Projekt Waldgarten

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Wicheler
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Re: Projekt Waldgarten

#11

Beitrag von Wicheler » Di 10. Mai 2016, 21:49

Torsten hat geschrieben: Würdet ihr 4-5 hohe Fichten in der Nordostecke für einen Teich opfern? Oder Nadelbäume sowieso gegen Laubbäume austauschen? Bin nicht ganz sicher ob das meiner Naturgartenidee noch entspricht, andererseits könnte ich dann alles nach der Sonne und nach Höhe ausrichten. Und ich hätte nicht diese Fichtenmonokultur sondern einen reinen Obstbereich, eine Ecke mit Eiche, Buche, -nuss, eine Ecke mit Birken ....ich bitte um Meinungen und ggf. Vorschläge.
Falls jemand in meiner Nähe Holz brauchen kann, wenn es soweit ist kann es bei mir gegen (Baum-, Saatgut, Strauch-) Spende abgeholt werden...

Gruß

T
Hallo,

ich bin mittlerweile vorsichtig mit hohen Bäumen, irgendwann sind die so hoch/ groß, da gibt es eine "Gefahrfällung", man kann sie nicht mehr im Ganzen fällen ohne größeren Schaden anzurichten und dann übersteigen die Fällkosten den Wert des Holzes. Meine Favoriten sind z.Z. langsam wachsende Bäume wie Wacholder, Ilex, Eibe, Hagdorn als Grundstücksumgrenzung und alte Laubbäume wie Speierling, Elsbeere Holunder usw. Da haben Mensch und Tier gleichermaßen etwas davon. Sind teils (für die Kinder) auch ev. als Wertanlage zu betrachten:

http://www.musterkiste.de/de/holz/pro/1 ... beere.html
http://schwedenfackel.com/eibe.html

Besonders hervorzuheben gelten die gestiegenen Erlöse für die seltenen Baumarten wie Elsbeere mit 434,79 € (Vorjahr: 58,00 €), Speierling mit 610,95 € (Vorjahr: 341,04 €) und Nussbaum mit 639,10 € (Vorjahr: 166,85 €). Von hier: http://www.forstpraxis.de/iphoefer-wert ... iegelahorn

Dann in 2. Reihe Obstbäume, die behalten genug Licht und haben einen schönen Windschutz.
Gruß Dieter

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poison ivy
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Re: Projekt Waldgarten

#12

Beitrag von poison ivy » Di 10. Mai 2016, 21:53

bin Dank meinen Kiefern kein Nadelbaum-Fan
Teich? potentiell sicher nett, wie gespeist? stehendes Wasser?
wieviel Platz hast insgesamt?
wie gross ist Deine Tochter? von wegen Kleinkind und Teich ... weisst schon

Fred
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Re: Projekt Waldgarten

#13

Beitrag von Fred » Mi 11. Mai 2016, 01:23

Torsten hat geschrieben: Würdet ihr 4-5 hohe Fichten in der Nordostecke für einen Teich opfern? Oder Nadelbäume sowieso gegen Laubbäume austauschen?
Nadelbäume in der Nord-Ost-Ecke sind in Westeuropa meist ein prima Permakulturfeature, da sie einem die kalten kontinentalen Polarwinde auch im Winter abhalten. Ist andererseits aber eine Frage, die individuell je nach Grundstücksgegebenheiten zu beurteilen ist. Pauschal zu sagen Laubbäume seien "besser" als Nadelbäume, nur weil zeitenweise hierzulande zuviele Fichtenforste angelegt wurden, und Fichten deshalb ein schlechtes Image haben ist nicht das, was ich unter Permakultur verstehe. Laub und Nadelbaume haben unterschiedliche Eigenschafte, die je nach Gegebenheiten und gewünschter Funktion mal die einen, mal die anderen vorzuziehen sind.

