Ärger mit der Abfallbehörde
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Re: Ärger mit der Abfallbehörde
Und was ist mit den Bauern, die Unmengen Reifen als Silo-Beschwerung horten?
Da gilt das wohl als Produktionsmittel...
Da gilt das wohl als Produktionsmittel...
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org
- emil17
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Re: Ärger mit der Abfallbehörde
Die Konstruktion einer Böschungsmauer mit Altreifen ist ja wirklich hässlich.
Mit der gleichen Begründung kann man auch Kloschüsseln oder alte Kühlschränke ohne Kühlmittel aufstapeln.
Dass es unzulässig ist, wusste ich nicht - wer kommt schon auf so eine Idee.
Bezüglich Gründen für das Verbot siehe hier; in anederen Ländern ist es sicher ähnlich.
In der Schweiz sind überall die Altreifendeponien verschwunden, die früher noch ab und zu zu sehen waren.
Ich halte eine Nachnutzung von Altreifen als Schrammschutz beim Abladen von Baggern, an Kaimauern und so weiter für sinnvoll, aber im Gartenbau haben sie wirklich nichts verloren.
Mit der gleichen Begründung kann man auch Kloschüsseln oder alte Kühlschränke ohne Kühlmittel aufstapeln.
Dass es unzulässig ist, wusste ich nicht - wer kommt schon auf so eine Idee.
Bezüglich Gründen für das Verbot siehe hier; in anederen Ländern ist es sicher ähnlich.
In der Schweiz sind überall die Altreifendeponien verschwunden, die früher noch ab und zu zu sehen waren.
Ich halte eine Nachnutzung von Altreifen als Schrammschutz beim Abladen von Baggern, an Kaimauern und so weiter für sinnvoll, aber im Gartenbau haben sie wirklich nichts verloren.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Ärger mit der Abfallbehörde
Also ich finde diese roten Böschungsbefestigungssteine (heißen die so?) häßlich!
Unsre SV-Bib: http://tinyurl.com/l7x9773
Re: Ärger mit der Abfallbehörde
Hallo liebe Leute
Habe neue Infos erhalten
In Bayern ist das so geregelt:
"Gebraucht- und Altreifen
Wiederverwendung
zur Lärmminderung und als Stützskelett für steile Erddämme
in Schallschutzwänden, auch mit der Option einer Bepflanzung"
Quelle: http://www.abfallratgeber.bayern.de/pub ... reifen.pdf
Das ist doch mal eine feine Ansage :-)
Ob RLP das auch so sieht?

Habe neue Infos erhalten

In Bayern ist das so geregelt:
"Gebraucht- und Altreifen
Wiederverwendung
zur Lärmminderung und als Stützskelett für steile Erddämme
in Schallschutzwänden, auch mit der Option einer Bepflanzung"
Quelle: http://www.abfallratgeber.bayern.de/pub ... reifen.pdf
Das ist doch mal eine feine Ansage :-)
Ob RLP das auch so sieht?

Ma hat ma Glück, ma hat ma Pech, Mahatma Gandhi
Re: Ärger mit der Abfallbehörde
Das Lagern von Autoreifen im Freien ist nicht erlaubt. Ein guter Freund handelt mit Gebrauchtreifen und hatte die immer auf seinem Grundstück fein säuberlich sortiert aufgeschichtet gelagert - bis das Amt Wind davon bekam. Da war dann die Hölle los. Er löste das Problem, indem er eine transportable "Halle" darüber stellte. Schon lagen die nicht mehr im Freien...
Meine Empfehlung:
1. Lege SCHRIFTLICH Wiederspruch gegen den Bescheid ein! Alles andere ist nix Wert. Selbst wenn Du mit dem Sachbearbeiter telefonierst und der super-freundlich ist - dann ist der krank / in Urlaub und seine Vertretung merkt das die Frist abgelaufen ist. Oder sein Vorgesetzter kippt alle telefonischen Absprachen. Oder Du kannst nicht nachweisen was besprochen wurde etc. Da es hier RICHTIG teuer für Dich werden kann, bitte alles wichtige schriftlich.
