blockhaus-frage

Grunling

Re: blockhaus-frage

#11

Beitrag von Grunling » So 9. Jan 2011, 14:59


michi
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Re: blockhaus-frage

#12

Beitrag von michi » So 9. Jan 2011, 15:09

oh, dankesehr.... :daumen:

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emil17
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Re: blockhaus-frage

#13

Beitrag von emil17 » So 9. Jan 2011, 19:43

Ich wohne in einem. Inneralpine Blockbauweise. Ca. 12 cm Wandstärke aus Fichte massiv. Haus ist auf 1000 Meter über Meer. Luftdicht ist da nichts, passt auch nicht zur Bauweise.
Wenn Du einen grossen Grundofen einbaust, ist das sehr gut zum Überwintern geeignet. heute baut man immer noch so, allerdings wird innen eine Dämmung und dann eine Holzschalung angeordnet.
Bitte spare nicht am falschen Ort und lass dir das Haus von einer Fachfirma bauen, die Referenzen hat und in der Region tätig ist. Man kann im Detail beim Holzbau viel falsch machen - das fängt schon beim Ausscheiden ungeeigneten Holzes an.
Wenn Du Dir dein Billighaus von einer Firma in Estland bauen lässt und die dann eine ukrainische Akkordtruppe an den Bauplatz schicken, steht die Hütte zwar rasch, aber bei einem Problem kann der Bauführer dann plötzlich nicht mehr deutsch und ist nur noch schwer zu erreichen. Und die einheimischen Firmen finden dann zu Recht, sie hätten keine Lust, den undichten Eckverband nachzubessern.
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Re: blockhaus-frage

#14

Beitrag von michi » So 9. Jan 2011, 22:56

hallo emil, danke für deinen bericht, in meinem fall soll es eine österreichische firma werden.
wieviele quadratmeter heizt du mit deinem ofen ?

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emil17
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Re: blockhaus-frage

#15

Beitrag von emil17 » Mo 10. Jan 2011, 11:20

Schwierige Frage, denn es hat eine thermische Solaranlage, einen Zentralheizungskochherd und noch einen Grundofen.
Wir brauchen für ca. 180 m2 WF auf drei Etagen, davon nur eine auf Zimmertemperatur, so etwa 8 - 10 fm Holz pro Jahr. Auch das weiss ich nicht so genau, weil ich das Holz selbst mache, übers Jahr viel Holz nebenbei zusammentrage und meine Stapel nicht ausmesse.

Meine Heizung wäre heute ein grosser Grundofen mitten im Haus, in dem man auch backen kann und der von der Küche oder vom Flur aus befeuert wird. Man baut also sozusagen das Haus um den Ofen herum. Dazu eine thermische Solaranlage und im Winter ein Wasserregister fürs Warmwasser. Das Register soll abschaltbar sein (Schieber im Zug, der da durch führt). Dann hat man all die Verrohrerei, Steuerungen und Pumpen nicht nötig, die es für eine Zentralheizung braucht.
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Re: blockhaus-frage

#16

Beitrag von michi » Mo 10. Jan 2011, 13:37

ui emil, da bist du ja bestens versorgt ! toll !
die idee mit dem grundofen war auch meine, und, da unser haus viel kleiner werden soll, werde ich auf eine zentralheizung hoffentlich verzichten können.
danke...liebe grüße.... :)

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Waldschrat
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Re: blockhaus-frage

#17

Beitrag von Waldschrat » Fr 18. Feb 2011, 18:08

Hallo,

da hab ich aber ein Thema verschlafen.

Wir wohnen auch in einem Blockhaus, in einem relativ alten von 1937. Hier in der Gegend waren die letzten drei Winter (seit wir hier wohnen sind die Winter plötzlich so kalt... :schaf_1: ) wahrhaft sibirisch. Letzten Winter hatten wir bis zu minus 24 Grad. Drei Monate Dauerfrost. Naja, schon Adenauer meinte, östlich der Elbe beginnt die sibirische Steppe!

