Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

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Reisende
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Re: Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

#171

Beitrag von Reisende » Do 5. Sep 2013, 17:04

elch :daumen:
du erinnerst mich grad an diese werbung eines bekannten babynahrungsherstellers... wortwörtlich krieg ichs nicht mehr zusammen, aber die sagen da so in etwa:
nach über 40 jahren forschung steht nun fest: muttermilch ist das beste für ihr kind

immer wenn ich das seh, weiß ich nicht ob ich einen lachflash bekommen soll oder einen heulkrampf.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

DerElch

Re: Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

#172

Beitrag von DerElch » Do 5. Sep 2013, 17:12

Reisende hat geschrieben:elch :daumen:
du erinnerst mich grad an diese werbung eines bekannten babynahrungsherstellers... wortwörtlich krieg ichs nicht mehr zusammen, aber die sagen da so in etwa:
nach über 40 jahren forschung steht nun fest: muttermilch ist das beste für ihr kind

immer wenn ich das seh, weiß ich nicht ob ich einen lachflash bekommen soll oder einen heulkrampf.

Ja ich sag mir auch immer...wäre es nicht das beste..wäre der weibliche Mensch mit Fläschchen
oder Gläschen anstatt Bruesten ausgestattet.(Es mögen sich nun bitte nicht die Damen auf die Fuesse getreten fuehlen welche nicht stillen konnten,diese klammere ich ausdruecklich aus.)

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Little Joe
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Re: Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

#173

Beitrag von Little Joe » Do 5. Sep 2013, 18:03

Elch :daumen: stimme dir absolut zu, was ich aber ebenso interessant finde, wann das angefangen hat. Diese Menschen werden ja nicht übergewichtig geboren, sie werden auch nicht gezwungen sich von fast Food zu ernähren. Irgendwann muss es doch angefangen haben, daß sie nicht "ursprünglche " Nahrungsmittel konsumiert haben sondern (fast) ausschließlich diesen Fertigfraß. Übergewichtig wird man doch nicht über Nacht. Mir gehts hier wirklich ums verstehen, ich hab eher Probleme mein Gewicht zu halten und nicht abzunehmen. Ist das ganze ein schleichender Prozeß, dass Mensch es selber gar nicht mitbekommt. :hmm:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

Benutzer 1612 gelöscht

Re: Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

#174

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Do 5. Sep 2013, 18:07

1. Ein wichtiger Faktor bei der paleo-Ernährung ist der weitgehende Verzicht auf Stärke (Getreide)/Zucker.
Das sind allerdings Dinge, die mittlerweile sehr verbreitet sind in Lebensmitteln
- und sie haben einen hohen Suchtfaktor! Das hat zu tun mit Biochemie im Körper (-> Blutzuckerspiegel),
d.h. man kriegt nie genug und isst immer weiter bzw. hat 1,2 Stunden nach einer üppigen Mahlzeit wieder Hunger.
(siehe fuxis Beitrag) Ich hatte nie ein Problem mit Sucht nach Süßem oder so, seit paleo stelle ich aber fest,
dass ich nach einer Mahlzeit (üppig, nicht wenig!) wirklich 4,5,6 Stunden satt bin, auch ohne Verlangen nach Snacks.

2. Ein weitere Faktor bei paleo - so wie ich es betreibe jedenfalls - ist ein Augenmerk auf "ethisch korrekte" Lebensmittel.
Wenn man gutes Fleisch will, dann bemüht man sich eben, es zu bekommen. Ist nicht immer leicht, aber es geht.
Und durch das weitgehende Vermeiden verarbeiteter Lebensmittel ist es wiederum viel leichter, regional produziertes zu wählen.
Mittlerweile mache ich sogar meinen Butterschmalz selber (mit Butter aus Brandenburg)! Okay, geht nicht bei allem,
aber der Blick wird echt geschärft.

Generationen vor uns hatten a) weniger stark verarbeitete Lebensmittel zur Verfügung, und hatten
b) kein Umweltproblem. Besonderes letzteres verlangt ja nach neuen/anderen Ansätzen, sich (auch mit Ernährung) auseinanderzusetzen.
Auf meinen Instinkt kann ICH mich nicht so wirklich verlassen, da braucht es ein bisschen Verstand (leider! ;) )
Im Übrigen bin ich - bei aller Selbstbestimmtheit - ein soziales Wesen und lebe auch davon, dass meine Umgebung mich moralisch beeinflusst.
Das möchte ich auch nicht missen.

DerElch

Re: Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

#175

Beitrag von DerElch » Do 5. Sep 2013, 18:23

:hmm: tja und mich wuerde mal interessieren warum viele erst anfangen auf sich zu hören wenn das drum rum nen schicken namen hat.