2. Bitte um eine ausführliche Erläuterung des Sachverhaltes / Problem von Seiten der Behörde. Die sollen Dir mal ausführlich erklären, aufgrund welcher Gesetze / Verordnungen Du die Reifen da nicht verbauen darfst. Vor allem sollen sie darlegen, wie sie auf die Behauptung kommen "Es ist im vorliegenden Fall davon auszugehen, dass die Abfälle" zur Entledigung bestimmt sind.".
3. Bitte schriftlich (nicht per Email!) um Verlängerung der Frist, bis der Sachverhalt eindeutig geklärt ist (schreib ruhig rein, dass Du Rücksprache mit Deinem Anwalt halten willst).
Meine Empfehlung:
1. Lege SCHRIFTLICH Wiederspruch gegen den Bescheid ein! Alles andere ist nix Wert. Selbst wenn Du mit dem Sachbearbeiter telefonierst und der super-freundlich ist - dann ist der krank / in Urlaub und seine Vertretung merkt das die Frist abgelaufen ist. Oder sein Vorgesetzter kippt alle telefonischen Absprachen. Oder Du kannst nicht nachweisen was besprochen wurde etc. Da es hier RICHTIG teuer für Dich werden kann, bitte alles wichtige schriftlich.
2. Bitte um eine ausführliche Erläuterung des Sachverhaltes / Problem von Seiten der Behörde. Die sollen Dir mal ausführlich erklären, aufgrund welcher Gesetze / Verordnungen Du die Reifen da nicht verbauen darfst. Vor allem sollen sie darlegen, wie sie auf die Behauptung kommen "Es ist im vorliegenden Fall davon auszugehen, dass die Abfälle" zur Entledigung bestimmt sind.".
3. Bitte schriftlich (nicht per Email!) um Verlängerung der Frist, bis der Sachverhalt eindeutig geklärt ist (schreib ruhig rein, dass Du Rücksprache mit Deinem Anwalt halten willst).
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Re: Ärger mit der Abfallbehörde
In Rheinland-Pfalz:
http://www.landesrecht.rlp.de/jportal/d ... 4CA71.jp25
Altreifen: Seite 3
Ob es eine neuere Gesetzversion gibt, hab ich nicht gesucht.
Kerstines
http://www.landesrecht.rlp.de/jportal/d ... 4CA71.jp25
Altreifen: Seite 3
Ob es eine neuere Gesetzversion gibt, hab ich nicht gesucht.

Re: Ärger mit der Abfallbehörde
Hi!
Ich habe schon schriftlich (per Mail) um eine Aufschiebung der Frist und ein persönliches Gespräch gebeten. Am Montag rufe ich an und bitte um eine schriftliche Bestätigung. Erhalte ich die nicht, werde ich rechtzeitig vor Ablauf der Frist per Einschreiben meine Bitte / meinen Widerspruch ausführen.
@ wanted: Die Frage ist ja, wie die Reifen zu betrachten sind. Als "Pflanzringe" oder "Stützskelett für steile Erddämme" oder als Abfall? In Bayern ist ja ganz klar geklärt, dass verwendete Reifen NICHT als Abfall zu betrachten sind. Den Punkt 2 werde ich daher genau so ansprechen! Danke für deinen Ratschlag!
@ Kerstines: entsprechend dem Kommentar darüber ist die Frage, ob ein Bußgeld ausgestellt werden kann. Denn wenn die Reifen nicht als Abfall gelten, dann können sie auch nicht mit einem Bußgeld belegt werden.
@emil 17: Die gezeigte Mauer soll genau SO auch NICHT stehen bleiben. Sie soll mit Sandsteinen verkleidet und begrünt werden. Ob das dann noch hässlich ist? Geschmacksache! Mir gefallen die original Pflanzringe persönlich nicht so. Zum Thema "Umweltbelastung": Für Reifen gibt es strenge Vorschriften, welche Materialien verwendet werden dürfen. Da städtische Kindergärten, Spielplätze und öffentliche Plätze mit Autoreifen ausgestattet werden, bezweifle ich, dass hier eine Gefahr ausgeht. Erst beim Verbrennen werden Schadstoffe freigesetzt. Nun könnte es sein, dass aus Brandschutzgründen die Mauer nicht stehen bleiben darf. Das bleibt wohl zu klären.
