Re: Welches Buch lest/hört ihr gerade?
Verfasst: So 25. Aug 2013, 23:30
Manfred Spitzer: Medizin für die Bildung - Ein Weg aus der Krise
Das Buch befasst sich schwerpunktmäßig mit den Schwächen der Schulpolitik und des Schulsystems und zeigt mögliche Wege zur Verbesserung auf.
Gerade hänge ich auf den Seiten 99 bis 101.
Da berichtet er von einer kanadischen Studie, welche die Einführung der Kindergarten-Förderung in der Provinz Quebec begleitet hat.
Vorher war die Vorschulbetreuung weitgehend Privatsache.
Ab 1997 erhielten alle 5-jährigen einen ganztätigen Kindergartenplatz und für vierjährige gab es einen Zuschuss von 5 Dollar pro Tag.
Ab 1998 wurde der 5 Dollar Zuschuss auf die 4-jährigen, 1999 auf die 3-jährigen und 2000 auf die 2-jährigen ausgeweitet.
In Folge siegt die Zahl der Kinder in den Kindergärten bei den 0-4 Jährigen um 1/3. Die Zahl der arbeitenden Frauen stieg um ca. 1/6.
Die Folgen:
Die Hyperaktivität der Kinder stieg um 17,6% bis 44,7%.
Die motorischen und sozialen Fähigkeiten der Kinder sanken um 8,4% bis 21,2%.
Die Angst der Kinder stieg um 62,6% bis 158,5%.
Infektionskrankheiten des Nasen-Rachenraumes stiegen um 150% bis 400%.
Es kam zu einer signifikanten Erhöhung aggressiven, ineffektiven und aversiven Elternverhaltens.
Die Konsistenz des Elternverhaltens ging zurück.
Der Schluss der Studien-Autoren:
"Wir finden deutliche Hinweise auf eine Verschlechterung der Situation bzw. des Zustandes der Kinder seit der Einführung des Programms.
Wir finden weiterhin Hinweise darauf, dass die Familien durch das Programm erhöhtem Stress ausgesetzt waren und dass sich dieser in gesteigerter Aggressivität und Angst bei den Kindern und in mehr abweisendem und wenig Konsistentem Elternverhalten bei den Erwachsenen sowie in einer Verschlechterung von deren seelischer Gesundheit und Zufriedenheit in ihrer Paarbeziehung manifestierte."
Das Buch befasst sich schwerpunktmäßig mit den Schwächen der Schulpolitik und des Schulsystems und zeigt mögliche Wege zur Verbesserung auf.
Gerade hänge ich auf den Seiten 99 bis 101.
Da berichtet er von einer kanadischen Studie, welche die Einführung der Kindergarten-Förderung in der Provinz Quebec begleitet hat.
Vorher war die Vorschulbetreuung weitgehend Privatsache.
Ab 1997 erhielten alle 5-jährigen einen ganztätigen Kindergartenplatz und für vierjährige gab es einen Zuschuss von 5 Dollar pro Tag.
Ab 1998 wurde der 5 Dollar Zuschuss auf die 4-jährigen, 1999 auf die 3-jährigen und 2000 auf die 2-jährigen ausgeweitet.
In Folge siegt die Zahl der Kinder in den Kindergärten bei den 0-4 Jährigen um 1/3. Die Zahl der arbeitenden Frauen stieg um ca. 1/6.
Die Folgen:
Die Hyperaktivität der Kinder stieg um 17,6% bis 44,7%.
Die motorischen und sozialen Fähigkeiten der Kinder sanken um 8,4% bis 21,2%.
Die Angst der Kinder stieg um 62,6% bis 158,5%.
Infektionskrankheiten des Nasen-Rachenraumes stiegen um 150% bis 400%.
Es kam zu einer signifikanten Erhöhung aggressiven, ineffektiven und aversiven Elternverhaltens.
Die Konsistenz des Elternverhaltens ging zurück.
Der Schluss der Studien-Autoren:
"Wir finden deutliche Hinweise auf eine Verschlechterung der Situation bzw. des Zustandes der Kinder seit der Einführung des Programms.
Wir finden weiterhin Hinweise darauf, dass die Familien durch das Programm erhöhtem Stress ausgesetzt waren und dass sich dieser in gesteigerter Aggressivität und Angst bei den Kindern und in mehr abweisendem und wenig Konsistentem Elternverhalten bei den Erwachsenen sowie in einer Verschlechterung von deren seelischer Gesundheit und Zufriedenheit in ihrer Paarbeziehung manifestierte."