RichardBurgenlandler hat geschrieben:
Jeder € der in den Konsum fließt besteht zu einem Großteil aus Steuern, und über die hat man keinen Einfluss auf deren Verwendung.
sehe ich nicht so, ein guter Teil ist Aufrechterhaltung von Infrastrukturen und dass man politisch nicht viel bestimmen kann, ist halt so, weil wir nicht zum Mainstream gehören.
Freiheit von unnötigem Konsum bedeutet auch weniger Fixkosten (schuldenfreie Bruchbude versus Eigenheim mit hoher Hypothek oder hohe Miete) und damit mehr Selbstbestimmung. 500Euros Steuern zahlen macht bei aller staatlichen Ineffizienz immer noch mehr Sinn als 500Euros für ein neues Tablett der Firma Apfel in den Rachen zu werfen. Der Staat kauft zwar Kampfflieger damit und pumpt marode Banken auf, aber er betreibt eben auch Schulen und Abwasserreinigungsanlagen damit.
RichardBurgenlandler hat geschrieben:Eigentum, das ich nicht bewirtschafte, nicht brauche, ist nutzlos.
Wir haben etwa 1 ha Land, und das dauerte fast 2 Jahre bis ich jeden Winkel seiner für uns entsprechenden Bestimmung zu geführt habe, also in Besitz genommen habe. Was nützt also Eigentum, dss ich nicht Besitze?
Nur um es zu horten, wenn andere vielleicht etwas sinnvolles damit anfangen können ist es zu schade.
Bei Land ist der Eigentumstitel ja nichts anderes als eine Reviergrenze gegenüber Ansprüchen anderer Menschen, die du in der Gesellschaft juristisch und folglich auch reell durchsetzen kannst. Du erwirbst damit eigentlich ein Stück Freiheit.
Landbesitz ist also nicht zu vergleichen mit dem Horten unnützer Gegenstände.
Nachdem ich schon mehrmals den Spass hatte, Besitzer, aber eben nicht Eigentümer eines Gartens zu sein, und den dann aufgeben musste, weil der Eigentümer Ansprüche angemeldet hatte (muss er ja nicht begründen), mach ich nichts mehr auf fremdem Boden.
Dass du mit deinem Hektar jemand anderem eine Lebensgrundlage wegnimmst, halte ich für unrealistisch. So mit einigen hundert Hektar bist du vielleicht dabei. Auch die grossen Waldungen im Besitze des Adels, die nur zu Jagdzwecken dienten und wo die gewöhnlichen Leute nichts zu suchen hatten, die dem Grundherrn zinspflichtig waren und oft nicht wussten, wie ihre Hütte heizen, gehören in diese Kategorie.
Ein weiterer Grund für Landbesitz ist der, dass du Raubbau verhindern kannst und bei unsinnigen Planungsvorhaben als Eigentümer zwingend gehört werden musst. Als Nicht-Eigentümer bist du von manchen landschaftsverschandelnden Projekten genauso betroffen, auf Beschwerden wird aber regelmässig gar nicht eingetreten. So muss die bewilligende Behörde sich wenigstens sachlich mit deinem Einspruch befassen.
Richtig dabei bist du, wenn du von der Bodenrente lebst, also Geld dafür nimmst, dass andere Leute Boden benutzen dürfen, wo du im Grundbuch stehst - ohne etwas dafür zu können, dass es ihn gibt, und ohne irgendwas für die Kohle tun zu müssen, die dann kommt.