Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

Benutzer 68 gelöscht

Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#41

Beitrag von Benutzer 68 gelöscht »

roland hat geschrieben:Das geht wenn überhaupt natürlich nur, wenn wir wieder weniger Geldorientiert Essen. ...
Also, ich denke, in so nem Mehrstufigen Wald-Garten enstehen sicher mindestens gleich viel Nährstoffe wie auf dem reinen getreidefeld (und das mit weniger Energieeinsatz) - aber eben andere. Das Problem wird nicht der Wald sein, sondern der Kunde.
Das Problem ist weder Geld noch der Wald oder der Kunde, sondern die Anbaufläche pro Bevölkerung.
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Dagmar
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#42

Beitrag von Dagmar »

Hallo Roland,

ich habe leider keine Zahlen gefunden, wie hoch der Ertrag an Nahrungsmitteln pro Hektar Waldfläche bzw. Waldgartenfläche denn ist. Ich kann mir aber selbst als Laie nicht vorstellen, daß das ausreichend für die derzeitige Weltbevölkerung ist. Außerdem wird es wohl auch hier in Deutschland wohl kaum genug Waldflächen geben. Wir sollten hier jetzt auch nicht darüber reden, ob wir zuviele Menschen sind, warum das so ist, welche Weltwirtschaftsordnung an dieser Malaise Schuld ist, etc.,,etc.. Aber ich fände es auch sehr schade, wenn ich bei meinen Wanderungen durch den Wald - auch häufig quer"feld"ein, alle paar Meter auf irgendwelche mehr oder weniger professionelle Behausungen stoßen würde.

Und wer es sich hier in Deutschland leisten kann, sich ein solch großes Stück Wald zu kaufen und dann von den Erträgen vielleicht auch noch autark zu leben (was ist mit Steuern, Krankenversicherung, Rentenversicherung, Hausbau, PC,etc. etc.) gehört zu einem sehr geringen Prozentsatz selbst hier in Deutschland. Weltweit gesehen, gibt es noch sehr viele weniger Menschen, die sich ein solches Leben finanzieren können.

Ich finde Träume ja auch sehr schön und träume auch immer wieder. Meine Träume sind aber meist einfach nur etwas realistischer - aber schöne Träume sind es trotzdem. :)


Dagmar
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roland
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#43

Beitrag von roland »

Dagmar hat geschrieben:Außerdem wird es wohl auch hier in Deutschland wohl kaum genug Waldflächen geben.
.. Aber ich fände es auch sehr schade, wenn ich bei meinen Wanderungen durch den Wald - auch häufig quer"feld"ein, alle paar Meter auf irgendwelche mehr oder weniger professionelle Behausungen stoßen würde.
Denkfehler :mrgreen: ;)
Wenn das Prinzip Acker/Traktor/Dünger/... wegen Ölmangels flachliegt, ging es ja drum, die aktuellen Ackerflächen zum Waldgarten umzubauen!
träumermodus an ;) :Und die aktuelle Weltweite Lebensmittelproduktion reicht angeblich für alle (nur an der Verteilung müssen wir arbeiten). Also, wenn der Waldgarten pro Hektar mindenstens die gleiche Menge Nahrungsmittel bringt, bleiben alle Naturwälder, Urwälder ect unangetastet. Der Landwirt, Jäger und Förster werden Kollegen und ernten auf gemeinsamer Fläche Nahrungsmittel und Baustoffe.

Roland
puklxxx

Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#44

Beitrag von puklxxx »

kraut_ruebe hat geschrieben:hi outdoorfreak!

die fläche vollkommen abzudecken für längere zeit (kartons + mulchschicht zb) um anbaufläche zu gewinnen.
Kartonmulch ??? Klebeband, Kleber, => Ökologisch , Biologisch oder was woolen wir (Ich)

Habe einen Hof übernommen, der Vorgänger glaubte mit Karton (Wellpappe) super gut zu arbeiten
Habe als Student in einer Wc Papier Fabrik gearbeitet Kleber nein danke und schon gar nicht Biologisch

Die einzige Möglichkeit nicht Umstechen zu müssen sind Strohballen ( möglichst aus Biologischer LW) auf die Wiese legen und ein Jahr warten, bis die Regenwürmer ihren Teil der Arbeit getan haben.
Es geht auch mit einmal im Herbst Umstechen, dick Heu auf die Scholle und über den Winter warten.
Aber alles mit Karton und Bekleidung zu Mulchen halte ich für absopluten Schwachsinn.

