ich hab mich hier grad mal durchgeackert und möchte gerne zu einigen sachen ein paar statements / anmerkungen abgeben.
Armin Sommer hat geschrieben:
stell Dir mal vor, Du bist richtig reich und wirst krank. Brauchst Du dann eine Versicherung oder einen Arzt (Heiler, Medizinmann)
und dann stell Dir mal vor, Du bist richtig arm, was brauchst Du dann ? ;-)
Es sind immer Menschen, die Dir helfen
natürlich sind das immer die menschen. aber auch die brauchen was zu beißen.
du sagst, den arzt der geld will, den willst du nicht. ja aber was machste denn, wenn du grad keinen arzt findest, der dich uneigennützig behandelt?
grds mal zu den versicherungen: die ersten versicherungen stammen aus der seefahrt. damals waren sowohl der schiffseigner als auch die ladungseigentümer ruiniert, wenn ein schiff unterging, was leicht passieren konnte, viel leichter als heute. also hat man sich zu einer
solidargemeinschaft zusammengeschlossen, um solche verluste gemeinsam zu tragen. an diesem gedanken ist nichts schlecht, es ist im gegenteil sogar sehr sinnvoll. eben solidarisch, und das ist doch genau das, was auch du einforderst... dass heute der versicherungsgedanke tlw ad absurdum geführt wird, wenn zb nur jmd versicherungsschutz kriegt der kaum ein risiko darstellt oder einer 90 jährigen omma ne lebensversicherung verkauft wird, steht außer frage. trotzdem sind versicherungen an sich eine gute sache.
Armin Sommer hat geschrieben:
WERT
Was genau hat etwas nicht, wenn ich sage: „Es hat keinen Wert“ ? Was fehlt, wenn es keinen Wert hat ? An was halte ich diesen Begriff an ? Und was wäre dann wertfrei oder wertneutral?
Jeder und alle benutzen ihn und zwar so, als wüssten alle, was das ist, während der Begriff selbst und alleine gelassen, hilflos und verzweifelt genau nichts aussagt.
Wieviel Wert hat etwas, wenn es viel Wert ist ? Vielleicht fünf ? Fünf was ? Fünf Euro ?
zu dieser frage schließe ich mich bunz an, der hats aufn punkt gebracht.
Armin Sommer hat geschrieben:frodo hat geschrieben:
also tut Jeder (nur) das, was und so lange und für wen es ihm/ihr Spaß macht, und erwartet und bekommt auch von Niemandem eine "Gegenleistung"?
Schwieriges Leben, - wenn man mal dringend `was braucht...und nicht nur Jemanden finden muss, der es hat, sondern auch gleichzeitig in der Stimmung ist, es mir zu geben..

Moin frodo, ja, ich hätte es weniger zweifelnd und "müssend" ausgedrückt, aber schon ja und ich habe allen Grund dazu, anzunehmen, daß gerade dadurch Wohlstand und Fortschritt entstehen. Die schönsten, besten und dauerhaftigsten Dinge aus Menschenhand entstehen dann, wenn Menschen freiwillig mit Enthusiasmus und Vision zu Werke gehen. Niemand erfindet ein Flugzeug oder ein Auto, weil er acht Stunden / Tag irgendwo für ein paar Kröten absitzt, aber er tut unermüdlich, wenn er von seinem Wunsch getrieben ist.
dieses system beruht auf der grundlage, dass alle deine mitmenschen lieb und selbstlos sind und die gleiche einstellung haben wie du. und das ist leider wunschdenken. dagmars bsp zeigt das ja ganz deutlich.
auch möchte ich der behauptung widersprechen, dass
Niemand ein Flugzeug oder ein Auto erfindet, weil er acht Stunden / Tag irgendwo für ein paar Kröten absitzt
es gibt genug menschen, die ihrem beruf mit freude und erfüllung nachgehen, auch wenn sie dafür bezahlt werden.
es stimmt schon, viele leute sind unglücklich mit ihrer beruflichen situation, entweder weil sie keinen job haben oder weil sie den falschen job haben. mMn hilft da nur, sich selbst richtig kennenzulernen und zu analysieren und dann den nötigen mut aufzubringen, um sich neu zu orientieren.
spellon hat geschrieben:Als die Natur noch nicht durch die Menschen umgestaltet worden war, war diese so reichhaltig dass man ohne Geld davon leben konnte. Ich denke, Selbstversorger könnten zumindest auf ihrem Land den Zustand der Reichhaltigkeit wieder herstellen.
Doch man lebt zunächst mal in einer Welt in der die gesamte Natur angeeignet und umgestaltet wurde, und in der alles was ursprünglich umsonst war, Geld kostet.
Als Entschädigung hat m.E. jeder Mensch einen Anspruch auf ein Grundeinkommen. .
jetzt erlebt ihr mich mal tatsächlich baff, was selten vorkommt. das ist die erste für mich nachvollziehbare begründung fürs bge.
Dagmar hat geschrieben:Hallo Armin,
Armin Sommer hat geschrieben:ich kann und will aber nicht darstellen, wie jemand, der für sich beschließt weiter bezahlen zu wollen oder bezahlt zu werden, das dann ohne bezahlen hinbekommt. Das geht nicht.
mir geht es auch nicht darum, daß du das
mir erklärst. Bei mir ist sowieso Hopfen und Malz verloren.

Ich habe für mich im Moment entschieden, daß bis mir jemand beweist das es auch anders geht, weiterhin mit dem Medium Geld leben werde.
Ich denke da eher an all die anderen hier im Forum, die vielleicht ein Interesse daran haben, das erklärt zu bekommen - wie man ohne Geld leben kann-, vielleicht kannst du das denen hier erklären. Da würden sich bestimmt einige riesig freuen.
Dagmar
mal ne anmerkung zum geld...
warum wurde das denn überhaupt erfunden? also zahlungsmittel an sich? jetzt egal ob münze oder papier oder muschel oder sonstwas... zwei gründe (bestimmt gibt es noch mehr):
- es ist ein universelles tauschmittel. wenn ich ein paar nägel brauche, dafür aber nur eier geben kann, der nagelbesitzer aber fisch braucht, dann kann er sich für das geld fisch besorgen, statt mit verderblichen eiern verzweifelt jmd zu suchen, der eier will und dafür fisch gibt. das macht tausch einfacher.
- es ist klein und kompakt und kann überall mit hin genommen werden. wenn ich ne reise über die alpen nach italien mache, um zitronen zu besorgen, dann möchte ich nicht sonstwas mitschleppen müssen.
meist wird hier das alt hergebrachte gelobt und gehätschelt, aber woher die dinge kommen, die heute für uns so selbstverständlich sind und aufgrund von negativen entwicklungen inzwischen sinnentfremdet sind, gerät schnell in den hintergrund. verteufeln ist leicht. manchmal muss man aber genauer hinschauen.
d.h. jetzt nicht, dass ich deinen ansatz nicht verstanden hätte, armin. du gehst davon aus, dass wenn alles gleich viel wert ist (man also nicht mehr zwischen dem wert eines huhns, eines spatens oder einer arbeitsleistung unterscheidet) und jeder von sich aus freigiebig ist, sich alles ausgleicht und jeder glücklich wird. das halte ich aber für zu vereinfacht und bin überzeugt, dass die natur des menschen (ua sein natürlicher egoismus) eine solche welt unmöglich macht.
just my opinion, ich will dich nicht in die dumme ecke stellen oä. ich freue mich auf weitere berichte, gern auch konkreter, soll heißen erzählungen von bestimmten gegebenheiten, erfahrungen etcpp.
LG
