine Karaffe.

das ist halt ne Stilfrage und Stil ist eine Frage des eigenen Soziotops.
Der eine findet - in Übereinstimmung mit seinem Umfeld - Karaffe den Gipfel verabscheuungswürdiger Dekadenz, der andere findet ebenfalls in Übereinstimmung mit seinem Umfeld - ein unappetitliches Gefäß - unappetitlich.

Watt dem ien sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall!
Wichtig ist, nichts zu tun, mit dem man sich unbehaglich fühlt.

Landfrau

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Re: Sauerteig - Temperierung

#16

Beitrag von Theo » Mo 10. Jan 2011, 19:10

zaches hat geschrieben:Theo - Du schaffts das auch, ohne Dich von 5 Parametern abhängig zu machen, die gar nicht nötig wären.

nur Mut! ODer muss ich vorbeikommen und Dich in persona überzeugen??? :pft:
Wenn jemand von seinem Astra Caravan auf einen größeren Volvo umsteigen will, wirst Du ihn kaum von einem Polo überzeugen. :fypig:
Gruß
Theo

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Re: Sauerteig - Temperierung

#17

Beitrag von Olaf » Di 11. Jan 2011, 08:56

Moin,
so jetzt habt Ihr mich ja angefixt. Mein Käseschrankprojekt ist nach hinten verschoben, hab eh nur noch 6 L Milch im Gefrierschrank, das Thermostat okupiert und meiner Frau hab ich ihr Bratenthemometer geklaut (muß ich aber n neues kaufen, sonst gibts mecker....). Eine Kühlbox, die wir eh nicht brauchen mußte dran glauben. Jetzt fehlts noch an 2 Polschuhen und ner geeigneten Glühlampe, ich stell mit so ne Stalllampe vor, die sind relativ spritzwassergeschützt. Könnt sich höchsten schlecht auf ne zu große Hysterese auswirken, oder, weil die doch recht maßiv sind? IN halber Höhe kommt noch nen Rost und vor das so lausig ausgeflexte ein Deckel (es ist sehr eng in der Box, war froh, überhaut eine Öffnung reinzukriegen ohne was kaputt zu machen....
sauerteig2.jpg
sauerteig2.jpg (142.53 KiB) 1940 mal betrachtet
sauerteig1.jpg
sauerteig1.jpg (14.26 KiB) 1940 mal betrachtet
PS: Das Conrad-Themostat ist wirklich "geil", mit schönem Rädchen, Blendrahmen dahinter, auf dem Rädchen ne Grad C -Skala.
Schade, dass die Kamera bei Kunstlich so scheiß Fotos macht, die Kiste sieht professionell aus (von außen :haha: :holy: )
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Sauerteig - Temperierung

#18

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 11. Jan 2011, 09:06

hallo!

@zaches: ich seh das so wie du! :wink_1:
Und ich tät "meinen" Sauerteig niemals als "zweite Wahl" bezeichnen!!

Aber Theo ist anders..... ;)

wird sicher auch mit Thermostat und - meter ein gutes Brot werden.
Ich heiz meinem Teig allerdings auch ein - eine Nacht lang und dann back ich gleich. Das mit dem "Kalt-Gehen-Lassen" hat nicht geklappt. Ich hab es aber nur einmal probiert, weil das "verhaute" Brot hat mich seeehr frustriert....
werde vielleicht noch einen Versuch wagen - wegen Energiesparen und so ;)

Laßt ihr den Teig samt Sauerteigansatz einfach in einer Schüssel zugedeckt stehen? wie laneg? kann es da auch passieren, dass der Teig "übergeht" und wieder zusammenfällt?
Und dann, wenn er genug gegangen ist, einfach ab in den Ofen?

liebe Grüße!

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Theo
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Re: Sauerteig - Temperierung

#19

Beitrag von Theo » Di 11. Jan 2011, 09:53

Olaf hat geschrieben:so jetzt habt Ihr mich ja angefixt.
Ich bin noch bei der Recherche.
Hier die "Daimler"-Variante:
http://www.der-sauerteig.com/phpBB2/vie ... php?t=2024
http://www.manfred-braun.de/1.html

und hier die "Volvo"-Version:
http://www.der-sauerteig.com/phpBB2/vie ... t=g%E4rbox
Olaf hat geschrieben:PS: Das Conrad-Themostat ist wirklich "geil", mit schönem Rädchen, Blendrahmen dahinter, auf dem Rädchen ne Grad C -Skala.
Was für ein Teil ist das genau? Die haben ja unzählige.
Gruß
Theo

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Re: Sauerteig - Temperierung

#20

Beitrag von Olaf » Di 11. Jan 2011, 10:20

Hallo Theo,

mein Thermostat kann nur die über einen Drehregler eingeschaltete Temperatur halten, über nen Kapilarröhrchen, also rein mechanisch.
Wo wir bei Autos sind, ich fahr VW, unter anderem einen Bus von 1970. Die gesamte Motorsteurung ist rein mechanisch, oder Bimetall, Unterdruck. Und..... er fährt.
Bei uns heissts, "Elektronik gehört ins Radio".
Mein Thermostat hat m.E. 13 Euro gekostet. Könnt man zur Not also auch 2 verbauen, wenn man 2 Temp. steuern will, und dann per Zeitschaltuhr ansprechen. Die mechano-elektrische Arme-Leute-Version, VW halt. Ich finde aber, irgendwas sollte auch dem Bediener noch überlassen werden. Nicht dass der noch den Bezug zu seinem Produkt verliert :lol:
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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