Sorry wer das in Echt erleben will kann gerne zu uns kommen.
und soll mir erklären was ein unverotteter Reisverschluss oder Klebestreifen vom Karton mit Bio zu tun hat.
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kraut_ruebe
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#45

Beitrag von kraut_ruebe »

nun ja, ich bin nicht wirklich so weit weg von dir....aber....neee, lieber doch nicht.....

klebestreifen abmachen ist nicht so der stress. das geht schon ganz gut bevor man den karton auflegt. und kleidungsstücke? naja, wer nix anderes hat auf die schnelle, der kann ja hinterher die zipps einsammeln, bringt einen ja auch nicht um.

jedem das seine :nick:
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
puklxxx

Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#46

Beitrag von puklxxx »

kraut_ruebe hat geschrieben:nun ja, ich bin nicht wirklich so weit weg von dir....aber....neee, lieber doch nicht.....

klebestreifen abmachen ist nicht so der stress. das geht schon ganz gut bevor man den karton auflegt. und kleidungsstücke? naja, wer nix anderes hat auf die schnelle, der kann ja hinterher die zipps einsammeln, bringt einen ja auch nicht um.

jedem das seine :nick:
Für mich ist nicht nur der Klebestreifen die Frage: Karton, Papier=> Kleber Chemie????
Merzerisierte Baumwolle, Chemische Färbemittel in Textilien, ich finde das eigentlich nicht komisch.

lg martin
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Dagmar
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#47

Beitrag von Dagmar »

Hallo Roland,

vielleicht findet ja jemand anderes hier aus dem Forum irgendwelche Beiträge im WWW, wo aufgelistet wird, welche Pflanzen im Wald in welchen Mengen geerntet werden (könnten). Das fände ich wirklich interessant. :) Ich habe dazu nichts gefunden.

Ist mir aber auch mitterweile egal, :haha: , wenn ihr alle eure Waldgärten habt und von Bucheckern, etc. leben wollt. :michel: :michel:

Ich werde meine Kartoffeln, mein Getreide für die Brotherstellung und sonstige Pflanzen anbauen und dazu noch einige Schlachttiere mästen. :kaffee:

Das schmeckt mir dann wenigstens. :pfeif:


Dagmar
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BernhardHeuvel
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#48

Beitrag von BernhardHeuvel »

Creating a Forest Garden: Working with Nature to Grow Edible Crops
Martin Crawford
ISBN: 978-1900322621

Ansonsten www.pfaf.org

Ich bin mal gespannt, wie Du dich in einigen Jahren und im Alter von deinem "Bauernhof" ernähren willst. Ich weiß schon, die Maschinen sollen das alles für Dich machen. Naja.... Du wirst es erleben.

Bernhard
BernhardHeuvel
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#49

Beitrag von BernhardHeuvel »

Die Bundeswehr hat in 2010 eine Studie zum Peak Oil herausgegeben. Siehe:

http://www.peak-oil.com/peak-oil-studie-bundeswehr.php
Auf Seite 7 der Peak-Oil-Studie finden sich die Sätze "95% aller industriell gefertigten Produkte hängen heute von der Verfügbarkeit von Erdöl ab" sowie "Eine starke Verteuerung des Erdöls stellt ein systemisches Risiko dar". Dieses "systemische Risiko" wird begründet durch die "vielseitige Verwendbarkeit [von Erdöl] als Energieträger und als chemischer Grundstoff". Nach Ansicht der Autoren "wird so gut wie jedes gesellschaftliche Subsystem von einer Knappheit betroffen sein".
"Ein Beispiel für mögliche Konsequenzen ist die Entwicklung Nordkoreas nach dem Zerfall der Sowjetunion: Die UdSSR verhalf Nordkorea nach dem Koreakrieg zu einer modernen und produktiven Landwirtschaft. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR versiegte plötzlich der Zufluss billigen Erdöls. Landwirtschaftliche Maschinen mussten stillgelegt werden. Die Rückkehr zu traditionellen Anbaumethoden wurde durch die überdüngten Böden erschwert, obwohl der Anteil der in der Landwirtschaft Beschäftigten von 25% auf 36% gesteigert wurde, um den Ausfall von geschätzten 80% der landwirtschaftlichen Maschinen auszugleichen. Zwischen 1989 und 1998 fielen die Ernteerträge trotzdem um 60%."
BernhardHeuvel
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Re: Gärtnern ohne Umgraben/Waldgärten

#50

Beitrag von BernhardHeuvel »

Provokant gefragt: Wer wird wohl wahrscheinlicher Im Erdloch hausen und sich von erschlagenen Nagern und Bucheckern ernähren?

Der sich vorbereitet oder der sich nicht vorbereitet? Der das "Altbewährte" fortführt, das erst die Katastrophe ausgelöst hat? Oder der sich anzupassen weiß?

http://www.energybulletin.net/stories/2 ... iew-dec-27

Viele Grüße und lasst es euch schmecken, solange es noch was zu kauen gibt.

Bernhard
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