Wir haben folgende Erfahrungen zum Thema Winterfestigkeit:

Die Bohlen sind bei uns ziemlich dünne, ich schätze mal so 10cm (geh jetzt nicht raus und messe nach...). Dazu muss ich aber sagen, dass wir so blöd waren und die noch verbliebene Uralt-Fugenabdichtung (irgendein Strick und ne Art Teer, als Abschluss wahrscheinlich ne Art Kitt oder so) größtenteils entfernt haben, weil uns das buchstäblich entgegengeflogen kam, als wir das Holz von außen mit Leinöl gestrichen haben. War vielleicht nicht so schlau. Im Nachhinein wollten wir die Fugen mit soner Art Fugendichtmasse für Holzboote (was anderes haben wir hier nicht ausfindig machen können) abdichten, was sich als Wahnsinnsarbeit entpuppt hat. Nach einigen Fugen haben wirs sein lassen.

Von innen sind vor den Bohlen aber noch diverse alte Schichten Tapete und gaaaanz tolle Baumarkt-Paneele. :pfeif: (die stammen nicht von uns!!!)

Was soll ich sagen, ich sitze trotzdem in ner warmen Bude. Wir heizen ausschließlich (außer wir sind mal paar Tage nicht da) mit Holz aus dem eigenen Wald, verbrennen das in nem Kaminofen mit 12 kW, der hier im Wohnzimmer steht. Das Ding heizt fast das ganze Haus aus! Nur im Bad sind wir bei Bedarf etwas "warmduscherig" und helfen mit nem Heizlüfter nach (wie gesagt, wenn wir mal duschen). Der Schornstein wird über den Tag so warm, dass er das Kinderzimmer selbst bei tiefen Minustemperaturen schön überschlagen hält.

Nachteil: Man muss alle paar Stunden Holz von draußen reinholen, aber wer eigentlich nach Alaska auswandern wollte, sollte vor sowas nicht zurückschrecken.

Ab 10 Grad minus werden nachts noch die Fensterläden rangemacht (haben noch die originalen doppelten Kastenfenster). Das macht auch deutlich was aus!!!

Wenn ich nun das Blockhaus mit dem Klinkerbau-4-Familienhaus meiner Oma vergleiche, ungefähr gleiches Alter der Gebäude, dann gilt für mich Folgendes:

In unsaniertem Zustand, was für beide Häuser zutrifft, ist das Blockhaus unschlagbar, selbst bei der dünnen Bohlendicke und entfernter Fugenabdichtung!!!! Man kanns natürlich nicht mit nem Neubau oder sanierten Haus vergleichen, ist klar. In nem unsanierten Steinhaus fühlt man die Kälte buchstäblich reinkriechen (Mauern eisekalt), es ist laufend fußkalt. Ich habe im Steinhaus meiner Oma mehrere Jahre gewohnt, im Winter (und die waren nicht so kalt wie die letzten 3) hab ich meine Wohnung nicht warm bekommen... vielleicht auch kein Wunder bei über 3,50m Raumhöhe. Unser Blockhaus kühlt zwar auch aus, wenn der Ofen mal aus ist, aber das passiert langsamer und irgendwie indirekter...

Ich hab mal irgendwo gelesen, dass Holz in puncto Wärmedämmung selbst die meisten modernen Dämmmaterialien schlägt.

In Punkto "Abdichtung" kann ich mich Emil17 anschließen, ein Holzhaus sollte man nicht probieren, "Dicht" zu bekommen!!!! Holz ist erstens ständig am arbeiten, nimmt Luftfeuchte auf, deht sich aus, gibt Wasser wieder an die Luft ab, schrumpft usw. Somit müsste man es schon total versiegeln (wie Parkett) wenn man da was richtig "dicht" bekommen wollte (will das jemand, der aus Überzeugung in nem Blockhaus wohnt?!?). Fucgenabdichtung verhindert eigentlich nur, das der Wind durchpfeift.

Ich denke, man sollte mal drüber nachdenken, warum die Menschen in kalten Regionen (Sibirien, Skandinavien, Alaska usw) traditionell Holzhäuser gebaut haben.... Es dürfte nicht überall ein Mangel an Steinen geherrscht haben, nach dem Motto: So bauen nur arme Leute...

