Rohana hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2024, 20:32
Neue Entwicklungen bez. Tierwohl, Komfort und Effizienz passieren auch ganz ohne Subventionssteuerung und Gesetze - wenn man es denn zulässt! Erwünscht scheint es mir nicht zu sein dass die Bauern noch ansatzweise selbstständig denken, das muss alles fein säuberlich vorher reguliert werden. Solange bis keiner mehr Bock hat was zu machen.
Das ist natürlich eine grobe Vereinfachung, es gibt erfreulich viele Bauern die innovativ sind. Die ganze Bio-Bauernbewegung beispielsweise ist in Gegnerschaft zum traditionellen Bauernverband entstanden.
Im Düngerbereich fiunktioniert es hingegen nicht, weil die betriebswirtschaftlich optimalen Ausbringmengen weit über den der Umwelt zumutbaren liegen, wie die Nitratbelastungen in Ackerbaugebieten zeigen. Und ich behaupte, mancher Schweinebauer würde die Jauche einfach so irgendwo in die Pampa ablassen, wenn er dürfte.
Effizienz ist übrigens nicht immer gut, denn es ist der Tod der kleinen Betriebe und der an lokale Besonderheiten angepassten Wirtschaftsweise. Aber Effizienz ist eine Art Religion in jedem Gewerbe, Effizienz ist immer gut so wie in der Kirche Beten auch immer gut ist. Irgendwann werden wir überall aus Effizienzgründen Mäh- und Melk- und Ernteroboter haben, aber der Landwirt wird sich dabei noch schlechter fühlen als jetzt schon und noch mehr Knecht des Fremdkapitals sein.
Mit mehr Effizienz wird man auch immer anfälliger auf betriebswirtschftliche Widrigkeiten aller Art, weil sie meist mit grösseren Maschinen, mehr Fremdkapital und daher mehr Fixkosten und folglich höherer Spezialisierung einhergeht. Die Gesellschaft ist nicht verpflichtet, Zucker zu überhöhtem Preis zu kaufen und Sonderregelungen bezüglich Grundwasserschutz zu akzeptieren und auch noch Diesel zu subventionieren, nur damit sich der Zuckerrübenvollernter rechnet.
Deshalb halte ich es auch für richtig, weg von Subventionen und Beiträge nur an erbrachte Leistungen zu binden, auch weil das eher den Kleinen zugute kommt. Zudem entspricht es dem Gleichbehandlungsprinzip mit anderen Gewerben. Das Einkommen der Betriebe würde sich dabei eher besser stellen. Aber man muss sich gefallen lassen, dass man kontrolliert wird. Wer sich bevormundet fühlt, weil er Geld kriegt, um eine WIese nicht zu mähen, die er nicht mähen will, und die Auflage, die Wiese nicht zu mähen, hat ein Problem, das nicht die Regierung lösen kann.
Rohana hat geschrieben: ↑Mi 6. Mär 2024, 20:32
Und es stimmt nicht dass Hecken pflanzen und Solaranlagen installieren Privatsache sind. Entweder wir wollen eine Energiewende, da kann und muss jeder einen Beitrag leisten, oder eben nicht. Selbiges gilt für Artenschutz bzw. Verhindertung von Artensterben. Kann ja irgendwie nicht sein dass da nur immer "die anderen" in der Pflicht stehen.
In der Praxis will jeder eine Energiewende uznd jeder ist gegen Artensterben, aber nur wenn es nix kostet oder wenn es die anderen bezahlen. Wenn es klappt hätte es die Regierung noch besser machen sollen, wenn es nicht klappt sind sowieso die da oben schuld.
Wie gesagt, das sind geldwerte Leistungen der Landwirtschaft an die Allgemeinheit, aber nur wenn die Wirtschaftsweise stimmt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.