Unabhängigkeit vom Amt

sybille
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Re: Unabhängigkeit vom Amt

#41

Beitrag von sybille » So 11. Nov 2012, 20:47

Ja, richtig Marion! Das hatte ich vergessen.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Spottdrossel
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Re: Unabhängigkeit vom Amt

#42

Beitrag von Spottdrossel » Mo 12. Nov 2012, 08:29

Mein Mann hatte zuerst als Nebenerwerb zur regulären Arbeit seine Übersetzungen angemeldet, zwecks UID und so.
Ergebnis war, daß die Amtsknalltüten am Monatsanfang schon wissen wollten, wieviel er einnimmt (das hätten wir auch gerne gewußt!) und als Krönung dann irgendwann einen geschätzen Steuersatz festlegten, für die er 5000 € monatlich hätte verdienen müssen :bang: .
Erst nach 2 Jahren rumgekrebse war dann endlich Ruhe mit der Umsatzsteuervoranmeldung.
Was klappt und was nicht klappt, wird auch oft davon abhängen, ob ein Praktiker oder ein Paragraphenreiter zuständig ist.
Hühner sind auch nur Menschen...
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Waldläuferin
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Re: Unabhängigkeit vom Amt

#43

Beitrag von Waldläuferin » Mo 12. Nov 2012, 19:26

Hallo schwarzerde,
wenn ein Kleingartengelände in der Nähe ist, kannst Du vielleicht die Schwarzerde gut loswerden.
Ich würde mir ein Marketingkonzept ausdenken, die Schwarzerde als "Zaubererde" in kleinen Portionen anbieten.
Wenn die Tomaten tatsächlich weniger oder kaum Krautfäule bekommen, wenn sie in Schwarzerde wachsen, wäre das ein Top-Verkaufsargument. Denn fast jeder Kleingärtner will Tomaten haben und fast immer scheitert das an der Krautfäule. Zumal sich die Krautfäule in einem Kleingartengebiet schnell ausbreitet. Hat sie der eine, haben sie alle.
Ferner sind nicht alle Kleingärtner so anbauwütig wie die Foris hier. Viele wollen den Garten für ihre Kinder, zum Grillen etc. Wenn man ein Konzept zum einfachen Anbau vermarktet, wäre das sicher chancenreich. "Gärtnern leicht gemacht" oder so. Sabi(e)ne hatte ja neulich sowas verlinkt, wo verschiedene Setzlinge komplett in einer hübschen Kiste versandt werden. Sowas könnte man noch weiterdenken...
Außerdem würde ich alles schickischick aufmachen, mit professionellem Grafikdesign. Die gute alte Handarbeit wird jetzt von einem Magazin "cut" supermodern vermarktet, so ähnlich könnte man das mit dem Gärtnern auch machen.
Viel Erfolg
Waldläuferin
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Brigida
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Re: Unabhängigkeit vom Amt

#44

Beitrag von Brigida » Do 15. Nov 2012, 00:03

Unterstützung nach dem Sozialgesetzbuch steht jedem zu, der "bedürftig" ist. Die Bedürftigkeit ist aber nachzuweisen.

Bedürftigkeit kann man sich als Selbständiger auch vom Steuerberater schönrechnen lassen (kein Witz). Wer als Gewerbler oder so dem Jobcenter nachweisen kann daß ihm nach Abzug aller Kosten nicht mehr genug zum Leben bleibt, erhält Unterstützung.
Das nimmt dann solche Formen an wie im Falle eines selbständigen Spediteurs mit mehreren Angestellten und hinreichendem Fuhrpark sowie grossem Eigenheim, der sich mithilfe zweier gewiefter Steuerfuzzis jeden Monat sein Einkommen dermassen in die Miesen rechnen liess, daß das Amt für ihn und seine Familie die Sozialversicherung übernahm sowie den Hartz4-Satz für die Ehefrau mit Kindern zahlte.

