Richtiges Wachstum selbst gezogener Setzlinge?

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Lupine B.
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Richtiges Wachstum selbst gezogener Setzlinge?

#1

Beitrag von Lupine B. » Di 30. Apr 2013, 19:05

Hallo zusammen,
die Suche hier im Forum nach einer passenden Antwort hat mich leider nicht weiter gebracht.

Also: ich habe mehrere Pflanzen selbst aus frischen, samenfesten Bio-Samen (via Bingenheimer Saatgut AG) gezogen und auch längst pikiert (alle sind noch in Pikiererde). Hat alles super geklappt. Jetzt waren wir allerdings zwei Wochen im Urlaub. Die Pflänzchen waren entweder im kleinen Zimmergewächshaus (Radieschen) oder mit Frischhaltefolie (Verdunstungsschutz, etwas mehr Wärme) abgedeckt. Unsere Nachbarin hat während unserer Abwesenheit fleissig gesprüht :) und die Pflänzchen leben alle noch. Das Problem ist, dass wir eine Elektroheizung (und einen Ofen) haben. Da wir nicht mit Strom heizen, war während des Urlaubs die Stromheizung logischerweise aus. Dass es nachts nicht so sehr auskühlt, haben wir die Rollläden teilweise halb heruntergemacht. Es war eine schwierige Entscheidung - bekommen die Pflänzchen mehr Licht und nachts kühlen die Zimmer noch mehr aus (hier war es noch sehr kalt bis kühl) oder versuchen wir durch die Rolläden etwas mehr Wärme zu halten, wodurch dann weniger Licht in die Räume kommt? Da es Salat nicht zu warm mag und das Wohnzimmer sehr aufheizt, sollte Sonne da sein, haben wir den Salat in die Küche gestellt, die immer kühl ist.

Jetzt sieht es so aus, dass zwar alle Pflänzchen (Radieschen, Salat, Kohlrabi) ihr erstes richtiges Blattpaar schieben, aber generell sind sie alle nicht weit. Ich kann auch nicht einschätzen, ob sie nicht zu hoch sind und ob ich mit Fruchtansatz rechnen kann. Richtig pikiert habe ich sie (auch auf das Setzen der richtigen Höhe habe ich geachtet). Bei den Radieschen weiss ich gar nicht weiter, meine Mutter sät sie immer direkt ins Gewächshaus, da wachsen die Blätter dicht und die Pflanzen sind nicht sehr hoch. Meine Setzlinge sind relativ hoch und haben sich über die zwei Wochen kaum weiterentwickelt. Die Radieschen habe ich beim Zeigen des ersten richtigen Blattpaares pikiert - meine Mutter meinte, sie hätte noch nicht gehört, dass man Radieschen pikiert. Ich wusste das nicht und habe es einfach gemacht (sind meine ersten Radieschen).
Ich vermute fast, die Pflanzen hatten zu wenig Wärme und zu wenig Licht, ich habe aber keine Ahnung.

Weiss jemand von euch, wie meine Pflänzchen richtig aussehen müssten und/ oder wie ich sie wieder 'hinbekomme'?

Ich freue mich über baldige Antworten ;) .

Sabi(e)ne
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Re: Richtiges Wachstum selbst gezogener Setzlinge?

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 30. Apr 2013, 19:14

Moin,
Ich vermute fast, die Pflanzen hatten zu wenig Wärme und zu wenig Licht, ich habe aber keine Ahnung.
Diese Vermutung ist richtig. :)
Stell sie tagsüber in die Sonne, am besten unter Glas, solange es noch kalte Winde hat, und hol sie nachts rein.
UND gleichzeitig in nahrhaftere Erde umsetzen - die haben auch noch Hunger obendrauf.
Radieschen hab ich noch nie pikiert, ich kenn das auch nur entweder unter Glas oder im Freiland direkt gesät. Und auch ziemlich dicht gesät, ausgedünnt wird durch Aufessen. :engel:
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Lupine B.
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Re: Richtiges Wachstum selbst gezogener Setzlinge?

#3

Beitrag von Lupine B. » Di 30. Apr 2013, 19:23

:)
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Ja, ich hatte auch schon daran gedacht, etwas Kompost draufzugeben. Werde ich versuchen.

Das mit den Radieschen versuche ich dann noch einmal direkt im Freiland mit Aussäen.
:)

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65375
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Re: Richtiges Wachstum selbst gezogener Setzlinge?

#4

Beitrag von 65375 » Di 30. Apr 2013, 19:34

Radieschen und Pflücksalat waren meine ersten Aussaaten im Freiland.
Die vorzuziehen ist eine ziemlich exotische Idee. Stand das auf der Samenpackung?

