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Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Verfasst: Mo 29. Okt 2018, 15:00
von Wildmohn
Wenn man dieser Meldung https://www.tagesspiegel.de/politik/stu ... 41864.html glauben schenken darf, bekommt die Frage "wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?" noch mal ein ganz spezielles Geschmäckle...

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Verfasst: Mo 29. Okt 2018, 15:06
von centauri
Könnte daher kommen das man sich selbst in eine Ecke manövriert hat aus der man nicht mehr raus kommt. Ist so ähnlich wie bei den Bankern die nach einem Crash aus dem Fenster springen. :roll:

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Verfasst: Mo 29. Okt 2018, 15:35
von Manfred
Ganz so einfach ist das nicht.
Ich sehe da schon auch eine gesellschaftliche Verantwortung.

Aus dem heutigen topagrar Newsletter:

"die öffentliche Dauerkritik an der Landwirtschaft ist für die Betroffenen und deren Familien eine enorme emotionale und psychische Belastung. Drei von vier Bauernfamilien fühlen sich dadurch verunsichert, was in der Folge zu Reaktionen wie Stress und Wut führt. Nur ein Viertel der Landwirtsfamilien gab an, dass der Druck von außen keine negativen Folgen für sie habe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Fachhochschule Südwestfalen auf Basis einer top agrar-Umfrage. Neben den psychischen Auswirkungen berichten auch 17 % der Landwirtsfamilien von physischen Folgen. Betriebe, die besonders viel Kritik einstecken müssen, berichten von „sozialer Isolation“ und „gesundheitlichen Problemen“."

Das Problem mit den psychischen Problemen und der hohen Selbstmordrate in der Landwirtschaft haben wir weltweit.
Prince Harry hat dazu vor einigen Tagen in Australien diese Ansprache gehalten:
https://www.facebook.com/LandlineABC/vi ... 3864224616

Währenddessen wir in D zu Pogromen gegen die Bauern aufgefordert:
https://www.facebook.com/permalink.php? ... 0481500799

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Verfasst: Mo 29. Okt 2018, 20:08
von Wildmohn
@Manfred:
Du kennst sicher den Film "Der Bauer und sein Prinz" über Prinz Charles, in dem ganz gut die Form und Ideologie der (seiner) Biolandwirtschaft dokumentiert wird.
Die Frage ist, warum die Bauern so sehr in Misskredit geraten sind. Vielleicht gibt es ausreichend Gründe hierfür...?
Und dass Du einen Post von irgendeinen Hanswurst auf FB als Zeichen von Pogrom gegen Bauern heranziehst, finde ich etwas überhöht...
Eine ehrliche Grundsatzdiskussion über die zukünftige Strategie in der Agrarwirtschaft würde den einen oder anderen Bauern vielleicht wieder einen friedlichen Schlaf ermöglichen.

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Verfasst: Mo 29. Okt 2018, 20:53
von Benutzer 6122 gelöscht
Ich finde es schlimm, wenn sich soviele Bauern umbringen.

In den letzten Tagen habe ich eine Studie dazu gefunden, was seit Einführung des Euros wieviel Prozent teurer geworden ist.
Milch war eines der wenigen Dinge, die heutzutage 15 Prozent billiger sind als vor dem Euro.

Die Bauern sind den Gesetzen, Richtlinien und Händlern mehr oder weniger ausgeliefert und kriegen die Preise diktiert. Noch dazu sind sie abhängig von Wetterereignissen.

Und das Gros der Bevölkerung will sich nicht mehr die Hände schmutzig machen mit körperlicher Arbeit und die meisten Leute kaufen ihre billigsten Nahrungsmittel
im Discounter, wo sie mit den fettesten Autos vorfahren. Aber Hauptsache Urlaub. Die Deutschen geben prozentual am wenigsten von ihrem Gehalt für Essen und Trinken aus im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern. Ist das normal?

Würden die Bauern eine korrekte Bezahlung für ihre Produkte erhalten, würden nicht Soviele aufgeben oder gar sich umbringen.

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Verfasst: Mo 29. Okt 2018, 21:01
von Benutzer 2354 gelöscht
ähm es waren französische Bauern.

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Verfasst: Mo 29. Okt 2018, 21:12
von centauri
Naja Pitu es soll auch Bauern geben die eine korrekte Bezahlung für ihre Produkte bekommen. ;)
Wie auch immer die das machen? :hmm:

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Verfasst: Mo 29. Okt 2018, 21:16
von Sonne
Dieses Problem ist international.

Ich habe es neulich von Indien gehört. Dort bringen sich in einer bestimmten Gegend soviel Bauern um, dass man von einem Selbstmordgürtel spricht.

https://www-spiegel-de.cdn.ampproject.o ... 46922.html

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Verfasst: Mo 29. Okt 2018, 21:16
von Wildmohn
ihno hat geschrieben:ähm es waren französische Bauern.
Ansonsten alles klar bei Dir? :opa: :oma: :hmm:

Re: wie wärs ohne Bauern und dem ganzen Umfeld?

Verfasst: Mo 29. Okt 2018, 21:26
von Benutzer 6122 gelöscht
ähm, ich glaube nicht, daß die französischen Bauern soviel mehr Geld für ihre Milch bekommen als die deutschen Bauern?
In dem Artikel von Wildmohn waren es ja anscheinend überwiegend Milchbauern, die Suizid begangen haben.

@centauri: Meinst Du die Biobauern, die korrekte Preise für ihre Produkte bekommen? Oder andere? Soll es nur noch Biobauern in Deutschland geben?
Was wäre denn, wenn es so wäre? Wenn wir nur noch Biolandwirtschaft in Deutschland hätten? Wie würden sich dann wohl die Preise entwickeln? Würden sie steigen, sinken wegen Überangebot, gleichbleiben? Und wäre die komplette Bevölkerung wirklich bereit, mehr Geld für Nahrungsmittel auszugeben? Oder gäbe es einen Aufstand wegen den Lebenshaltungskosten?

Ich meine die Frage ernst als Gedankenexperiment: Wie würde/könnte sich das entwickeln? Was meint Ihr?