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von Rallymann » Fr 1. Aug 2014, 20:37
Welche Rute Du nimmst ist Geschmacksache, denn die Länge ist bei der Entfernung nicht so wichtig.
Sie bekommt bei dir nur Bedeutung, wenn es Uferbewuchs oder ähnliches gibt.
Wichtig ist, dass sie mit der Rolle harmoniert bzw mit der Schnur auf der Rolle.
Schön das Du die Grungmethode versuchst. Ich kenne deine Kleinteile nicht, es sollte sich aber ein Laufblei so um 40 Gramm finden.
Verwendest Du eigentlich Wirbel?? oder Knotest Du den Haken direkt an die Haubtschnur??
Jedenfalls sollte das Laufblei etwa 40 cm vor dem Haken gestoppt werden. Wenn Du 10er Haken verwendest, sollten etwa 3 Maiskörner drann passen und bitte die Hakenspitze frei lassen.
Angenommen Du bist am Wasser, die Grundmontage ist fertig und der Mais am Haken.
Jetzt solltest Du deine Angelstelle um 5-6 Meter überwerfen. Kurz bevor die Montage aufs Wasser trifft, solltest Du die Schnur leicht mit dem Zeigefinger am Rollenrand bremsen und beim Eintauchen dieSchnur etwas stärker bremsen bzw halten, so das die Montage gestreckt auf dem Grund ankommt.
Zur Erklärung.
Beim Wurf fliegt das Blei am weitesten und der Haken mit Köder klappt weil er leichter ist quasi in der Luft nach hinten. Das kann zu verwicklungen führen.
Durch das bremsen des Fluges sorgst du dafür, das sich die Montage streckt.
Ist der Köder am Grund angekommen, Du hast ja weiter geworfen, ziehst du deinen Köder langsam auf deinen Futterplatz und er kommt verwicklungsfrei auf dem gewünschten Punkt zum liegen.
Falls Du keine Rutenhalter hast, mach dir bitte 2 aus Stöcken mit Astgabeln. Jetzt legst Du deine Rute in die beiden Halter und zwar so, dass die Schnur eine gerade Flucht zum Köder bildet. ALso wirde der vordere Rutenhalter tiefer sein als der hintere.
Jetzt musst du den Rollenbügel öffnen, dass die Schnur ohne Wiederstand ablaufen kann. Um zu verhindern, dass sie das durch Wind von alleine macht, kannst Du ein Stück Alufolie falten und zwischen Rolle und ersten Ring in die Schnur hängen. DIe Folie sollte knapp über dem Boden sein.
Wenn der Fisch jetzt Schnur nimmt, saust das Alupapier nach oben und Du hast dadurch einen Bissanzeiger.
Der offene Rollenbügel verhindert, dass deine Angel im See verschwindet, wenn du abgelenkt sein solltest. Hast du also einen Biss, bleib schön ruhig,nimm die Rute in die Hand und schließe durch drehen der Kurbel den Rollenbügel und hebe dabei gleichzeitig die Rutenspitze. Das genügt, um den Fisch sicher zu haken.
Jetzt wird er wie eine Dampflock unaufhaltsam davon ziehen. Hier wäre es gut, wenn Du deine Rollenbremse etwas schwächer eingestellt hättest.
Begnüge dich mit wenig Gegendruck und las ihn erstmal rennen. Will er um die Insel oder in irgendwelche Hindernisse, kannst Du wieder mit dem Finger an der Rolle etwas beibremsen, um ihn von seinem Vorhaben abzuhalten. Lass ihn müde werden.
Wenn Du denkst, dass du Schnur zurück gewinnen kannst, Kurbele nicht einfach, sondern hebe die Rute lansam an und kurbele die daruch gewonnene Schnur dann ein. Nennt man pumpen und das verhindert ein verdrallen der Schnur, was beim Kurbeln unter Spannung und gleichzeitig dem Anspringen der Rollenbremse passieren kann. Dieses Spiel (wer gewinnt Schnur) kann bis zu 3 mal hintereinander vorkommen.
Zum Schluss noch ein Tipp. Ich drille meine Karpfen auf den letzten Metern immer in der Hocke und so keschere ich auch.
Viele Karpfen gehen verloren, weil der Fisch die Siluette des Anglers sieht und erschrocken davon donnert.