Wer auf so eine Idee kommt? Google mal den Begriff "earthship". Außer mir kamen noch einige auf diese und ähnliche Ideen.
Lieben Gruß
Ich habe schon schriftlich (per Mail) um eine Aufschiebung der Frist und ein persönliches Gespräch gebeten. Am Montag rufe ich an und bitte um eine schriftliche Bestätigung. Erhalte ich die nicht, werde ich rechtzeitig vor Ablauf der Frist per Einschreiben meine Bitte / meinen Widerspruch ausführen.
@ wanted: Die Frage ist ja, wie die Reifen zu betrachten sind. Als "Pflanzringe" oder "Stützskelett für steile Erddämme" oder als Abfall? In Bayern ist ja ganz klar geklärt, dass verwendete Reifen NICHT als Abfall zu betrachten sind. Den Punkt 2 werde ich daher genau so ansprechen! Danke für deinen Ratschlag!
@ Kerstines: entsprechend dem Kommentar darüber ist die Frage, ob ein Bußgeld ausgestellt werden kann. Denn wenn die Reifen nicht als Abfall gelten, dann können sie auch nicht mit einem Bußgeld belegt werden.
@emil 17: Die gezeigte Mauer soll genau SO auch NICHT stehen bleiben. Sie soll mit Sandsteinen verkleidet und begrünt werden. Ob das dann noch hässlich ist? Geschmacksache! Mir gefallen die original Pflanzringe persönlich nicht so. Zum Thema "Umweltbelastung": Für Reifen gibt es strenge Vorschriften, welche Materialien verwendet werden dürfen. Da städtische Kindergärten, Spielplätze und öffentliche Plätze mit Autoreifen ausgestattet werden, bezweifle ich, dass hier eine Gefahr ausgeht. Erst beim Verbrennen werden Schadstoffe freigesetzt. Nun könnte es sein, dass aus Brandschutzgründen die Mauer nicht stehen bleiben darf. Das bleibt wohl zu klären.
Wer auf so eine Idee kommt? Google mal den Begriff "earthship". Außer mir kamen noch einige auf diese und ähnliche Ideen.
Lieben Gruß
Ma hat ma Glück, ma hat ma Pech, Mahatma Gandhi
- emil17
- Beiträge: 11090
- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Ärger mit der Abfallbehörde
Du hast eine absurd begründente Verfügung erhalten, etwas hässliches zurückbauen zu müssen.
Ich habe nicht so sehr ein Problem wegen der Schadstoffe mit solchen Gartengestaltungsmaterialien. Es ist mir einfach zuwider, Industrieabfälle, die ewig leben, in meinem Garten zu verbauen. Nun gut, kann man sagen, das ist Sache des Besitzers. Es zwingt mich ja niemand, so was zu verbauen.
Ich bin aber froh, dass keiner der mir unbekannten Vorbesitzer meiner Grundstücke solche Ideen hatte.
Im vorliegenden Fall gibt es ja genügend naturgerechte Materialien, die genügend Gestaltungsspielraum zulassen. Ich habe Böschungen ähnlicher Grösse mit Natursteinmauern befestigt, und ich geniesse, es, dass schon längst verstorbene Leute das Gleiche getan haben, statt irgendwelchen Müll so loszuwerden.
Man muss ein wenig etwas können, aber es ist eine schöne Arbeit. Der liebe Gott hat ja dafür gesorgt, dass da, wo es Steilhänge gibt, meistens auch Steine vorhanden sind.
Ob eine Hinterkonstruktion aus Altgummi mit einer Vormauerung aus Naturstein funktioniert, kann ich mit nicht recht vortstellen - die Hintermauerung muss die Auflast tragen von allem, was senkrecht obendran liegt. Gibt sie nach, kriegt die Vormauerung einen Bauch und wird instabil.
