spellon hat geschrieben:Und wieso das Schnittgut zu belastet sein soll, um es vor Ort zu kompostieren, ist völlig unverständlich. Demnach müssten alle Feldfrüchte, die in Straßennähe angebaut werden , ja auch vernichtet oder nach Neufundland verschafft werden.
Wie gesagt: Das Zeuge wurde transportiert und Deponiert, weil das billiger war als andere Lösungen.
Und die stärkste Belastung herrscht entlang von Straßen mit sehr hohem Verkehrsaufkommen in dem Bereich, wo der Regen den Dreck von der Straßenoberfläche hin spült, also im Grünstreifen umittelbar an der Straße. Einige m entfernt ist die Belastung schon viel geringer.
Trotzdem gibt es keine systematischen Untersuchungen von Feldfrüchten entlang z.B. von Autobahnen auf spezifische Schadstoffe.
Da könnten die selbsternannten, gutverdienenden "Verbraucherschützer" von Foodwatch und Co sicher interessantes Aufdecken.
Uns hat im Studium ein Prof. eine Untersuchung von Bäumen neben einem Autobahnkreuz bei München vorgelegt. Die Bäume dort konnten mittels Radiokarbonmethode in Millionen Jahre alte Phasen der Erdgeschichte datiert werden, weil der in Ihnen eingelagert Kohlenstoff zum größten Teil aus Autoabgasen stammt. Jedweden anderen Dreck, den die Autos ausspucken, werden diese Bäume vermutlich auch gemäß ihres Resorptionsvermögens aufgenommen haben.
Worin bestünde das Problem, in jeder Gemeinde einen kommunalen Komposthaufen einzurichten und alles Schnittgut darauf zu kippen ?
Dann kann man ja nach einiger Zeit entscheiden für welche Zwecke der Kompost verwendbar ist.
Und für die Bioenergiegewinnung können sicher auch belastete organische Abfälle verwertet werden.
Und was machst du dann mit dem belasteten Kompost oder Biogassubstrat etc.?
Und beim weniger belasteten Schnittgut (das ja den Großteil der Menge ausmacht, z.B. von den ganzen Kreis- und Gemeindestraßen mit viel weniger Verkehr) ist es halt schlicht eine Frage der Kosten.
Das Zeug aufzunehmen, zu Transportieren, zu kompostieren und den Kompost wieder auszubringen, kostet sehr viel Geld.
Bei uns hat die Gemeinde die Mulcharbeiten für Gemeinde- und Kreisstraßen an einen Landwirt vergeben. Ich schätze mal. der ist übers Jahr verteilt 2 bis 3 Wochen mit dem Mulcher unterwegs. Lass es 12 sommerliche Arbeitstage a 12 Stunden sein. Wären 144 Stunden.
Würde das Schnittgut komplett aufgenommen und zu einer der Kreiseigenen Kompostanlagen transportiert, müsste man wohl 2 Abfuhrfahrzeuge rechnen. Wären 2 x 144 h x 75 Euro (netto, geschätzt) = 21.600 Euro.
Dazu kommen die Kompostier- und Ausbringungskosten mit geschätzt 10 Euro / m3 Rohmaterial.
Wenn die, sagen wir, 15m3 (wilde Schätzung) pro Stunde anliefern, sind das weitere 15 x 144 x 10 Euro = 21.600 Euro.
Also geschätzte Kosten von gut 40.000 Euro nur für die Schnittgutbergung und -Kompostierung einer relativ kleinen Flächengemeine mit gut 5000 Einwohnern.
Rechne das mal auf Deutschland hoch und addiere die Kosten für die Bundesstraßen, Autobahnen und Bahndämme.
Dan weißt du, wieso inzwischen fast alle Baulastträger das Zeug einfach liegen lassen.