Selbstversorger Forum e.V.

Hallo Freunde,

bei Tomaten baue ich nur F1 Saaten an.

Wie ist das bei Gurken da bekommt man ja eigentlich nur F1 Hybride oder?

Ich suche gute Essiggurken (= Einlegegurken wie Vorgebirgstraube).
Welche Sorten habt Ihr?
Ich hatte jetzt 2x Bimbostar (weil mir der Name so gut geviel) aber entweder habe ich es noch nicht raus oder die sind nicht so gut, deshalb möchte ich dieses Jahr andere ausprobieren. Mir wurde zu Vorgebirgstraube geraten.

Hallo stoeri,
diese Sorte ist relativ unempfindlich, seit 2 Jahren hab ich eine alte Sorte aus Russland, die hält ziemlich jedes Wetter aus, ist aber eher leicht gelblich vom Farbton her. Als Salatgurke wächst noch Marketmore ganz gut, wenn man die Vorgebirgstrauben grösser werden lässt, sind sie als Salatgurken auch zu verwenden. Sie haben allerdings Kerne, hat den Vorteil, dass diese Kerne wieder im nächsten Jahr angebaut werden können. Jung geerntet schmecken sie genauso gut wie die Schlangengurken, sie sind nur nicht so glatt und gerade gewachsen.
Ich suche weitesgehenst F1 Sorten zu vermeiden, bei Tomaten ist es relativ einfach, bei den Gurken schwieriger. Für ein paar Gurkensaatkerne solche horrenden Preise zu verlangen, das empfinde ich inzwischen fast als Wucher.
Der Trend zu den dann nochmals veredelten Pflanzen- ich hatte bisher nicht das Gefühl, dass der Ertrag soviel höher, die Gesundheit soviel besser war, aber rein vom Preis her kann man dann fast das Gemüse schon fertig kaufen.
Wenn ich mir schon die Mühe und Arbeit mit der Selbermacherei und Pflanzerei mache, dann sollte das Gemüse auch vom Preis her mithalten können.

Gruss
hobbygaertnerin

Hallo Hobbygärtnerin,

[quote]diese Sorte ist relativ unempfindlich,[/quote ]meinst Du damit die Vorgebirgstraube?

Ich möchte bei Tomaten immer F1 das ist doch die erste Generation von nicht gekreuzten Tomatensorten und wenn ich mir da Sämereien zurückbehalte kann ich diese Sorte selber ziehen oder?
Bei Hybriden geht das nicht bzw es wird selten eine Frucht dran sein.

Es gibt F1, dann Hybriden und dann gibt es F1 Hybriden.

Liege ich da falsch?

Aber mit den Preisen hast Du recht der wahnsinn wie teuer gute Gemüsesortensämereien sind, ich habe für eine Tüte Paprika 4,95 bezahlt.
Du hast Russische Essiggurken Sämereien?
Wie gewinnst Du da sie SÄmereien, läßt Du die groß wachsen und ausreifen und nimmst Dir dann die Kerne? Grad bei Gurken höre und lese ich immer das die schnell Bitter sind wenn man selber zieht.

Moin!

Ich möchte bei Tomaten immer F1 das ist doch die erste Generation von nicht gekreuzten Tomatensorten und wenn ich mir da Sämereien zurückbehalte kann ich diese Sorte selber ziehen oder?
Bei Hybriden geht das nicht bzw es wird selten eine Frucht dran sein.

Das ist grade umgekehrt!

Wenn Du 2 Sorten kreuzt, ist das Ergebnis eine "F1-Hybride". (mal ganz einfach ausgedrückt)
Diese Pflanzen sind "besser", aber eben nur diese. Aus den Früchten dieser F1-Pflanze gewonnene Samen sind uneinheitlich, bzw. kann die gewünschte Eigenschaft wieder verloren gehen, weil sie die Eigenschaften der jeweiligen Elternsorten unvorhersehbar "geerbt" haben. Deswegen sollte man mit F1 nicht weiter vermehren, sondern nur sortenechte Exemplare weitervermehren.

Ich empfehle, Saatgut bei z.B. Dreschflegel zu kaufen, die haben nur echte Sorten, und bei Gurken und Tomaten und anderen habe ich da schon erfolgreich weiter vermehrt. Tomatensamen kaufe ich schon etliche Jahre nicht mehr, seitdem ich ein paar passende Sorten gefunden habe. Kann sein, das meine ursprünglich 2 Cherrytomatensorten sich jetzt vermischt haben, aber das ist mir egal, Ertrag und Geschmack sind trotzdem gut.
Bei den Gurken ist mir aufgefallen, das die Früchte nicht einheitlich Samen ausbilden, und oft sind sie wohl unbefruchtet, weil die Kerne in ausgereiften Gurken noch ganz geblieben sind. Da muß ich noch ein bischen experimentieren.
Als Salatgurken habe ich auch ein paar Veredelte gekauft, die sind natürlich weiter entwickelt als die selbst ausgesäten, und tragen auch als erste, aber dann, wenn die gesäten Ertrag bringen, haben die veredelten plötzlich einen Wachstumsstop im Juli. Dafür tragen dann die selbstgesäten. Mit etwas Glück (warmes sonniges Wetter) tragen dann die veredelten nochmal Ende Ausgust bis Ende September. (Das kann man sicher nicht verallgemeinern, war nur bei mir so in den letzten Jahren).