Statisch nützt die Konstruktion wie von Dir abgebildet nichts, wenn der Hang schiebt, also wenn es z.B. Auffüllmaterial wäre oder wenn obendran Verkehrslasten wären. Wenn es nur darum geht, die Verwitterung des Steilhangs zu verhindern, und keine Fläche gewinnen will, kann man genausogut auch nur grobe Feldsteine gegen die Böschung stapeln.
Ich habe nicht so sehr ein Problem wegen der Schadstoffe mit solchen Gartengestaltungsmaterialien. Es ist mir einfach zuwider, Industrieabfälle, die ewig leben, in meinem Garten zu verbauen. Nun gut, kann man sagen, das ist Sache des Besitzers. Es zwingt mich ja niemand, so was zu verbauen.
Ich bin aber froh, dass keiner der mir unbekannten Vorbesitzer meiner Grundstücke solche Ideen hatte.
Im vorliegenden Fall gibt es ja genügend naturgerechte Materialien, die genügend Gestaltungsspielraum zulassen. Ich habe Böschungen ähnlicher Grösse mit Natursteinmauern befestigt, und ich geniesse, es, dass schon längst verstorbene Leute das Gleiche getan haben, statt irgendwelchen Müll so loszuwerden.
Man muss ein wenig etwas können, aber es ist eine schöne Arbeit. Der liebe Gott hat ja dafür gesorgt, dass da, wo es Steilhänge gibt, meistens auch Steine vorhanden sind.
Ob eine Hinterkonstruktion aus Altgummi mit einer Vormauerung aus Naturstein funktioniert, kann ich mit nicht recht vortstellen - die Hintermauerung muss die Auflast tragen von allem, was senkrecht obendran liegt. Gibt sie nach, kriegt die Vormauerung einen Bauch und wird instabil.
Statisch nützt die Konstruktion wie von Dir abgebildet nichts, wenn der Hang schiebt, also wenn es z.B. Auffüllmaterial wäre oder wenn obendran Verkehrslasten wären. Wenn es nur darum geht, die Verwitterung des Steilhangs zu verhindern, und keine Fläche gewinnen will, kann man genausogut auch nur grobe Feldsteine gegen die Böschung stapeln.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Ärger mit der Abfallbehörde
Ich wäre da auch ganz bei Emil.
Sicherlich könnte man sich winden zwischen den versch. Auslegungen,
ob optisch/ästhetisch oder nachhaltig etc.
Ich glaube ich wäre auch nicht besonders happy, wenn ich als (irgendwann mal fiktiver) späterer
Grundstückseigentümer eine zugewucherte Altreifensammlung vorfinden würde.
Der Böschungswinkel erscheint auch etwas steil - gut, das kann massiv täuschen - ,
aber die Autoreifenböschung mit Naturstein 'verkleiden' ist imho wie Perlen vor die Säue werfen,
oder anders, die Leberwurst mit Schinken zu umwickeln.
Da passt einfach das Eine nicht zum Anderen, da wird die Brühe teurer als die Wurst;-)
Sicherlich könnte man sich winden zwischen den versch. Auslegungen,
ob optisch/ästhetisch oder nachhaltig etc.
Ich glaube ich wäre auch nicht besonders happy, wenn ich als (irgendwann mal fiktiver) späterer
Grundstückseigentümer eine zugewucherte Altreifensammlung vorfinden würde.
Der Böschungswinkel erscheint auch etwas steil - gut, das kann massiv täuschen - ,
aber die Autoreifenböschung mit Naturstein 'verkleiden' ist imho wie Perlen vor die Säue werfen,
oder anders, die Leberwurst mit Schinken zu umwickeln.
Da passt einfach das Eine nicht zum Anderen, da wird die Brühe teurer als die Wurst;-)
It's not the hammer - it is the way you hit.
Re: Ärger mit der Abfallbehörde
Fällt unter mobil oder temporär ...., die Dinger dauerhaft einzubuddeln/zuwuchern zu lassen - da sehe ich schon einen Unterschied.hunsbuckler hat geschrieben:Und was ist mit den Bauern, die Unmengen Reifen als Silo-Beschwerung horten?
Da gilt das wohl als Produktionsmittel...
[Edit: und Neien, ich bin keine Beamte, aber ich weiss wie blöd es laufen kann

It's not the hammer - it is the way you hit.