Und das hat nichts mit Klein-, Neben- oder sonstigem Gewerbe zu tun, ist auch nicht abhängig von Stundenanzahl und Umsatzgrenzen. Man muss in so einem Falle nur darauf gefasst sein, daß das Amt irgendwann mit einem "richtigen" Job um die Ecke kommt den man dann auch annehmen muss da der ja offensichtlich "lukrativer" ist.

Die Feinheiten lassen wir mal aussen vor - grunbsätzlich sind solche vom Amt gestützten Selbständigkeiten möglich, aber von der Auslegung und dem Goodwill des zuständigen Arge-Betreuers abhängig.
In strukturschwachen Gebieten wird das eher möglich sein als in anderen Gegenden - der Sinn dahinter ist, daß Jedermann für sich selber sorgen soll. Das ist im Falle eines Selbständigen mit kleinem monatlichen Finanzierungsbedarf eher zukunftsträchtig als im Falle eines Dauer-H4-Empfängers der von einer Maßnahme zur anderen finanziert wird.
Grüße, Brigida
*****************************
ich spinne.............

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marion
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Re: Unabhängigkeit vom Amt

#45

Beitrag von marion » Do 15. Nov 2012, 06:25

Brigida hat geschrieben:
Bedürftigkeit kann man sich als Selbständiger auch vom Steuerberater schönrechnen lassen (kein Witz). Wer als Gewerbler oder so dem Jobcenter nachweisen kann daß ihm nach Abzug aller Kosten nicht mehr genug zum Leben bleibt, erhält Unterstützung.
Das nimmt dann solche Formen an wie im Falle eines selbständigen Spediteurs mit mehreren Angestellten und hinreichendem Fuhrpark sowie grossem Eigenheim, der sich mithilfe zweier gewiefter Steuerfuzzis jeden Monat sein Einkommen dermassen in die Miesen rechnen liess, daß das Amt für ihn und seine Familie die Sozialversicherung übernahm sowie den Hartz4-Satz für die Ehefrau mit Kindern zahlte.
Dafür braucht es gar nicht mal zwei gewiefte Steuerfutzis, sondern...einfach nur mal die Realität.
In der Realität arbeitet manch Selbständiger für Centbeträge als Stundenlohn...auch kein Witz.

Für sooooo unwarscheinlich halte ich das gar nicht.

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@ Schwarzerde

So wie ich das gelesen habe, möchtest/musst du in deiner Wohnung bleiben.
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch so ist, aber hier in Berlin vermieten viele ihre Gewerberäume tageweise an andere Selbständige. Könntest du bei dir auch so eine Untervermietung machen, quasi Shop in Shop ? Irgendwas, was deine Miete reduziert, eben auf ein erträgliches Argemaß.
Was mir noch so durch den Kopf ging:
Anscheinend hast du ja eine oder mehrere Grunderkrankungen, deine Lebensgefährtin hat ebenfalls Einschränkungen.
Könntest du dich nicht kaputt schreiben lassen ? Dann wärest du das nervige Amt los und bekämest Grundsicherung. Wenn ich mich nicht ganz irre, kannst du damit auch eine geringfügige Selbständigkeit haben/durchführen. Da müsstest du dich aber mal bei den entsprechenden Stellen erkundigen, ob und wie das geht.

Manchmal muß man aber auch klein beigeben und sich eine angepasste Wohnung suchen. Vielleicht wäre es auch nicht schlecht, einfach jetzt schon mal nach entsprechendem Wohnraum zu gucken. Noch hast du Zeit und kannst in Ruhe schauen, wenn das Amt erstmal richtig Druck macht und dir die Miete kürzt, ist der Luxusfaktor Zeit weg. Je nachdem wie eng es wird, musst du dann nehmen was du kriegen kannst, da ist dann nix mehr mit in Ruhe die Rosinen rauspicken.

