Hier wäre ein grosses Sparpotential, indem man intelligent gesteuerte Verbraucher mit trägem Verhalten (Wärmepumpenheizungen usw.) bevorzugt dann betreiben könnte, wenn das vom E-Werk her absehbar ist. Der Strom müsste dann nicht zum Speicher transportiert, dort verlustbehaftet gespeichert und dann bei Bedarf wieder zurückgeholt werden.
Ein Beispiel, wie trivial das sein kann: Hier werden zur Zeit viele kleine PV-Anlagen auf Einfamilienhausdächer installiert, die mit Wärmepumpen beheizt werden. Viele von denen laufen aber nicht synchronisiert mit der Produktion der PV, obwohl das schon rein finanziell interessant ist. Dabei kann man ein halbwegs gut gedämmtes Haus irgendwann im Tag aufheizen.
Die, die es machen, scheinen in der Statistik des Stromverbrauchs gar nicht auf, weil Eigenverbrauch über keinen Zähler läuft.
Langfristig absehbare Versorgungslücken können so natürlich nicht gelöst werden.
Aber hier stelle ich wieder mal die Frage, ob Verbrauch und Bedarf das Gleiche sind. Muss man wirklich auf Kosten aller grossen Aufwand mit entsprechender Umweltbelastung betreiben, nur damit sich keiner überlegen muss, wann genau er sein E-Mobil auflädt und ob man die Heizung bei Abwesenheit zurückfahren könnte?
Andere Länder müssen ihren Strom zu Überschusszeiten genauso zu Spotpreisen abgeben, und haben auch Mangelzeiten. Je mehr sich zusammenschliessen, desto eher können lokale Mängel durch lokale Überschüsse andernorts ausgeglichen werden. Das funktioniert gleich wie bei der Ernährung: Die letzten nicht kriegsbedingten Hungersnöte in Europa (1816/17 in der Schweiz und 1845 - 49 in Irland) würden heute nicht mehr stattfinden, weil es heute eine gute Transportlogistik gibt. 1816/17 spendete der Zar Getreide, aber das konnte damals nicht in der benötigten Menge und Zeit herangeschafft werden.Manfred hat geschrieben: ↑Di 11. Jan 2022, 12:02Du verstehst aber schon, dass ein zeitweiliger Exportüberschuss (wo wir den Strom zu sehr niedrigen Preisen abgeben müssen oder teilweise sogar für die Entsorgung bezahlen) das Problem der Mangelzeiten nicht löst?
Und dass, sollten andere Länder unsere "Energiewende" nachbasteln, sich dieses Problem massiv verschärfen wird?
Autarkie auf nationaler Ebene ist allzu häufig nur Pseudoautarkie: Atomstrom mit Kraftwerken im Inland, aber von ausländischem Uran aus ausländischer Aufbereitung?
Internationaler Handel zu fairen Bedingungen für alle kann diese Probleme besser lösen als nationale Autarkiebestrebungen, und es hat einen weiteren sehr deutlichen Vorteil: Es verhindert Kriege zwischen nachbarstaaten viel zuverlässiger als politische Bündnisse es können. Die neuerer europäische Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür.
Längerfristig kann man das Energieproblem nur lösen, indem man den Energieverbrauch für Grundbedürftnisse wie Heizen zurückfährt, und die Produktion von lokalen Erneuerbaren hochfährt. Es ist nicht nur ein Bereitstellungsproblem! Deshalb ist die Energiewende eine gute Sache. Wenn man es jetzt nicht freiwillig macht, wird man irgendwann mal müssen, dann aber zu weitaus schlechteren Bedingungen.
Von wem in diesem Forum habe ich das gelesen, ganzheitliche Betrachtung sei nötig, wenn man Probleme wirklich lösen wolle?
"Und von wem sollen diese Kosten beglichen werden? Auf mind. 1/3 der Verbraucher und die gesamte Industrie können diese ja nicht umgelegt werden?" Das werden sie automatisch, wenn die Weltmarktpreise entsprechend steigen, weil aus kurzfristigen Wirtschaftlichkeitsüberlegungen heraus sich keiner rechtzeitig gekümmert hat. Sparen am falschen Ort kann sehr teuer werden.
PV war ja auch nicht wirtschaftlich darstellbar nach Meinung selbsternannter Experten von damals ...