Torsten
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Re: Projekt Waldgarten

#14

Beitrag von Torsten » Mi 11. Mai 2016, 05:26

@Wicheler: Genau so denke ich mir das auch. Sowohl was den Wert der Bäume angeht, vor allem aber was die Gefahr hoher Bäume angeht: Die Fichten wachsen in Richtung unserer Starkstromleitungen und sind sicher schon jetzt schwer zu fällen. Dazu kommt dass sie extrem dicht stehen.

@ivy: Unserer Tochter wird im September 4. Einen Teich würde ich in die Ecke packen und einsperren: Er soll mehr als Wasserspeicher dienen, also kein Schwimmteich oder Sitzplatz zum meditieren. Ob der so möglich ist wie ich mir das denke ist fraglich, will keine Folie benutzen und er soll sich selbst füllen (und aus dem Überlauf der Regentonnen). Deshalb gibt es auch die Überlegung ihn ganz unten im Garten anzulegen damit er sich besser füllt (und dann per Solarstrom Wasser nach oben zu pumpen...)

@Fred: Als Windschutz sind die Bäume an der Stelle imho entbehrlich, da sie unten kaum noch Äste haben und die Nachbargrundstücke in alle Richtungen sehr dicht bewachsen sind (die gleichen Fichten...). Das Permakultur (und Polykultur!) Argument ist was mir am ehesten Sorgen macht. Vielleicht sollte ich von 3 Fichten in der Ecke eine stehen lassen und einen Mischwald (aus 4 Bäumen^^) pflanzen.

Alles in allem hat jetzt noch keiner so richtig aufgeschrien, Fällen scheint also nicht vollig absurd zu sein. Teich ist wohl kein so gutes Argument. Vielleicht lassen wir nur die m.E. gefährlichen Akazien wegmachen und die beiden Obstbäume. Muss ich mir morgen mal vor Ort anschauen dann mach ich auch mal Bilder aus der richtigen Perspektive. Danke für euren Beistand!

Gruß

T
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kraut_ruebe
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Re: Projekt Waldgarten

#15

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 11. Mai 2016, 07:03

ich würde da alle fichten rausschneiden. sie passen weder in deinen plan noch auf den begrenzten platz, bringen keinen nutzen aber verbrauchen nährstoffe und wasser und dadurch, dass sie auch noch flachwurzler sind, viel bodenfläche, die deswegen zum bepflanzen nicht mehr taugt und damt die grundidee 'waldgarten' behindert. (und taugt auch nicht für nen teich oder ein retentionsbecken).

ich kann mir schwer vorstellen, dass die biodiversiät seiner unmittelbaren umgebung leidet, wenn da ein paar fichten weg sind. die gibts meist überall zuhauf.

wenn du ausser obstbäumen noch andere bäume haben willst, dann würd ich hier stickstofffixierende setzen (=standard-PK-schritt nummer 1) und tiefwurzelnde, die den hang befestigen und nährstoffe aus der tiefe holen und die umgebung damit versorgen.

nen alten obstbaum würde ich hingegen, so das mein grund wäre, nicht fällen. wenn sie gar zu gross sind, kann man sie zurückschneiden und verjüngen, den apfelbaum kannst du auch in hohem alter noch veredeln, mit einer oder zwei oder drei sorten, für könner auch direkt in den stamm, um eine gänzlich neue krone aufzubauen.
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Re: Projekt Waldgarten

