Selbstversorger Forum e.V.

kraut_ruebe hat geschrieben:ich überleg grad, wo mein bügeleisen sein könnte und wann ich das zuletzt benutzt hab

Doris L. hat geschrieben:Heute war ich wegen Zahnarzt in der Stadt und weil ich sonst nie dahin fahre schaute ich mich auch in den Geschäften um. Aber es gibt nichts das ich hätte haben wollen. Nur Billigzeug. Ich verstehe nicht das man Microfaser Bettwäsche kauft und offenbar tun das ja viele, sonst würde es so ein Gelumpe nicht geben. Schuhgeschäfte gibt es nicht mehr . Im Centro gibt es keine Schuhe für Einlagen. Zum Glück sind hier im Vorort noch 2 Schuhgeschäfte.
Im Friedensdorfladen wo ich sonst mal gebrauchte Bettwäsche gekauft habe war das Regal leer. Bettwäsche kann ich manchmal gebrauchen, ich brauche die für Patchworkdecken für unten drunter. Oder Sommerkleider. Alter Baumwollstoff ist von besserer Qualität als das von heutzutage.
Aber der viele Schrott das man nur noch bekommt

Unterschreib.
Ich bin total desillusioniert von der ganzen Einkauferei. Nix als ständiger Pseudosale auf irgendwelchen Mist.
Ja, wer schläft schon gerne in Plastikbettwäsche? Ich nicht.
Habe ich endlich mal ein Schuhgeschäft im Dorf gefunden will der meinem Sohn beibringen, dass ein Hausschuh passt, wenn er vorne bündig mit den Zehen verläuft. Weil er nur emhr den im Wunschmotiv meiens Sohnes hatte. Mttlerweile habe ich noch ein anderes Geschäft gefunden, so könnte es passen. Großhändler meide ich und die Waldviertler gibt es hier für uns Erwachsene und den Kleinen, die 4 mittleren finden die grade nicht cool.
Bemühe ich mich vor Ort einzukaufen sind die Verkäuferinnen oft richtig lästig (Kleidung) oder total unwissend und uninteressiert (Elektronikmarkt). Echt, die wissen weniger als ich, und das will was heißen. "Können sie mir mal den Haarschneider vorführen?" "Hm, weiß nicht wie der funktioniert und einschalten darf ich ihn nicht"

Was mich so nervt, egal ob online oder vor Ort:
Früher hat man für teures Geld was ordentliches bekommen. Da wurden Reiß- und Klettverschlüsse in 20Jahren tragen bei der Schijacke nicht kaputt, eine teure Jeans hielt Jahre, an Rundhaltpullis hing nicht nach 10x waschen der Kragen vorne runter.
Wenn man was billiges gekauft hat, hatte man was billiges, alles andere war eine glückliche Ausnahme.
Heute ist alles Glücksspiel, und das muss ich so leider auch für die Qualität in Naturkatalogen sagen. Vor denen schrecke ich zurück, da bin ich mit meinem guten Willen schon ins Fettnäpfchen getreten.

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern da wurde selbst beim Strumpfkauf in der Kaufhalle beraten. Kaufhalle war der damalige Laden für billig. Die Verkäuferin nahm einen Strumpf aus der Verpackung und zog ihn über die Hand damit man die Farbe gut sehen konnte.
An die jüngeren, nein, kein Märchen .

Oli hat geschrieben:..... Da wir üblicherweise nur echte Bio-Produkte kaufen und die Supermärkte hier nur noch maximal Mindeststandard-bio anbieten, kommen wir da nicht überein und Onlinekauf ist der Weg. In den jeweils nächstgrösseren Städten gäbe es noch Bioläden, das wären dann 35km eine Strecke und auch dort könnte ich die benötigte Anzahl nicht einfach so kaufen, sondern müsste vorbestellen.

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Würde es das, was wir brauchen hier lokal oder regional geben, würde ich sofort umsteigen, denn vom Prinzip her ist klar, dass das was man nicht fördert verschwindet und mit jedem Euro den man ausgibt, stimmt man ab wer existieren soll und wer nicht.


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Ich war neulich mal bei unserem Dorfbäcker mit EDK-Schild (hängt da wegen Minimalsortiment: Streichhölzer, paar Nüsse, Notfall-Butter, 2 Sorten Käse und Wurst, Zucker, Marmelade ...) den ich aus persönlichen Gründen seit Jahren meide. Ich brauchte zum Backen Butter, Mandeln und Schokolade und habe die armen Leute in Panik versetzt weil ich die letzten 2 Packungen Butter und die letzten 5 Tafeln Schokolade aufgekauft habe. Ganze Mandeln gab es nicht und aus der Backstube welche zu holen kam auch nicht in den Sinn.
Naja, auf jeden Fall habe ich dort von meinem Online-Großeinkauf bei Alnatura einmal pro Quartal berichtet und gefragt, ob die mir das in Zukunft bestellen möchten/würden.
Prinzipiell ginge das, aber ich müsste dann ganze Kartons abnehmen, sie könnten sonst die restliche Ware nicht verkaufen. Tscha, ich habe keine Ahnung, wieviele Packungen Paranüsse, Buchweizen oder Flaschen Bratöl in einem Karton sind aber sicher wesentlich mehr als ich gebrauchen kann.

