Beim Thema Kieselgur ist mir aufgefallen, daß ich mein very special Hühnerhochregal noch gar nicht vorgestellt habe.
Ausgangslage: ein Stall, der für eine Handvoll Standarthühnchen gedacht war, konstruiert vor Erfindung der Vogelmilbe

, gebaut aus dünnen Nut- und Federbrettchen, die nur dank Trotz und Karbiloneum durchhalten. Trotz einem Haufen Ritzen im Sommer kochend heiß, im Winter minus 18 Grad und 80 % Luftfeuchtigkeit.
Bei den Sitzstangen hatte sich dieser sozialpädagogische Ansatz mit "alle Hühner auf einer Höhe, dann streiten sie nicht", nicht bewährt - gestritten wurde fleißig, Abstürze inklusive. Abends war regelmäßig eine Dreiviertelstunde lang Zirkus, bis alle geparkt waren.
Gesucht wurde: eine Variante, möglichst viele Hühner zu parken mit maximal freier Bodenfläche, die Sache möglichst milbenfeindlich zu machen und außerdem sollte im Notfall auch mal jemand anderes misten können, ohne sich allzu sehr zu gruseln. Außerdem brauchen die dicken Hühner eher Liegefläche statt Stange und die zwischenzeitlich dazugekommenen Legehühnchen sollten eine Fluchtmöglichkeit nach oben haben (der erste Versuch dieser Art ging schief, da klemmte dann der Hahn unter der Decke

).
Die Außenbretter werden nach und nach ausgetauscht, die Front ist fast fertig, da gab es Verzögerung wegen nistender Blaumeise. Zwecks Schallschutz werden 8 cm Glaswolle mit eingebaut, außerdem wird es unten und oben Lüftungsschlitze geben, plus ein niedriges Fenster auf Bodenhöhe, was Wintersonne reinläßt. Momentan geht nur ein Fenster nach Norden.

- Hühnerhochregal
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Die Lösung war dann ein Werkstattregal mit 120 cm Breite, darauf passen 2 Kunststoffwannen, wie sie Autoschrauber gerne nutzen, darauf liegen Kunststoffrasengitterplatten. Statt an einem Kotbrett rumzukratzen, was vermutlich nicht jedermanns Sache ist, stopft man die Gitter in die Regentonne und die Wannen kann man so, wie sie sind, auf den Mist kippen. Nach Lust und Laune kommt Zeitungspapier, Rasenschnitt oder sonstwas unten in die Wanne, außerdem kann man zwischendurch mit Kompoststarter oder Gesteinsmehl abstreuen (einmal roch es beim Misten tatsächlich nach Marzipan - ich will gar nicht wissen, woran das lag

).

- Anflugrampe
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Über die Anflugrampe wird die obere Etage angesteuert, sofern die nötigen Kompetenzen vorhanden sind. Ein paar Tage hat es gedauert, da haben die Mädels nach und nach voneinander abgeguckt. Witzigerweise sitzt Oma Swiffer, die bei mir noch nie auf der falschen Seite eines Zauns erwischt wurde, konsequent oben. Der Hahn ist entweder zu doof oder zu groß, ist mir auch Recht so, den Kerl möchte man nicht über seinem Kopf sitzen haben.
Spätestens, wenn 2 dicke Brummer beschließen, auf der Startrampe zu pennen, ist der Club oben geschlossen.

- Hühnerhochregal
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Da hockt die Oma, recht zufrieden. Manchmal entert ein Legehühnchen die alleroberste Etage und schaut dann mit "ich bin der König der Welt"-Miene auf alle runter. Deshalb muß ich den Einlegeboden nochmal besser festtüddeln (das Regal an sich ist - vornehm gesagt- recht verbesserungsbedürftig, aber in einem handelsüblichen Keller hüpft auch keiner im Regal), bevor der König der Welt samt Brett und Kompoststarter auf die Kolleginnen kracht.
Auf der untersten Ebene, hinter dem ehemaligen Gartentor, was jetzt den Fußgängern als Einstiegshilfe dient, sind die Legenester. Theoretisch haben sie auf 1,50 m Breite Legemöglichkeit, praktisch wird sich natürlich um das derzeit gerade angesagte Nest geprügelt

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