#16

Beitrag von Torsten » Mi 11. Mai 2016, 12:46

kraut_ruebe hat geschrieben:ich würde da alle fichten rausschneiden. sie passen weder in deinen plan noch auf den begrenzten platz, bringen keinen nutzen aber verbrauchen nährstoffe und wasser und dadurch, dass sie auch noch flachwurzler sind, viel bodenfläche, die deswegen zum bepflanzen nicht mehr taugt und damt die grundidee 'waldgarten' behindert. (und taugt auch nicht für nen teich oder ein retentionsbecken).
So kam ich zu der Frage, sehe auch den Nutzen nicht. Allerdings sind es große "alte" Bäume um die es vielleicht schade wäre...
kraut_ruebe hat geschrieben: wenn du ausser obstbäumen noch andere bäume haben willst, dann würd ich hier stickstofffixierende setzen (=standard-PK-schritt nummer 1) und tiefwurzelnde, die den hang befestigen und nährstoffe aus der tiefe holen und die umgebung damit versorgen.
Robinie, Akazie, Feige, Erle, Weide...dann kommen schon Büsche oder hab ich was übersehen?
kraut_ruebe hat geschrieben: nen alten obstbaum würde ich hingegen, so das mein grund wäre, nicht fällen. wenn sie gar zu gross sind, kann man sie zurückschneiden und verjüngen, den apfelbaum kannst du auch in hohem alter noch veredeln, mit einer oder zwei oder drei sorten, für könner auch direkt in den stamm, um eine gänzlich neue krone aufzubauen.
Apfel in 1,50 Höhe kappen und neue Krone drauf veredeln geht? Also falls die Äpfel bescheiden sind....wie ist das bei der Kirsche? Ist ein schöner großer Baum, wäre toll wenn man den ein bisschen schrumpfen könnte so dass man an die Kirschen auch wieder ran kommt...

Gruß

T
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Re: Projekt Waldgarten

#17

Beitrag von strega » Mi 11. Mai 2016, 13:53

ist generell interessant sich vorzustellen, wie das Grundstück vielleicht in zehn Jahren aussieht....
hab ich bei mir versucht, dann hab ich ziemlich schnell die alten 20 Meter hohen Zypressen am Rand gefällt. Die halten die Sonne draussen wo ich eigentlich Sonne will und fressen ne Menge Nährstoffe und zu essen hab ich nix davon. Und wenn du den restlichen Garten bepflanzt hast und hohe Bäume fällen willst in ein paar Jahren, dann ist es enorm schwierig bis unmöglich, bei Fällung nicht alles andere plattzumachen.
Eine ganz grosse Zypresse hab ich gelassen. Die ist super und ich bilde mir ein, sie bringt Regen... und unten auf der Talsohle sind einige grosse Olivenbäume, die sind nicht zum Beernten, da zu gross, aber zum Beschatten perfekt.
Ich bin wirklich für Sortenerhalt und hohe Bäume in der Natur. Aber in meinem Garten will ich eben nicht einen Haufen Pflanzen, von denen ich nichts essen kann. Die mögen gerne woanders wachsen und gedeihen, zum Beispiel in der Wiederaufforstungszone oder auf dem Friedhof.
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Re: Projekt Waldgarten

#18

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 11. Mai 2016, 13:55

ja, das müsste gehen. beides, apfel und kirsche.

im nebendorf hat diesen winter jemand einen 25-30 meter hohen apfelbaum kurz nach der ersten gabelung gekappt, so ca auf 2,5 meter. genau in die gabelung kamen drei edelreiser, wenn die ausreichend gewachsen sind, wird der austrieb vom altbestand dann wieder entfernt und nur die neue sorte weiterkultiviert. das ist schon ein langzeitprojekt, aber vermutlich schneller als das pflanzen eines neuen baumes.

kirschen kann man gut runterschneiden, indem man ganze, grosse äste voller reifer kirschen weit unten abschneidet und dann auch gleich beerntet. alle auf einmal verkraftet der baum nicht, aber zwei bis drei pro jahr kann man rausnehmen ohne schaden zu verursachen.
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Re: Projekt Waldgarten