3 Möglichkeiten kommen in den Sinn:

- weiter wie gehabt (s.o.)
- die anderen Dorfbewohner, die Bio kaufen ausfindig machen und ansprechen, ob wir gemeinsam Alnatura-Zeugs ins lokale Geschäft bestellen wollen (wer ausser uns isst z.B. Buchweizen?)
- 'geht nicht' und das ganze Gedöns zum Ansporn nehmen und selber Zeuchs organisieren und verkaufen.

Passend zum Thread-Thema:
Als ich neulich eine Stunde auf meinen Reifenwechsel to go gewartet habe, las ich im regionalen Käseblatt, dass 'Tante Emma'-Läden nun gefördert werden. Hab den Artikel fotografiert, kann ihn ja aber schlecht verbreiten.

Teaser des Artikels aus 'Wir am Kanal':

Um die Nahversorgung und Lebensqualität in kleinen Gemeinden zu sichern, ist die Idee der Markttreffs ins Leben gerufen worden. Kunden sollen wieder auf den Dörfern einkaufen können. Bund, Land und Europäische Union unterstützen die Idee - eine Erfolgsgeschichte, an der sich bereits 39 Dörfer beteiligen.

Hört sich ganz interessant an, Rahmenbedingungen kann man hier lesen: https://markttreff-sh.de/de/foerderung-und-finanzierung

Anscheinend ist das Problem erkannt und es tut sich ein wenig, Steuern mögen die Käffer ja auch gerne leiden, mal sehen wie sich das entwickelt.

@oli,
die "www.lehmannsbio.de" liefern auch zu dir, sehr empfehlenswert und regional.

@marceb, da bin ich ausserhalb des Einzugsgebiets, ich sitze zwischen Wacken und Hademarschen.
Ich habe hier in der Nähe von Wacken ja noch den Bio-Hofladen, wo ich öfter bin und sonst auch vorbestellen könnte, aber eben: einige Sachen haben die nur von Firmen, die mir wirklich, wirklich zu teuer sind oder - wieder das gleiche Problem wie beim Dorfhöker: sie können wegen Mindestabnahme Ware nicht bestellen. Bei Buchweizen ist das z.B. der Klassiker. Betrifft aber einige Sachen mehr.

20 Familien aus der Umgebung haben sich vor 5 Jahren zu einer FoodCoop zusammengeschlossen.Der Bürgermeister, gleichzeitig auch Bio-Eierbauer und Teigwarendirektvertrieb, hat uns neben seinem Verkaufsraum einen Raum vermietet. Dort werden auf online-Sammel-Bestellung Produkte unserer Wahl von lokalen Produzenten unserer Wahl geliefert.
Verderbliche Ware wird wöchentlich auf Bestellung geliefert..haltbare sind auf Lager.
Es gibt Brot 2x die Woche, Fleisch,Geflügel, Fisch, Wurst, Milch,Butter, Ghee, Topfen, Frucht-und normalen Joghurt, Molke, Käse verschiedene Sorten, Ziegenprodukte, verschiedene Öle,(Oliven-, Lein-, Hanf-Kokos-Kürbiskern-Sonnenblumen-Raps-Mohn-Mandel), Gemüse, Obst, Honig, Essig,
Wein, Schnaps, Likör, jetzt auch "gemeindeeigenes "Bier, Säfte, Marmeladen, Senf, Eingemachtes,...Getreidekörner , Mehle aller Sorten, Saaten, Nüsse, Müslis,Schoki, Salz, Zucker
Gewürze, Tees, Kaffee,Kakao, Kosmetik, Natron, Magnesiumöl, Salben...bis zur Räucherkohle.Alles in Bioqualität.
Jetzt habe ich auch noch Kisten von Zitronen,Orangen, Clementinen,Avocados, Mango, Mandarinen, Granatäpfel, Mandeln per Direktversand von griechischen und spanischen Biokooperativen ins Sortiment genommen, da die ja bei uns nicht wachsen und doch gewollt werden.
Der Vorteil:
Rund um die Uhr Zugang per Code an der Tür, daher bin ich nicht an Öffnungszeiten gebunden und kann auch um Mitternacht am Nachhauseweg oder Sonntags meine Sachwen holen.Kein Bargeld vor Ort(individuelle a conto Zahlung, davon rechnet jeder selbst auf seinem Blatt in der Mappe seinen Einkauf ab , vom Vereinskonto werden die Lieferanten bezahlt)
Kein Warenverderb,nur Wunsch-Produkte im Sortiment die dann auch gekauft werden, regelmäßige Treffen wo dann neben allgemeinem Austausch und Geschäftlichem auch noch anderes seinen Besitzer wechselt (Tauschbörse,"Habe zuviel davon-suche noch"),
Komplette Grundversorgung, nicht gewinnorientiert..das Konto darf nicht ins Minus gehen.
Jeder übernimmt Aufgaben (Reinigung, PC-Arbeit, Sortimentbestellung seiner Lieferanten)für die er zuständig ist.Funktioniert bisher ausgezeichnet und das mitten in der Pampa!
Durch "Sammelbestellung" gibt es faire Preise für den Erzeuger und durch die Menge günstigere Konditionen für die Verbraucher speziell für Singles. Einige Mitglieder sind gleichzeitig auch Lieferanten. Und das Projekt hat auch schon Nachahmer in Orten ohne Nahversorgung gefunden.

coole sache. hätt ich auch gerne

Schön, dass das Projekt so gut dasteht das ist ein wirklich nachahmenswertes Beispiel.

klingt so als könne es gut funktionieren ?