Die Sache mit dem "gutverbrennen" haben wir hier auch gerade aktuell Joe.Kind Nr.2,der futtert wie ein Scheunendrescher und dauernd krieg ich ne Mitteilung von der Schulkrankenschwester er liege unter dem BMI fuer normalgewicht.
Tja was nun?Soll ich ihn mit dickmacherzeugs vollstopfen bloss damit er in ihrem normalen BMI bereich liegt??(Nicht ernstgemeint)Oder lasse ich ihn weiterhin selber entscheiden was und wieviel er essen will?
Er ist ein sehr agiler,drahtiger Typ,dauernd am rumspringen,rennen und fällt oft von einem extrem ins andere.Er muss da sein Balance noch finden...solange er sich aber wohlfuehlt ist das ok..aber ab und an ertappe ich mich dann doch dabei das ich mich um seine "vorräte" sorge. :aeh:

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Little Joe
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Re: Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

#176

Beitrag von Little Joe » Do 5. Sep 2013, 20:56

DerElch hat geschrieben:Die Sache mit dem "gutverbrennen" haben wir hier auch gerade aktuell
... meine Oma hat über mich immer gesagt "am Arsch so fett, wie die Hitte (= Ziege) am Schienbein" :mrgreen:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Thomas/V.
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Re: Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

#177

Beitrag von Thomas/V. » Do 5. Sep 2013, 21:19

Ist das ganze ein schleichender Prozeß, dass Mensch es selber gar nicht mitbekommt. :hmm:
Natürlich, das ist ja das Perfide bei jeder Sucht.
Zuerst wird hin und wieder mal FastFood gegessen, weil die Zeit knapp ist oder was weiß ich (vom gesellschaftlichen Druck "alle meine Kumpels gehen zu MC Doff" mal ganz abgesehn).
Hat man sich erstmal an den Fraß gewöhnt (oder die Zigarette, das Bier oder was weiß ich) und fängt an, das automatisch zu machen, also "unbewußt", sitzt man in der Falle.
Hinzu kommt, das viele auch nicht mehr auf ihren Körper "hören", der ihnen durchaus anzeigen kann, das sie etwas falsch machen.

Wir hatten mal eine kurze Phase, wo wir beide voll gearbeitet haben, das Kind kam alleine nach der Schule nach Hause und wollte solche Fertigmenüs für die Mikrowelle essen. Da gab es 2-3 Wochen öfter mal solches Zeug. Aber schon nach kurzer Zeit wurde uns etwas mulmig im Magen, wenn wir sowas gegessen hatten. Und dann kam auch bald der Punkt, das uns schon beim Gedanken an das Zeug übel wurde... :lol:
Seitdem kommt sowas nicht mehr ins Haus und es wird viel mehr frisch gekocht und gegessen.
Klar, auch heute essen wir auch mal aus Streßgründen ne Fertigpizza oder sowas, aber dennoch merken wir, das das Zeug eigentlich gar nicht schmeckt, und so besteht auch keine Gefahr mehr, davon süchtig zu werden. Dient eher der Abschreckung :lol:
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Little Joe
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Re: Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

#178

Beitrag von Little Joe » Do 5. Sep 2013, 21:38

Thomas/V. hat geschrieben:Klar, auch heute essen wir auch mal aus Streßgründen ne Fertigpizza oder sowas, aber dennoch merken wir, das das Zeug eigentlich gar nicht schmeckt, und so besteht auch keine Gefahr mehr, davon süchtig zu werden. Dient eher der Abschreckung :lol:
... siehst du Thomas, genau das meinte ich, jeder sollte doch merken, dass das Zeug einfach nicht schmeckt, warum stopfen die menschen es dann trotzdem weiter in sich rein, das ist doch :roll2:
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

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Re: Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

#179

Beitrag von sybille » Do 5. Sep 2013, 21:49

Sie sind es z.T. von Kind auf gewohnt und kennen nichts anderes.Wie soll sich da ein Geschmack für gute Nahrungsmittel entwickeln?
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Ethisch korrekte Paläo-/Primal-Ernährung?

#180

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 5. Sep 2013, 22:14

Ich kann hier nicht mehr und nicht weniger als von unseren Erfahrungen berichten.

Ich kenne keine Heißhungerattacken und bis auf eine Ausnahme gibt es das in meiner Blutsverwandschaft auch nicht!! :im:

Wir essen aber alle Getreide - sogar recht viel, nicht einmal so, dass alle meine Blutsverwandten viel Vollkorn essen.
Ich esse normalerweise "Vollkorn" und sehr sehr gerne Rohkost, aber auch Zucker und ich hab absolut keine Probleme mit Heißhungerattacken - kann ohne weiteres aufs Frühstück verzichten, kann auch den ganzen Tag arbeiten, ohne was zu essen.
Ich kann auch eine Tafel Schokolade frühstücken und danach nichts mehr essen - wieso??

Vielleicht....

sind die Menschen wirklich verschieden?

Was für mich gilt, muss nicht für alle gelten.

Meine Kinder sind alle drei lange gestillt worden und haben selber mit der Beikost beginnen dürfen (haben keine Gläschen bekommen und aktiv gefüttert habe ich sie auch nicht).
Sie bekommen zu Hause normalerweise Vollkorn und eben "natürliches Essen", sie essen aber sehr gerne Eis oder Pizza unterwegs - oder Kebab, hotdog, Gummibärli...
"ganz normal" eben.

Aber lustig ist es schon: so eine Ernährung halten sie nicht lange aus!!!

Wenn wir wo auf Urlaub sind, wo diese Ernährung die alltägliche ist, rebellieren sie.
Das finde ich irgendwie spannend.
Ich verbiete ihnen beim Essen kaum etwas, biete aber zu Hause "meine" Lebensmittel an.
Sie können ohne weiteres einen Tag Schinken-Käse-Toast aus Weißmehl essen und danach wieder mein tägliches Vollkornbrot.
Und sie mögen es - weiß ich, weil ich sie ja nicht dazu zwinge.

hm.

Erklärungen erwünscht!! :wink_1:

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