Alles Liebe,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Sonnenblumeli
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Re: Unabhängigkeit vom Amt

#46

Beitrag von Sonnenblumeli » So 16. Dez 2012, 13:04

Schwarzerde hat geschrieben:

Ich lebe zwischen zwei Hauptverkehrsstrassen, auf denen jeweils gut 500 Fahrzeuge täglich unterwegs sind.
Zudem befindet sich eine Bushaltestelle direkt vor dem Haus.
Nach hinten habe ich einen Hof/Garten mit eigener Einfahrt.
Hallo Schwarzerde,
die Hauptverkehrsstrassen sehe ich eher kritisch, weil da nur jemand anhällt, der gut parken kann und man große Schilder aufstellen müsste, damit man gesehen wird.
Die Bushaltestelle finde ich schon ganz gut.
Wenn ich dort stehen würde, könnte ich mir einen Abstecher in den Hof denken. Aber man könnte auch im Sommer direkt an der Bushaltestelle Blumensträusse anbieten. So auf die Schnelle.
Für die Gärten brauchst Du etwas, was man nicht im Supermarkt oder Blumenhandel bekommt, oder du musst es preisswerter anbieten/hinbringen.
Das sind so meine Gedanken
Gruß aus BG Sonnenblumeli :kaffee:
Wenn Du deinen Weg gehst, fügen sich die Dinge!

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Schwarzerde
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Re: Unabhängigkeit vom Amt

#47

Beitrag von Schwarzerde » Di 8. Jan 2013, 19:32

Vielen Dank für die tollen Tipps und Anregungen!

Wie es immer so ist, wird es nun ganz anders kommen.

Ich habe hier in Bremen ein Projekt gefunden, bei dem Leute in meiner Situation gefördert und gärtnerisch aus-, weitergebildet werden.
Vielleicht ergibt sich damit ja die Chance dann später wieder qualifiziert arbeiten zu können.
Ich bin anders und das ist gut so!

Meine Website: http://www.terra-em.de

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Re: Unabhängigkeit vom Amt

#48

Beitrag von Adjua » Di 8. Jan 2013, 19:41

Schwarzerde hat geschrieben:Vielen Dank für die tollen Tipps und Anregungen!

Wie es immer so ist, wird es nun ganz anders kommen.

Ich habe hier in Bremen ein Projekt gefunden, bei dem Leute in meiner Situation gefördert und gärtnerisch aus-, weitergebildet werden.
Vielleicht ergibt sich damit ja die Chance dann später wieder qualifiziert arbeiten zu können.
Wünsche viel Glück!

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Unabhängigkeit vom Amt

#49

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Di 8. Jan 2013, 21:46

3 % der Menschen in Deutschland arbeiten im Gartenbau, aber weit über 70 % aller Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit haben ein Bezug zum Gartenbau :hmm:
merkste was ???
Ich mein mitmachen wirste wohl müssen sonst gibts ja keine Kohle ( ist nun mal so ) aber wer nicht 100 % körperlich fit ist hats schwer im Gartenbau.IIch weis wovon ich rede mit 2 Bandscheiben Vorfällen wirds sogar für mich als Meister schwer zum Arbeiten. Die Arbeitsbelastung ist gerade im Frühjahr enorm. 7 Tage Woche reicht meist noch nicht. Natürlich ist es der gei.... Beruf der ganzen Welt nur eben fit muste sein. Ich wünsch dir das du viel neues lernst und Spass dabei hast. Wenn du mal Richtung Lilienthal rauskommst kannste mal bei Weingärtner Schauen die haben Neu gebaut. :)

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Heiko
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Re: Unabhängigkeit vom Amt

#50

Beitrag von Heiko » Mi 9. Jan 2013, 13:13

aber weit über 70 % aller Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit haben ein Bezug zum Gartenbau
Nur mal so am Rande, hast du dafür auch eine Quelle bzw. ist das auf eure Region bezogen?
Die vollends aufgeklärte Welt erstrahlt im Zeichen triumphierenden Unheils.

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