Olaf
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Re: Richtiges Wachstum selbst gezogener Setzlinge?

#5

Beitrag von Olaf » Di 30. Apr 2013, 19:36

Moin,
also in einer Notlage sozusagen würd ich mich immer für viel Licht und weniger Wärme entscheiden.
Aber bleib ganz locker, vieles kompensiert sich wieder, wenn die Verhältnisse stimmen.
Ich hab so ein paar Kohls ausgesät, die sehen auch bisschen komisch aus, ich pflanz die trotzdem.
Und, nicht bös gemeint, Du bist immerhin der erste Mensch, von dem ich höre oder lese, der Radieschen pikiert hat :daumen: :mrgreen:
Berichte mal, ob die werden!
LG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Lupine B.
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Re: Richtiges Wachstum selbst gezogener Setzlinge?

#6

Beitrag von Lupine B. » Di 30. Apr 2013, 19:53

Noch mehr Antworten! Schön :) !

Das mit dem Pikieren stand nirgends. Die Radieschen waren meine Premiere, da ich alles andere auch gesät und pikiert habe, habe ich es mit den Radieschen halt auch so gemacht. Ich werde berichten.

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Re: Richtiges Wachstum selbst gezogener Setzlinge?

#7

Beitrag von Lometas » Di 30. Apr 2013, 20:24

Hallo Lupine B.,

Radieschen können als erste Aussaat ins Freiland. In milden Gegenden sogar schon ab März, sobald der Boden abgetrocknet ist und sich mit einem Rechen bearbeiten läßt. Du kannst auch gelbe Rüben und Schnitt-Salat gleich mit aussähen und auch Steckzwiebeln. Zur Sicherheit eventuell mit Vlies bedecken. Bei den Radieschen empfehle ich die Sorten Saxa und Ostergruß für den frühen Anbau, ab Mai dann Riesenbutter.

Und wegen pikieren/vorziehen, das wird bei Frühlings-Radi gemacht, wo man die Pflänzchen ab April beim Gärtner kaufen kann.

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Joks
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Re: Richtiges Wachstum selbst gezogener Setzlinge?

#8

Beitrag von Joks » Di 30. Apr 2013, 20:27

Also, jetzt müssten die alle in ganz D im Beet sein können. Da wachsen sie am besten.
"Sie hörten Seinen Schall, Gottes, der sich beim Tageswind im Garten erging." Gen 3 Buber

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Re: Richtiges Wachstum selbst gezogener Setzlinge?

#9

Beitrag von Lometas » Di 30. Apr 2013, 20:39

Joks hat geschrieben:Also, jetzt müssten die alle in ganz D im Beet sein können. Da wachsen sie am besten.
Das stimmt, außer vielleicht auf einer 1500 Meter Hochalm.
Ich stamme vom Niederrhein, wir konnten fast immer um den 10.März mit der Gartenarbeit anfangen. Und es gibt in D bestimmt noch mildere Gegenden, z.B. die Hochrhein-Ebene um den Kaiserstuhl herum, wo es sicher noch ein paar Tage eher geht.
Hatte schon als Kindergartenkind ein eigenes kleines Beet und darauf zuallererst die Radieschen angebaut.
LG

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Re: Richtiges Wachstum selbst gezogener Setzlinge?

#10

Beitrag von Big Joe » Do 2. Mai 2013, 17:23

Radis habe ich schon desöfteren vorgezogen, jedoch keine Radischen.

Es stimmt, Salat mag es nachdem Aufgehen etwas kühler, sonst fängt er schnell an zu "schießen".
Tomate, Chilis und Paprika wollens so richtig warm und sehnen sich nach Sonnenlicht.

Dabei kann auch eine weiße oder helle Unterlage ( unter dem Anzuchtkasten) helfen das wertvolle Sonnenlicht in der Sonnenarmen Zeit auf die Anzuchtpflanzen zu werfen.

Ich habe heuer meine ersten Tomaten Ende Jänner gesät, im vollgeheizten Wintergarten vorgezogen und Mitte April ins Gewächshaus übersiedelt, haher sind schon die ersten kleinen Tomaten zu erkennen und wohl Ende Mai reif sein. :grinblum:

Wichtig ist den Samen in Nährstoffarme Erde ( Anzuchterde ) zu geben, durch den Nährstoffmangel wird die Pflanze angeregt neue Wurzeln zu bildenund auf Nahrungssuche zu gehen. Spätestens nach dem Pikieren brauchen die Setzlinge Dünger, lieber weniger und öffter als zuviel auf einmal, den bei Überdüngung kann die Pflanze kümmern, die Wurzeln "verbrennen".

LG
Big Joe

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