Da wir gerade dabei sind: Kann mir irgendjemand nen Tipp geben, was heute als Fugenabdichtung für Blockhäuser verwendet wird? Kann man das irgendwo beziehen?!?
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Re: blockhaus-frage

#18

Beitrag von emil17 » Fr 18. Feb 2011, 18:36

Waldschrat hat geschrieben: (...) Kann mir irgendjemand nen Tipp geben, was heute als Fugenabdichtung für Blockhäuser verwendet wird? Kann man das irgendwo beziehen?!?
Moderne Blockhäuser werden aus Balken ausgeführt, die jeweils aus zwei verleimten Halbbohlen bestehen - so gibts keine Schwindrisse (Dass Trockenrisse bei Massivholz normal sind, kann heute offenbar nicht verkaufswirksam vermttelt werden, ausserdem kann man die durch einen Längsschnitt gleich nach dem Fällen so legen, dass sie später nicht mehr stören). Dann hat jede Bohle zwei Doppelnuten bzw. zwei Doppelstege, und sie bekommen beim Bau noch einen Dichtstreifen aufgeklebt.
Altbauten kann man am besten mit Moos, Wolle, losem Hanf oder Werg dicht bekommen, je nach Fugenbreite. Klopapier geht auch ganz gut - Eine Wurst drehen, und mit einem breiten Malerspachtel in die Fugen stossen. Bei grösseren Fehlstellen - oft in alten Eckverbänden anzutreffen - geht Hanf oder Moos besser. Keilfugen (die nach der unzugänglichen Seite hin breiter werden und deshalb kaum gestopft werden können), lassen sich, wenn sie sehr schmal sind, mit mehrfach längs gefaltetem Zeitungspapier zugdicht machen - man schiebt es ebenfalls mit einem dünnen Spachtel hinein; und da es sich etwas zurückfaltet, wird die Fuge dicht.

Wenn Du offene oder falsch ausgeführte Fugen hast, die Schlagregen erhalten, musst Du die Wand entweder mit einm ausreichend breiten Vordach schützen oder von aussen mit Schindeln oder Schiefer oder auch senkrecht davorgesetzten Brettern schützen, sonst kommt der Pilz in die Wand.
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Re: blockhaus-frage

#19

Beitrag von Olaf » Di 5. Apr 2011, 11:41

Moin,

jetzt muß ich das noch mal rauskramen.
(Kurz zum Hintergrund, mein Sohn hat sich von seiner Freundin getrennt, arbeitet fast ständig auf Montage (meist so 10 Tage wech, 3-4 Tage hier und möcht deshalb nichts mieten.)
Nun will er sich ne bungalowartige Hütte von ungefahr 25-35 m2 bei uns mit hinstellen. Was ihm bislang so zusagte, hat aber viel zu dünne Wände, meist so 45 mm. Also werden wir was tun müssen. (Ich bin recht geschickt mit Holz und habe einen Bekannten, der ein exzellenter Zimmermann ist)....
Ich find den Link auf das Dämmungsprogramm nicht mehr wieder....

Danke schon mal
Olaf

PS: Ich zumindest geh mit der Idee erst paar Tage schwanger, könnte also alles noch etwas undurchdacht sein.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: blockhaus-frage

#20

Beitrag von Talbewohner » Di 5. Apr 2011, 17:24

Hallo Michi,

Blockhäuser sind wintertauglich und auch bei uns zum Wohnen geeignet, auch zu einem vernünftigen Preis.
Ich habe 1999 ein Blockhaus gebaut. Die Balken hatten wir auf Maß in Finnland bestellt. 19cm Durchmesser Rundbalken mit gefräster Rillennut. Die Kerne waren ausgeschnitten, das Reißen hielt sich in Grenzen. Das Holz war trockenkammergetrocknet. und die längsten Balken ca.6m lang.
Auf jede Lage Balken kam eine Lage gepresste Filzstreifen. Alle 3m ein durchgehender Gewindestab zum nachspannen.
Die Dachlast inkl. Schnee drückt richtig zusammen. Also unser Haus war winddicht.
Das Gute am Holz ist die niedrige Wärmeleitfähigkeit.
Beispiel: Lagerfeuer: Die Steine rundum sind pottheiß, das brennende Stück Holz kannst du unmittlebar neben der Flamme angreifen. Früher waren Tauchsieder und Lötkolben mit Holzgriffen, warum wohl?
Wir hatten strenge Winter und die Heizkosten hielten sich in Rahmen. Die Wände waren innen warm und außen kalt.
Die aktuellen Bau- und Wärmevorschriften kenne ich nicht, aber praktisch spricht nichts gegen das Blockhaus.
Es gibt auch zahllose Zimmereien die sich auf Massivblockhäuser mit 30-50cm dicken Baumstämmen spezialisiert haben.
In unserer Gegend stehen einige solcher Prunkbauten. Einfach mal anhalten und mit den Bewohnern sprechen würde ich dir empfehlen. Infos aus 1.Hand sind immer besser als schlaue Postings :michel:

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