#19

Beitrag von poison ivy » Mi 11. Mai 2016, 14:13

mit "wenn raus, dann vor Du sonst viel machst" hat Strega natuerlich recht
bin immer noch kein Freund von Nadelbaeumen, aber Du schreibst immer Waldgarten
und in einen deutschen Wald gehoeren einfach auch Fichten, so wie hier Kiefern
drum kann ich mir einen Waldgarten ganz ohne Fichten nicht vorstellen

der Teich ohne Folie ohne Zulauf und mit Zaun drumrum passt auch nicht so recht in mein Bild,
aber es ist Dein Garten, hier hab ich schlicht mit stehendem Gewaesser und Schnaken ein Problem,
entweder Chemie rein oder noch mehr skeeters als so schon, und ja, klar Zikka ist sehr, sehr unwahrscheinlich
aber ich hab schon was gegen Auszutzel-Versuche

wieviel Platz hast Du gesagt, hast Du? in D hatte ich ein paar fuerchterlich ungepflegte, uralte Obstbaeume, leider keine Kirsche dabei,
die Aepfel und Zwetschgen haben sie absolut problemlos jung-schneiden lassen und die alten Sorten waren viel pflegeleichter
als alles was ich seitdem erlebt hab, hab damals einzig einen Hengst (keine Ahnung wie sowas im restlichen D heist, grosse plum, die mehr als reichlich tragen, von grasgruen bis ueberreif runtergefallen ungefaehr 10 Minuten brauchen und dann in einem Kreis gaerender Fruchtpampe voller Wespen stehen) erlegt, weil der mittig in der Scheuen-Zufahrt stand
wenn Du genug Platz hast, behalt die Obstbaeume, bis Du sie kennst, massiver Rueckschnitt tut wahrscheinlich Not
pflanz mehr Nutzbaeume so bald Du kannst, Baeume wachsen nun mal nicht ueber Nacht
wenn Dich die Fichten persoenlich aergern, ersetz sie durch junge oder durch Tannen, wie sieht's rund um Dein Grundstueck aus?
wie wahrscheinlich ist, dass die Ecke zu Bauland erklaert wird und die Baeume rundrum verschwinden?
und ueberleg das wo und wie vom Teich mit allen Konsequenzen, vor Du anfaengst zu buddeln

Benutzer 72 gelöscht

Re: Projekt Waldgarten

#20

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 11. Mai 2016, 15:33

kraut_ruebe hat geschrieben:kirschen kann man gut runterschneiden, indem man ganze, grosse äste voller reifer kirschen weit unten abschneidet und dann auch gleich beerntet. alle auf einmal verkraftet der baum nicht, aber zwei bis drei pro jahr kann man rausnehmen ohne schaden zu verursachen.
wollte er nicht, dass der Kirschbaum leichter zu beernten wird?
Wir haben einen groooßen Vogelkirschbaum, den wir wegen dem Apfelbaum daneben eigentlich fällen wollten, aber mein Mann hat es nicht übers Herz gebracht und nur die unteren Äste weggeschnitten.
Jetzt trägt der Baum erst recht nur weit weit oben leckere Kirschen :ohm:

Weiß nicht, ob ein Kirschbaum es überlebt, wenn man ihn köpft, damit er niedriger wird - ??
(jetzt, wo unser Baum unten keine Äste mehr hat, trau ich mich auch sicher nicht mehr, es bei unserem auszuprobieren.. einem Obstbaum die unteren Äste wegzunehmen, halte ich für eine ganz schlechte Idee)

Mücken können ein Problem werden, müssen aber nicht - Libellenlarven und Kaulquappen vertilgen da einiges.

Fichten sind nicht total nutzlos!
Sie sorgen auch im Winter für Sauerstoff (gute Luft) und liefern lecker Fichtenwipfel.
Trotzdem kann ich verstehen, wenn man sie fällt, denn sie machen tatsächlich viel Schatten (und sauren Boden wegen ihrer Nadeln - für Schwarzbeeren ideal!!).
Wenn du an "naturnah" denkst, überleg, ob Fichten bei euch überhaupt heimisch sind - sie brauchen es feucht und eher kühl, sind eigentlich Bergbewohner, von dem her wäre ein Fällen vielleicht sogar ein Schritt in Richtung naturnah - ??
Hängt von eurem Klima ab!

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