Begriffsdefinition Selbstversorgung
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Re: Begriffsdefinition Selbstversorgung
Ich wollte damit auch nicht ausdrücken, dass ich das für eine bewundernswerte menschliche Eigenart halte. Aber in Menschenansammlungen ab einer bestimmten Größe (und für richtige SV braucht es eine gewisse Menge an Menschen) finden sich immer solche Exemplare. Das ist so, leider.
- emil17
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Re: Begriffsdefinition Selbstversorgung
Mir passt dieses Weltbild überhaupt nicht, aber unvoreingenommen den Alltag betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit deprimierend gross, dass es so ist.Nightshade hat geschrieben: Es gibt Menschen, die freiwillig ständig lernen und arbeiten.
Und dann gibt es andere, die tun das nicht. Entweder weil sie es nicht können oder weil sie es nicht wollen.
Deshalb ist mein Erfolgsmodell auch die Kleingruppe, mit lockerem Güteraustausch auf marktwirtschaftlicher Basis und ohne leistungsloses Einkommen, wo jeder jeden kennt und aufgrund seiner Kompetenzen achtet (wie in alten Jäger- und Sammler-Gesellschaften), nicht die Utopie, dass jeder im Bewusstsein des Gemeinwohls schuftet was eben geht.
Wenigstens hätte man dann eine Belohnung derer die was können und was machen. Heute ist es in der Gesellschaft ja so, dass diejenigen die oben sind nichts können, nur eben viel haben (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wenn in der Gruppe nicht alle gleichen Status haben, dann sollen doch die mehr zu sagen haben, die mehr können. Das funktioniert in jeder Gruppe spontan so, die zufällig zusammengewürfelt in Not kommt und erst deshalb zur Gruppe wird, z.B. nach Unfällen. Und auch dort ist der Chef ab und zu mit Brennholz machen oder Wasser holen dran, auch wenn er dafür eigentlich überqualifiziert wäre.Nightshade hat geschrieben:Genau diese Hackordnung hättest du sehr bald auch in deiner SV-Gemeinschaft. Wer nur zum Ausmisten taugt, wird Knecht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Begriffsdefinition Selbstversorgung
.....
ein bisschen stört mich die Formulierung "wer nur zum Ausmisten taugt"
ich kannte nämlich einen Arbeitslosen, der - hmm er war, nein: er ist sehr intelligent, hatte immer am PC gearbeitet.
Dem wurde zwar einmal ein Putzjob angeboten, aber das Amt hat bald eingesehen, dass das nicht geht - nicht, weil der Wille fehlte - aber der Körper hätt es nicht gepackt.
So
"wer nur zum Ausmisten taugt"
ist ein Blödsinn!!!!
Wer zum Ausmisten taugt, der taugt dafür - nix "nur",
oder sonst müsste man auch sagen, der Chirurg, der nur zum Operieren taugt.
ein paar Paradiesvögel verkraftet eine gesunde Gemeinschaft ich wage sogar zu behaupten, dass auch diese "der Gemeinschaft" was zurückgeben....
Was eine gesunde Gemeinschaft kaputt macht, ist Egoismus - egal ob der "Egoismus" der Fleißigen oder der "Egoismus" der Faulen......
Ich kenne viele Menschen, die germe arbeiten - in ihrem Tempo und wenn sie einen Sinn sehen in dem, was sie machen.
Ich glaube nicht daran, dass der Mensch von sich aus "faul" ist - weil ich es so erlebe und auch an meinen Mitmenschen so erlebt habe.
Viele Menschen allerdings wollen nicht nach Befehlen anderer arbeiten

ein bisschen stört mich die Formulierung "wer nur zum Ausmisten taugt"
ich kannte nämlich einen Arbeitslosen, der - hmm er war, nein: er ist sehr intelligent, hatte immer am PC gearbeitet.
Dem wurde zwar einmal ein Putzjob angeboten, aber das Amt hat bald eingesehen, dass das nicht geht - nicht, weil der Wille fehlte - aber der Körper hätt es nicht gepackt.
So
"wer nur zum Ausmisten taugt"
ist ein Blödsinn!!!!
Wer zum Ausmisten taugt, der taugt dafür - nix "nur",
oder sonst müsste man auch sagen, der Chirurg, der nur zum Operieren taugt.

ein paar Paradiesvögel verkraftet eine gesunde Gemeinschaft ich wage sogar zu behaupten, dass auch diese "der Gemeinschaft" was zurückgeben....
Was eine gesunde Gemeinschaft kaputt macht, ist Egoismus - egal ob der "Egoismus" der Fleißigen oder der "Egoismus" der Faulen......
Ich kenne viele Menschen, die germe arbeiten - in ihrem Tempo und wenn sie einen Sinn sehen in dem, was sie machen.
Ich glaube nicht daran, dass der Mensch von sich aus "faul" ist - weil ich es so erlebe und auch an meinen Mitmenschen so erlebt habe.
Viele Menschen allerdings wollen nicht nach Befehlen anderer arbeiten