Einlegergurken hatte ich schon viele JAhre nicht, will aber nächstes Jahr wieder welche anbauen. Die Vorgebirgsstraube hatte ich damals auch schon, kann mich erinnern, das die wirklich ertragreich und gesund war, hab damals etliche verschenkt und verkauft.
Als Salatgurke hatte ich 2 Jahre "Tanja", (auch von Dreschflegel) die war sehr gut und kam auch mit meinem Klima gut zurecht. Ist allerdings etwas stachlig und die Schale recht derb. Werde mal noch eine andere Sorte ausprobieren, ich esse die Gurken gern mit Schale.

Deinen F1-Irrtum hat ja Thomas schon kurz erklärt! Wenn du selber Sorten weiter vermehren willst, solltest du F1-Hybriden unbedingt vermeiden.

Zu den Gurken:
In den letzten Jahren habe ich viel mit Sorten herum experimentiert: Gargantuan Riesengurke, Sikkim, Moneta, Ei des Drachen, Limona etc.
Recht gute Erfahrungen habe ich mit "Delikatess" (zB hier erhältlich: http://www.monika-gehlsen.de/), die mal als Einlegegurke, mal als Salatgurke angeboten wird. Bei uns wird sie als kleine Salatgurke gegessen.
Lang und reich tragend sind bei uns die Chinesischen Schlangengurken und die Sorte Marketmore, beides Salatgurken.
Heuer hat mich die "Lemberger Gurke" begeistert, die sich von grün- auf braunschalig verfärbt mit hellgrünem Fruchtfleisch und sehr erfrischendem Geschmack, ebenfalls eine Salatgurke.
Eingelegt werden bei uns nicht kleine Gürkchen, sondern ältere Gurken, bei denen die Schale schon leicht gelb wird, wenn wir mit dem Essen nicht hinterherkommen. Diese werden dann zu Senfgurken verarbeitet und schmecken so immer noch bestens!

Liebe Grüße, Margit

"Delikatess" kann ich auch empfehlen. Sie verträgt auch feuchtes Wetter relatif gut und der Ertrag ist bei mir sehr gut. Bei uns ist sie sehr wuchsfreudig. Nächstes Jahr versuche ich mal sie auf eine Art Spalier aufzubinden.
Wird bei uns klein als Einlegegurke/Essiggurke und grösser als Salatgurke genommen. Es ist eine ältere Sorte. Also keine Schlangengurke. Die Haut ist dementsprechend etwas derber. Wenn sie nicht alzu gross geworden sind, essen wir die Schale mit.

lg Andrea

Hallo Freunde,

die Delikatess klingt interessant. Die wird aber am Boden dahin wachsen und nicht wie Schlangengurken in die Höhe oder?
Dieses Jahr muß ich umbedingt die Vorgebirtstraube ausprobieren ich lese und höre nur gutes von der.

Hallo Margit,
wo treibt man diese Zitronengurke auf?
Delikatess, Marketmore, Gurken die wesentlich weniger empfindlich als die Schlangengurken sind.
Gibt es etwas robustere Schlangengurkensorten?
@stoeri, die russ. Gurke reifte ganz lange an der Pflanze und ich hoffe, dass sie wieder keimfähig ist.
Eine Kiwanopflanze hab ich dieses Jahr zum Wachsen gebracht, sie hatte die gleichen Horngurken, wie sie in den Geschäften zu finden sind.
Der Bereich Saatgut - hier muss ich noch vieles lernen.
Gruss
hobbygaertnerin

stoeri hat geschrieben:Hallo Freunde,

die Delikatess klingt interessant. Die wird aber am Boden dahin wachsen und nicht wie Schlangengurken in die Höhe oder?
Dieses Jahr muß ich umbedingt die Vorgebirtstraube ausprobieren ich lese und höre nur gutes von der.

Gurken wachsen so, wie Du es willst
Man kann sie im Prinzip alle auf dem Boden liegend wachsen lassen, oder auch alle an Stöcken, Drähten o.ä. nach oben wachsen lassen.
Meine Salatgurken (nicht die veredelten) habe ich letztes Jahr erst im Frühbeetkasten auf dem Boden liegend wachsen lassen, damit ich sie notfalls abdecken kann bei Kälte. Erst als sie schon diee rsten Früchte angesetzt hatten, habe ich sie an Stöcken hochgebunden. Weil es so viele Pflanzen waren, bzw. sie so viele Seitentriebe hatten, waren immer mehrere um einen Stab gebunden und ich habe so viel geerntet, das ich seit etlichen Jahren wieder mal welche eingemacht habe. Da ich keine spezielle Einlegesorte hatte, habe ich einfach aus den großen Gurken Sticks gemacht und als Gewürzgurke eingemacht.
Aus anderen, die schon gelblich wurden, habe ich Senfgurken gemacht.
Man braucht also nicht unbedingt Einlegergurken. Aber ich werds nächstes Jahr trotzdem mal versuchen und dafür weniger Salatgurken anbauen.

Hallo Freunde,

herzlichen Dank an ALLE für Eure Infos.

Mit Gurken bin ich noch nicht so gut die wachsen bei mir immer sehr spärlich und sind schnell kaputt. Letztes Jahr war es zwar viel besser aber zufrieden bin ich noch nicht. Ich hatte die Iznik die war nicht so besonders und eine zwar selbstgezogene lange Schlangengurke von Aschersleben die war am besten, nicht so riesig aber hat am besten getragen.
Danke Thomas für den Tip und den Rat das ist eine gute Idee mit dem Frühbeet.
Ich liebe schon die richtigen Essiggurken je kleiner umso besser und dieses Jahr sind die so gut geworden. Haben diese Delikates oder diese russischen von Maria viele Kerne innen?