- emil17
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Re: Begriffsdefinition Selbstversorgung
Ich verstehe das so, dass es Leute gibt, die viel könnten aber wenig wollen.ina maka hat geschrieben:.....
ein bisschen stört mich die Formulierung "wer nur zum Ausmisten taugt"
Wenn jemand sich voll einsetzt im Rahmen seiner Fähigkeiten, wird er auch als vollwertiges Mitglied akzeptiert.
Es ist erstaunlich, wie erfinderisch manche Leute sind und wie viel Aufwand sie dafür treiben, andere für sich arbeiten zu lassen, statt wenigstens den gleichen Aufwand für etwas Nützliches zu leisten.
Vor denen muss man sich hüten, denn die verderben die Gruppe.
Fähig und faul: Gute Führungskraft
Fähig und fleissig: Meist unbeliebte Streber
Unfähig und faul: lästig, aber harmlos - nur muss man sie dauernd antreiben und kontrollieren
Unfähig und fleissig: Gefährlich, solche Leute verderben alles.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- Reisende
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Re: Begriffsdefinition Selbstversorgung
Das finde ich gut auf den Punkt gebracht.emil17 hat geschrieben:
Fähig und faul: Gute Führungskraft
Fähig und fleissig: Meist unbeliebte Streber
Unfähig und faul: lästig, aber harmlos - nur muss man sie dauernd antreiben und kontrollieren
Unfähig und fleissig: Gefährlich, solche Leute verderben alles.
Und ich muss auch ina zustimmen. Arbeit ist Arbeit, und auch das ausmisten muss erledigt werden. Ich schaue auf keine Arbeit herab und bin mir auch zu nichts zu schade, solange ich darin einen Sinn erkennen kann.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.
- Spottdrossel
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Re: Begriffsdefinition Selbstversorgung
Jeder soll die Arbeit machen dürfen, die er gerne und gut macht. Nur dann kommt was Vernünftiges bei raus.Reisende hat geschrieben:
Und ich muss auch ina zustimmen. Arbeit ist Arbeit, und auch das ausmisten muss erledigt werden. Ich schaue auf keine Arbeit herab und bin mir auch zu nichts zu schade, solange ich darin einen Sinn erkennen kann.
Ich kannte einen Unimog-Fahrer, der hatte eine Beförderung abgelehnt, weil er dann seinen Beifahrer nicht mehr an Bord gehabt hätte

Vermutlich kommt das -von Ina nicht zu Unrecht bemängelte- "nur" als Reaktion auf die momentan in Medien und Politik gerne verbreitete These, jeder hätte ein RECHT auf die schicken Positionen, ungeachtet von eigenen Kompetenzen.
Dummerweise sind aber eben nicht alle Menschen gleich, sondern nur "vor dem Gesetz gleich viel wert", was da gerne durcheinandergeworfen wird.
Hühner sind auch nur Menschen...
http://www.spottdrossel.net
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- emil17
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Re: Begriffsdefinition Selbstversorgung
Das ist der Punkt. Ich mach nicht gerne die Küche sauber und ich kann es eigentlich auch gar nicht - und keiner glaubt mir :-((Spottdrossel hat geschrieben: Jeder soll die Arbeit machen dürfen, die er gerne und gut macht. Nur dann kommt was Vernünftiges bei raus.
Vermutlich kommt das -von Ina nicht zu Unrecht bemängelte- "nur" als Reaktion auf die momentan in Medien und Politik gerne verbreitete These, jeder hätte ein RECHT auf die schicken Positionen, ungeachtet von eigenen Kompetenzen.
Dummerweise sind aber eben nicht alle Menschen gleich, sondern nur "vor dem Gesetz gleich viel wert", was da gerne durcheinandergeworfen wird.
Ausserdem hätte man bei der Theorie der freien Berufswahl und anständigem Lohn für jeden eine Gesellschaft, wo es viel zu viele freischaffende Künstler und all derlei unproduktive Berufe gäbe. Solche Leute sind wichtig - so wie das Gewürz auf der Pizza wichtig ist - und genau so sollen es nicht zu viele sein. Die wichtigste Arbeit ist immer noch die Alltagsarbeit, und die sollte mehr geschätzt werden. Das geht nicht über politische Aktivitäten, sondern über Arbeitsteilung - was keiner gerne macht, dass muss jeder. Wie beim Skilager der Schule. Nur so merkt man, dass das Arbeit ist und nicht etwas, was sich so irgendwie von selbst erledigt.
Ein Problem gibt es: Manche Hausfrauen haben Mühe damit, dass der Mann auch Haushaltarbeit machen soll, weil sie dann Regierungsgewalt abgeben müssen. Wenn ich das Geschirr mache, dann stehen manche Tassen anders im Schrank als es "richtig" wäre. Und wenn Sie handwerkt, finde ich nachher nichts mehr ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.